Zulässige Umbauten aber immer noch H-Kennzeichen

Ich denke auch, dass das H-Kennzeichen die Facetten des damaligen Lebens widerspielen lassen sollte. Da gibt es Vorzeigemodelle in Perfekte (siehe Deluxe) aber auch Fahrzeuge, die eher den Alltagsgebrauch zeigen.

authentisch sind ja gerade die Alltagsfahrzeuge mit ensprechenden Umbauten, da viele der neuen Autos ja nur kurz neu und original waren...

beides hat seine berechtigung auf ein h-kennzeichen... wobei natürlich aus archäologischer sicht historie was anderes ist als der Volksmund damit meint...

Zottel: Ich geb dir vollkommen recht.
Originalfetischisten sind irgendwie immer so eingefahren. Zeitgenössische umbauten mit den Techniken und den Teilen die es damals gab (so weit es eben geht) sollten m.E. auch ein H Kennzeichen zu Recht bekommen. Das Augenmerk sollte auf dem technischen und nicht dem optischen Zustand liegen.
Top Chop ist Uralt und wurde damals bei den Amis für Rennzwecke wegen der Aerodynamik gemacht. Auch das würde ich bei nem Trabi als H fähig durchgehen lassen, da eben damals möglich und üblich, wenn auch nicht bei diesem Fahrzeug.

Bei irgendwelchen BMW Spoilern, Scheibenfolientönungen, Riffelblechfakematten, "Angel Eyes" und dem ganzen Kram brauchen wir nicht diskutieren. Das hat an so einem Auto einfach nicht wirklich was zu suchen.

Kenne ich nicht. Mir gehts allgemein darum das Top Chops schon vor über 60 Jahren Gang und gebe waren. Da entstand ja auch der Trend. Wieso also bei anderen Fahrzeugen nicht auch?

Du kannst mit Werkzeugen von damals, mit Schweißgeräten von damals, mit einer Werkstatt und einem Auto von damals genau das machen.

So definiere ich das irgendwo. Das ist einfach Alte Schule. Die Trabant Top Chops die ich auf Bildern gesehen habe sind sicher nichts für H Kennzeichen.

Zitat von heckman

Dann zeigt mir nur ein einziges historisches Bild von einem Top Chop Trabant.
Und Tüftel, daß Originalfetischisten immer so eingefahren sind, ist mit Verlaub eine alte Mähr.

hätte ich damals gelebt gäbe es so ein Bild...

davon ab der größte originalfetischist von allen bin ich....denn wenn ich von original spreche meine ich nicht "wie original" , sondern wirklich original, denn auch wenn heute bei renovierten autos, die optick wie vom werk ist...ist die farbe doch 201x hergestellt, und meistens chemisch nicht dem original entsprechend... eigentlich müsste man mit ddr werkzeugen arbeiten ddr blech nehmen und schweißdraht verwenden... sonst ist ein auto schon nicht mehr "original"....

... mit anderen wort kann man ein auto nicht original restaurieren, sondern nur in einen optischen werkzusztand versetzen...

...wirklich original ist nur der mit 9 km abgestellte wagen.... an dem danach nichts mehr verändert wurde...

da mir das ganze irgendwann bewusst wurde, bemühe ich mich seitdem authentische wagen zu fahren, die man damals hätte so bauen und fahren können, so ist der teil individualit mit drin der mir wichtig ist und ich habe dann ein fahrzeug welches zwar nicht wie original vom werk aussieht, aber weitaus mehr chemische masse aus der zeit hat als neurenovierte wagen....

letztlich kann jeder machen was er will...aber original ist ein oft überstrapazierter begriff, der häufig nicht zutrifft

ich denke der schlüssel zu bewahrung von historie ist authentizität....

( das ganze ist als gedankenanregung zu verstehen )

Zitat von areasunshine

Was Deluxe an Aufwand betrieben hat finde ich bewundernswert aber nicht so ganz in meinem finanziellen Spielraum.

Bitte keine voreiligen Schlüsse...es gibt ein paar große Posten innerhalb solcher Projekte, bei denen ich dank guter Vernetzung und jahrelanger Kontaktpflege im Vergleich mit anderen nur Bruchteile zahle. Und dann wäre da noch die Frage des Zeitplans: alles in einem halben Jahr oder alles verteilt auf mehrere Jahre - beim 66er waren es z.B. zwischen Fahrzeugkauf und Wiederzulassung 7 Jahre, auf die sich das alles aufteilte und somit im einzelnen auch immer erträglich und verantwortbar blieb.

Zitat von Tüftel

Originalfetischisten sind irgendwie immer so eingefahren.

Süß.
Na zum Glück gilt das nur für die schlimmen Originalitätsfetischisten und keinesfalls für andere...

Moin moin
ich habe gerade bei meinem 80ger Baligelben den ich auch grad Restauriere mich für Gelenkwellen entschieden weis einfach drin war und ich genügend Ersatzteile da für da habe.

Und wie willst ihn nun farblich gestalten?

Scharniergelenke: In unserer näheren Verwandschaft gab es sicher an die 10 Trabis, die mehr oder weniger oft zu meinem Vater oder mir zu diversen Reparaturen eingekehrt sind. Gebrochene Scharniere sind mir nicht in Erinnerung.

H-Kennzeichen: Worin liegen die Vorteile? Du darfst in Umweltzonen hineinfahren. Der beste Rat ist sicher, frühzeitig das Gespräch mit einem Gutachter zu suchen. Die meisten mögen es sehr, wenn sie um Rat gefragt werden.
Ich bin auch eher ein Freund von Fahrzeugen, die Ihren Charakter zeigen und dem Zeitgeist Ihrer Herkunft repräsentieren. Es gab viele liebevolle Details. Angefangen mit Wackeldackel, über umhäkelte Rollen Toilettenpapier, Plüsch an verschiedenen Teilen der Innenverkleidung und und und. Schnickschnack, der erst mit der Grenzöffnung in der Breite verfügbar wurde, hat am Trabant nichts zu suchen.
Aber jeder Fahrzeugbesitzer ist in der Beziehung frei. Wir brauchen schließlich auch Negativbeispiele, damit wir auf unsere "Schätze" wirklich stolz sein können.

Wie ich schonmal sagte:
Man muß sich beim Trabant darüber nahezu keine Gedanken machen.
Weil alle Teile innerhalb einer Fahrzeug-Baureihe H-Kennzeichen-tauglich sind. Man kann ohne Probleme Gleichlaufwellen einbauen, Elektronikzündung, 12V-Anlage usw.

Im krassesten Fall wäre es also durchaus möglich, den 64er Nullserien-601er des Herrn Wünsch mit einem 1990 Fahrschemel, 12V und allem drum und dran aufzurüsten - er bekäme trotzdem legal sein H, weil alles nachweislich Trabant-Originalteile aus der selben Typbaureihe (601) sind.

Ob man das macht, ob das vernünftig ist, ob es original werden soll usw. - das sind alles Fragen die man sich nur selber beantworten muß, die aber für die H-Erteilung vor dem Gesetz keinerlei Rolle spielen. Durch die ewig lange Bauzeit dieses Fahrzeugtyps ergeben sich eben solche etwas kruden Situationen.

Aber wenn ich z.B. Umweltzonenopfer wäre und eine Ü30-Erstzulassung für den Alltag hätte bei der es auf Baujahrs-Originalität nicht mehr ankommt (z.B. E-Karosse o.ä.), würde ich gnadenlos auf 1989er Technik aufrüsten und mir das H trotzdem geben lassen. Ganz legal.

Ich wollte damit auch nur sagen, was rein rechtlich alles möglich und legal ist.

Natürlich würde ich auch keinen 64er auf 1990 umrüsten - keine Frage. Aber das Wissen um die Möglichkeiten kann hier oder da eben doch die Entscheidung erleichtern.

Ich kenne es aus anderen Oldtimer-Foren pp. so, dass grundsätzl. bei Schäden (oder auch bei allg. Restauration) an solch Antriebswellen auf zB homokinetische Wellen umgerüstet wird. Beispiel Citroen 11 CV und Co. Da würde wohl kaum einer auf Scharniergelenkwellen zurückrüsten wg u.a. der Alltagstauglichkeit.
Freilich gibts unterschiedl. Ansichten,ich stehe jedenfalls auf dem Standpunkt,dass zuverlässigere,einfacher zu bedienende Technik immer Vorrang haben sollte wie auch zB Umrüstung auf 12 Volt oder Synchron-Getriebe. Sowas macht den Alltagsumgang mit dem Schmuckstück einen Weg weit kommoder.
Aber letztendl. ist das alles Geschmacksache.

Wenn man es im Alltag nutzen will, dann ja.
Für Sonntags-Oldtimer hingegen braucht's all das eher nicht.