Panzer, Militärtechnik & Co: Vom Sinn des Soldatseins...

  • Bin ich etwa ein Mörder oder will ich unbedingt Jemand anderes Töten, nur weil ich Soldat bin ?


    Nein.
    Aber Du weißt, daß Töten im Falle eines Falles nicht nur Teil dieses Berufes ist, sondern auch von Dir erwartet wird. Und dann gibt es kein Zurück mehr.


    Im Klartext:
    Nicht jeder, der Soldat ist, will töten. Das ist eine Binsenweisheit. Macht ja schließlich keinem normalen Menschen Freude, das Töten. Um um zu töten wird sicher auch kaum einer diesen Beruf ergreifen.


    Aber jemand, der nicht töten will, sollte eben auch kein Soldat werden. Weil er sonst eben möglicherweise und mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit x irgendwann töten muß. Ob er will oder nicht, spielt dann keine Rolle mehr...


    Das alles gilt vorrangig für Berufssoldaten - aber wehrpflichtige Rekruten gibt's ja eh keine mehr...und selbst die hatten ja seit Jahrzehnten die Möglichkeit, nicht hinzugehen.


    Ich hatte gestern mal das Kriegs-Album meines Großvaters in der Hand. jahrgang 1916, von 1938-1945 zuerst Wehrdienst, Entlassung August 1939 - aufgrund der Ereignisse gleich in der Kaserne dringeblieben und dann bei der Luftwaffe, Flak-Scheinwerfer, "Entlassungs"dienstgrad Obergefreiter. Der mußte...und mit ihm viele andere...
    Wir müssen nicht. Momentan. Falls Europa nicht wieder zur politischen Steinzeit zurückkehrt, bleibt's hoffentlich so...

  • Wer zur Armee geht, berücksichtigt auch ganz klar das Finanzielle. Nicht umsonst haben wir sehr viele Menschen aus den neuen Bundesländern da unten, weil viele von denen oftmals nicht wissen, was sie mit ihrem Leben anfangen sollen.



    Ich hab auch damit gespielt, nach dem Abitur die Offizierslaufbahn einzuschlagen, besonders mein Vater wäre davon recht angetan gewesen. Aber ich wollte nicht für ein System, das ich nicht mag in einen Einsatz gezwungen werden, von dem ich keineswegs überzeugt bin und schließlich von der Gesellschaft im Stich gelassen werden, wenn man mit Traumata und ähnlichem aus dem Lande heimkehrt... wenn man heimkehrt. :S


    @ Michi: Ich versteh nicht ganz, warum du uns jetzt ein schlechtes Gewissen einreden möchtest? Ich halte mich mehr oder weniger für einen Pazifisten, der einfach die Hand vor den Kopp schlägt, wenn er beispielsweise die in Volksfeststimmung gehaltenen Bilder von der Mobilisierung 1914 sieht... Und gerade, wenn man sich in den Krieg hineindenkt, wird einem doch immer klarer, was das für ein Kranker Schwachsinn ist. Hätten nicht die Wehrmachtler und Rotarmisten 1941 geschlossen sagen können (müssen): "Nein, es gibt keinen Grund, dass wir uns für diese beiden Pfosten da oben abschlachten müssen! Wir verweigern alle den Befehl!" Man wird ja wohl noch träumen dürfen... :rolleyes: Aber im Endeffekt wars ja fast "gut", dass es nicht so gekommen ist. Sonst hätte ich jetzt wahrscheinlich in Paris Wache schieben müssen...

  • Ja, das stimmt wohl. Wobei die allermeisten wohl hoffen, sich ohne einen Schuss abzufeuern aus der Affäre ziehen zu können. Und das schafft der Großteil wohl (zum Glück) auch ;)

  • Bin ich etwa ein Mörder oder will ich unbedingt Jemand anderes Töten, nur weil ich Soldat bin ?


    Wozu denn sonst? Man kann doch im Beruf nur zwei Bedeutungen sehen - die im Optimalfall beide erfüllt werden:


    1. Die Tätigkeit an sich ist persönlich sinnvoll und erfüllend.
    2. Der schnöde notwendige Gelderwerb.


    Tätigkeit hier: logischerweise möglichst systematisches Ausschalten (Töten) des Feindes


    Und wenn's nur um die Kohle ginge, begeistert man sich wohl kaum so für das technische Beiwerk (hier: Panzer), wie das hier viele kundtaten (ach, macht der toll wumm...). Da sieht man richtig das Leuchten in deren Augen, wenn's den gegnerischen Panzer samt menschlichem Inhalt in tausend Stücke reißt...

    Früher gab's Sex, Drugs & Rock'n'Roll -

    jetzt gibts Veganer, Laktoseintoleranz und Helene Fischer

  • Daraus mache ich jetzt mal einen neuen Thread - weil es thematisch nicht mehr wirklich ins Youtube-Thema paßt.


    Übrigens - "Vom Sinn des Soldatseins" ist ein Buchtitel...bekam man bei der NVA.


    Zitat

    Wobei die allermeisten wohl hoffen, sich ohne einen Schuss abzufeuern aus der Affäre ziehen zu können.


    Allein diese Hoffnung zeigt doch, daß irgendwas bei der ganzen Sache nicht stimmen kann. Diese Hoffnung kann einer haben, der gegen seinen Willen als z.B. Wehrpflichtiger für einen Krieg eingezogen wird. Aber doch kein Berufssoldat - denn letzterer weiß ja bei der Berufswahl, worum es geht.
    Sind die Leute so naiv? Wählt man den Beruf des Soldaten allen Ernstes in der Hoffnung, nicht schießen zu müssen? Ähm - es gibt noch ein paar andere Berufe...und bei den meisten wird sogar garantiert, daß man bei der Ausübung nicht schießen muß...


    Zitat

    Und das schafft der Großteil wohl (zum Glück) auch


    Reiner Zufall...Glück...ganz gewiß kein eigener Verdienst...

  • Michi du hast irgendwie den Knall nicht gehört, Sorry...
    Ich bin Soldat, Ja.
    Aaaber ich bin Soldat weil ich gezogen wurde... Dann wurde mir eine Neue Ausbildung angeboten, welche ich gerne annahm. Als Medizintechniker verdient man bei der Bundeswehr weniger als Zivil (Grund 2 also nicht), und auf irgendwen Schießen muss ich niemals, da meine Fähigkeiten im Feldlazarett, Rettungszentrum dringend benötigt werden...(also auch nicht wegen dem töten)
    Warum bin ich also dabei ?
    Ganz einfach, wenn es Menschen wie mich und meine Kameraden, welche sich auch für den Auftrag in gefährliche Situationen schmeißen nicht geben würde, dann wäre es zumindest fraglich ob es hier Allen so gut gehen würde...

  • @ Deluxe:


    Das Buch wäre eigentlich ganz cool, wenn mal alles stimmen würde, was drinsteht...


    Diese Hoffnung würde ich aber niemandem (ok, ein paar absolut kranke Existenzen wirds überall geben, auch in der BW) in der Bundeswehr absprechen. Klar, sie nehmen es in Kauf, aber von wollen kann ja in den allermeisten Fällen keine Rede sein. Aber ich verstehe schon, was du meinst und stimme dir da auch zu.


    @ Sheppard:


    Weil "Deutschlands Sicherheit auch am Hindukusch verteidigt wird"? :hah:
    Ich hab bisher noch keine Vorteile für unsere verkommene Gesellschaft, die durch Einsätze der Armee im Ausland resultierten, erkennen können. Klar, im Katastropheneinsatz ist das natürlich vollkommen richtig.

  • Du weißt aber auch nicht wie sich die Lage im Ausland ohne Einsatz der Armee entwickelt hätte.

  • Das seh ich genauso.


    "Humanitäre Einsätze" sehe ich ähnlich kritisch. Für wen die nun humanitär sind, steht auf ganz anderen Blättern. Beim angeblich so groß angelegten Terror in Libyen wurde sofort eingeschritten. Aber das war ja wohl nur ein Fliegenschiss im Gegensatz zu dem Völkermord in Ruanda. Da wurde nicht eingegriffen. Ist schon komisch.


    Meiner Meinung nach braucht Deutschland keine Armee mehr. Lieber das THW vergrößern und optimieren, SEK vielleicht auch vergrößern. Ich sehe nicht ein, wozu Deutschland heute noch eine Armee braucht... aber ich seh das vielleicht auch zu naiv.

  • So ein Stammtischdenken finde ich immer bissi zu einseitig. Allerdings befasse ich mich auch zu wenig mit der Thematik.

  • Ich denke schon,daß ich da nicht ganz falsch liege. Siehe Mali = Seltene Erden.


    Ist doch irgendwie auffällig !

  • Ah na klasse.


    Neuer Fred und als Themenstarter wird der Kanonenwünsch auserkoren. X(

  • Ich hab nur herrliche Kriegstechnik präsentiert.


    Und dann fangen alle an übers Militär zu reden.


    Unbegreiflich... :paahh::zwinkerer:

  • Hallo,


    Kanonen-Wünsch hat das doch auch eher ironisch gemeint, nehm ich mal an ;)


    Die Technik ist wirklich klasse, da kann man sich als Trabant-Fahrer ohne weiteres begeistern ^^


    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*