Motor neu lagern oder wegschmeißen

Zitat

Auslitern, Steuerzeiten korrigieren, beeinflussen diese Tätigkeiten bei korrekter Durchführung nicht auch die Lebensdauer? Ich finde das unterscheidet einen guten von einem schlecht überholten Motor.

Es gibt sicher noch mehr Sachen die einen guten Motor ausmachen.Aber es stimmt schon,daß beide Zylinder "gleich "arbeiten sollten.
Konstruktionsbedingt ist es aber so,daß Zylinder 2 immer mehr Leistung abgibt als Zyl.1.

Die Federn der Drehschieber sollen nur das Spiel auf den Mitnehmern ausgleichen,damit der Schieber beib ansaugen nicht bis zur Wange gedrückt wird.(Richtige Drehschieberkonzepte bei denen der Schieber in einer Kammer läuft,haben wenige 0.1 Seitenspiel.Die Federn dürfen den Schieber auf keinen Fall an das Gehäuse drücken,dadurch entsteht zu viel Reibung.Abdichten tut der Schieber durch den "Druck" im Kurbelgehäuse.
Je mehr Gasverlust man hat Drehschieber/Mitteldichtung um so weniger Drehmoment hat der Motor . Drehmoment x Drehzahl
Wenn ich es könnte,würde ich auch die Mitteldichtung durch 2 Wedis ersetzen.

Beim ansaugen von den Wangen wegdrücken? Meinst du die Zeit wo das ansaugen beginnt, der Einlass aber noch geschlossen ist und dann wieder wenn er geschlossen ist?
Wenn die DS ständig diese Bewegung aud den Stiften hätten, so würden die Einlaufspuren in den Stiften aber ganz anders aussehen und da bin ich mir ausnamsweise mal sicher.
Ich meine sie werden doch schon Richtung Gehäuse gedrückt. Im Normalfall sollte da ja auch etwas Gemisch in der Luft sein das da schmiert
Und wenn die Schieber nicht ständig am Gehäuse anliegen würden, so würden sie sicher auch anders aussehen wenn sie mal 50tkm hinter sich haben. Dann könnte man sich ja auch das Gehäusenachplanen ganz und gar sparen.

Ich würde schon dabei bleiben, dass die Federn den DS in Position halten und bei auftretenden Schwingungen dafür sorgen, dass der er nicht verkantet bzw in Schieflage kommt. Gerade wenn die DS schon richtig gut in den Stiften eingelaufen sind, würden sie ohne Federn in den Stiften nahezu "dreieckige" Scheuerstellen hinterlassen. Der Motor würde sicher ganz arg scheppern.
Das da eine klitzkleine Hin- und Herbewegung vorhanden ist, sieht man immer gut an den leichten Abrundungen in den Einarbeitungen in den Stiften und den DS. Die sind aber wirklich minimal. Hier mal ein Beispiel, die Abrundungen an der Kante sind kaum sichtbar. Der DS hat also nur minimalst seitliche Bewegung gehabt. (Bei anderen Wellen ein ähnliches Bild).

Das ist übrigens, um beim Thema zu bleiben, eine Welle die gut 60-80tkm hinter sich hat. Da jetzt neue Zylinder oder DS raufbauen und weiterlaufen lassen ist relativ sinnlos.

Die Federn der Drehschieber sollen nur das Spiel auf den Mitnehmern ausgleichen,damit der Schieber beib ansaugen nicht bis zur Wange gedrückt wird.(Richtige Drehschieberkonzepte bei denen der Schieber in einer Kammer läuft,haben wenige 0.1 Seitenspiel.
Tim ,ich hab doch das gleiche geschrieben.

Zitat

Beim ansaugen von den Wangen wegdrücken?

das habe ich nicht geschrieben .

Sorry, war ich etwas zweideutig

Zitat

Die Federn der Drehschieber sollen nur das Spiel auf den Mitnehmern ausgleichen,damit der Schieber beib ansaugen nicht bis zur Wange gedrückt wird.

Also sollen die Federn .....

Zitat

Beim ansaugen von den Wangen wegdrücken

@ Frank

Zitat

Wenn ich es könnte,würde ich auch die Mitteldichtung durch 2 Wedis ersetzen.

Wieso machst du das denn nicht . Könnte man nicht analog der Simmerringabdichtung an der Riemenscheibe (bei älteren Motoren) in den Aluring 2 Wellendichtringe einsetzen, oder gibt es da keine in der richtigen größe die man verwenden könnte .

Wie willst du die Wedis dahin bekommen? Oder presst Frank die Wellen selbst zusammen Ansonsten wäre das ja nicht so das Problem. Ins Gehäuse ein paar Nuten und jeweils einen Aluring als Aufnahme für die Wedis.

Frank hat aber gute Kontakte zu seinem Wellenbauer, der könnte ihm denn Mittelring, denn er ihn vorher für diesen Zweck mit Wellendichtringen versehen hat, geben und beim Zusammenpressen verwenden.

Ich würde die Wedis gleich in die Mitteldichtung einbringen,da brauche ich nichts am Gehüase verändern.Problem ist,ich weiß nicht wie genau der Rundlauf dort ist und die müste in meinen Fall der Schumann gleich beim fertigen der Welle einbauen.Weiteres Problem die Welle verteuert sich um ca.70€. Wir wollen doch aber alle billig!

Rundlauf Der müßte doch an der Stelle ziemlich genau sein da die Mitteldichtung ja auch sehr wenig Spiel hat.

Das mit dem Preis ist klar, das würde ich aber beim gemachten Motor in kauf nehmen wenn es denn der Sache wirklich dient . Wer möchte es versuchen und mit Ergebnissen vom Prüfstand belegen

Die Mitteldichtung "klappert " doch sehr auf dem Bolzen,nicht alle,aber viele.Ich schau mir das mal an,und probiere das eventl.mal aus.Findet sich eh kein anderer oder?

Zitat von Fg601

Konstruktionsbedingt ist es aber so,daß Zylinder 2 immer mehr Leistung abgibt als Zyl.1.

Na jetzt bin ich aber neugierig. Woran liegt denn das? Das einzige was mir am Motor asymmetrisch auffällt, ist der Krümmer, der wird aber nicht so ins Gewicht fallen, denke ich.
Lasst mich nicht dumm sterben . . .

Nun, die Frage ist ja auch immer....Kosten, Aufwand und Nutzen. Im Normalfall halten die Motoren ja so wie sie konstruiert sind, wenigstens bis zur Revision durch (Serienmotor).....und öfter ja auch deutlich länger (mal unabhängig davon was danach noch davon zu gebrauchen ist).

Alles andere, wie Wedis als Mitteldichtung, ist sicher eine bessere Alternative, aber es rechnet sich sicher nicht. Wer gibt dafür schon mehr Geld aus, für später kaum merkbare 0,5-1 PS mehr?

Zum Thema Flachschieber ohne Feder; Flachschieber verkehrt Einbau
Beim Motorseminar haben die Teilnehmer bei mir viel herum experimentiert. Der Anschauungs- Versuchsmotor wurde (zwar mit Dichtungen aber alle gebraucht) jedoch ohne Dichtmittel wieder zusammengebaut und dabei wurde viel experimentiert. Auf dem Prüfstand ist er wunderbar gelaufen. War auch Gasdicht. Die Flachschieber ohne Feder eingebaut ergab akustisch kaum einen Unterschied wie mit Federn. Der Motor ist super gelaufen. Flachschieber verkehrt eingebaut, Motor ist ebenso angesprungen und gelaufen. allerdings wurde auf dem Prüfstand hier keine Leistung abverlangt. Und, Lagerdeckel vom Schwungrad mit Labyrintabdichtung verbaut, Schwungrad für Variante mit Simmering eingebaut. Also ein ziemlich großer Luftspalt und somit vieeel Falschluft waren das Ergebnis. Legt euch die Teile mal hin. Motor ist angesprungen und brachte ein deutlich hörbares Luftgeräusch hervor. Aber er ist gelaufen. Wie lange der dann aber durchgehalten hätte?? Er magert mächtig ab und wann die welle festgeht, ist nur ne Frage von Zeit.
Will sagen, du kannst soviele Fehler machen und den Motor zusammen bauen. Er läuft gut oder weniger gut. Auswirkungen zeigen sich in der Lebensdauer und Leistung. Du kannst auch viele Details besser machen beim Zusammenbau und den Motor auslitern, die Kolben wiegen, das Schwungrad und die Riemenscheibe feinstwuchten, Kanäle bearbeiten usw. Du hast einen Mehrwert und auch heute die Zeit dazu. Der Motor läuft besser, ganz klar. Frage, machen die Zusatzmaßnahmen alle Sinn? Meine Meinung, wenn die Grundvorraussetzungen bei der Motorrevision eingehalten werden, die man erlernen kann, dann hat man einen guten soliden Motor der seine 60 bis 80.tkm ohne Probleme laufen kann. Aber wie gesagt, für sein "Schätzchen" hat man heute mehr Zeit und es gibt auch mehr Möglichkeiten für den einen oder anderen.

Also die Wedigeschichte lege ich erst mal auf "Eis".Ich habe mir heute eine Kolbenringabdichtung angeschaut(was mir auch nicht gefallen hat).Da bau ich doch lieber noch einen anderen Auspuff.
Tim ,ich gebe dir vollkommen recht in dem was Du sagst.Jetzt aber mal andreas rum gedacht.Wir nehmen mal an,es wurden schon immer Wedis zur Abdichtung der beiden Kurbelräume verwendet.(Hatte sicher keiner etwas dagegen)Nun kommt jemand und sagt,wir machen da ne "Labyrintdichtung" hin,ist zwar nicht 100% dicht,aber spielt ja keine Rolle.Wer wäre damit einverstanden?Ich denke die meisten wären doch sehr ablehnend zu der neuen Sache.

jens
Der heißere Zylinder/Kurbelgehäusehat weniger Füllung und darum auch weniger Leistung.Das mehr an Wärme kommt von der Kupplung.
Bei 8 von 10 Kurbelwellen ist mehr Verschleiß am Hubzapfen von Zyl.2.Außerdem ist es fast immer Zyl.2 der einen Kolbenklemmer hat. Das wäre so zusagen die Bestätigung.

Also wird Zylinder 2. der Vorteil der besseren Kühlung durch näheren Sitz am Lüfter (evtl.) und größere Entfernung zur Kupplung zum Verhängnis?

Kann man das etwas beeinflussen. 0,02 mm mehr Spiel geben, in der Buchse?

Und ich hätte es aus dem Bauch heraus genau anders angenommen. Zylinder 2 ist der heißere, eben weil er näher am Lüfter sitzt. Die Luft muss auf einem wesentlich kürzeren Weg, mit einem kleineren Radius eine 90° Kurve machen. Da hätte ich gemeint kommt es zu stärkeren Verwirbelungen.

Wie stark darf sich dadurch bedingt eigentlich das Kerzenbild unterscheiden?

Ps: Angleichen? Warum nicht die Zündung von Topf 2 zurück nehmen?

Grüße

Die Füllung im Kurbelgehäuse wird nicht vom Lüfterrad beeinflußt.

Das ist klar. Mir war aber nicht bewusst dass sich die Kurbelgehäuseseiten unterscheiden.

Zitat

Zylinder 2 ist der heißere, eben weil er näher am Lüfter sitzt

der Zylinder von 2. ist auch der heißere,aber nicht,weil er neben dem Lüfter ist,sondern weil er durch die bessere Füllung etwas mehr Leistung abgibt.
Um irgendwelche Maßnahmen durchzuführen,sollte erst mal ein Problem vorliegen.