Hycomat kuppelt zu spät

  • Hallo an alle Hycomat-Spezialisten !
    Habe ein riesen Problem mit meinem 89er Hycomat.
    Kupplungsspiel und Druckfeder sind korrekt eingestellt und das komplette Hydrauliksystem scheint dicht zu sein. Jetzt das Problem: Bei kalter
    bis "fast" normaler Betriebstemperatur ist der Einkuppelvorgang normal - je heisser der Motor wird, destomehr geht der Einkupplvorgang in den höheren Drehzahlbereich. Das ganze geht so weit ( extrem bei sehr warmen Aussentemperaturen), dass im vierten Gang der Kraftschluss erst bei kapp 80 km/h zustande kommt. An was kann das liegen?
    Wie gesagt, alles korrekt eingestellt und ich haben das System mit HLP 46 befüllt. Mit dem vorgeschriebenen HLP 10 ist es noch viel schlimmer,
    da tritt das Problem schon sehr viel früher auf ?(
    Hat jemand eine Ahnung, woran das liegen kann - so macht das Fahren nicht wirklich viel Spass !
    Danke schon mal im Vorraus

  • Versuchen wir das mal rückzuschließen:


    - wenn es bei HLP 10 (dünnflüssiger) früher kommt, und bei HLP 46 bei Betriebswärme, spielt die Viskosität des Öhles eine signifikante Rolle.


    - vermutlich reicht schlicht der Druck nicht aus, ggf. ist die Pumpe verschlissen? Alle anderen Teile (Regelschalter, Arbeitszylinder, Überdruckschalter) arbeiten eigentlich eher nach an / aus.


    Kaltes Öl drückt bekanntlich mehr.


    Irgendwo im System sitzt das Aas und wiehert...... und ich würde erstmal auf die Pumpe tippen......

  • Mossi
    Pumpe würde ich fast ausschließen. Motor wurde vor knapp 5000 km regeneriert, dabei die Pumpe überprüft. Ausserdem hatte er das Problem schon, bevor der Motor die Flügel gestreckt hatte.
    Meine letzte Hoffnung wäre noch das Steuerventil. Das scheint ja auch ein recht komplexes Teil zu sein mit einigen Federn und Zylindern ?(
    Lässt sich das auch überholen (regenerieren) und wenn ja wo gibt es dazu Teile? Hab noch bei keinem der einschlägigen Lieferanten Teile dafür gesehen????

  • Oder doch die Bedüsung?


    Ich kenne es eher so, das ein kaltes System eher ruppig schaltet und bei Betriebswärme dann geschmeidig läuft.....


    Ich würde versuchen einen Regelblock zu bekommen, notfalls den Magnetschalter wechseln (es gibt scheinbar mehr 6 als 12V) und dann nochmal probieren. Ich kenne aber den Regelblock zuu wenig, um meine Theorie zu untermauern.

  • Die Bedüsung kann es nicht sein. Mein 89er hat an der Hydralikpumpe keine Düse. Habe dann auch schon von einem 78er die vorgeschriebene Düse eingebaut - auch kein großer Unterschied, egal ob HLP 10 oder HLP 46.
    Deshalb habe ich wieder komplett auf 89er zurückgebaut. So ist er wenigsten einigermaßen "fahrbar". Kann auch an der Druckfeder nicht mehr einstellen, bin schon bei 3cm - deswegen dachte ich mir, da musst an die Düse ran und habe festgestellt, dass der 89er gar keine hat.
    Die Kupplung kann es auch nicht sein, die war ja beim Überholen des Motors auch raus, war nicht verölt und hatte gemessen 6-7mm - ausserdem könnte ich den Trabi auch nicht ab 80 km/h auf Höchstgeschwindigkeit beschleunigen,wenn die Kupplung "schleifen" würde.
    Da ich hier auf der Insel wohl den einzigen Hycomaten habe, kann ich mich auch mit niemanden in der Nähe austauschen und jedesmal, wenn ich im Werk anrufe geht keiner an's Telefon :thumbup:

  • @ Mossi
    Du hattest warscheinlich recht mit der Bedüsung ?(
    Hab gestern die 90er gegen eine 85er ausgetauscht und siehe da, es ist schon viel besser. Werde heute mal eine 80er Düse einbauen und wenn er dan kalt zu früh einkuppelt, die Druckfederlänge korrigieren.
    Danke für deinen Tip ! :thumbup:
    Meine Meinung, dass ein 89er Hyco keine Düse hat, war auch falsch. Hab nur im falschen Loch an der Hydraulikpumpe gesucht ?(

  • Falls du dir noch ein Steuerventil auf Lager legen willst könnte ich dir noch eins besorgen, ist glaube ich auch noch das 12V Magnetventil dran. Bei Intresse einfach mal melden.

  • Bezüglich Öl und Dauerhaltbarkeit der Hydraulikkomponenten:
    Siehe hier. (Die temperaturabhängige Viskositätsänderung bei Siliconöl ist geringer wie bei herkömmlichen Mineral-Hydraulikölen)


    Dann noch eine vielleicht nützliche Info:
    Mit dem alten, schraubengefederten Kupplungsautomaten ist das Anfahren wie Rangieren wesentlich angenehmer.
    Der Hydraulikdruck, also die Kraft am Kupplungszylinder steht in einem annähernd proportionalen Verhältnis zur Motordrehzahl, (bis zum Erreichen des Maximaldrucks). Die Federkennlinie des alten Kupplungsautomaten ist ebenfalls stets stetig - im Gegensatz zu den "neuen" Kupplungsautomaten mit Membran-/Tellerfeder.
    Das mitunter lästige "zuschnappen" der Kupplung mit gelegentlichem Abwürgen des Motors gibts dann nicht mehr.


    LG

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    ES GIBT NUR WENIGE DUMME FRAGEN, ABER VERDAMMT VIELE DUMME ANTWORTEN !

  • Das mag sein. Doch spätestens bei einem beladenen 89er Uni mit Anhänger dreht das Thema Kraftübertragung frei. Und genau deswegen würde ich mir die Altväterlösung für eine 65er Standardlimu mit P61 und ohne AHZV aufheben.... ;)

  • Mossi, @ Duesentrieb
    ?( da bin ich jetzt auch ein wenig ratlos!
    Duesentrieb
    was du da geschrieben hast klang eigentlich recht einleuchtend - und wenn du damit gute Erfahrungen gemacht hast?
    Ich fummel im Moment mit den Düsen rum. Statt der 90er (Serie) fahre ich wenn's warm draussen ist ne 80er und
    jetzt wo es wieder kühler ist ne 85er.
    Das ganze ist zwar noch nicht optimal, aber schon wesentlich besser.
    LG

  • Gute Erfahrung, nun, als ich mir vor langer Zeit meinen Hycomat zugelegt hatte, war ich anfangs ziemlich unglücklich...
    (Witterung / Motor kalt = träges, zähes aus-/einkuppeln - Aus-/Einparken in enger Lücke war gelinde gesagt besch... - X-Male Motor abgewürgt, Gesabbere und aufgrund der Charakteristik der Tellerfeder unkomfortabel.)
    Es war ein längerer, öliger Kampf aber schließlich mit dem aus meiner Sicht richtigem Öl + altem Kupplungsautomaten habe ich das Optimum erreicht. An der Pumpenbedüsung habe ich bisher nix geändet.
    Meine wohlfühl-Einkuppeldrehzahl ist bei ~ 1800 1/min - entspricht ~ 40 km/h im 4.Gang; kaum merklicher Temperatureinfluss.


    Persönliche Anmerkung: Es soll Leute geben die meinen das Sytem sei unzuverlässig. Meine Unterwegs-Ausfälle in 19 Jahren (10 Jahre Scheunenpause) mit ca. 200.000 km (Tacho jetzt 330.000 km) sind überschaubar:
    1 x Druckschlauch vom Schlauchnippel an der Pumpe abgerutscht (Benzinschlauchprovisorium)
    1 x Manschette Kupplungszylinder "gebrochen" (2 Wochen nach Einbau - vermutlich falsch gelagertes, oder überaltertes Neuteil)
    Das liegt aber lange Jahre zurück.
    Sonst noch optimiert ist der Schalthebelkontakt. So vor 15, 16 Jahren versilbert und seit dieser Zeit ist dieser wartungsfrei. Etwa alle 2 Jahre erneuere ich das Relais und hab somit auf der elektrischen Seite keine Zickereien.


    Bin zufrieden damit. :)


    LG

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  • Das mit dem Relais würde mich mal interessieren, da dies ja ein spezifisches ist.


    Wie ist da die Alternative?




    Ich meinte mit "frei drehen" die Problematik der eingeschränkten Kraftübertragung. Die alten Automaten neigen unter Last zum Rutschen. Und nein, ich habe mit der Tellerfederkupplung kein Problem.....
    Und ja, bisher waren meine 20.000km Hyco pannenfrei.

  • Wie so ein spezifisches Relais ? Ich habe da ein normales
    Relais drin wie auch z.B. bei den Nebelscheinwerfern verbaut wird.

  • Dito! :)


    Gut, ein Feld-Wald-Wiesen KFZ-Leistungsrelais ist jetzt nix für Originalfetischisten da man ein zusätzliches Kabelchen von Kl. 30 auf Kl. 85 des Fremdrelais legen muss.


    Achja, in Sachen mangelnder Kraftübertragung hatte ich nie irgendwas, selbst wenn ich mal unseren Qek Jr. am Haken hab, oder als ich mal mit Teilen voll beladen eine 601er Limo von Zwickau über Landstraßen zu mir nach Hause (Landkreis Erding) geschleppt hab.


    LG

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