Bremslicht leuchtet sehr spät - Bremslichtschalter fallen aus

  • Kontrollier mal bitte als

    1.(mechanisch, In Augenscheinnahme, an allen Kontakten die zu dem Stromkreis gehören ,(abziehen, Federkraft der KFZ Stecker etwas nachbiegen aufstecken)

    2. alle Masseverbindungen, die zu dem Bremsstromkreis gehören.

    Massepunkt auch mal demontieren, säubern evtl. mit Polfett neu montieren.


    Es könnte tatsächlich ein Massepunkt sein, über dem ein erhöhter Spannungsabfall zu einem ungewollten, erhöhten Strom führt. das könnte den(Brems) Kontakt stärker in Mitleidenschaft ziehen, als vorgesehen.

    (das wäre nur so ein Gedanke zum elektrischen Grundproblem)

    Ähnliche Probleme könne aber auch eine nicht mehr gut kontaktierte Verbindungsstelle oder ein nicht vollständiger Leitungsbruch, von der Plusseite aus verursachen.

    Dort wird aber in der Regel die Leitung wärmer und man kann es durch verbrutzelte Isolation erkennen.

    Gut wäre wirklich mal den Bremskontakt zu untersuchen, ob es ein mechanischer oder elektrischer Ausfall ist.

  • Schalter ausbauen von hinten spülen mit Bremsenreiniger einbauen. Meistens kommt schwarze Flüssigkeit aus dem kleinen Loch . Es liegt nicht am Silikon . Bisher hatte ich einmal einen kaputten Schalter .

  • Entschuldigung Macha, wenn ich dich beim Thema Massepunkt etwas korrigieren muss.

    Wenn eine Masseverbindung einen erhöhten Übergangswiderstand hat, wird der Strom durch eben diesen Widerstand begrenzt, spricht er wird kleiner. Nicht größer wie von dir geschrieben. ( Ohmsches Gesetz, I=U/R , je größer R desto kleiner wird I)

    Geringerer Stromfluss bedeutet weniger Belastung für die Kontakte des Schalters, nicht mehr.


    Was ich mir vorstellen könnte ist, dass der Schalter z.b. durch die mechanische Justage in diesem Auto eben nicht sofort und dauerhaft geschlossen wird, sondern gerade noch so schließt. Dann "prellt" der Schalter, spricht schließt und öffnet pro Bremsvorgang mehrfach, was den Verschleiß der Kontakte evtl. erklären könnte.


    Frage an die Bremszylinderprofis: Kann man, z.b. durch dünnere Unterlegscheiben am Schalter überhaupt etwas justieren?

  • Das ist doch ein Druckschalter, da gibts keine mechanische Betätigung, die man justieren müßte oder könnte.

    Außerdem hat der doch ein metallisch dichtendes kegeliges Gewinde, da kommt also nix drunter, weder U-Scheibe noch Dichtring.


    Ich hatte am 6V 66er mal einen Bremslichtschalter, der etwas spät reagierte. Da hab ich, wie mal im Straßenverkehr empfohlen, die Plaste-Kontaktplatte vorsichtig durchbohrt, innen alles mit Kontaktspray gespült und die Bohrung mit Kontaktfett verschlossen.

    Hat tatsächlich eine gewisse Besserung gebracht, v.a. bei wenig Pedalkraft für leichtes bremsen.

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Ich hab heute mal einen gebrauchten Schalter von einem alten Zweikreis-HBZ abgeschraubt und in die Drehbank gespannt.


    Innen ist eine Gummiplatte, dann ein rundes Kupferplättchen und eine kleine Spiralfeder.


    Der Druck geht also gegen die Gummiplatte und drückt damit das Plättchen gegen die Feder und schließt damit die beiden Kontakte.


    Man kann da sehr gut sehen, dass eine Seite mehr "abgebrannt" ist. Es wird also nur profaner Abbrand (ähnlich wie bei den Zündkontakten) sein, der irgendwann den Kontakt nicht mehr schließt bzw. nur noch mit viel Druck. Bis es soviel Abbrand ist, dass es garkeinen Kontakt mehr gibt.


    Wie hier schon angedeutet wurde, kann man das ganz sicher mit einem Relais umgehen, wenn man die Last vom Schalter nimmt.



    Den Schalter von der Druckseite her spülen dürfte also sinnfrei sein im Bezug auf die Kontakte.

    Wenn man könnte, würde aufbördeln Kontakte reinigen/schmirgeln helfen und wieder neu verbördeln. Aber das wird vermutlich eher nix.


    Am ehesten wird das Anbohren und Füllen mit Kontaktspray noch etwas helfen den Abbrand zu verringern.


    Bleibt am Ende nur das "intervalmäßige" auswechseln, Umbau auf Relaisschaltung oder eben mit Alternativschalter.

  • So wie Deluxe schrieb das es allmählich immer schlechter wird bzw man immer doller auf die Bremse treten muss bis der Schalter betätigt wird. Vielleicht kann es auch daran liegen das dieser Gummi durch den Kontakt mit der Bremsflüssigkeit aushärtet und dadurch einen höheren Betätigungsdruck braucht.

    Wie war denn der Zustand dieses Gummis?

  • Wenn ich die unterschiedliche Kontaktform auf Tims Bilder sehe, stellt sich mir die Frage, ob da nicht doch die Polarität ein Rolle spielt.

  • Der Gummi war/ist butterweich. Wenn der immer an der Bremsflü. anliegt dürfte der auch kaum hart werden. Das würde ich ausschließen.


    Und ja, der Kontakt mit den beiden Anschrägungen ist der Pluskontakt. Möglich das der weniger Fläche haben sollte, um weniger Funkenbildung zu haben.

    Ob das wirklich geholfen hat ist wohl aber eher fraglich :schulterzuck:

    Die alten Schalter mit Schraubkontakten haben auf jeden Fall keine Polung. Da müsste ich nochmal einen abdrehen zum Vergleich, ob da eine der Fahnen auch geschrägt ist. Ich vermute aber nicht, da von außen ja keinerlei Markierung zwecks Polung dran ist.


    Das ist wie beim Zündverteiler 4T, irgendwann ist der Abbrand da auch so stark das der Funken schlechter wird bzw. nicht mehr überspringt. Die muss dann neu.

    Und genau so ist es mit dem Bremslichtschalter...mal früher mal später.

  • Weils gerade so schön war noch einen abgedreht der mit Schraubkontakten war.


    Auch mit Abbrand.....



    Poliert man den weg.....ist alles wieder gut.



    Problem bleibt nur....am Stück geht das schlecht.


    Unterschiede sieht man ja. Die beiden Kontakte im Deckel ist beim Alten rund und das Plättchen ist aus Messing.


    Bei neuen mit Flachsteckkontakten ist es aus Kupfer und poliert auch wieder gut.



    Wäre der Schalter also zerlegbar, könnte man ihn mit etwas reinigen wieder benutzen.

  • Also ein Gewinde reinschneiden und statt der Bördelung eine Überwurfmutter.

  • Hier wird Gleichstrom geschaltet. Gleichstrom neigt zu Lichtboegen beim Trennen groesserer Stroeme mittels mechanischer Kontakte. Hier hilft ein kleiner Kondensator (bspw. 220 nF) ueber den Anschluessen des Schalters ganz gut (vgl. Unterbrecher).


    Bei manchen Fahrzeugen gab's den serienmaessig: https://www.corvettecentral.co…ke-light-switch-nd-302302


    Es muss aber nicht so ein Riessentopf sein. Es reicht auch ein kleiner keramischer, den man zwischen die Kontakte loetet.

  • “Das sogenannte Gas-Bremse-Fahren ist zu vermeiden“ steht so oder sinngemäß in irgendeiner Simson Gebrauchsanweisung, wenn ich das noch richtig im Kopf habe.

    Schont jedenfalls sicherlich ebenfalls den Schalter. ^^


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Tim vielen Dank für die Untersuchungen. Das zeigt eine kleine Schwachstellen, welche mit einfachen Mitteln zu beheben ist.

    Nur noch eine Frage, waren Deine Bremslichtschalter mit Silikon Bremsflüssigkeit betrieben? Eigentlich sollten die Gummis das aushalten, oder?


    bepone ich vermute, dass eher ein zu zaghaften Bremsen den Kontaktbrand befördert, da die Anpresskraft des Kontakt dann zu schwach ist. Aber ich bin der Meinung dass mein Bremsverhalten nicht von der Haltbarkeit der Bauteile diktiert werden sollte. Damit meine ich aber nicht, dass eine vorausschauende Fahrweise abzulehnen ist.

  • Diese beiden Teile waren aus einer Kiste Altteile, die garantiert nie Silikonflüssigkeit gesehen haben.


    Da ich diese Flüssigkeit aber selber seit 8 Jahren nutze, kann ich sagen, dass sie keinen Einfluss auf die Haltbarkeit hat.


    Im Bezug auf Gummi halte ich die Silikonflüssigkeit sogar für besser, da sie weniger aggressiv als DOT 4 ist. Beispielsweise lößt sie keinen Lack an wenn mal was danebengeht.

    Insogern würde ich mir da auch wenig Sorgen machen.


    Wenn der nächste Schalter an einem meiner DOT5 Fahrzeuge ausfällt, kann ich den gerne auch abdrehen und nachsehen, dauert keine 2 Minuten.

  • Hier hilft ein kleiner Kondensator (bspw. 220 nF) ueber den Anschluessen des Schalters ganz gut

    Es reicht auch ein kleiner keramischer

    Gute Idee!

    Denn der Schaden sieht tatsächlich nach dem gefürchteten Bruzzelsyndrom aus.

    Allerdings täte ich 1,5 µF X2 verwenden.


    MfG

    hjs

  • Hallo,


    Enrico:

    Der Beitrag von mir, auf den du dich beziehst, war auch eher mit einem Schmunzeln unterlegt.

    Und dass ein zu zögerliches Bremsen ursächlich für das Kontaktproblem sein kann, hatte ich weiter vorn bereits als Vermutung in den Raum gestellt.


    Die “Kondendator-Lösung“ erscheint mir diesbezüglich auch gut. Zumindest ist es sie wert, ausprobiert zu werden, zumal der Aufwand dafür minimal ist.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

    Einmal editiert, zuletzt von bepone ()

  • Wobei die Lösung mittels Relais noch einen weiteren Vorteil hätte (speziell bei montierten Schaltern, die noch einwandfrei arbeiten, deren "Abbrandstatus" aber, s. o., unklar ist:


    Die Bremslichter bekommen stets vollen Saft, auch oder gerade im Hängerbetrieb!


    Daher habe ich eins seit Urzeiten montiert, in allen Trabanten.

    Jawohl, Sie haben richtig gehört! Wir machen Hausbesuche! Selbstverständlich ohne langwierige vorherige Terminabsprache! Wir kommen auch zu Ihnen! Stets zu Diensten...Ihre Steuerfahndung! :grinsi:

  • Ich habe seit ewigen Zeiten einen von VW (Valeo?) im 1.1, weil der früher auch die Schalter quasi gefressen hat. Der Bremspunkt ist wegen der SB sehr undefiniert, was den Abbrand vermutlich fördert.

    Seitdem ist Ruhe.

    Der Knecht muss eilen, der Lord kann reisen.