Lichtmaschine Drehstrom macht mir Ärger

  • Ich weiß wurde schon mehrmals angefangen hier aber ich finde nicht wirklich eine antwort auf mein problem. Ich habe in meinem 89er Trabant eine NEUE Lichtmaschine eingebaut da die alte Lima Geräusche gemacht hat (angehender Lagerschaden). Also eine neue Lima gekauft (eine ohne Regler) und einen Regler verbaut der vorher funktioniert hat und ..... Ladekontrolle leuchet. Also wieder raus anderen Regler ran und..... Ladekontrolle leuchtet. War dann in der Werkstatt und die haben bei laufendem Motor an der Batterie 17,6 Volt gemessen. Nach hause nächsten regler angebaut und..... Ladekontrolle leuchtet. Ich krieg hier noch einen afrikanischen. Bitte helft mir WAS KANN DAS SEIN. Alle Kabe i.O. ?( ?( ?( ?( ?( ?( ?( ?(

  • Hm kein Profil keine Hilfe möglich.

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  • Also eigentlich kann es da nur der Fall sein, dass in der "neuen" Lichtmaschine eine oder mehrer Dioden defekt sind oder aber die Schleifringe und Kohlebürsten fettig bzw. dreckig. Warum immer gleich eine neue Lichtmaschine kaufen? ?( Die Drehstromlimas aus DDR- Zeiten sind derart einfach zu überholen, ja man benötigt sogar für den Lagerwechsel keinerlei Spezialwerkzeuge.


    Wenn Du einen Schraubstock, eine Herdplatte und einen Nusskasten hast, dann kann man die Kugellager der Lichtmaschine vom Trabi ganz wunderbar selbst tauschen:


    1. Spanne die Keilriemenscheibe der Lichtmaschine fest in den Schraubstock ein. Um die Riemenscheibe selbst jedoch nicht zu verformen legst Du vorher zwei Stücke weiches Holz zwischen Spannbacke und Riemenscheibe. Die Riemenscheibe "beisst" sich förmlich in das Holz und haftet damit umso besser. Jetzt 22er Schlüssel nehmen und Mutter lösen. Danach Riemenscheibe eingespannt lassen und Lichtmaschine vom Schraubstock wegziehen um damit die Keilriemenscheibe zu demontieren.


    2. Regler demontieren. Anschliessend den Schleikohlenhalter lösen und herausnehmen.


    3. Die 3 langen M5- Schrauben mit Schlitz unter Zuhilfenahme einen ordentlichen Schraubendrehers lösen. Die Schrauben sind mit einer Art Harz versiegelt, das muss vorher entfernt werden.


    4. Nach dem Abnehmen der Lüfterscheibe ist die Scheibenfeder (oft als "Halbmond" bezeichnet) aus der Rotorwelle zu demontieren.


    5. Nunmehr die beiden Gehäusehälften trennen. Dabei darauf achten dass die Statorwicklung, die zwischen den beiden Alu- Gehäusehälften (Lagerschilde) sitzt, am hinteren Gehäuseteil (Reglerseite) verbleibt, sonst zerrst Du an den Leitungen derselbigen. Es können des weiteren zwei Zustände auftreten: Entweder, der Rotor bleibt an der hinteren Gehäusehälfte kleben, oder aber er steckt noch im vorderen Lagerschild drinne. Im ersten Fall musst Du einfach nur kräftig an der Welle ziehen, im zweiten dagegen vorsichtig die Welle rausschlagen. Dazu aber nur einen (massiven) Gummihammer verwenden um das Gewinde nicht zu beschädigen. Um auf Nummer sicher zu gehen kann man vorher auch einfach wieder die Mutter soweit draufschrauben, dass ihre Stirnfläche bündig mit dem Gewindeende abschliesst und quasi eine Ebene bildet.


    Die Lichtmaschine ist jetzt teildemontiert. Um nur die Lager zu wechseln sind keine weiteren Demontagen an der Elektrik im hinteren Lagerschild erforderlich. Für Dich insofern interessant, denn Du hast ja geschrieben, dass Du die Lichtmaschine aufgrund eines angehenden Lagerdefektes getauscht hast. Also schien sie ja elektrotechnisch in Ordnung, oder?


    6. Das Wälzlager im vorderen Lagerschild ist ein Kugellager des Typs 6303 2Z. Die 2Z bedeutet, dass es sich um ein Lager handelt, welches von beiden Seiten mit einer Stahlscheibe abgedichtet wurde. Das Lager erhält schon ab Werk eine Fettfüllung und braucht dementsprechend nicht nachgeschmiert werden. Solch ein Lager besorgst Du Dir vorher neu. Es sollte nicht mehr als 5 bis 6 € kosten.
    An der Innenseite des Lagerschildes ist ein "Blechdreieck" angeschraubt. Nach dessen Demontage kann das alte Lager von außen mit einer zuvor passend gewählten Steckkasten- Nuss rausgeschlagen werden. Das Lager ist dann allerdings unbrauchbar und darf nicht wiederverwendet werden.


    7. Die Demontage des hinteren Lagers ist etwas aufwendiger. Hat man keinen passenden Abzieher zur Hand, so kann man mit dem Schraubstock den äußeren Lagerring einspannen und knacken. Also solange zusammen drücken, bis er bricht. Danach die ganzen Kugeln und Käfigreste abpulen. So und nun brauchst Du ein ruhiges Händchen: Du spannst den Rotor vorsichtig und mit wenig Kraft horizontal ein und holst Deinen Trennschleifer. Damit musst Du nun den Innenring ganz vorsichtig und Stück für Stück über die gesamte Breite abschleifen. Immer nur kleine Beträge abnehmen und laufend gucken, dass Du die Welle nicht ansägst. Lieber einmal öfter schauen! ;) Ist der Ring dünn genug, so brauchst Du nur einmal leicht mit einen Dorn und Hammer auf den angesägten Ring draufhauen und er bricht, lässt sich danach mit der Hand abziehen. Bricht der Ring nicht bei einem leichten Hammerschlag, so ist er noch nicht dünn genug und muss weiter geschliffen werden. Keinesfalls mit Gewalt drauf rumkloppen!
    Beim hinteren Lager handelt es sich um den Typ 6003 2Z. Vorher besorgen!


    8. Jetzt werden die neuen Lager montiert: Das große vordere ist mal wieder ganz leicht. Zuerst suchst Du Dir wieder eine passende Nuss raus. Sie muss so groß sein, dass sie auf den Außenring des Lagers 6303 2Z passt. Das vordere Lagerschild legst Du auf die Herdplatte und erwärmst es. Es sollte jedoch nicht zu heiß sein. 60 bis max. 70°C reichen aus. Wenn das Gehäse warm ist, ölst Du den Außenring des Kugellagers leicht ein und setzt es bündig und gerade auf die Öffnung des Lagersitzes. Manchmal lässt sich das Lager von Hand reindrücken. Oft muss man es jedoch in seine zukünftige Position zwingen. Dafür verwendest Du nun die zuvor bereitgelegte Nuss indem Du diese bündig auf den Außenring setzt und schlägst mit gefühlvollen Hämmerschwingungen das Lager in seine Position. Keinesfalls Gewalt anwenden! Ist Gewalt nötig, dann stimmt etwas nicht. Entweder das Lager sitzt schief oder Du warst zu langsam und das Kugellager hat sich ebenfalls schon erwärmt. :rolleyes: Auch solltest Du unter keinen Umständen auf den Innenring der Lagers oder seinen Käfig hauen. Dann hast Du nämlich Ausschuß produziert und darfst noch einmal von vorne (mit einem neuen Lager) anfangen.
    Nach dem Abkühlen Scheibe auflegen und "Dreieck" montieren.


    9. Beim hinteren Lager muss diesmal das Lager selbst erwärmt werden. Logisch... Es sollte nicht zu heiß gemacht werden, denn die frische Fettfüllung soll ja noch einen Weile halten. Vorher eine passende Nuss raussuchen, die den Durchmesser des Innenrings hat. Wenn das Lager warm ist, Innenring leicht einölen und auf die Rotorwelle montieren. Wenn nötig, passende Nuss ansetzen und vorsichtig - aber wegweisend - draufschlagen. Keinesfalls den Außenring hauen! Siehe oben.


    So, das war`s eigentlich soweit. Der Zusammenbau erfolgt analog der Demontage in umgekehrter Reihenfolge. Die Lichtmaschine ist nun mechanisch überholt. Wenn Du auch wissen möchtest, wie sie elektrisch überholt wird, dann melde Dich einfach noch einmal! ;)
    Die Mutter der Keilriemenscheibe ist mit 42Nm anzuziehen.


    P.S.: Auch bei werksneuen Lichtmaschinen aus DDR- Bestand sind die Fettfüllungen der Lager meiner Meinung nach mittlerweile unbrauchbar. Solche Limas machen nur selten lange Freude. Ich finde, den hier dargestellten Aufwand kann sich wohl jeder mal aufbürden, um dann eine einsatzbereite und zuverlässige Lichtmaschine zu besitzen. Oder?


    Gruß


    Alex

    Einmal editiert, zuletzt von IFA_Alex ()

  • Sehr gut Alex :top: werden wir mit in die FAQ´s verschieben. Kannst gerne noch den E-Teil schreiben.


    Bekommt man eigentlich noch fertige Leiterplatten mit Dioden? Ich hab zwar noch 4 aber die sind auch bald alle. Ich vermute man muß da selber löten? Interessant wären wie die Einzelteile heißen und wo man sie am besten bekommt.

  • Moin,
    Alex, feine Beschreibung der Arbeit an der Lima. Danke dafür.


    Schaut mal auf trabitechnik.com > Technik > Technik Texte > Seite 61.
    Da steht fast alles über die Drehstrom-Lichtmaschine. Die Einpreßdioden sind SY170 und SY 171.
    Pollin hat leider keine mehr. Aaaa-electronic verkauft noch SY170 – 10 St. 4,99.
    Darisusgmbh.de hat SY170 und SY171 für je 1,- im Angebot.
    Die Dioden für die Feldspule sind SY360. Hier können die Typen 1N4002 - 1N4007 eingesetzt werden.
    Als Anlage die Datenblätter für die Dioden.


    Vielleicht hilft Euch das weiter.
    Gruß
    Klaus

  • Als Nachtrag oder Verbesserung,um die Mutter der Riemenscheibe zu lösen,eignet sich ein Schlagschrauber besser.
    Ich würde auch keine Z-Lager wieder verbauen,sondern gleich 2RS,damit sollte das Schmierungsproblem gelöst sein.

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  • Zum Thema zerlegen habe ich folgendes gefunden...


    http://www.wartburgpeter.de/te_lima3.htm


    Desweiteren sollte man die zerlegte Lima auch gleich elektrisch durchmessen. Ein Multimeter genügt. Bevor man beginnt wahllos Dioden zu wechseln, kann man jede einzeln auf Durchgang und Sperrung prüfen. Ausserdem Ankerwicklung messen und die grosse Spule auf Masseschluss.


    http://www.wartburgpeter.de/te_lima2.htm


    Außerdem... zwar nicht DDR Ware, die Funktion ist aber die gleiche... http://www.kfz.josefscholz.de/Drehstrom-Lima.html

    Wenn irgendein Teil in einer Maschine falsch eingebaut werden kann, so wird sich immer jemand finden, der dies auch tut.
    - 5. Murphysches Gesetz -

  • Dank Murphy hat sich alles aufgeklärt. Die Lima funktioniert nicht mit internen Regler da es eine für den externen Regler ist. Danke an alle auch für den Zerlegungsplan. :thumbup: