Blattfeder lackieren?

  • Naja die brünierte Schicht ist eigentlich künstlicher "Rost", der dennoch gewisse Korrosionsschutzeigenschaften hat.
    Allerdings sollte das bei meinen Federn eher der Optik dienen.


    Die Temperatur liegt im allgemeinen unter 150Grad.


    Achja und billig isses auch. Für beide Federn habe ich um die 20€ bezahlt.

  • "Warum der ganze Aufwand?"


    Das ausgerechnet du die Frage stellst.....


    Ich lackiere meine Federn nach dem Strahlen auch. Warum? Weils bspw. Bischoff auch macht, eine CT-Feder hat z.B. nur 5 Lagen die weit auseinander stehen, verbunden mit wenig Nutzung / langer Standzeit und genau so viel Fett, das es seinen Schmiereigenschaften nachkommt - aber ganz sicherlich nicht als Oberflächenversiegelung.

  • handbrüniert (öl) wird zwischen 400 (braunheiß)und max.750° (Rotglut für ne Feder eher ungeeignet). Ähnlich Härtung. Sonst bildet sich kein FeO und Fe2O3. Im allgemeinen muss man das um so öfter machen je niedriger die Temperaturen sind.
    Neue Industrieverfahren machen dass auf chemisch thermische Weise in Bädern verschiedener Konzentration von Brünierchemikalien, bei vielen Wiederholungen. Da ist die max. Temperatur 150°. Ob das ein Federschmied macht? Die Schichtdicke ist im my-bereich ( finde das Zeichen nicht). m.E. nach also rein optische Gründe.
    Ich finde beide Wege, die von Heckman und Mossi haben ihre Richtigkeit, weil sie der jeweils richtigen Nutzung gegenüberstehen.
    Ich bevorzuge ebnefalls die Variante von Heckman, da sie für mein Fahrzeug am authentischsten ist....wenn ich dann mal dazu komme ;)

  • Mossi:
    Ich sehe das pragmatisch. A ist die Feder ab Werk nicht lackiert und somit B original.
    Zum lackieren müßte man die Lagen einzeln liegen haben (Federklammern öffnen) und auch richtig entrosten (Strahlen?).
    Allein durchs Schmieden ist da genügend Grütze dran.
    Lackieren als langanhaltender Rostschutz fällt daher eher weniger ins Gewicht und ist wohl eher der (kuzfristigen) Optik dienlich. Und da ich ja eh son Öler ;) bin und Wenigfahrer, rostet da auch ohne Farbe nichts. Fetten (zwischen den Lagen - nicht nur so lala von außen) erhält die Feder. Bevor da auch nur ein 10tel weggerostet ist, laufen unter den Federenden die darunterliegenden Lagen ein, bis sie eh Schrott sind. Von daher verzichte ich auf Farbe und konserviere das einfach. Und schon hab ich meine Oberflächenversiegelung. :)
    Ich sage ja auch nicht, daß man die Federn nicht lackieren kann, aber der Aufwand steht m.M.m. in keinem Verhältnis zum Nutzen. Umkippen und Lagen spreizen/fetten/Unterboden machen ist bei mir immer ein Abwasch.

  • Hallo,


    im Sinne von Rostschutz ist Brünieren nur mit anschließender Öl- oder Fettbehandlung (oder anderen Schutzmaßnahmen) tauglich. "Nur" brüniert rostet recht munter weiter.



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • so ist einer der vielen Kompromisse sowohl für die gute Optik und als auch für eine Langlebigkeit einer Blattfeder. Schönen Abend! Äußerlich entfettete und äußerlich entrostete Blattfeder außen lackieren, erst danach Feder entspannen im Schraubstock, kriechfähige Fett-, Öl-, Altöl- oder irgendwelche Grafitöl-, MOSO2- oder sonstige Gemische usw zwischen die rostigen Lagen pressen. Wenn die Trabi ruht, kriechen dann heimlich über Nacht immer ein paar Schmierteilchen in die hochbelasteten Reibzonen. Zu den Manschetten : unten offen lassen ist besser als alles wie bei einer Mumie fest zu umwickeln. Wasser ist überall und sollte nach unten entweichen können; das sind praktische Erfahrungen. Gruß!

  • Wenn man die Feder schon auseinander hat, würde ich dazu raten, die Reibstellen zu glätten.
    Also
    jeweils dort, wo das Ende der oberen Feder auf der unteren reibt. Das
    war bei mir stark ausgearbeitet und führt ja dazu, dass sich die Feder
    dort verklemmen kann.
    Hab mal ein altes Foto rausgekramt und beispielhaft markiert. Qualität ist bescheiden...


    Auf dem zweiten Foto sind die entsprechenden Stellen blank gemacht zu sehen.