Schlechte Heizleistung

  • Gustl: u.a. durch zuviele alte, heiße Gase, die der Zylinder nicht schnell genug los wird (schlechte Spülung). ->Thermisches Problem.

  • Na die kalte Luft ist doch insofern besser, weil sie sich im Motorinneren erwärmt und dadurch ausdehnt. Angenommen, der Motor saugt einen Liter "kalter" Luft an und diese erwärmt sich im Inneren. Damit sinkt die Dichte und aus dem einen Liter werden meinetwegen 1,5l. Zusätzlich nimmt die kalte Luft Wärme auf und führt sie quasi ab. Anders dagegen die vermeintlich "warme" Luft, ebenfalls 1l: Sie kann sich nicht mehr so stark erwärmen und damit auch nicht mehr ihre Dichte so stark verringern. Sie expandiet nur noch zu vielleicht 1,2l. Im Vergleich: Die kalte Luft hat dem Motor 0,3l mehr Volumen für den Spülvorgang gebracht als die warme. Somit wäre auch der Sinn einer Ladeluftkühlung klar: Füllungsgrad verbessern.

  • Von der Spülungsseite her habe ich eh noch nie betrachtet... aber das klingt logisch :rolleyes:

  • Immer wieder schön, diese ganzen Theorien zu lesen. Keine Ahnung was davon richtig ist oder falsch, früher wusste man einfach das wenn man den Rüssel nich umstellt, es passieren kann der während der Fahrt der Vergaser einfriert, darum hat mans gemacht. Von temeraturabhängiger Gasdichte, Molekülzahl pro Volumenteil etc hat keiner geredet. War eben alles einfacher damals ;)


    Chrom

  • @ Chrom


    Der Vergleich mit der Atrappe hinkt! Aber ich bleibe dabei: Aus lauter Spaß wurde die Matte für den Trabant nicht hergestellt, und dass das nun ne bereicherung für die Optik mit der Matte ist, naja.... Was man eventuell noch gerade gelten lassen könnte, ist dass der tolle "Kühlergrill" im Winter nicht so verdreckt. Jedoch hätte es da sicher auch bessere Varianten gegeben. Da könnte man ja gleich den ganzen Trabi in lauter Matten einpacken :thumbup:


    Die Variante mit Vergaser einfrieren hab ich ja noch nie gehört! Was genau friert denn da ein?


    Was sagen eingentlich die DDS-Spezialisten dazu? Da muss es doch im DDS auch mal Artikel zu diesen Matten gegeben haben.

    Fuhrpark: P601L Bj.'87 - P601K Bj.'87 - MZ ES 150 Bj.'67 - MZ ES 250 Bj.'59 - MZ ES 250/1 Bj.'64 - MZ ETZ 250 Bj.'87 - Jawa 356 "175" Bj.'56 - KR51/2L Bj.'86 - SR 4-4 Bj.'74 und Jöhstadt TS 8-8 Bj.'78

  • Im DDS in irgendeiner Ausgabe stand mal drinne, das die Matte nahezu keinerlei Nutzen erfüllt. Das merkte man auch an den Leserbriefen manhcer Leute, die sich ärgerten, das Kapazitäten in Betrieben für diesen Schmarrn verbraucht werden.
    Bei gelegenheit such ich das mal raus.

    [b][color=#009900]Mit Sachsenring Fahrzeugen immer gute Fahrt! ;)

  • Genervt? Ich? Nein, hab doch geschrieben das ich das schön finde, hier im Sinne von amüsant, der Smilie sollte das zusätzlich verdeutlichen. Aber es ist doch so, früher (die älteren hier werden das noch kennen) bekam der unerfahrene Autofahrer vom erfahrenerem eklärt, das es am Luftfilter ne Sommer und ne Wintereinstellung gibt (beim Trabi dreht man den Deckel, bei anderen Autos gabs so kleine Hebelchen - wie auch immer). Wenns im Herbst langsam kälter wird, stellt man das auf Winter, wirds im Frühjahr wieder wärmer dann auf Sommer. Man hat genickt, verstanden, hats artig gemacht und es hat funktioniert.
    Heute, gleiche Situation, man bekommts erklärt oder liest was im Internet, kommt als erstes die Frage "Warum?", gefolgt von "...wenns ne Einstellung für Sommer und Winter gibt, was mach ich im Frühjahr und Herbst?", "...bei welcher Temperatur oder an welchen Datum muß ich umstellen?", später dann Fragen wie "...könnte man nicht stattdessen..." oder "...wäre es nicht logischer wenn..." usw.


    Ich bin halt auch im Kopf oldschool, mir reicht es oft zu wissen was man machen muß, alles wissenschaftlich ergründen brauch ich garnicht - und würde es am Ende vermutlich nichtmal verstehen. Aber jeder wie er mag, lasst mich doch amüsiert mitlesen und ab und zu was schreiben ;)


    Chrom

  • Die Variante mit Vergaser einfrieren hab ich ja noch nie gehört! Was genau friert denn da ein?


    Das kommt durch die hohen Strömungsgeschwindigkeiten am Venturirohr... Es entsteht Verdunstungskälte, die kombiniert mit dem in dem in der Luftfeuchte enthaltenem Wasser bildet Eis...

  • Gustl


    Nicht schlecht! Das habe ich echt noch nicht gehört. Ist das denn schon mal jemanden am Trabant passiert?


    @Chrom


    Manchmal ist es aber interessant solch eine Sache mal komplett auseinanderzupflücken und zu ergründen warum gewisse Eireignisse unter gewissen Bedingungen eintreten. Manche finden das totlangweilig andere wiederum hochinteressant. Es geht ja auch nicht immer darum alles infrage zu stellen, sondern um es von vorn bis hinten nachzuvollziehen.


    Peterle


    Ja bitte, das wär super!

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  • So heute habe ich die Abgase im Krümmer und Warmluft an der Austrittsdüse/Scheibe gemessen.Zündung in Normalstellung 4mm voT.Fahrstrecke 10km,gefahren im Teillastbereich mit max.100kmh ohne den Druckpunkt am Pedal zu berühren.Max.Abgastemp.300°,max.Warmlufttemp.47° auf dem Heimweg wegen längeren Bergauf 52°.Im Standgas steigt die Temperatur noch bis auf 55°an bei immer niedrieger werdener Abgastemp.200°.
    Morgen dann die Werte mit Zündung auf spät.

    Biete Serienmotoren, Sportmotoren, Rennmotoren, Sport-VSD, Vergaserumbauten, Regenerierung Drehschieberflächen, Gehäusereparaturen, Aluschweißen, Sandstrahlen mit verschied.Material auf Anfrage

  • @Darkfisch: genau deine Fragen hat der OldtimerMarkt gerade beantwortet. ;)


    Du müsstest im Prinzip ein Loch möglichst Zylinder nah boren, in welches du eine Gewindehülse schweißt.
    Dort würdest du den Sensor einschrauben, der dir dann beim Vergasereinstellen helfen kann.
    (Gemisch zu fett -> niedrigere Abgastemperaturen, Gemisch zu mager ->höhere Abgastemperaturen)

  • Noch was zur Vergaservereisung.
    Sie kommt heute wohl nicht mehr vor, weil alle Autohersteller eine wirksame Ansuagluftvorwärmung einbauen.Vor langer Zeit bich ich mal nachts bei kalt und naß mit einem R4 mit Vergaservereisung stehengeblieben.
    Wie Gustl richtig schrieb, kommt es durch die Verdunstung des Benzins im Ansaugtrakt zur Temperaturabsenkung. Das Benzin nimmt aus der Umgebung Wärme auf um zu verdampfen. Eisansatz kommt dort vor, wo die höchste Luftgeschwindigkeit herrscht, hinter der Drosselklappe.
    Bei Flugzeugen mit Vergasermotor ist fast immer ein Hebel für die Vergaservorwärmung vorhanden. dabei wird warme Luft von der Auspuffoberfläche zum Vergasereinlaß geleitet und so Eisansatz verhindert bzw. abgebaut. Durch die höhere Temperatur= geringere Luftdichte sinkt dabei allerdings die Leistung.
    Ich habe ein Diagramm angehängt, das in einer Flugsicherheitsmitteilung des Luftfahrt-Bundesamtes war.
    Es zeigt die Vereisungsbedingungen in Abhängigkeit von Taupunkt und Temperatur.
    Weiter ein Schema des Eisansatzes und eines Vergaserthermometers.
    weiter Auszüge aus einem Kfz-technischen Buch.
    Bei flüssigkeitsgekühlten Motioren wird die Kühlflüssigkeit verwendet, geht aber bei Lufkühlung nicht. Deshalb wird beim Trabi die warme Luft von der Oberfläche geholt und die Ansaugluft etwas vorgewärmt.
    Gruß
    Klaus

  • Ich wollte mal noch die gemessenen Werte von heute posten.Also mit Spätzündung 1,5mm voT habe ich auf der ersten Fahrt eine max.Abgastemperatur von 380° und eine max.Heizlufttemperatur von 65° gemessen.Heimfahrt max,Abgastemperatur 410° und Heizlufttemperatur 72°.
    Für die kurze Strecke von 10 km ist das schon ein ordentlicher Unterschied,denke ich.Die 50° mit Frühzündung wurden übrigends mit Spätzündung schon nach ca 4km erreicht.Der negative Effekt ist,daß beim beschleunigen ordentlich Leistung fehlt,mein Motor kann das besser kompensieren als ein Serienmotor,denke ich.Wir wollen aber auch im Winter nicht rasen sondern eher "heizen".Ich habe die Versuche bewußt ohne Vollgasanteil gemacht,sondern mit so wenig Gas wie möglich.
    Darkfish
    Der Sensor sitzt im Krümmer ca. 40mm vor dem Kugelflansch und nein Du kannst die Abgastemperatur nicht für die Vergasereinstellung nutzen.
    Wenn Du den Sensor zu nah am Zylinder plazierst,wir der Sensor vom entweichenden Frischgas zweimal gekühlt.Der Sensor sollte also mind.50-100mm entfernt vom Zylinderflansch positioniert werden.
    Vergasereinstellung entweder mit Kerzen und Kolbenfarbe,oder mit Lamdasensor.


    Zitat

    @Darkfisch: genau deine Fragen hat der OldtimerMarkt gerade beantwortet.


    Du müsstest im Prinzip ein Loch möglichst Zylinder nah boren, in welches du eine Gewindehülse schweißt.
    Dort würdest du den Sensor einschrauben, der dir dann beim Vergasereinstellen helfen kann.
    (Gemisch zu fett -> niedrigere Abgastemperaturen, Gemisch zu mager ->höhere Abgastemperaturen)


    wenn das so funktionieren soll,dann drücke mal "niedrig und hoch" in Zahlenwere aus,damit man Richtwerte hat
    oder so :Zündung früh niedrige Abgastemperatur,Zündung spät höhere Abgastemperaturen
    oder so: niedrige Verdichtung höhere Abgastemperature,hohe Verdichtung niedrige Abgastemperaturen
    oder
    oder :?:

    Biete Serienmotoren, Sportmotoren, Rennmotoren, Sport-VSD, Vergaserumbauten, Regenerierung Drehschieberflächen, Gehäusereparaturen, Aluschweißen, Sandstrahlen mit verschied.Material auf Anfrage

  • Tja, da kann ich leider auch nicht helfen. Um ehrlich zu sein, hatte ich gehofft, das hier noch zu erlesen.
    In dem Artikel macht man sich es mit den Richtwerten recht einfach: "Der Optimalwert ist zwar für jeden Motor verschieden,
    zeigt die (passende!) Zündkerze nach dem jeweiligen Testdurchgang jedoch einen rehbraunen Isolatorfuß, dürfen die Werte
    als "gesund" gelten."


    Auf eine Abkühlung durch entweichende Frischgase, wie du erwähnst, wird gar nicht eingegangen, im Gegenteil: es wird
    empfohlen so nah wie möglich an die Zylinderköpfe zu bauen...

  • Die gute Antwort zu "tödlich" vornweg: Die Kühlluft-/Heizluftführung und die Wärmeübertrager im Trabi lassen kaum das Eindringen der heiteren (klaren und geruchlosen) und aber auch tödlchen CO-Abgase in den Innenraum zu. Heizkrümmer und VSD sind deshalb auch besonders sicher gebaute und geprüfte Teile. Die einzigste reale Gefahr ist aber ein evtueller Luftkreislauf innerhalb des Motorraumes wenn zB eine Zylinder-/Krümmerdichtung defekt ist und warme Kühlluft aus dem Motorraum wieder angesaugt wird und damit in die Heizluft gelangt. Der Kühllüfter sollte daher möglichst nur Frischluft vom Fahrtwind ansaugen.


    Kleiner Motor wenig heizen, großer Motor... ist nicht ganz richtig. Wenn 7,5L Benzin verbrennen, egal welcher Motor ob im 600ccm Zweizylinder oder im Big-V8, dann werden immer (ab jetzt ganz grob gerechnet!) 75 kWh erzeugt. Pro Liter rund 10kWh. Davon gehen drauf, jeweils ein Drittel, für Umsatz in Arbeit ( Trabi leider nur 20kW, Diesel ca. 30kW), für Motorkühlung und für Abgas. Abgas im Trabi bei Vollast ein 25 kW- Ofen!!! Aber die Crux ist, diese Wärmemenge auch nutzen zu können. Sprich schlechte Wirkungsgrad Abgaskrümmer- und VSD-Heizung. Und zu kalte Abgase würden alles verkoken.


    Die Heizung von wassergekühlten Motoren ist nicht wegen des Zwischenspeicherungseffektes stärker, sondern weil mittels Heizwärmetauscher unterm Armaturenbrett bis 90 Prozent der Kühlwasserwärme genutzt werden können. Bei Abgas-Heizungen vielleicht 30%? Weiß ich nicht so genau.


    Absoluter Vorteil der Abgasheizer gegenüber den Kühlwasserheizern ist das schnelle Anspringen. Aktuell bewege ich einen wassergekühlten 1,6L 100 PS Applause, 1100kg Leermasse, und einen luftgekühlten GSA 1,3L mit nur 65 PS, nur 950 kg. Selbst bei 10 minus sind es Welten Unterschied auf den ersten 5 km. Danach ist der Appi besser.


    Zusatzheizung: Ist Originalzubehör, die notwendigen Löcher in der Spritzwand werten den Trabi also nicht ab. Wundere mich allerdings daß im Forum dies Art der deutlichen Heizungsverbesserung, also vom Heizkrümmer direkt seitlich unters A-brett nahezu unbekannt ist. Nach Rücksprache mit einem "ganz zarten, komfort- und umweltsüchtigen" Trabitüftler aus den 80-zigern: Frischluftansaugung vor der Windschutzscheibe (damals gabs noch keine Kat's und der Trabi saugt direkt vom Vordermann die Abgase übers Kühlluftgebläse), starker elektrischer Lüfter, Luft wird direkt in Krümmerheizung und VSD gedrückt, danach mehrere Luftführungen durchs A.-brett. Alle Luftrohre innen mit extremer Schalldämmung.


    Ich akzeptiere ausdrücklich die Fraktion "der Trabi muß qualmen, stinken, knattern, crashanfällig sein, muß innen kalt sein, sowieso nur Sommerfahrzeug" usw oder auch die Fraktion "echt vergoldeter Überrollkäfig mit Tieferlegung bis unter die Straßenoberfläche". Aber genauso wollen es andere eben auch zB. als Winterfahrzeug nutzen. Und das alles mit guter Heizung. Und auch ein bischen basteln.


    Gruß! Gegenmeinungen willkommen!

  • Wow, erstmal Hut ab. So hab ich mich schon lange nicht mehr durch deinen Beitrag durchgequält... ;)


    Deine Beispiele beziehen sich wohl alle auf stehende Fahrzeuge, während der Fahrt wird nur eine geringe Zirkulation von "Altluft" im Motorraum stattfinden, da immer Frischluft in den Motorraum strömen wird. Ebenso wenig saugt der Motor nur die dermaßen CO-Belastete Luft des Vordermanns an, die ist dann schon großteils vom Winde verweht.


    Wenn der Motor 25000W an Abwärme produzieren würde müsste ich mir keine Gedanken mehr über ein verölten Auspuff oder einen kalten Innenraum mehr machen, also die Rechnung hinkt doch hinten und vorn. Ein Motor verbrennt doch nicht auf einmal solche Mengen an Kraftstoff, sondern über Kilometer hinweg...


    Und noch zu dem "Originalzubehör" bzw. nennen wir es lieber zeitgenössisches Zubehör, ich würde mir dafür nich den Trabi zersägen und zerbohren. Bastelkisten gibt's schon genug.