P50 Prototyp Frage

  • Die fehlerhafte Beschriftung kann man ja einfach mal außer Acht lassen. Mich interessiert nur das Auto und seine Historie, soweit nachvollziehbar.


    Fremdeinbauten: Wenn du das so sagst, wird es schon stimmen. Ich jedenfalls habe das Auto und den Umbau noch nicht aus der Nähe gesehen und erlaube mir deshalb auch kein Urteil...

  • Am Ende wissen es sowieso die nur genau, die das Fahrzeug in den jetzigen Zustand versetzt haben, was wann, wie und durch wen verändert wurde.


    Und herauszufinden wer das war könnte evtl durch den Fahrzeugbrief herauszufinden sein, denn da müssten doch auch diverse Vorbesitzer aufgeführt sein?!

    Afugrnud enier Sduite an enier Elingshcen Unvirestiät ist es eagl, in wlehcer Rienhnelfoge die Bcuhtsbaen in eniem Wrot sethen, das enizg wcihitge dbaei ist, dsas der estre und lzete Bcuhtsbae am rcihgiten Paltz snid. Der Rset knan ttolaer Bölsdinn sien, und du knasnt es torztedm onhe Porbelme lseen. Aslo nmcalohs srory für den simhlmecn Btreiag!

  • Solange wie das Gerät nicht durch allzuviele Hände gegangen ist, vielleicht.


    Waren es mehr wie 8 Halter ist der Erstbrief weg, und damit auch spezifische Infos über eventuell eingetragene Umbauten...

    Wenn ich einen See seh, brauch ich kein Meer mehr. :winker:

  • Also, das Auto ist meiner Meinung nach auf alle Fälle zusammengebaut worden. Die Karosse könnte, wie auf dem Typschild vermerkt, von 1960 sein (Aludachrinne). Ich vermute, daß sich einer das Auto aufgebaut hat, denn bis etwa 1965 war es möglich, aus Ersatzteilen ein Fahrzeug zusammen zu bauen und bekam das nach Begutachtung durch einen Sachverständigen der VP auch als "Eigenbau Zusammenbau" bzw unter dem Hersteller des Großteiles der Teile zugelassen. wenn der Brief von 1960 stammen sollte und handschriftlich ausgefüllt ist, dann könnte das auch dafür ein Indiz sein. die Fahrgestellnummer sieht mir sehr danach aus (hat ja deluxe schon gesagt). Außerdem konnte man ja in den sechzigern durchaus einen P 50 in einen 601 umbauen und so könnte die P 50 / 1 - Karosse "übrig" gewesen sein. Die Hinterachse hat der Vorbesitzer vielleicht selber gebraucht.


    Zum Thema Starrachse liefen bei VEB Sachsenring wirklich Versuche, aber da wurde an Mc Pherson - Federbeinen in Verbindung mit einer Verbundachse ähnlich dem Ford Fiesta geforscht. So ein Auto hat Anfang der achtziger Dr. Stan (heute Professor) der damaligen Ingenieurhochschule in Zwickau (jetzt Westsächsische Hochschule) gefahren.


    Und ich glaube außerdem nicht, daß die bei Sachsenring da mit gebrauchten P 50 - Karossen angefangen hätten.


    Gruß Jürgen

  • Selbst wenn der Vorbesitzer die HA selber gebraucht hat – wäre es da nicht einfacher gewesen, von woanders her zwei Dreieckslenker zu beschaffen, statt das ganze Heck umzustricken?

  • Und ich glaube außerdem nicht, daß die bei Sachsenring da mit gebrauchten P 50 - Karossen angefangen hätten.


    Sogar wir bei VW nehmen gebrauchte Karossen für Versuchsfahrzeuge! Warum soll das nicht bei Sachsenring so gewesen sein :?:

    Einmal editiert, zuletzt von Wiedertrabifahrer ()

  • Sei es wie es will – mich interessieren hier in erster Linie die Fakten. Der nächste Schritt wäre also, die Geschichte des aktuellen Besitzers zu prüfen, das Auto GENAU unter die Lupe zu nehmen, und dabei auch mit anderen, evtl. noch bekannten und erhaltenen Versuchsmustern zu vergleichen...

  • Hi, hab durch Zufall dieses Forum gefunden und mich etwas
    informiert.


    Ich finde die Unterschiede der Angaben Typenschild und der Beschreibung etwas
    merkwürdig.


    Nach meinen Recherchen kann ich sagen, dass es definitiv kein Prototyp ist. Die
    Zahl der gebauten Prototypen schwankt zwischen 2 bis 5. Die sahen so aus:




    http://upload.wikimedia.org/wi…6/P_50.jpg/800px-P_50.jpg


    http://upload.wikimedia.org/wi…_Kombi_vr_bicolor_TCE.jpg


    http://www.derzwickauer.de/p7_ur_p50.jpg




    Obwohl das fordere Fahrzeug auch ein P70 sein kann (sieht zumindest so aus).




    Es handelt sich bei dem Ausstellungsstück auch nicht um eine Nullserie. Das
    passt mit der eingeschlagenen Fahrgestellnummer nicht zusammen (das XE mal
    weggelassen). Die Nullserie hatte die Fahrgestellnummern 5000001 - 5000050 und wurde
    1957 gebaut. Anhand der Fahrgestellnummer erkennt man auch zumindest das
    Jahrzehnt, wann die Karosse gebaut wurde (zumindest P50 bis P60 und teilweise
    Anfänge des 601). Auch kann man Anhand der Fahrgestellnummer den Bautyp
    ermitteln (Limo, Kombi, Lieferwagen, Camping). Wer das mal nachforschen will
    kann das hier tun --> http://trabitechnik.com/index.php?page=35&lang=de




    Wer auf dieser Seite nachforscht sieht auch, dass vom P50 ein und vom P60
    mehrere Lieferwagen gebaut wurden. Zwischen den Prototypen und der Nullserie
    gab es auch 5 Versuchsfahrzeuge. Fakt ist, dass der P70 unter dem Namen AWZ
    verkauft wurde und dies als Vereinigung (heute würde man Arbeitsgemeinschaft
    dazu sagen) von Horch, Audi und Sachsenring zu werten ist. Ich will jetzt nicht
    weiter auf die Bedeutung der einzelnen Werke bis 1958 (Zusammenschluss zum VEB
    Sachsenring Automobilbau Zwickau) eingehen. Daher eventuell die Abweichung im
    Typenschild, aber dazu später. Nun meine Vermutung, die hier schon einmal
    angesprochen wurde. Die starre Achse mit den 2 Blattfedern könnte eine Studie
    für mehr Zuladung für den Bau der Lieferwagen gewesen sein. Wer jetzt denkt,
    dass das ein Rückschritt wäre liegt falsch, da der P70 ebenfalls mit starrer
    Hinterachse gebaut wurde, allerdings nur mit einer Blattfeder. Informationen
    dazu gibt es




    hier --> http://www.derzwickauer.de/trabant_50_p50.html




    hier --> http://www.derzwickauer.de/automuseum_trabant_50.html




    und hier --> http://www.hardconn.de/fahrzeugeinderddr.htm




    und hier noch ein Bild vom Lieferwagen




    http://www.epoche-3.de/strasse…P_50_Lieferwagen_1960.jpg




    Nun zum Motor. In den Versuchsfahrzeugen wurden (teilweise) Motoren mit 20PS
    verbaut. Wenn ich mal nach der Fahrgestellnummer gehe und mir statt XE eine 50
    denke, würde das heißen, dass das Auto 1958 vom Band lief. Ab diesem Jahr wurde
    in der Serienproduktion anscheinend auf Pendelachse mit Dreieckslenker
    umgerüstet. Das würde bedeuten, dass bis dahin eine starre Hinterachse wie beim
    P70 verbaut wurde. Allerdings wurden da Motoren mit 18 PS verbaut. Nach dem
    Typenschild lief dieses Fahrzeug aber erst 1960 vom Band. Ab 1959 wurden im P50
    aber Motoren mit 20 PS verbaut. Das verwirrt. Laut Typenschild hat er ein 18PS
    Motor, was das eigentliche Baujahr 1958 begründet. Auf dem Aufstellerschild
    steht aber 20PS, was wiederum für das Baujahr 1960 sprechen würde. Auch die
    Höchstgeschwindigkeit war unterschiedlich (90 und 100KM/h), da es mind. 2
    verschiedene Getriebeübersetzungen gab. Sollte es sich um eine Ersatzkarosse
    handeln, wurden diese in der Regel nur mit E gekennzeichnet. Allerdings gehen
    die Erkenntnisse diesbezüglich nur bis zum 601 zurück. Keiner weiß also, wie
    Ersatzkarossen vorher gekennzeichnet wurden. Für eine Ersatzkarosse würde auch
    das selbstgestanzte Typenschild sprechen. So was zu machen war auch nach der
    Wende keine Seltenheit, da man in der Regel schwierig an ein originales
    Typenschild ungestanzt heran kam bzw. mit hohem bürokratischem Aufwand und
    Wartezeit verbunden war. Auch ein Grund kann sein, dass die Karosse für
    Lieferwagen gebaut war (oder auch für Versuchsfahrzeuge), aber aus
    volkswirtschaftlichen Gründen als Ersatzkarosse verwendet wurde (z.B. weil es
    für die Karosse keine Serienverwendung gab). Auch sollte man bedenken, dass für
    Versuchsobjekte mehr Rohmaterial produziert wurde als nötig war und das dann
    teilweise in der Serienproduktion mit verbaut wurde. Auch wurden (wie heute
    auch) Änderungen versuchsweise in wenigen Serienmodellen verbaut, um die
    Alltagstauglichkeit zu testen. So gab es z.B. Trabis ab Bj 1984 mit
    Spiralfedern hinten, obwohl diese erst 1986 in Serie verbaut wurden. Infos dazu
    gibt es




    hier --> http://www.trabantserie.de/html/1958.html




    hier --> http://www.trabantserie.de/html/1959.html




    hier --> http://trabant-seite.de/




    und hier --> http://www.p50.de/html/register.html






    Wenn ich mir das Fahrzeug mal so betrachte, muss ich ein paar Leuten Recht
    geben, dass an dem Fahrzeug nachträglich Änderungen gemacht wurden. Die Lippe
    unterhalb der vorderen Stoßstange stammt wahrscheinlich vom 600 oder 601.
    Nebelscheinwerfer gab es zu der Zeit serienmäßig noch nicht. Der Grill an der
    Front scheint im Laufe der Zeit nachträglich angebaut worden zu sein, eventuell
    zu Nachahmung. Es gab z.B. für den Moskwitsch Umbaumöglichkeiten für BMW-Optik
    schon zu DDR-Zeiten, aber für verhältnismäßig viel Geld. Das Loch in der
    Stoßstange scheint (aus welchen Gründen auch immer) nachträglich gemacht.
    Allerdings möchte ich nicht abstreiten, dass das Loch für Versuche in der Anfangsphase
    von Werk aus drin war (gilt auch für den Grill, aber eher unwahrscheinlich, da
    Prototypen ein solches Merkmal nicht aufweisen). Allerdings war beim P70 eine
    ähnliche Variante verbaut, da dieser ein Kühler hatte und mit Frischluft
    versorgt werden musste. Um genaueres zu erfahren, müsste man allerdings die
    gesamte Haltergeschichte zurückverfolgen. Da es sich anscheinend (dem Zustand
    nach zu urteilen ist es auch so) um einen Scheunenfund handelt, wird das wohl
    fast unmöglich sein. Zwar kann man vielleicht die Herkunft herausbekommen, aber
    welcher Besitzer da was daran gebastelt hat wird wohl nicht nachzuvollziehen
    sein.




    Tino23 ich würde zwischen Weihnachten und Silvester das Museum gern besuchen.
    Haben die da geöffnet? Vielleicht bekommst Du bis dahin ein paar Antworten vom
    Besitzer. Schick mir dazu mal ne PN.




    Insgesamt kann man nur sagen, nix genaues weiß man nicht. Ich hoffe mit meiner
    Recherche etwas mehr Licht ins Dunkel gebracht zu haben.




    Gruß


    Mister

  • Hallo und Willkommen :)
    Alles nix neues soweit, außer, daß auch die 500er ein E für E.-Karosse vor der FIN hatten. ;)
    Das vordere Fahrzeug ist ein P70 und wurde vom Leiter der Pressstoffentwicklung persönlich gefahren.
    PS: Bilder der Versuchsfahrzeuge (also der erste richtige Trabant) von 56 kann ich beisteuern, falls von Interesse.
    Nochn Edit: Versuchsfahrzeuge wurden mit einem V für Versuch vor der FIN gekennzeichnet.

    4 Mal editiert, zuletzt von heckman ()

  • Zitat

    Anhand der Fahrgestellnummer erkennt man auch zumindest das
    Jahrzehnt, wann die Karosse gebaut wurde (zumindest P50 bis P60 und teilweise
    Anfänge des 601).


    Warum nur das Jahrzehnt? Das trifft ja nur für die Fahrzeuge unter Baujahr 1960 zu. Ab 1960 steht immer das Baujahr davor. Bis zur FIN-Umstellung Ende 1964...


    Der auf dem Schild angegebene Motor ist einer aus dem II. Quartal 1959. Das bestätigt wieder die Theorie der Austauschkarosse. Und mit der AusstauschFIN gibts mitunter auch eine neue Erstzulassung. Das war zumindest bei uns so wenn neue E-FINs bei er Polizei beantragt wurden für neu aufgebaute Karossen.


    Aber alles in allen ist das alles schon breitgetreten worden.


    Zitat

    Die Nullserie hatte die Fahrgestellnummern 5000001 - 5000050 und wurde
    1957 gebaut.


    Soweit die Theorie. Beweise??? Papiere mit Erstzulassung 1957??? Es ist nur bekannt, das die ersten Fahrzeuge erst Anfang 1958 ausgeliefert wurden, weil verschiedene Teile zum komplettieren nicht vorhanden waren.


    Weiter plück ich den ellenlangen Beitrag nicht auseinander, das sitze ich ja morgen noch. ;)

    Wenn ich einen See seh, brauch ich kein Meer mehr. :winker:

  • Ich meinte eigentlich Mister XY, ihr kennt die Bilder doch.


    Das Fahrzeug ausm Illustrierten Motorsport Ausgabe Dezember 57 könnte auch noch einer sein.

  • Warum nur das Jahrzehnt? Das trifft ja nur für die Fahrzeuge unter Baujahr 1960 zu. Ab 1960 steht immer das Baujahr davor. Bis zur FIN-Umstellung Ende 1964...

    Ich schrieb auch 'zumindest das Jahrzehnt' und nicht nur das Jahrzent.
    Hast Du vom Prinzip Recht von 1960 bis 1963 oder wie erklärst Du das?:
    6500001 - 6509000 Trabant P601 Limousine 1964
    1009001 - 1012679 Trabant P601 Limousine 1964
    0502001 - 0502801 Trabant P60 Kombi Universal 1964
    6590001 - 6590001 Trabant P60 Lieferwagen 1964
    6570001 - 6570199 Trabant P60 Campingwagen 1964
    6550001 - 6552000 Trabant P60 Kombi Universal 1964



    Beweise? Du versuchst gerade Birnen mit Äpfeln zu vergleichen. Wenn ein Auto 1957 gebaut ist, muss es 1957 nicht zugelassen worden sein, oder? Und wie wahrscheinlich ist es, dass jemand noch eins dieser Autos hat?
    Vielleicht hilft das weiter --> http://www.trabantserie.de/SRI/SRI_020.pdf


    oder auch das --> http://trabitechnik.com/index.php?lang=de&page=73&page_number=1#Trabantregistereintrag%20Hajo


    Irgendwo müssen die Betreiber dieser Webseiten ja die Informationen her haben oder behauptest Du die ziehen sich das aus den Fingern? Und der Beitrag von Heckman aus einer Motorsportausgabe 1957 ist scheinbar auch kein Beweis dafür, dass diese Fahrzeuge schon 1957 gebaut wurden.

  • Und auch hier nochmal, es ist nicht die 58 im Museum :thumbup:
    Ihr meint beide dasselbe. Der Großteil Nullserien wurde erst 58 komplettiert. Es gab eine Hand voll 57er, einen davon kenne ich. Aber auch dieser wurde mit sehr großer Wahrscheinlichkeit erst 58 zugelassen. Ich selbst besitze die Nr. 361, und dieser wurde erst im Oktober 58 zugelassen.

  • Das is mir hier echt zu blöd.


    Ein böses "L" im Forum reicht mir...

    Wenn ich einen See seh, brauch ich kein Meer mehr. :winker: