Bremse verzieht erst nach rechts, jetzt nach links.

  • Moin Moin Leutz,


    ich hab nun in unterschiedlichster Weise die SuFu genutzt für mein Problem, und möchte mir zudem mal den Rat der Trabantgemeine einholen:


    Es geht sich um folgendes, habe einen '90er Trabant 601 S, und dieser läuft seit Mai in meinem 'Fuhrpark' und habe am Trabant noch nie etwas zu beanstanden gehabt, ein schönes einfaches solides Auto. Nun habe auch ich mit dem Massenproblem "Bremsen ziehen ungleich" zu tun.


    Erst zog der Kleine beim bremsen nach rechts, je energischer man das Pedal trat, desto mehr und ruckartiger. Nun hat sich das mit der Zeit gegeben, und er zog ein paar Tage lang weder nach rechts noch nach links. Mittlerweile zieht er beim bremsen nun nach links, genauso wie vorher nach rechts, nur halt jetzt nach links, je kräftiger das Pedal gedrückt wird, destomehr und ruckartiger passiert das.


    Nun habe ich heute die Situation genutzt und den Trabant mal auf den Bremsenprüfstand geholt, das sind die Werte:



    ..................links..........rechts
    Vorne...........90............ 30
    Hinten..........80.............30
    Park............70.............40



    und die sprechen ja eine ziemlich eindeutige Sprache, zur Bemerkung, das sind kalt gemessene Werte!


    Nun bin ich ein wenig überfragt, habe in diversen Foren, auch hier, von langjährigen Trabantfahrern gelesen, ein Trabant zieht immer etwas nach links oder rechts beim bremsen, das war so, das ist so, und das bleibt so...
    Auch habe ich von manchen gelesen, die die ganze Anlage (Schläuche, Leitungen, HBZ, RBZ, Trommeln, Beläge, Federn, Schrauben) erneuert haben, und mit 4 mal entlüften genau das selbe Ergebnis haben: Trabant zieht immer noch nach links oder rechts.


    Ich will nicht irgendwie wahllos und Sinnlos erneuern und hoffen damit eine Lösung zu finden. 'Prüfen mit System' habe ich mal vor längerer Zeit gelesen, fand ich gut.



    Auch bin ich kein Profi der Trommelbremsen, habe davon bisher immer die Finger gelassen!
    Zum Vergleich, bei meinem Ami-Schlitten, der auch vorne wie hinten Trommelbremsen hat, kann ich beim Bremsen das Lenkrad loslassen und der zieht weder nach links noch nach rechts, der bleibt 1a in der Spur, möglicherweise liegt das auch an den 2,5t die gut am schieben sind ;)


    Ich hoffe der ein oder andere der über mein Thema gestolpert ist, hat einen guten Tipp oder Ratschlag für mich, ich bin für jede Anregung dankbar!


    Grüße vom Chrome-Daddy

    Autotechnisch hab ich halt einen an der Waffel, aber sonst geht's

  • Um es vorweg zu nehmen: ein Trabant zieht keineswegs immer schief beim Bremsen. Das wär ja schrecklich! Wenn er vielleicht im allerersten Moment des Anbremsens ein ganz klein wenig nach einer Seite zieht, kann man das ja vielleicht noch tolerieren, aber prinzipiell muß er gleichmäßig abbremsen, mit was anderem würd ich mich nicht auf die Straße trauen...


    Zu Deinem Problem:
    - wurde seit 1990 denn schon was an der Bremse gemacht?
    - wenn ja: was?
    - ist die Anlage dicht? (Leitungen, HBZ)


    Ansonsten, auch wenn Du Dich mit Trommelbremsen noch nicht so auskennst: Räder ab und Trommeln abnehmen. Und je nach dem, wie es dann im Innern aussieht (Beläge, RBZ, Trommeln) kann man weitersehen.

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Bei der Schiefbremserei stimm ich Gunnar voll zu. Ein Trabant mit intakter Bremsanlage hat gerade zu bremsen.
    Ausnahmen gibts nur nach dem Losfahren bei feuchter Witterung. Die Trommeln setzen recht schnell Flugrost an. Der ist allerdings nach 2-3 Bremsungen verschwunden. Allerdings lassen sich Fußgänger/Radfahrer mit solchen ungewollten mitunter leicht schiefen Volbremsungen hervorragend erschrecken. ;)


    Also hast du beim Auto die RBZ gewechselt oder abgebaut/zerlegt? Wenn ja, ist dir bewußt, daß die rechts und links veschieden sind?
    Nicht beleidigt sein, daß ich das frage, aber es gibt erstaunlich viele Trabantfahrer, die das nicht wissen.
    Die Verwechslung bzw Mischung beider Seiten bringt wechselndes Bremsverhalten hervor.
    Genauso kann eine unterschiedliche Gängigkeit der RBZ so etwas hervorrufen, dh. auch wenn vorne alle RBZ funktionieren, aber die auf einer Seite deutlich schwerer gehen, wirst du einen Unterschied im Anprechverhalten re/li merken.


    Zu deinen Bremswerten, die sind natürlich horrible, hab ich leider erst jetzt beachtet.
    Da kann ich nur sagen Bremsen aufmachen und gucken, entweder ist da was fest, oder aber undicht, oder die Mischung von beidem. ;)
    Ist aber kein Problem, läßt sich alles bewältigen.
    Übrigens ist auch hinten der Unterschied zu groß, da mußt du also auch bei. Ferner sollte sollte die Bremswirkung auf der VA deutlich größer sein , als auf der HA. ---> Bremsenkomplettrevision

  • Hallo zusammen, ich habe am Abend drauf nochmal die Bremse etwas "warmlaufen" lassen, sprich hin und wieder ein


    wenig schleifen lassen. Nun ist das bei ner recht flotten Bremsung kein Sprung mehr auf die linke Fahrbahn, er zieht


    noch ein wenig nach links, aber nicht mehr soo extrem wie vorher. Auch habe ich das wetterbedingt noch nicht geschafft


    die Trommeln rechts mal runterzunehmen. Gestern habe ich gemerkt,


    er zieht mal wieder ein kleinwenig nach rechts,


    auch zum Glück keine Sprünge, aber halt spürbar. Ich bin etwas verwirrt und werde das weiterhin


    im Auge behalten und Mittwoch erneut den Bremsenprüfstand aufsuchen!


    Ich berichte dann.


    Grüße

    Autotechnisch hab ich halt einen an der Waffel, aber sonst geht's