Maximales Spiel der Drosselklappenwelle

  • Eine echte Regel gibt es dafür auch nicht. Nach meiner Erfahrung ist das sehr durchwachsen. Bedingt dadurch das man oft auch die Vorgeschichte nicht kennt. Wie lang lief der wirklich schon und unter welchen Bedingungen.


    Und klar, wenn z.B. schon zu DDR-Zeiten 1 oder 2 mal überholt wurde, ist irgendwann auch mal Schluss.


    Und ja, wenn die Bohrung im Umfang ausschlägt, wird das Ganze natürlich begünstigt/gefördert. Das wollte ich nicht gänzlich ausschließen. Es ist nur nicht der primäre Grund m.M. nach.


    Ich denke noch gibt es jede Menge Vergaser. Aber auch da wird wie überall die Luft dünn. Bestes Beispiel die Düsen des H 1-1. Mehr als die alten soweit es geht reinigen kann man mangels (hochwertigem) Ersatz kaum machen.

    Und wenn eines Tages mal alle DK-Kanäle ausgeschlagen sind, kann man entweder neue Gehäuse herstellen lassen, oder eben wie angedeutet den Kanal ausdrehen und größere DK einsetzen.

    Dazu kam es in der DDR nur nicht mehr, weil der Laden dicht gemacht wurde. Das wäre der nächste logische Schritt in der damaligen Ansicht zum Thema Materialökonomie gewesen.

  • Hier noch ein tagesaktuelles Beispiel. Heute zerlegt, soll überholt werden....den Besitzer wird es nicht erfreuen.


    Hier die Einarbeitung in der Arretierungsnut der Welle. Hat was von einem Halbmond.



    Misst man an einer Stelle die ok.



    Das dürfte dann etwa das Nullmaß sein.


    Und dann gemessen an der tiefsten Stelle des "Halbmondes".



    Und dann sieht man an in den DK-Kanal. Eine Seite noch gerade so im Bereich "könnte klappen".



    Aber die andere Seite ist eher ..."so nicht ohne Weiteres wiederverwendbar".



    Das wäre eine Kandidat für den "erheblichen" Aufwand mit ausbohren auf rund 28,3 oder ,4 je nachdem wann die Scheuerstelle weg ist. Und größere DK.

    Bedeutet aber gleichzeit, dass die Düsen angepasst werden müssten. Also z.B. von 113 auf 115, die 45er auf 50 und die 70er auf 72-75. Aber das kann nur der Versuch klären.


    Vermutlich wirds aber erstmal auf beiseite legen hinauslaufen.......

  • Vielen Dank Tim für deine ausführliche Ausarbeitung zu dem Thema. Das axiale Spiel der Wellen habe ich auch schon als erhebliche Fehlerquelle identifiziert. Das die Wandung dann so stark in Mitleidenschaft gezogen wird, ist völlig logisch, war mir aber noch gar nicht so stark bewusst. Wieder viel gelernt!


    In der Tat fuhr das gezeigte Vergaserexemplar hauptsächlich im Stadtverkehr. Bei mir ca. 50.000kmm von den 65.000km seit der letzten Instandsetzung. Zum Schluss war auch kein Leerlauf mehr sinnvoll einstellbar.


    Danke auch für die Information, dass mit "Neuteilen" das axiale Spiel nahe 0 ist. Das wusste ich noch nicht. Daraus lässt sich ja im Grunde schon eine erste Sichtprüfung auf dem Teilemarkt ableiten, ob ein Exemplar noch potentiell regenerierbar ist. Ich habe da bisher immer nur in radialer Richtung auf Spiel geprüft, was im zusammengebauten Zustand kaum etwas bringt. Noch dazu man das radiale Spiel durch Ausbuchsen noch mit vertretbarem Aufwand beheben kann. Axial ist das aber eben anders und sollte sich evtl. auch zusammengebaut erfühlen lassen. Das finde ich ne gute Faustregel.


    Könnte man die Nut auf den Wellen nicht auf der Drehbank etwas breiter drehen und dann eine dickere Fixierungsschraube verwenden? Aber vermutlich lohnt das nicht, weil diese Vergaser dann ja im Normalfall auch ein ruiniertes Gehäuse haben.


    Auf jeden Fall toll, dass du das Thema hier so rausgearbeitet hast! Da waren noch mal einige Erkenntnisse für mich dabei. Ich dachte langsam wüsste ich bei den Vergasern bescheid. :) Gibt es vielleicht noch so Themen bei diesem Vergaser die wir hier noch nicht zerkaut haben? ;)


    Gruß, Felix

  • Im Grunde sind wir so gut wie durch. Der Bereich der Drosselklappe hat ja sehr viel mechanische Arbeit und kannst verschiedenste Schadensbilder zeigen. Momentan fällt mich nichts mehr ein.


    Im gewissen Rahmen kann man die Welle, sofern sie nicht anderweitig verschlissen ist, ganz sicher die Nut ausstechen und eine Schraube mit etwas breiterem Fuss nehmen, der ja sowieso einen Absatz hat.

    Aber...die Schraube ist wie gesagt hart und ich weiß nicht aus was die gemacht ist.


    Ich würde eher die "Pakistanimethode" versuchen und etwas Auftragsschweißen und das Grundmass in der Wellennut wieder herstellen.

    Für mich ist das einfacher und ich brauche keine "Übermassschraube".

    Einen großen Beitrag für die Ausarbeitungen an der Nut, dürfte auch die Rückholfeder geleistet haben. Die drückt die Welle sehr oft etwas heraus.

    Auf jeden Fall, das erwähnte ich ja bereits.


    Auch die Feder zum Motor hin sollte möglichst gerade in einer Linie zum Vergaser laufen. Das kann man ja im gewissen Rahmen beeinflussen durch das Plättchen oder den Draht am Motorgehäuse.

    Um so schräger die Feder sitzt um so doller "zieht" sie an der Welle, insbesondere in Richtung Fahrerseite.