Kolbenfresser - aber welche Ursache?!

  • Hallo zusammen!


    Ich hatte heute das unschöne Erlebnis eines Kolbenfressers, nach 30 Km am Stück war der Motor einfach auf Schlag fest.
    Also vom Freund zu seiner Werkstatt schleppen lassen und nach der Ursachenforschung den Motor getauscht.
    Dieser brummt nun wieder zufrieden vor sich hin.


    Zu der Ursache habe ich eine Frage:
    Der Kolben des betreffenden Zylinders sieht so aus:
    [Blockierte Grafik: http://hatgelitten.com/file-upload/IMAG0098.jpg]



    Das getanke Gemisch war zwischen 1:33 und 1:50, der Tank allerdings gerade auf Reserve.
    Sonderlich getreten wurde er auf der Tour auch nicht.


    Was sind das für Ablagerungen und wie schaffe ich Abhilfe?


    Vielen Dank,
    Nisse.

  • Die dunklen Ablagerung auf den Kolben ist die normale Ölkohleschicht. Die Helle Ablagerung auf dem Rechten Kolben wird Abrieb durch den Fresser sein. Diese Ablagerungen kannst du eigentlich nicht verhindern du kannst sie nur in Grenzen halten, durch das richtig Setup des Motor´s bzw. auch durch das richtige Öl. Welches das ist ?( , da scheiden sich die Geister am besten du führst dir mal diesen Thread zu Gemühte und bildest dir dadurch und durch deine eigenen Erfahrungen eine Meinung.



    So ein Kolbenfresser kann mehrer Ursachen haben, die Beschaffenheit des Gemisches und de Zustand des Motor´s spielen dabei eine entscheidende Rolle.


    Hattest du in letzter Zeit klingeln bzw. kurz vorm Fresser ?(




    Edit: Hab ich doch glatt verpennt den Link zu unserer Öl,- Gemisch Diskussion zu setzen :).

  • Nur durch Abschrauben der Zylinderköpfe wirst Du die Ursache eventuell gar nicht finden. Der Motor sollte erstmal komplett zerlegt werden.


    Hier ist jedenfalls jede Menge Metallabrieb zu sehen...


    Und falls es wider Erwarten doch an der Sprit- und damit der Schmierstoffversorgung gelegen haben sollte: erst prüfen, dann weiterfahren, sonst ist der Ersatzmotor auch gleich wieder hin.

  • Moin, ich hoffe ihr könnt mir weiter helfen, nen bekannter hat sich gerade nen neuen Trabant gekauft, und nach 20 km ging der Motor aus, absolut keine Kompression mehr, jetzt meine frage, was sagt ihr anhand der Bilder wodurch das kam?? Zylinder haben keine riefen, aber in dem einen klebt noch nen stück Kolben....
    Ich denke irgendwie das der trocken gelaufen ist, kann das sein??
    Kurbelwelle hat es anscheinend überlebt, und die lager scheinen auch in "Ordnung" zu sein, weil keinerlei riefen auf den Drehschieberflächen. das komische ist, das der Motor beim schlüssel-angucken angesprungen ist, als er ihn abgeholt hat...
    Aber die komplette Kiste ist nen totaler Reinfall... aber das isn anderes Thema

  • Sieht für mich nach Hitzetot aus - lief das Lüfterrad mit?


    Edit: Ups, übersehen das beides noch aktuell is, ich mein Grandpa

  • ja davon gehe ich aus, dass das lüfterrad mitlief, das hab ich jetzt am e-motor verbaut, und da is alles ok... Weil der verkäufer sagte, das die schonmal nen motor versaut hatten, wegen blankem sprit, aber macht man den fehler 2mal??

  • Ein Vollschaft, ein Teilschaftkolben....das spricht für ein zusammengestückeltes Irgendwas....wer sowas baut, der braucht sich kaum wundern das es nicht lange hält. Vermutlich nicht mal gleiches Schleifmaß.
    Welle schon angeschaut? Bilder?

  • stimmt, das mitm vollschaft und teilschaft is mir noch garnich aufgefallen... naja manchma is man blind :rolleyes:
    ne welle habe ich verbaut gelassen, sind paar gebrauchte zylinder drauf, und den werd ich morgen mal zur probe verbauen ob das ganze noch was als ersatz taugt, oder ob der gleich zum regenerieren geht (ich weiß is nich ideal, aber welle hat so vom optischen nen vernünftigen eindruck gemacht, wenn er komisch klingt mach ich bilder vom zerlegten motor)...
    aber das bestätigt irgendwie meinen verdacht, das die (die verkäufer) den motor festgefahren hatten, irgendwie gangbar gemacht haben, und dann schnell das ganze auto verkaufen..
    kolbenmaße konnte ich nicht mehr erkennen, der eine war aber 71:97, der andere noch nich lesbar, reiche ich morgen mal mit rein, wenn ich ihn sauber habe.

  • Ich würd es sein lassen. Ohne den Deckel unten aufzumachen und die Welle anzuschauen, würd ich da nichts mehr raufbauen. Woher willst du wissen, das sich nicht irgendwelche Teile der Welle aufgelöst haben und durch den Zylinder gewandert sind?
    Die Nummer wäre mir viel zu unsicher.
    Aufmachen (komplett) nachsehen und dann entscheiden wie es weiter geht.

  • eigentlich tendiere ich auch dazu, na gut überredet :thumbup: ich werd erst reingucken bevor ich laufen lasse. sieht an den gehäuse hälften eh recht undicht aus, also ne gute gelegenheit zum neu abdichten :thumbup:



    EDIT: so komme gerade vom motor zerlegen, und das urteil is vernichtend.

    Kapitaler motorschaden, mit allem drum und dran, und sowas haben die als "gemachten" motor verkauft, nichtmal dichtmittel zwischen den gehäusehälften, da war alles total nass... ;(
    beide mittellager der kurbelwelle total schrott, und die beiden äußeren sind wie neu, drehen "straff" ohne irgendwelche geräusche oder hacker... nichmal die pleuel hatten spürbares höhenspiel :( eigentlich schade drum, aber so ises jetzt nunmal...



    Tim ich danke dir das du mir nahe gelegt hast den motor zu zerlegen, auch wenn er einen guten eindruck gemacht hat, beim durchdrehen. sonst wäre das wirklich schief gegangen. so is die welle wenigstens noch zum regenerieren gut :thumbup:
    und kannst du mir eventuell erklären was auf dem einen koben das "7.9" bedeutet?? kolbenmaße sind nicht gleich, aber ich würde sagen is in ordnung so, unterschied von 0,02 ^^

    2 Mal editiert, zuletzt von Grandpa () aus folgendem Grund: neue infos und bilder eingefügt

  • Was jetzt fehlt ist natürlich das "Siehste" :thumbup: Aber besser so, als das nächste Paar Zylinder getötet. ;)
    7.9 nein weiß ich gerade nicht, hört sich nach Verdichtungsangabe an.
    Wenn die Kolben vor dem verbauen gewogen und entsprechend den gewichten angepasst werden, so kann man auch unterschiedliche Schleifmaße (also die im Bereich der Toleranz z.B. 71,98 und 71,99) verwenden. Es bleibt eine unterschiedliche Verdichtung die aber meines Erachtens nach bedeutungslos und zu vernachlässigen ist. Nur eben nicht Voll- und Teilschaftkolben mischen. Das kann schon reichen um die Welle so zu schrotten. Vielleicht ist auch irgendwas in den vergaser gefallen und mit durchgesaugt worden, ne Mutter oder sonstwas.

  • Das helle Zeug auf dem Kolben sind meist die zerriebenen Lagerinnereien, die hochgesaugt werden. Dabei schlagen die sich auch auf der Zylinderlaufbahn nieder und verschärfen bzw, generieren den Kolbenfresser.


    Das war in der Vergangenheit schon häufig zu sehen..... der Wartburg kennt das auch.

  • Und wiedermal Mittellager! Die Kugellager da drauf sind einfach nur Sch****. Da ham sie was erfunden.

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  • Sind wohl in der Tat häufig die Mittellager, die sich zu erst zerteilen.
    Naja, in der OP hab ich irgendwann mal gelesen, daß beim Mittellager von Zweizylindern auch gern Pendellager verbaut werden, die die evtl. auftretenden Durchbiegungen besser abkönnen. Wär vielleicht mal 'ne Idee für die Zukunft - sozusagen serienmäßige Weiterentwicklung noch nach Produktionsende... :)

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    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Das Problem sind nicht die Lager, sondern der Wahn, die Motoren weit ueber die Grenznutzungsdauer (60 Tkm!!!) hinaus zu betreiben. Was helfen denn Pendellager, wenn diese aufgrund von Verbrennungsrueckstaenden (solche sieht man ueberigens auf den Bildern des Kurbelhauses reichlich) nahezu vollstaendig von der Schmierstoffversorgung abgeschnitten sind? Selbst das allerfeinste und neueste Lager macht das nicht lange mit. Aber ich wiederhole mich :(

  • Oh Thomas ,von Dir höhrt man ja auch mal wieder was. :thumbup:

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  • An diesem Beispiel sieht man natürlich, das die Spalte zwischen Dichtung und Lager zugekokt ist. Allerdings ist das nicht zwingend der Grund dafür, daß die Lager sterben. Sondern die Lager selber. Ich habe schon Wellen gehabt, die vor 20.000km und fast kohlefrei die Hufe hochgerissen haben. Jetzt weiß ich, warum ;) . Kugeln mit unterschiedlicher Größe waren in diesen Lagern.

  • Ich hatte auch schon Wellen, die waren absolut kohlefrei und noch nicht viel gefahren (die hab ich nämlich selber verbaut, also weiß ich wie und wieviel ich die gefahren hab ;) ) und da fingen die Mittellager trotzdem schon an, leicht unsauber zu laufen mit geringen Geräuschen, während die Außenlager noch butterweich liefen.
    Also ich denke schon, daß ein Kugellager an der Stelle nicht ideal ist - Materialfehler und Mißachtung der Grenznutzungsdauer mal außen vor...

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  • Das Problem sind nicht die Lager, sondern der Wahn, die Motoren weit ueber die Grenznutzungsdauer (60 Tkm!!!)


    :dududu: Nein, die haben nicht mal 60tkm erreicht, mit 38 tkm war es rum. Ich bleibe dabei die Kugellager sind schlecht, Ich teste jetzt die Walzenlager.

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  • Wie auch bei den Vergasertypen und anderen Sachen,wird es einen Grund haben,warum man von Zylinderrollenlagern auf Kugellager umgestellt hat.Mit Sicherheit nicht,weil die weniger lang halten.
    Um so eine Sache objektiv beurteilen zu können,muß man die zerlegte Welle bzw deren Lagersitze vermessen.Dann muß die Lagergasse vermessen werden.Wenn die Sachen stimmen "könnte" man das Lager verdächtigen wenn da die Sache mit dem Schmieröl und dem heißen Kurbelgehäuse nicht wäre.
    Wer also eine defekte Welle ausbaut und sagt,die Bauart der Lager ist schlecht,hat sehr voreilig und unbedacht eine falsche Aussage getroffen.
    Mal so nebenbei zum nachdenken,
    nach ca. 25km Vollgas ist der Motor so durchgewärmt,das alle mit ihm verbundenen Bauteile nur noch bedingt Wärme aufnehmen können.Nach ungefähr 3min Vollast hat das Kurbelgehäuse ca.70°C.Wechselt man dann in die Teillast,nimmt man den Motor Kühlung und Schmierstoff.Haben die Lager keine ausreichende Luft/Spiel gehabt ist man jetz bei einem Zustand,wo jedes Lager einen Schaden nimmt.Und ich behaupte mal noch,daß bei 7 von 10 Motoren die Laufleistung nicht stimmt.

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