Was macht ihr denn gerade?

  • Das ist die ganz große Schwäche Deutschlands, immer schon, aber in den letzten 150 Jahren irgendwie immer zunehmender. Wenn hier was gemacht wird, dann 180%ig...

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Wir sind halt sehr genau, was uns dann manchmal aber auch auf die Füße fällt. Besonders der Amtsschimmel tut sich da sehr oft als Negativbeispiel hervor.


    Wenn ich sehe wie lange wir für einen Schulanbau brauchen (nur allein schon Planung, Entscheidung, Ausschreibung, Vergabe usw.) und das direkt mit dem Kollegen Musk seiner Privatfabrik vergleiche.......

  • War von Euch schon mal jemand hier in den Niederlanden und wenn ja, ist das was für eine Familie die noch nie da war als erstmalieges Ergebnis?

    Jim Panse, Du kennst das vielleicht.



    https://www.slagharen.com/de


    Hatte es bei den Lidl-Angeboten gefunden.

    ...für die Zeit danach dachte ich.. (wenn sich was entspannt hat oder besser vorrüber ist , ihr wisst schon, was in einem anderem Thema hier im Forum bereits behandelt wird..)

  • Tim : Das ist doch logisch: bei einem Schulneubau geht's doch schließlich "nur" um Bildung (und somit nicht um die Zukunft... ;) )

    Bei Mr. Musk's "Giga"(kleiner hat er's nicht) - Privatfactory hingegen geht's um die Rettung der Welt! Und auch darin sind wir nur allzugerne vorneweg.... 8o

  • Tomsailor

    Das kommt mir wie ein Art Vergnügungspark mit zugehörigem Bungalowsiedlung vor. Die Kinder amüsieren sich in der Achterbahn damit die Eltern auch mal ihre Ruhe haben.

    Und nee, ich kenne das absolut nicht, aus der einfache Grund, daß mein Freizeit-außerhalb-der-eigene-Wohnung-Bedürfnis total anders ist.

  • Ich wurde diese Jahr in den 2 Wochen wo Ich arbeiten war 4x angehalten, 1x wurde mir sogar bis auf unseren Firmenparkplatz gefolgt und auf diesen das "Stop Polizei" eingeschaltet.

    Moin, mir ging es gestern abend genauso, da die Batterie von meiner Frau auf Arbeit schlapp gemacht hatte, mußte ich hin, wegen der Überbrückung, Die mit dem blauen Auto und dem blauen Licht haben auch gemeint,dass ich sofort stehen bleibe auf der Bundesstr., aber ich habe mich voll an die Verkehrsregeln gehalten und bin dann halt genau vor meiner Garage zum stehen gekommen, weil nun mittlerweile der Möbelgroßmarkt auch seine Parkplätz kurz vor deren ihre Einfahrt auch gesperrt haben, war nirgends ein Möglichkeit in eine Einbuchtung opder dergleichen anzuhalten, die Diskusion was ich dann hatte, lasse ich lieber hier mit dem Schreiben, das wird sich bestimmt jeder denken können, wie die ausgegangen ist. Gruß

  • Besonders in der Woche...

    Die Fußballspiele führen zu einer Anhäufung von (Über-)Stunden. Die werden dann "in der Woche" abgefeiert. Wenn am Samstag zuviele Polizisten gebraucht werden, stehen sie zu anderen Zeiten nicht zur Verfügung. Ich dachte, das wäre klar.

  • Ach so einfach ist das? Ausgerechnet in diesem systemrelevanten Bereich wird das so pragmatisch gehandhabt?


    Bei uns Lehrern kommen zur regulären wöchentlichen Unterrichtsverpflichtung nach Bedarf nochmal bis zu 4 Vertretungsstunden (also +16%) oben drauf. Ausgleich regulär im kommenden Schuljahr(!) in Form von Abminderungsstunden. Wenn die Versorgung der Schule dann nicht sichergestellt ist (mittlerweile die Regel) gibts "angeordnete Mehrarbeit", womit die Abminderungsstunden futsch sind. Die ang. MA wird zwar vergütet, aber mit einem geringeren Satz als regulär, also Minusgeschäft.

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  • Das altbekannte Dilemma, wie in so vielen Berufen. Auf der einen Seite gibt es noch ein nicht gerade geringer Teil an Arbeitslosen (wegen eines weltweiten Ereignisses noch etwas mehr als sont), auf der anderen Seite häufen sich bei Arbeitnehmern Überstunden an. Z.B.in der Pflege auch sehr viele Überstunden, will man einen Teil abbummeln, weil die Auszahlung oft nicht gestattet wird, müssen andere Kollegen dafür einspringen, bis man selbst auch wieder einspringen muss. So wächst der Überstundenberg immer weiter an bis irgendwann der ein oder andere zusammenbricht. Passiert leider in zu vielen Berufen, die damit für den Nachwuchs noch unintetessanter werden. Was wird dagegen gemacht? Immer wieder Gehaltserhöhungen, sonst nichts. Freizeit kann man aber nicht mit Geld aufwiegen. Und außerdem sollten regelmäßige Gehaltserhöhung eh gegeben sein, in jedem Beruf.

    Letztes Jahr sprang einer meiner Freunde sogar an einer Schule als Vertretungslehrer ein, er selbst ist eigentlich Kartetrainer, gelernter Tiefbauer und hat auch mal eine Krankenpflegerausbildung fast zu Ende gebracht. Soweit ist unser Sozial-, Bildungs- und Gesundheitssystem schon verkommen.

    Gut wenn man Hobbys wie Trabbis ect.zum Ausgleich hat und dafür Zeit findet. ;)


    Gunnar, danke das Du noch als Lehrer aktiv bist, trotz aller Pannen im Schulsystem, halte durch. Die Kinder und Eltern brauchen Dich und Deine Kollegen noch lange. :thumbup:

    (Ich sehe gerade Du bist erst 34, dann hast Du ja noch locker 50 Jahre zum Unterrichten.)

  • Und was wurde aus seiner Vertretungslehrer-Karriere?


    Tomsailor Danke für deinen Zuspruch :top::prost:

    Glücklicherweise hatte ich bisher noch bei jedem Sprechtag wenigstens eine Mutti oder einen Vati dabei, die auch mal was Nettes und Positives gesagt haben. Das gibt Kraft und tut gut. V.a. muß man aber die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen prinzipiell mögen, trotz aller Auseinandersetzungen. Das ist absolute Mindestvoraussetzung, sonst geht man kaputt. Wenn man dann noch zuverlässige Kollegen hat und eine Schulleitung, die reelle Forderungen stellt und nach außen geschlossen auftritt, kann man schon mal viel von dem verkraften, was das Ministerium täglich so verbockt...

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    Einmal editiert, zuletzt von Gunnar ()

  • halte durch. Die Kinder und Eltern brauchen Dich und Deine Kollegen noch lange

    Das befürchte ich auch :D Uns werden sie wohl noch im Pflegebett vor die Klasse schieben und wenn dann Test geschrieben werden soll, drehen uns die Schöler den Sauerstoffhahn zu... 8| Aber vmtl. gibts bis dahin gar keine real-physischen Klassenräume mehr...

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  • Wir hatten einen Lehrer, den haben sie noch Jahre nach seinem Rentenbeginn immer wieder an die Schule locken können. Er hat es aber auch gerne gemacht. Trotzdem schlimm, das es schon vor 20 Jahren nicht mehr anderes ging.


    Vier meiner Freunde sind studierte Lehrer. Sie haben ständig mit den alten Strukturen zu kämpfen. Etwas im Bildungsbereich zu verändern scheint sehr schwierig zu sein.

  • Leider wird das, was sich bewährt hat, im Gegenzug mutwillig durch Reformen zerstört. Die Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse der Kinder schrumpfen stetig, die Lehrpläne sind bald Leerpläne, aber dafür können die Absolventen selbst mit null Fachwissen notfalls stundenlang um den heißen Brei herum reden und sich verkaufen.

    Verkauft wird das Ganze mit allerlei blumigen Worten wie Kompetenzen, digitale Bildung (vmtl. nur 0 oder 1, momentan eher 0...) und noch 3 Pfund Anglizismen, statt einfach mal zu akzeptieren, daß ein erfolgreiches Bildungssystem:

    1) eine solide Finanzierung braucht, incl. genügend Lehrer für kleinere Klassen

    2) niemals jetzt im Moment, sondern immer nur in ferner Zukunft einen Gewinn generiert

    3) Leute in Führungspositionen braucht, die aus der Praxis kommen und wissen, wie der Hase läuft.


    Stattdessen Riesenklassen, die jetzt geteilt und doppelt betreut werden sollen incl. online-Notengebung im online-Unterricht, der über einen zusammenbrechenden Bildungsserver laufen soll; keine Fachwahllenkung an den Unis und somit Ausbildung am Bedarf vorbei (sorry, Ethiklehrer brauchen wir nun wirklich nicht mehr bei 5 Physiklehrern für 1200 Schüler...) und Bildungsexperten, die ihren reichhaltigen Fundus an Weisheiten nur aus ihrer Karriere als Schüler zu generieren scheinen.

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  • Wenn ich mir das Klientel mit welchem ich/wir arbeite vor Augen halte und mir dann vorstelle davon 28plus in einer Klasse zu haben, ich würde kapitulieren.

    Mir reichen die 8 Jugendlichen mit ihren teils haarsträubenden Lebensläufen mit denen ich arbeiten darf.

    Meinen Respekt den Lehrern die sich trotz aller Widrigkeiten täglich vor die Klassen stellen und Wissen vermitteln. :thumbup:

  • Moin,

    ich meine die Lehrer und auch die Pflegekräfte sind jetzt von den Mist die Leidtragende, es funz hinten und vorne nix in allen beiden Berufe. Habe es nur aus der Nachbarschaft gehört, das die Kinder nicht einmal richtigen Zugang haben zu den Seiten der Schule, wie nennt man das noch mal :/ Home Schooling, Hauptsache es wird ein englisches Wort dazu genommen, aber wenn auf den Land nicht einmal das Internet ordendlich ausgebaut ist, wie soll`s sowas auch gehen. Und seit unser Gesundheitsminister(Bankkaufmann) dran ist, hat sich die Pflege rückwärts entwickelt auf Kosten der Pfleger. Und wenn ich das sehe, wo sollen denn der Nachwuchs herkommen, wenn die das schon hören, schauen diese nicht mal solche Berufe mit den Ars.... an. In die Schule müßen ja unsere Politiker wohl nicht, auch wenn manchmal angebracht wäre, aber wenn sie mal zum Pflegefall werden, hoffe ich das sie, dass sie dann auch mit Maschinen abgefertig werden, was anderes ist es in der Pflege nicht mehr. Gruß

  • Und obwohl das alles überall so ist, stellt niemand die Frage nach den wirklichen Ursachen. Kann auch gar nicht, weil das die Systemfrage wäre.


    Bildung und deregulierter Kapitalismus gehen nunmal nicht zusammen - das muß man sich klarmachen.

    Ebensowenig wie ein menschenzentriertes Gesundheitswesen nicht mit dereguliertem Kapitalismus zu machen ist.


    Es braucht dafür keine Planwirtschaft, aber ganz stringente Steuerungsinstrumente des Staates. Die will nur keiner in unserer marktgläubigen Zeit. Und das fällt uns Schritt für Schritt auf die Füße.

  • Leider wird das, was sich bewährt hat, im Gegenzug mutwillig durch Reformen zerstört. Die Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse der Kinder schrumpfen stetig, die Lehrpläne sind bald Leerpläne,

    Ja. 'Schraip wi tu ess gehöhrt hasst.'

    dafür können die Absolventen selbst mit null Fachwissen notfalls stundenlang um den heißen Brei herum reden und sich verkaufen.

    Schlimmer noch: Wenn die mal was machen sollen, was eigentlich in fünf Minuten erledigt wäre, dann können die eine halbe Stunde lang erklären, warum das nicht geht.

  • Kann ich nur zustimmen. Sieht man bei uns in der Gartenanlage ständig. Die reinen Studentengärten sehen am schlimmsten aus, weil 5 Leute vor Ort erstmal Dinge diskutieren müssen, wo nichts zu diskutieren ist, wo jeder andere einfach machen würde und gut ist. Neulich wieder, 4 Studis wollten eine Satschüssel anbringen, alle kletterten auf das Dach und wieder runter, nach 2 Stunden war noch nichts angebracht.

    Und der schlechte optische Zustand ihrer Gärten hat nichts mit ökologischer Bewirtschaftung zu tun, das ist einfach eine Mischung von Ahnunglosigkeit, Faulheit, Diskussionsbedürfnis ect... Und wenn die dann noch auf Versammlungen anwesend sind... das dauert dann alles doppelt so lange, weil alles nochmal hinterfragt werden muss und doch nichts verstanden wird. Sie können scheinbar nur kompliziert und nicht einfach denken. Oder wenn sich auf der Gartenvereinsversammlung alle einig sind, dann geht in der Studentengruppe mindestens ein Finger hoch. :rolleyes:

    Sorry wenn ich jetzt eine Gruppe von Menschen alle über einen Kamm schäre, aber in einer Studentenstadt fällt das schon sehr auf. Ich weiß natürlich das es auch praktisch veranlagte Studierte gib, zum Glück.