Was macht ihr denn gerade?

  • Altmodische Erziehung?

    Ich bitte dich.


    Mir persönlich ist es eben wichtig, dass ich die Entwicklungen des eigenen Kindes miterleben kann.

    Ein paar Stunden in der Krippe, reines Wunschdenken. In der Realität gibt man es früh 6:30 weg und holt es 16:00 / 16:30'wieder ab. Zuhause angekommen, geht es dann auch bald zu Bett, gerade in ganz jungen Jahren.

    Es sei denn, der Arbeitgeber lässt einen Teilzeit arbeiten und bezahlt Vollzeit. ?(


    Wenn das modern ist, dann bin ich tatsächlich lieber altmodisch.


    Edit.

    Ach ja:

    Finde erstmal einen Krippenplatz. Da möchte man sich derzeit schon 3 Jahre vor der Empfängnis drum kümmern. :thumbdown:


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

    2 Mal editiert, zuletzt von bepone ()

  • Ich mach zwar nicht gerade, habe aber gemacht: Und zwar mich geärgert: Das nämlich das 32 Jahre alte Teil einfach so kaputtgegangen ist. Materialermüdung wie es scheint.


    Jetzt freue ich mich, dass nach Einbau eines 46 Jahre alten Teils alles wieder funktioniert. :D

  • Unsere Zwerge sind von 6Uhr bis 15Uhr in der KiTa und es schadet ihnen nicht, gut unsere Jobs lassen das Modell auch zu... ;)

  • Mir persönlich ist es eben wichtig, dass ich die Entwicklungen des eigenen Kindes miterleben kann.

    Ein paar Stunden in der Krippe, reines Wunschdenken. In der Realität gibt man es früh 6:30 weg und holt es 16:00 / 16:30'wieder ab. Zuhause angekommen, geht es dann auch bald zu Bett, gerade in ganz jungen Jahren.

    Es sei denn, der Arbeitgeber lässt einen Teilzeit arbeiten und bezahlt Vollzeit. ?(

    Ja, das wäre schön, ist aber unrealistisch. Wir haben unseren Sohn mit 11 Monaten bereits in die Krippe gebracht. Es ist enorm was er dort für einen Entwicklungsschub gemacht hat. Streit und Konflikte mit anderen Kindern hätten wir ihm zu Hause einfach nicht bieten können. Er lernt ganz offensichtlich auch sehr von den anderen Kindern. Er ist trotzdem entspannt, geht gern in die Krippe, macht kein Theater beim Abgeben und freut sich riesig, wenn wir ihn wieder abholen - außer er ist gerade ins Spielen vertieft. Dann will er auch gern schon mal dort bleiben. Ich sehe da insbesondere für das Kind hauptsächlich Vorteile.


    Und das Kind 9 1/2 Stunden fremdbetreuen lassen wäre wahrlich altmodisch. Wir haben beide die Arbeitszeit reduziert und unser Kind ist meist von 8 bis 15 Uhr in der Krippe, wobei er davon auch 2 Stunden schläft. Wenn ich täglich nach der Arbeit mit ihm spiele, habe ich nicht den Eindruck, dass ich Entwicklungsschritte verpasse. Im Gegenteil, ich bin entspannt weil ich eben nicht mein ganzes Leben meinem Kind geopfert habe, sondern fast normal meinen Job weiter mache. Normalerweise kann der Arbeitgeber auch nichts gegen Teilzeit sagen - die Praxis sieht tatsächlich leider anders aus. Finanziell wird man tatsächlich in fast jedem Fall abstriche machen müssen, aber das ist es mir persönlich wert. Wer sich finanziell mit Vollzeit gerade so über Wasser halten kann oder nicht bereit ist, mit weniger Geld auszukommen, sollte in diesem Land keinesfalls über Kinder nachdenken.


    Gruß, Felix

  • Sicher tut dem Kind der Umgang mit anderen Kindern sehr gut, keine Frage.


    Ich sehe das mit dem “Leben dem Kind opfern“ aber völlig anders. Nämlich opfere ich anders herum mein Leben der Arbeit und das eigentlich Wichtige im Leben ist zur Nebensache geworden. Und es ist ziemlich erschütternd, dass das heutzutage als vollkommen normal angesehen wird, nämlich leben um zu arbeiten, anstatt arbeiten um zu leben.


    Eine andere Wahl hat man indes kaum, bzw. schwierig.

    Bei uns heißt Vollzeit zu arbeiten, ca. 10 Stunden von Zuhause weg zu sein. Bei Teilzeit kommt man dann vielleicht auf 8 Stunden - und diese Zeit muss das Kind dann natürlich in der Krippe sein.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Ein Kind braucht in den ersten 3 Jahren sehr viel Liebe und Zuwendung und das können nur die Eltern oder ggf. die Großeltern bieten.

    Einfache Frage:

    Wieviel Kinder hat eine Erzieherin in der Krippe zu betreuen ?

    Ganz abgesehen von der Aufteilung der Gruppen in der Früh- und Spätschicht !

    Die Kinder müssen z.B. gefüttert und gewindelt werden.

    In dieser Zeit ist der Rest der Gruppe mehr oder weniger sich selbst überlassen.

    Mit etwas Glück gibt es zwei Erzieherinnen in der Gruppe.

    Wie sollen zwei 2-jährige Kinder sich gegenseitig beibringen, wie man sich "korrekt" streitet ?

    Ich habe in einer Grundschule zwei Jungen 2. Klasse beobachtet, wie sie sich um einen Ast gestritten haben.

    Nicht lange hat es gedauert und ein Mädchen, schon etwas größer kam an, und meinte:

    "Ihr wißt doch, daß man sich nicht streitet." Sie nahm ihnen den Stock weg und verschwand.

    Es hat nur noch gefehlt: "Gebt euch die Hand und vertragt euch wieder !"

    So sieht für mich die gegenseitige Erziehung von Kindern untereinander aus.

    "Der Herr der Fliegen" läßt grüßen !!!

    Kinder brauchen die Liebe, die Zuwendung und Anleitung von Erwachsenen

    und das insbesondere in den ersten drei Jahren.

    Mir ist klar, daß das in diesem Land unter den gegenwärtigen Umständen für Eltern kaum möglich ist zu verwirklichen.

    Aber darauf stolz zu sein, daß das Kind endlich in die Krippe gehen darf,

    da regt sich bei mir schon das Bedürfnis etwas dazu zu sagen.

    Ich weiß, der Trend ist heute, daß die Frauen arbeiten gehen wollen/sollen/müssen,

    die Männer sowieso die Familie ernähren müssen,

    aber über die Kinder, ob die Folgen daraus überhaupt gut für sie sind,

    darüber wird keine Betrachtung angestellt.

    Es gibt nur ewig gestrig, erzkonservativ, Frauen-an-den-Herd usw. Argumente,

    die aus meiner Sicht das Wohl der Kinder außen vor lassen.

    (vielleicht hat es Sinn diese Diskussion in einen eigenen Fred auszulagern)

    "Nein, meine Söhne geb ich euch nicht !"

    Einmal editiert, zuletzt von Atomino. ()

  • Du hast Tims Frage nicht beantwortet. Und das Astbeispiel taugt ja nun wahrlich nicht, die Vorteile einer KiTa in Zweifel zu ziehen.

    Ich habe selber drei Wänster, 11/8/3.


    Kein Elternhaus kann den Kindern die Interaktion und die Entwicklung ersetzen, die die Kinder im gegenseitigen Miteinander erfahren.

    Abschauen, Lernen, Streiten, Toben, egal was. Die Entwicklungssprünge kann man nicht wegdiskutieren.

  • Ich kontere mal mit dem Spruch:

    "Wer die Musik bezahlt, bestimmt was gespielt wird !"

    "Nein, meine Söhne geb ich euch nicht !"

  • Und wie viel Kinder hast du nun, Antomino???


    Ich kann hier auch nicht mitreden, da ich keine eigenen Kinder haben und die "Stiefkinder" (klingt total böse) gehen ganztags zur Schule. So von 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr + 30 Minuten Bahnfahrt und dann noch mehrere hundert Meter zur Bahn laufen... Ob die beiden einen Schaden davon tragen??? :/

    Jetzt wo ich tot bin ist alles soviel leichter,
    ihr müsst alle aufstehen und ich schlaf einfach weiter.


    Nicht lange raten, recherchieren! Original-Trabant.de

  • Anne - Es geht mir vorrangig um die ersten drei Jahre, die Kinder auf dieser Welt erleben.


    Nachtrag:

    Aber natürlich halte ich auch die weiteren Jahre in denen die Kinder in der heutigen Zeit aufwachsen für diskussionswürdig.

    "Nein, meine Söhne geb ich euch nicht !"

    Einmal editiert, zuletzt von Atomino. ()

  • Hast du nun eigene Kinder bei denen du deine Thesen umsetzt oder bist du ein Kinderloser, der Eltern immer die besten Erziehungsratschläge gibt. Ich tappe ja auch regelmäßig in diese Falle.

    Jetzt wo ich tot bin ist alles soviel leichter,
    ihr müsst alle aufstehen und ich schlaf einfach weiter.


    Nicht lange raten, recherchieren! Original-Trabant.de

  • Ich habe leider auch keine eigenen Kinder und bin "nur" Stiefvater und Stiefopa. Aber deswegen vlt. eine Betrachtung von dritter Seite:


    All diejenigen, die eine andere als die eigene Art der Aufzucht und Hege von kleinen Menschlein hier verurteilen, sollten mMn damit recht vorsichtig sein. Die Kinderkrippe ist zunächst mal eine feine Sache für Eltern, die zB darauf angewiesen sind, weil sie zum einen voll berufstätig sind (u.U. sein müssen) und/oder zum anderen niemanden für eine Co-Betreuung haben. Aber auch jedem anderen Familienmodell steht die Entscheidung zur Nutzung völlig offen. Un das ist mMn absolut legitim und keinesfalls anrüchig.


    Desweiteren wage ich mal zu bezweifeln, ob man als Eltern wirklich etwas verpasst. Jede Publikation, die ich darüber las, egal in welche Richtung sie zeigte, war mir zu sehr ideologisch verfärbt. Und darüber hinaus mag es auch von Kind zu Kind und von Eltern zu Eltern Unterschiede geben, wie denn die eine oder andere Methode zu einem guten Erziehungsergebnis führt.


    Und zu guter letzt: Auch hier gilt es, sich mal in die Lage der anderen zu versetzen und nicht gleich mit den üblichen, wenn auch zT versteckten Rabenelternandeutungen zu kommen. Macht sich nicht besonders gut, da ein sehr empfindliches Thema.

  • Zustimm! :)

    Es gibt heute eben nicht mehr die Familien wie sie früher auch in Deutschland üblich waren. Heute leben doch fast immer nur 2 Generationen zusammen, die Großeltern welche ursprünglich die Kinderbetreuung mittrugen, stehen für viele nicht zur Verfügung.

    Und ob die Oma als stetiger Alleinunterhalter so ideal ist, wage ich auch zu bezweifeln. ;)

  • Früher war der Weibliche Part ja meist Hausfrau und Mutter, das geht aber heutzutage fast garnicht mehr. Wenn Ich in meinen Freundes und Bekanntenkreis schaue, da haben viele 2 und sogar 3 Jobs um den Täglichen Lebensunterhalt zu verdienen.


    Ich kann froh sein, mein Job hat gereicht für 2 Jahre Elternzeit der Freundin, da ging der kurze aber dann auch nach dem ersten Jahr schon für 3-4 Stunden in die Krippe.