Magnetventil in der Benzinleitung - Erfahrungsbericht

  • Moin,


    jeder der seinen Trabanten im alltag nutzt und nicht regelmäßig das schwimmervenbtil erneuert/einschleift wird das kennen, das immer ein paar tropfen sprit unter dem auto liegen. Selbst wenn man den Sprithahn schließt, "läuft" ja noch der Sprit aus der Leitung nach. Ganz besonders bei eingebauter KMVA mit Entlüftungsschlauch in der Leitung. Na und wenn man mal den Sprithan vergisst, ist morgens der Trabi fast versoffen. Und wer nu sagt er habe noch nie den Hahn vergessen obwohl er täglich fährt dem glaub ich einfach mal nich :zwinkerer:
    Wie auch immer, ein Magnetventil sollte her. Und zwar nicht als Ersatz für den Hahn, ich wollte unbedingt die Reservefunktion behalten. Dann sollte das Ventil möglichst in Vergasernähe sein um die Benzinmenge im Schlauch so klein wie möglich zu halten.


    Also erstmal ein Ventil besorgt. Hierbei ist darauf zu achten, das es natürlich für Kraftstoffe geeignet ist, dh nichtnur benzinfest ist, sondern auch einer entsprechenden elektrischen Schutzklasse entspricht. Dann sollte es stromlos geschlossen sein (gibts auch umgekehrt) und drucklos öffnen (manche brauchen zum öffnen einen bestimmten mindestdruck).
    Klar sollten auch die Anschlüsse passen.


    Zu den Anschlüssen: Ich hab bei mir 8mm Benzinleitungen verbaut - keine Ahnung ob alles auch in 6mm problemlos funktioniert.


    Das Ventil selbst hab ich an die Quertraverse hinter der Stoßstange (natürlich innen) geschraubt. Ich hab auch weiterhin den Geber der KMVA drin. Den Halter musste ich etwas nachbiegen um keinen Knick in die Spritleitung zu bauen, ging aber recht problemlos.
    Strom hab ich von den Zündspulen abgenommen, auch kein Problem, Masse hab ich an der Befestigungsschraube des Ventils abgenommen.


    Ergebnis:
    Sieht man kaum, lässt sich alles recht aufgeräumt realisieren, funktioniert seit geraumer Zeit unauffällig und absolut störungsfrei.


    Vorteile: Alles absolut dicht, kein nachtropfen mehr, der Benzinhahn ist seit dem Einbau immer "auf", Reservestellung funktioniert uneingeschränkt wie vorher usw


    Nachteile: Bislang keine, ich werde berichten sollte sich daran etwas ändern


    Urteil: Empfehlenswert, wenn auch nicht original


    Chrom

  • Ich kann Chrome nur beipflichten!!!


    Ich habe so ein Ventil schon seid mehreren Jahren verbaut und bis jetzt noch keine Nachteile entdecken können. Damals beim Serienmotor hatte ich ein Ventil mit 6 mm Durchflussquerschnitt und heute eins mit 8 mm. Ich hatte sogar mal versuche gemacht bezüglich der Durchflussmenge und konnte keine Feststellen.


    Die Einzige Anmerkung die ich zu diesem Umbau noch machen würde, währe das die Benzinfilter im Tank in Ordnung sein müssen oder optional ein Zusatzfilter verbaut wird. Ich kenne das nämlich aus der Industrie das solche Ventile bei dreck auch mal sperren können, was in unserem Falle heißen würde das der Durchfluss nicht komplett gesperrt währe beim abstellen des Wagens.

  • Klingt sehr interessant!
    Da meine Pappe mit lauter West-Autos in der Tiefgarage unseres Mehrfamilienhauses steht und immer kritisch unters Auto geguckt wird wegen Pfützen, möchte ich das "Auslaufen" auch soweit wie möglich unterbinden.


    Was kostet denn so ein Ventil und wo kann man es z.B. beziehen?

  • Beziehen kann man das z.B. hier. Ich hab es aber auch schon günstiger gesehen, man muss nur mal ein wenig Googeln oder Ebay um Rat fragen ;) . Ich hab meins damals beim Autoverwerter gekauft.

  • Egal was ihr euch einbaut,denkt daran mal den Benzindurchlauf vor und nach dem Einbau zu messen.Der sollte auf keinen Fall weniger werden.

    Biete Serienmotoren, Sportmotoren, Rennmotoren, Sport-VSD, Vergaserumbauten, Regenerierung Drehschieberflächen, Gehäusereparaturen, Aluschweißen, Sandstrahlen mit verschied.Material auf Anfrage

  • Richtig, was AV verlinkt hat, habe ich wieder ausgebaut. Schlauchanschluß i.O., aber Querschnitt vom Ventil waren nichtmal 3 mm. Ist ja ein Unibauteil. Denke, dass das Modell gar nicht für Kraftstoffvorlaufleitungen oder für´s Fallstomprinzip gedacht ist :hä: .

  • Diese ewige Tröpfelei ging mir auch sowas von auf die Mütze, daß ich auch länger über "Lösungsmöglichkeiten" nachdachte, um Spritverluste und Fleckenbildung auf dem Parkplatz endlich loszuwerden. Angefangen beim Austausch des Schwimmernbadelventils (was nichts brachte), über Tausch der Vierlochdichtung des Benzinhahns (der dadurch leider eher undichter als dichter wurde), bis hin zur Montage eines Auffanggefäßes am Vergaser-Überlaufschlauch in Form einer Flimdose. Erst die letzte Lösung brachte dann den Erfolg, leider zum Preis regelmäßiger Leerung, zu der man sich auf die Knie hocken und die Filmdose unter der Stoßstange hinduch aus- und einfädeln musste. ;( Machbar, aber anstrengend. So bot sich letztlich nur ein Magnetventil als endgültige Lösung an.


    Dem Einbau eines Magnetventils kam dann allerdings die Umrüstung auf eine leicht vergrößerte Hauptdüse des Sparversagers zuvor, in deren Zuge ich auch das Im Düsen-Set enthaltene Schwimmernadelventil einbaute, weil der Vergaserdeckel je 'eh gerade runter war. Und dann passierte das kaum glaubliche: Die Tropferei hatte abrupt ein Ende! Nach einem guten halben Jahr hab ich dann noch mal in die Filmdose geguckt, aber da war nichts drin außer dem Restölfilm von der letzten Leerung. Also 100%ig dicht, trotz eines Benzinhahns, der im geschlossenen Zustand das Benzin im Sekundentakt aus dem Schlauch tropfen lässt. Fazit: Magnetventil unnötig, wenn ein dichtes Schwimmernadelventil vorhanden ist.


    Stellt sich nur die Frage, wo man so eins herbekommt. Schwimmernadelventile kann man von vielen Händlern kriegen, aber welche Qualität man letztlich geliefert bekommt, weiß man erst hinterher. Vielleicht könnte man mal an dieser Stelle ansetzen und sich über die beim Materialeinkauf gemachten Erfahrungen austauschen und ggf. kommt man so zu einer reproduzierbaren Möglichkeit, nicht nur irgendwelchen Mups geliefert zu bekommen, sondern qualitativ hochwertiges Material. Vielleicht verfügt ja auch jemand über Erfahrungen, ob man Schwimmernadelventile eventuell durch einschleifen dicht bekommt.


    Grüße, Tom

  • Ich schleife die immer ein (naja, fast). Einfach etwas Schleifpaste an den Kegel und mit nem kleinen Gummischlauch und Akkuschrauber mit ganz wenig Druck kurz überschleifen. Nur nicht zuviel, sonst läuft der Kegel ein und es wird nicht dicht.

  • Mit Einschleifen hab´ ich weniger gute, dauerhafte Erfahrungen gemacht. Die Düse ist meisten`s auch ´rum (..bzw. an den eingelaufenen Kegel angepasst...). Vielleicht bin ich auch zu dusselig dazu. Das Gute ist, dass das Teil nicht nur im (teuren) Trabant verbaut war/ist ;) .

  • Meinen Überlegungen lag folgendes zu Grunde:
    Ich hab diverse Motorräder japanischer herkunft, die haben auch Schwimerventile, sind aber absolut dicht. Das liegt zum einen an einem Unterdruckbenzinhahn der in normalstellung nur öffnet, wenn der Motor läuft, zum anderen aber am Ventil selbst. Ist der Ventilkörper noch ähnlich wie im Trabi, ist die Nadel aus Stahl mit gummierter Spitze. Und selbst das hält nicht ewig, aber die Dinger sind 15-20 Jahre dicht.
    Messing auf Messing plus Trabigerappel kann nach meinem Verständnis nicht lange halten - und das tats bei mir auch nie. Ich hab ne durchsichtige Entlüftungsleitung und da sieht man durchaus ein Absinken des Kraftstoffstandes trotz geschlossenem Hahnes.
    Das ist nun vorbei, wenn ich morgens schau ist der Stand noch genauso wie beim Abstellen, hab extra zum testen den Hahn mal geschlossen.
    Ich habe keinerlei Veränderungen die auf eine Kraftstoffunterversorgung schließen lassen können festgestellt, selbst bei längerer Bergauffahrt. Für mich Indiz genug, das der Durchfluß absolut ausreichend ist.
    Ich muß ja gestehen, das ich selbst eher skeptisch war und im Bordwerkzeug nen stück benzinschlauch spazieren fahre, um das Ventil im Notfall überbrücken zu können. Aber ich habs bis dato nicht gebraucht, es funktioniert.
    Mehr kann ich dazu nicht sagen, gekostet hats 15,- plus Versand und aussehen tuts so:

  • @ matjes300: Was sind denn an 3mm zu wenig? Im Gegensatz zum originalen Benzinhahnfluss sind das deutlich mehr. Der originale Benzinhahn ist die Fehlkunstruktion vorm Herrn. Das Benzin muss durch verschiedenste Winkel und Löcher, bis es letztendlich im Schlauch landet. Und da kommt noch ein viel größeres Problem. Das Schlauchnippel am Benzinhahn hat 2,4mm Durchlass. Das sind alles Sachen die den Bezinfluss bremsen. Wenn man den Hahn komplett entfernt, dann geht der Flüss gerade durch bishin zum Vergaser. Bei getunten Motoren mag das nicht reichen aber bei einem Serienmotor hat es schon immer gereicht und wird auch weiterhin funktionieren.

    riecht komisch, klingt komisch, ist aber so...

    ...Trabant

  • Der originale Benzinhahn ist die Fehlkunstruktion vorm Herrn


    Hm - aber irgendwie komisch, daß das in 33 Jahren Trabant-Produktion mit Benzinhahn keinem aufgefallen ist... ?(?(?(


    bei einem Serienmotor hat es schon immer gereicht und wird auch weiterhin funktionieren.


    Finde ich ja eben auch... ;)^^^^^^


    Sowohl Benzinhahn als auch Schwimmernadelventil unterliegen Verschleiß und gehören zum zyklischen Wartungsprogramm. Das Zeug ist nun aber nicht mehr nur konstruktiv alt, sondern auch noch zeitlich alt im Wortsinne, nämlich 21 Jahre + x.
    Wen wunderts da, daß dies und das nicht mehr 100% funktioniert und zunehmend mehr Nacharbeit nötig ist?

  • @Deli, ich sage nur Korkscheibe. Schon mal sonen nett Korkkrümel im Benzinhahn gehabt und dann z.B. bei Reserve gemerkt OH... es kommt ja nix mehr raus... selber schon erlebt und oft genug von anderen gehört.

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    ...Trabant

  • Zitat

    Zitat von »rb_diantis« bei einem Serienmotor hat es schon immer gereicht und wird auch weiterhin funktionieren.


    Da bin ich anderer Meinung,aber naja.
    Das MV von Chrom ist gut,das andere gezeigte würde ich nicht verbauen,und für den Preis erst recht nicht.

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  • @FG, dann sag mal, was is denn deine Meinung zur Originalgeschichte. Meine Meinung habe ich ja schon gesagt, dass der Benzinhahn in diesem Aufbau für mich nicht die Optimallösung is aber dennoch ausreichend Sprit zu Vergaser lässt. Über den Preis des MV braucht man nicht diskutieren. Es ist ein Plug&Play Angebot mit Kabel, Schellen, Schrauben etc... Ich glaube nicht das das alles bei Chrom mit bei war.


    Sebastian: Mh, wie lange fahre ich die Korkscheiben. Das is ja so ne Sache. Man hat ja die zwei kleinen Schrauben um die Betätigung zu fixieren. Macht man es zu locker is es undicht, macht man es zu fest, bricht man sich die Finger beim betätigen. Ich habe ebend mal 5 sone Benzinhähne aufgemacht, bei 2 davon lagen schon süße Korkkrümel im Kanal. Und die Betätigung war optimal eingestellt. Also nicht zu fest, so das man hätte die Korkscheiben vorsätzlich beschädigt. Auf deine Frage wie lange ich die Teile fahre - 1 - 2 Jahre je nach dem wenn man mal wieder den Tank zum säubern darunter ausgebaut hat.

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  • @rb


    Hatte das Teil am Serienfahrzeug und habe ja geschrieben knapp 3mm.Bin jetzt nicht ganz sicher, aber meine auf dem Ventil steht 2,3....gucke ich heute Abend mal nach....



    Die Problematik mit der sich auflösenden Korkscheibe kannte ich bisher nur von den Nachbauteilen. Hatte sich nach 30 Minuten komplett in Ihre Bestandteile zerlegt.Ist allerdings auch schon ein paar Jahre her und evtl. hat sich die Qualität mittlerweile verbessert :hä: . Das Ventil von chrom sieht solide aus :top: .

  • Der orginale BH ist auf alle Fälle nicht der Weisheit letzter Schluß.Die Querschnitte der Anschlußnippel ebenso.Ich hatte aber schon mal geschrieben,daß es orginale Alternativen gibt.Bei vollen Tank mag alles im grünen Bereich sein,aber spätestens vor Reserve tendieren viele Motoren schon zu Leistungsverlust wegen Spritmangel.
    Bei dem Ventil welches Chrom gezeigt hat,sind auch 8mm Anschlüsse vorhanden,für mich ganz klar von Vorteil.Den BH kann man dann auch weglassen,weil sromlos geschlossen.
    Vielleicht sind ja die kleinen Querschnitte gewollt und tragen zur Verbrauchssenkung bei ? Sachsenring-Trick

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  • Am Serienmotor hatte ich ein Ventil verbaut was in den alten Benziner Fiestas bis Bj. 96 (das ist geschätzt und ohne Gewähr) verbaut ist, das hatte 6 mm Anschlüße aber nur einen Durchlass von 5 mm, das hat dicke gereicht. rb_diantis hatte schon geschrieben wieso weshalb. Die kosten bei dem Ventil lagen, bei einem Gebrauchtteil, bei 5 €


    Am 45PSér habe ich dieses hier verbaut und damit keinerlei Probleme und das ohne Benzinpumpe. Das Ventil hat auf jeden Fall unterschiedliche Anschlüsse, ich glaube einmal 9 mm und einmal 10 mm. Dieses Ventil ist ne echte Alternative für die Leute die den Benzinhahn als Engstelle beseitigen wollen :)

  • So nachgesehen. Die begrenzende Bohrung vom verlinkten Magnetventil hat einen Durchmesser von 2,3 mm und so steht das auch darauf. Durchflußmenge ohne irgendwelche Modifikationen mit KMVA-Geber = 350 ml und mit Ventil = 240 ml ;( . Kann nun jeder selbst entscheiden, aber alle anderen Lösungen sind besser ;) .