Standanfälligkeit der Bremsen verringern

  • Ich habe von den Trabibremsen noch keinerlei Ahnung. Jedoch lese ich sehr häufig von defekten Bremsen nach längerer Standzeit und dass danach häufig das gesamte Bremssystem getauscht werden muss.
    nun würde ich zu gerne die Gründe erfahren, und eine These in den Raum werfen, dass einem das bei Nutzung von Mineral öl (zB Magura RoyalBlood) evtl nicht passieren würde, da es nicht so ätzend zu Dichtungen und Leitungen ist,wie das DOT.
    Das sind jedoch nur Erfahrungen, die ich mit hydraulischen Fahrradbremsen gesammelt habe.
    Somit basiert diese Aussage keineswegs auf fundiertem Wissen, sondern ist nur eine Idee von mir, die ich hier zur Diskussion stellen möchte.


    Gruß Fritz

  • Durch lange (oder auch manchmal nicht so lange) Standzeiten rosten die Radbremszylinder fest.
    Das kann davon kommen das die "normale" Bremsflüssigkeit hygroskopisch ist, also Wasser in sich bindet.
    Man könnte mal Test mit Bremsflüssigkeit auf Silikonbasis machen... gibts alles schon nur zugelassen ist es nicht ;)

  • Meine Erfahrungen sind da anderer Natur:


    Auch nach sehr langer standzeit sehen die Radbremszylinder innen noch recht gut aus, da ist in der Regel garkein Rost. Wenn die festrosten, dann eher im äußerem Bereich - also da wo garkeine Bresflüssigkeit ist.
    Weitere typische Schäden sind massive Undichtigkeiten. Auch hierfür kann die Bremsflüssigkeit nichts, das liegt an der "Rostkante" (wiederum außen) über die die Dichtung gedrückt und dann beschädigt wird.


    Auch gern genommen wenn ein Schlaumeier zum mehrjährigen Abstellen die Handbremse angezogen hat - festgerostete Handbremsseile, Bremsseitige Hebel etc - großes Problem, hat die Bremsflüssigkeit wieder nichts mit zu tun...


    Des weiteren werden Gummileitungen porös und brüchig, Stahlleitungen rosten usw. Auch kein Verdienst der Bremsflüssigkeit sondern der Zeit ;)


    Chrom

  • Trommeln runter, Bremsgedöns ab, Zylinder rauspumpen, alles saubermachen und mit Bremsenpaste einkleistern. Kann man jetzt zusammen bauen oder es so lassen, bis man das KFZ wieder fahren möchte.

  • Doch, es liegt leider an der hygroskopischen Bremsflüssigkeit, wenn es genau im Spalt zwischen Bremskolben und -zylinder rostet. Die Ölschicht zwischen Kolben und Zylinder reichert sich wegen ihrer stark hygroskopischen Eigenschaft sehr schnell mit Feuchtigkeit an und die elektrochemische Spannungsreihe zwischen Kolben- und Zylindermaterial tut dann das ihre. So bildet sich Lochfraß im Zylinder, der dann zur unvermeidlichen Undichtigkeit führt. Auf einer so entstandenen Kraterlandschaft kann kein Kolbenring mehr abdichten.


    Meiner persönlichen Erfahrung nach (und der diverse anderer mir bekannter Verwender), ist die Verwendung von Silikon-Bremsflüssigkeit in der Praxis problemlos, wenn ein neues Bremssystem erstmals befüllt wird. Probleme durch Unverträglichkeiten mit Gummiteilen wie Dichtungen und Manschetten u.ä., sind mir nicht bekannt geworden. Allerdings besteht die (m.E. eher theoretische) Gefahr, daß Wasserrückstände im Hydrauliksystem im Winter zu Eispfropfen gefrieren und zu Verstopfungen führen. Im Gegensatz zur bekannten Dampfblasenbildung bei heißer Polyglykol-Bremsflüssigkeit, die die Bremswirkung schon mal effektiv vereiteln kann (ist mir in 30 Jahren durchaus schon mehrfach passiert... :meckerkop: ), kenne ich mit Silikon-Bremsflüssigkeit bisher keinerlei Probleme. Von der fehlenden Zulassung mal abgesehen.


    Grüße, Tom

  • wie von "hecki" beschrieben, benutze ich auch die Bremszylinderpaste. Bekommt man im gut sortierten Autoteile Handel.Ist so eine etwas größere hellblaue Tube.


    Eine dezente Schicht auf Gummi und Zylinder und der Zylinder hält erstaunlich länger (meiner Meinung nach)



    Mache das nun schon seit einigen Jahren!


    Zylinderauspressen, neue Manschette, Bremszylinder und co mal schnell durchgehohnt, dezent mit Bremszylinderpaste einschmieren, einbauen, entlüften, freude haben!

  • wie von "hecki" beschrieben, benutze ich auch die Bremszylinderpaste. Bekommt man im gut sortierten Autoteile Handel.Ist so eine etwas größere hellblaue Tube.


    Eine dezente Schicht auf Gummi und Zylinder und der Zylinder hält erstaunlich länger (meiner Meinung nach)



    Mache das nun schon seit einigen Jahren!


    Zylinderauspressen, neue Manschette, Bremszylinder und co mal schnell durchgehohnt, dezent mit Bremszylinderpaste einschmieren, einbauen, entlüften, freude haben!

  • aber wenn es um die zulassung geht...da wird doch der Prüfer nicht mal n Schluck von der Flüssigkeit kosten, und mir damit mein System belüften oder?
    Somit besteht doch dann keinerlei Möglichkeit mir die silikonflüssigkeit nachzuweisen außer vielleicht im Falle eines Unfalles, aber da werden doch andere Sachen wichtiger sein, als ein check meiner Bremsflüssigkeit...


    (sry für die dumme Frage aber der Trabant wird mein erstes Auto und demnach war ich auch noch nie beim Tüv)

  • klare Anwort: Nein. Hygroskopie-Messung in SBF schafft eigentlich nur ein Labor, derzeit bestehen hierzulande keine Prüf-Standards.
    Ebensowenig gibt es derzeit Kriterien zur lebenswichtigen Stoßdämpferprüfung.
    Bislang bin ich mit Silicon. auf Basis Automec Super DOT5, sehr gut gefahren, keinerlei technische Probleme.

    Einmal editiert, zuletzt von Fritz Reichert ()

  • Dann spricht doch nichts dagegen das silikonbasierte DOT5 zu tanken oder?
    Aber für längere Zeit ist das auseinanderbauen, wie es heckman beschrieben hat wohl das sinnvollste/beste