Sind die Trabant Ersatzradfelgen größtenteils Ausschussware ?

  • Wie kann es sein, dass 5 von 5 unbenutzten Ersatzradfelgen eiern? Sie eiern nicht nur ein bisschen, sondern so, dass sie nicht nutzbar/fahrbar sind. Die Räder sind alle neu und wurden vor 20 Jahren auf dem Schrottplatz mitgenommen.
    Ist hier jemanden das gleiche Problem aufgefallen? Wurde für den Kofferraum Ausschussware verarbeitet?

  • Moinsen,
    ich würd mal sagen, es kommt darauf an wie du die Felgen die letzten 20 Jahre gelagert hast.
    Von der sache her könnt ich mir schon vorstellen das die Felgen nicht gerade erste Wahl sind, aber nich so das man sie garnich fahren kann, da hätte man das Ersatzrad auch weglassen können.


    mfg aus Niedersachsen


    der René

  • Interessante Frage...


    Man hat Mite der 80er Jahre am Tag etwa 500 Trabant produziert. Das macht 2500 Felgen, die täglich verarbeitet wurden. 500 davon müßten Ausschluß gewesen sein. Selbst im Sozialismus wäre eine Quote von 20% auf die Dauer recht hoch gewesen.


    Und dann hätte es einen geben müssen, der die Dinger aussortiert...


    In Zwickau lagerte man die frisch bereiften Räder auf großen Stapeln und nahm von oben nach unten 'runter um sie zu montieren. Bild reiche ich nach.


    Wäre die Frage, ob die Ersatzräder auch von dem Stapel kamen. Möglicherweise - aber wahrscheinlich nicht. Denn vorher mußte ja die Innenausstattung 'rein - Teppiche usw. Bei der Radmontage war die aber noch nicht in den Autos drin, das kam erst danach.


    Man weiß es also nicht...aber rein vom Logischen her müßte das E-Rad eigentlich zuletzt ins Auto gekommen sein - mitsamt Verbandskasten und Bordwerkzeug als letzter Schritt in der Fertigmacherei.


    Bleibt die Frage, ob sich das WANN klären läßt. Und dann noch das WIE. Und das WOHER? Woher kamen die Ersatzräder? Vom großen Stapel oder nicht? Und wenn nicht - woher dann?


    Ich mag solche Fragen...die zeigen immer wieder Forschungs- und Aufklärungspotential. :thumbup:

  • Unbrauchbar nach welchen Maßstäben?


    Von vor 40 Jahren? 30? 20? Jetzigen?


    Wuchten (statisch) kam Anfang der 70er, was soll man von weiterführenden Maßnahmen in Anbetracht Viert-Regenerierungen einer Karkasse aus den 60ern (Und teiwleise 150g pro Seite) erwarten? Und einem Straßenzustand der vielleicht eine etwas andere Oberfläche hatte als heute.....?


    Eigentlich müßten Ersatzräder sogar die besseren sein, meist tragen sie ja noch den ersten Reifen


    Dahingehend: meine Erfahrunen mit Ersatzrädern sind nicht die schlechtesten....... und ich habe mir auch schon Felgen von den Silagemieten geholt - selbst die sind ganz manierlich.

  • Ich durfte als "Sozialistische Hilfe" damals 4 Wochen am Bandende arbeiten. Arbeitsreihenfolge war damals: Kofferraum auf, Reserverad herausnehmen und an Stelle des Fahrersitzes legen, Innenspiegel montieren, Elektrische Anlage durchschalten und dann den Trabi auf dem Reserverad sitzend zur nächsten Halle fahren, wo Sitze und Innenverkleidungen eingebaut wurden. Waren die Sachsenringwerker damals zu dick, dass die Reserveräder jetzt eiern? ;):thumbup:

  • Es handelt sich um eine Felge 4/81 und die restlichen sind aus dem Jahr 88. Die 88er Räder habe ich damals zur Zeit der großen Verschrottungswelle aus neuwertigen Trabanten aus dem Kofferraum geholt. Es wurden täglich fast 100 Trabanten auf unserem Schrottplatz gepresst. Die Stapel waren haushoch. Die Räder wurden seitdem liegend auf dem Dachboden gelagert. Das 81er Ersatzrad ist aus meinem 81er Trabant-Kofferraum. Ich kann mir also kein nachträgliches "Verziehen" vorstellen. Mir sind die teilweise immens notwendigen Wuchtgewichte bekannt. Aber diese Räder sind nicht wuchtbar. Die Eiern einen Zentimeter hin und her, so dass es fast den Reifen abzieht. Lediglich das 81er Ersatzrad ist gerade noch fahrbar (auf der Hinterachse).

  • Also ich hab da noch kene schlechten Erfahurngen gemacht mit E-Rädern.
    Bem 78er das unbenutzte hab ich nur mal ausgewuchtet, aber kaum der rede wert. Beim 89er waren alle 5 in gebruach, keins besonders krumm. Der 76er hat auch 5 Felgen vom selben Auto, hab ich auch alle ausgewuchtet, keins Auffällig. Wird wohl nen dummer Zufall sein, dass die alle krumm sind.

    „Die Zensur ist das lebendige Zeugnis der Großen, dass sie nur verdummte Sklaven treten, aber keine freien Völker regieren können.“

    (Johann Nestroy)


  • Ja, im Juni 88 wurde umgestellt.....

  • Ja, im Juni 88 wurde umgestellt.....

    ... Was wurde umgestellt? Bekamen ab diesem Zeitpunkt die Felgen diese zusätzlichen Vertiefungen rund um die Radbolzenaufnahmen? :)

  • Also ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Ersatzräder qualitativ schlechter oder anders waren als die anderen 4. Schließlich steht ja auch in der Betriebsanleitung, dass man das Ersatzrad mit in den jährlichen Benutzungszyklus einbinden soll, also es sollte nicht jahrelang neuwertig im Kofferraum schlummern. Das mit dem Verziehen der Felge wird also einzig und allein an der Lagerung auf dem Dachboden liegen. Die Temperaturdifferenzen sind dort ja ach nicht zu verachten, und das dann 20 Jahre lang.

    Fuhrpark: P601L Bj.'87 - P601K Bj.'87 - MZ ES 150 Bj.'67 - MZ ES 250 Bj.'59 - MZ ES 250/1 Bj.'64 - MZ ETZ 250 Bj.'87 - Jawa 356 "175" Bj.'56 - KR51/2L Bj.'86 - SR 4-4 Bj.'74 und Jöhstadt TS 8-8 Bj.'78

  • Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Wenn die Räder auf dem Auto montiert sind, sind sie viel höheren/niedrigeren Temperaturen ausgesetzt. Im Sommer ist esauf dem Dachboden nicht wärmer als draußen und im Winter wesentlich wärmer als draußen. Außerdem handelt es sich um Stahl, was sich sicherlich nicht bei Temperaturen, die bei uns herrschen, verzieht.

  • Also ich habe mit den Ersatzrädern bis jetzt keine schlechten Erfahrungen gemacht. Als ich noch meine Autoverwertung hatte, da hab ich die Dinger liebend gern gefahren, denn die Reifen waren etwas ausgehärtet und somit haltbarer.


    "Schmeißende" Felgen kenne ich nur vom IFA - Vertrieb, denn da hab ich mal welche (lackierte) gekauft, die haben die Verkäufer in Zwickau sogar anstandslos wieder zurück genommen. Die waren wirklich Ausschuß und der Reifendienst hat mir sogar ein Schreiben gegeben, daß die Felgen nicht wuchtbar waren. Allerdings mußte ich dann etwa 10 Monate warten, bis ich neue (grundiert) bekam.


    Ich hatte schon zu DDR - Zeiten den Eindruck, daß Teile, die nicht paßten oder nicht so ganz in Ordnung waren, in den Regalen oder unter dem Ladentisch des IFA - Vertriebes landeten. Bei mir steht auf dem Boden jetzt noch einen Beifahrertür, die einfach nicht paßt. (die ist 2 cm zu klein)


    Gruß Jürgen