Einstellen eines Sparvergasers 28H1-1

  • so lässt sich das natürlich auch lösen 👍

    Aber die restlichen Arbeiten sind sicherlich mit einer Messuhr genauer zu erledigen.

  • Zum Anreicherungsventil:

    Du schraubst anstelle der 45er Anreicherungsdüse eine beliebige zugelötete Düse ein.

    Nun steckst du einen passenden Schlauch in das Gewinde des Stopfens dessen anderes Ende du in den Mund nimmst.

    Saugst du an dem Schlauch erzeugst du damit einen Unterdruck.

    Öffnest du nun die Drosselklappe fällt in dem Moment wenn das Anreicherungssystem öffnet, in deinem Mund der Unterdruck zusammen. Und das sollte idealerweise dann passieren, wenn du unter die Drosselklappe einen Dorn mit 4,2mm Durchmesser schieben kannst.


    Also auch ohne Messuhr, die ich auch sonst am Vergaser nirgends verwende.

    Einmal editiert, zuletzt von Hegautrabi ()

  • Das ist genial, dann brauche ich ja wirklich keine Messuhr, danke👍😛😛

  • Noch ein Tipp. Wenn du den Beginn verstellen, und die Kontermutter wieder anziehen möchtest, macht es sich ganz gut den Stößel mit einer kleinen Stecknuss abzustützen. Die Nuss wird dabei in die Gehäuse"delle" über dem Anreicherungsventil gelegt.

  • gut zu wissen, danke für die Tipps👍👍 Der Thread hat nun alles was man braucht für eine vernünftige Einstellung des 28H1-1.

  • Dann beschäftige dich bitte noch mit dem Ausbuchsen der Bohrung für die Drosselklappenwelle, um Ersatz oder die Nacharbeit ausgeklapperter Hebel für das Gestänge und den Anlenkhebel sowie das Gestänge selber. Häufig sind die Vergaser so stark verschlissen, dass viele Teile nicht mehr verwendet werden können.

  • Wurde der Öffnungswinkel der Drosselklappe bei gezogenem Choke bereits besprochen? Habe nicht alles gelesen aber das fehlte bei den letzten paar Beiträgen.


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Nein, das fehlt noch. Ich habe da mal den Absatz aus 2takter.de kopiert.



    Einstellung

    • Ansaugkrümmer bis zum Anschlag auf das Vergasergehäuse aufstecken und festschrauben (Anzugsmoment der Innensechskantschraube 2,5+0,5Nm).
    • Drosselklappe durch Betätigung des Drosselklappenhebels ein wenig öffnen und einen Meßstift (0,6 mm Dmr.) an der tiefsten Stelle zwischen Drosselklappe und Saugrohrwandung einklemmen.
    • Anschlagschraube nach dem Lösen der Kontermutter bei geschlossener Starterklappe so einstellen, daß der Anschlaglappen des Anstellhebels von der Anschlagschraube gerade berührt und der Drosselklappenhebel dabei nicht bewegt wird.
    • Kontermutter festziehen; der Meßstift (0,6 mm Dmr.) muß sich bei geschlossener Starterklappe zwischen Drosselklappe und Saugrohrwandung leicht bewegen lassen.

    Als Messstift verwende ich Bohrer die im 10er Pack erhältlich sind. Das ist auch nötig weil die schnell mal entfleuchen...

  • Ja, die Problematik mit ausgeklapperten Drosselklappenwellen etc. ist mir auch bekannt. Das ist dann wieder ein anderes Projekt, die neu zu buchsen. Wäre Klasse, wenn die jemand so regenerieren würde.


    Bei den 0.6mm müsst ihr aufpassen, die sind für das alte Gestänge am Ansaugrohr. Für das neue gelten 0.9 mm soweit ich weiß.

  • Das muss ich bei fast jedem machen. Da es die DKW nicht mehr neu gibt, bleibt nur die Chance von den gebrauchten die besten zu verwenden und die Bohrungen auszubuchsen.

    Wenn die in der DKW befindliche Nut schon als deutlicher Abdruck im Gehäuse sichtbar ist, dann muss man ran.

    Dazu drücke ich einen geraden, etwa 150mm langen 8mm-Dorn in die Bohrung, spanne das herausstehende Ende in's Futter der Säulenbohrmaschine und das Vergasergehäuse zwangfrei in den Maschinenschraubstock. Nun ist die Bohrung im Gehäuse in einer Flucht mit der Bohrspindel.

    Jetzt wird die Bohrung mit einem Bohrer 9,5mm etwa 10mm tief aufgebohrt und dann mit einer Maschinenreibahle 10H7 aufgerieben. Dann etwas ansenken und ausspannen.

    Ich verwende Sinterbronze-Buchsen 8x10x10, diese klopfe ich mit einem kleinen Schonhammer ein nachdem etwas Konstruktionskleber in die Bohrung kam.

    Nun kann die Buchse noch von der Schwimmerkammerseite her mit einer Reibahle 8H7 aufgerieben werden wenn die DKW klemmt.

  • Krass, das ist wirklich sehr informativ, vielen Dank!! Da bleiben wirklich keine Fragen offen im Umgang mit dem 28H1-1!

    So bekommt man den auch vernünftig zum Laufen.

  • Eine wichtige Frage hab ich noch, die Drosselklappen haben so eine kleine Körnung an einer Seite und zwar unten. Wo muss die hin zeigen beim Einbau?

  • perfekt danke, hatte ich auch so vorgefunden meistens, aber man weiß ja nie wer da schon dran war

  • moin zusammen,


    Nachdem ich den Vergaser mit allen Düsen gereinigt, neue Dichtungen eingesetzt und den Benzinhahn ebenfalls neu versichtet habe, funktionierte soweit alles super. Allerdings habe ich das Problem, dass nun der 2. Pott, also der mit dem kürzeren Kabel nach kurzer Zeit nicht mehrläuft (die Zündkerze bleibt kalt und ist nass).

    Leider springt der Wagen auch ungerne an, nur wenn ich länger aufs Gas trete.

    Dann läuft er einen Moment und geht dann wieder aus, so als würde er "absaufen".


    Kann mir einer sagen, was das sein kann?

    Die Zündung habe ich jetzt mal ausgeschlossen, weil er ja - wenn er denn mal läuft - zueht und auch gut fährt.

    Benzin läuft gut durch.

    Meine Vermutung ist, dass vllt zuviel Benzin einfliesst, weil aus dem Vergaser, nach so einem "Fehlversuch" was ausläuft.

    Und die 2. Kerze wie gesagt ständig nass wird.

    Könnte es ne reine Einstellungssache sein (wenn ja was für eine) oder is da ein anderer Fehlerteufel drin?


    Für Tips und Ratschläge wäre ich echt dankbar.

    Beste Grüsse

  • Evtl. ist durch das Reinigen und die neuen Dichtungen, weiß ja nicht welche Du genau alle im Vergaser gewechselt hast, die Einstellung des Schwimmers unbewusst verändert worden.

    Wenn Du eine neue Kerze reindrehst, läuft bestimmt erstmal alles super bis sie wieder total nass ist??

    Wurden andere Einstellungen am verdreckten Vergaser in der Vergangenheit mal vorgenommen? Die müssten dann jetzt wahrscheinlich wieder korrigiert werden.

    Wie sieht es mit Fehlzündungen aus?

    Oder wurde unbemerkt der Schwimmer beschädigt? Das hatte ich mal und so minimal, das man es mit dem Auge nicht sah und über Wochen winzige Mengen an Benzien eindrang, bis der Schwimmer seine Funktion nicht mehr erfüllte. Nur durch Schütteln hörte und spürte man das eingedrungene Benzin.

    Als erstes würde ich am Vergaser dran bleiben, wenn vor der Reinigung dieses Problem nicht bestand.

    Und besser nicht mit Gasgeben starten.

  • moin Danke für die Antwort.

    Was vorher an drm vergaser grmacht wurde weis ich nicht, weil ich noch nie "wirklich" gefahren bin, nur mal über Feldwege um zu sehen ob sich was verändert hat.

    Ich habe überall, wo alte Gummidichtungrn dran waren, diese Pappdichtungen noch mit drauf gesetzt, weil die Alten noch ganz gut aussahen und mir gesagt wurde das es auch eine gute unterstützung sein kann, wenn man die Pappigen mit dazu schraubt.

    Der Schwimmer ist frei von Benzin, das habe ich schon nach gesehen.

    Wieso aber läuft die Kerze so voll? Gibt es nen Tip, was genau ich dafür am Vergaser einstellen sollte um den Zulauf zu reduzieren?

  • Hallo,


    eine zusätzliche Dichtung auf eine alte zu legen, halte ich nicht für sinnvoll. Im Grunde sschaffst du damit nur eine weitere Trennfuge mit dem Risiko, nicht dicht zu werden.


    Wenn der Motor zuviel Sprit bekommt, ist nach einer Reinigungsaktion am Vergaser zuerst das Kraftstoffniveau zu überprüfen, und zwar genau und nicht mit Augenmaß geschätzt. Stichwort Senfglas-Methode.

    Damit sieht man auch, ob das Schwimmernadelventil dicht schließt.


    Gleiches gilt für den Benzinfluss. “Läuft gut“ reicht da eben nicht aus, sondern es muss der Wert in Milliliter pro Minute ermittelt werden


    Wenn immer ein Zylinder aussteigt, ist der Fehler indes kaum beim Vergaser zu suchen, denn der versorgt einen gemeinsamen Ansaugkanal. Er kann nicht zwischen den Zylindern “unterscheiden“, bildlich gesprochen.


    Insgesamt klingt die Geschichte so, als ob einmal jemand mit mehr Erfahrung ran sollte, vorsichtig ausgedrückt.



    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*