Wird die Batterie leer? (unbekannter Verbraucher bei ausgeschalteter Zündung)

  • Hallo an alle,


    Ich habe gestern mal beim Trabi alle Verbraucher ausgeschaltet und dann den
    Stromfluss zwischen dem Pluspol der Batterie und dem Anschlusskabel gemessen.
    Man weiß schließlich nie, was der Vorbesitzer so gemacht hat.
    Und siehe da: ca. 3 Volt gemessen. Jetzt meine Frage: Ist das normal?
    Ich denke ja nicht, dass davon die Batterie leer wird, aber wenn es mal länger steht..
    Auch mit Kabel abziehen wäre es schon angenehmer zu wissen, dass da nichts
    ist.


    MfG
    Marius

  • Wo du jetzt gemessen hast versteh ich jetzt zwar nicht, aber jede Batterie hat eine Selbstentladung.
    Bei unseren Bleibatterien ist das so grob 1% der Kapazität an einem Tag, das kommt vom Innenwiderstand der Batterie.

  • Es kann auch sein das irgendjemand etwas vor den Sicherungen angeklemmt hat wie Radio,Uhr oder sonst was.

  • 3V erscheint mir sehr viel, wenn du quasi nur über den ohmschen Widerstand der Cu-Leitungen gemessen hast. Ist deine Batterie denn schnell leer? Ich hatte am Anfang auch das Problem, dass meine Batterie ruck zuck leer war. Es hat sich herausgestellt, dass der Vorbesitzer die Stromversorgung für die KMVA-Anzeige vor den Sicherungen abgegriffen hat :thumbdown: und diese dann auch noch falsch angeschlossen hat. Letztendlich lagen dann 12V über einer 5,1V Zener-Diode an und es sind ständig 300mA geflossen.

  • So ich hab nochmal geschaut, es fließen jetzt ca. 0,65 Volt insgesamt. Warum das jetzt so ist, keine Ahnung!
    Milliampere konnte ich keine messen, was mich auch ziemlich wundert. Ich habe in letzter Zeit viel an der
    Elektrik ausprobiert und auch öfters gestartet, ohne das Auto zu fahren. Gestern reichte der Strom dann nicht
    mehr für den Anlasser, der hat nach einer Zeit nur noch extrem langsam gedreht und dann gar nicht mehr.
    Ich frage mich, ob das von der vielen Probiererei kommt oder ob ich doch ein ernsteres Problem habe.
    Noch zu sagen ist, dass der Verbrauch von der Elektrik, die am dünnen roten Kabel an der Batt. angeschlossen ist,
    nur 0,05 V ausmacht, bei den dicken Kabeln (LiMa und Anlasser) 0,6 V. Liegt das denn im normalen Bereich?

  • Hi,


    ich denke, wir müssen hier mal mit einem Mini-Elektro-Crashkurs ansetzen. Es scheint weitgehende Verwirrung über "Voltströme" und rumstehende Ampere zu herrschen. Das Posting enthält jedenfalls keine verwertbaren Fakten.


    • Die elektrische Spannung wird in Volt angegeben und stellt den Potentialunterschied zwischen zwei Meßpunkten dar. Für elektrische Laien hilft hier vielleicht der Vergleich mit dem Druck in der Wasserleitung weiter: Um das Wasser fließen zu lassen, muß Druck vorhanden sein. Aber: Spannung "fließt" ebensowenig wie Druck - sie ist mehr oder weniger vorhanden, bewegt sich aber nicht von der Stelle, sondern ändert höchstens ihre Größe. Man sagt dann, die Spannung steigt oder sie sinkt. Wenn man also wissen will, wie hoch die elektrische Spannung zwischen zwei Meßpunkten ist, schaltet man das Meßgerät auf Spannungsmessung, klemmt die beiden Meßleitungen seines Meßgerätes an diese beiden Punkte an und liest die Spannung in Volt ab. Fließen tut da aber nix!


    • Der elektrische Strom, gemessen in Ampere, fließt, und zwar als Wirkung eines vorhandenen Potentialgefälles. Wenn zwischen zwei miteinander verbundenen Punkten ein Spannungsgefälle (V) herrscht, wird ein Strom (A) fließen, der versucht, dieses Gefälle auszugleichen. Aquivalent dazu verhält es sich, wenn man den Wasserhahn aufdreht und das Wasser zu fließen beginnt: Der Druck in der Leitung ist höher als der Umgebungsdruck, also fließt das Wasser (der Vergleich hinkt jetzt zwar wegen gewisser physikalischer Details, aber auf die kommt es hier zum Verständnis nicht an).


    • Der elektrische Widerstand (gemessen in Ohm)verhält sich in etwa so, wie das Ventil des Wasserhahns: Ein fast geschlossenes Ventil entspricht einem hohen Widerstand, der das Wasser langsamer fließen lässt. Auch der Strom fließt über große Widerstände in geringerem Maße. Dreht man den Hahn auf, sinkt dessen "Widerstand" und das Wasser fließt schneller. Ebenso der Strom, der über kleine Widerstände (kleiner im Sinne geringerer Widerstandswerte, mit der Baugröße des Widerstands hat das natürlich nichts zu tun) in größerem Maße fließt.


    Zurück zum Posting:


    • Die 0,65Volt können also nicht fließen. Was genau hast Du da gemessen?
    • Wo sind die Milliampere hin, daß Du die nicht messen kannst? An welcher Stelle sollten die fließen?
    • 0,05V Verbrauch ist auch so ein Querschläger. Spannung wird in diesem Sinne nicht verbraucht, auch wenn sie an Widerständen abfällt. Hier war wohl wieder ein Strom gemeint.
    • 0,6V bei Lima und Anlasser? Was genau hast Du hier gemessen (Meßpunkte? Spannung oder Strom)


    Also bitte nicht mehr ganz so wild Strom (A) und Spannung (V) durcheinanderschmeißen, sonst krieg ich noch nen Hirntumor... ;(


    Grüße, Tom

  • Also,
    ich habe festgestellt, dass ich zwischen LiMa bzw. Anlasser und Batterie
    eine Spannung von 0,6 Volt anliegen habe. Die Stromstärke war nicht feststellbar,
    wobei ich auch nicht weiß, woran das gelegen hat, denn ich dachte, dass etwa
    9 mA normal sind.
    Jetzt die Frage, ob es sein kann, dass mir, diese Werte in Betracht gezogen, dass
    mir LiMa oder Anlasser die Batterie leergezogen haben.


    Danke übrigens für deinen Minikurs, Tom. Find ich echt klasse :thumbup:


    MfG
    Marius

  • Wie genau hast du denn probiert den Strom zu messen? Einfach beim Multimeter auf Ampere umgestellt und wieder rangehalten, oder Klemmen abgeschraubt und das Messgerät in Reihe geschalten?

  • Das wäre die Frage! TomR. hat bei aller Ausführlichkeit leider vergessen WIE man Strom und Spannung misst. ;) Ansonsten Top Ausführung sein Mini-Kurs! :thumbup: Spannung parallel und Strom in Reihe messen. Und das nicht unbeding mit einem TopCraft-Multimeter. Und wer viel mißt, mißt Mist! ;) Gruss Andi

  • Als Meßpunkte kommen hier wohl nur der Batterie-Pluspol und der "B+"-Anschluß des Anlassers in Frage. Da es um einen vermeintlich versteckten Verbraucher geht, nehme ich an, daß die Messung bei stehendem Motor durchgeführt wurde. Nun ist es aber so, daß Batterie-Pluspol und Anlasser-"B+" direkt mit einem beachtlich dickem Kabel verbunden, also quasi kurzgeschlossen sind! Wenn man hier bei stehendem Motor 0,6V Spannung mißt, dann läuft also irgendwas ganz fürchterlich schief. Mehr als 0,000V dürften unter den beschriebenen Bedingungen zwischen diesen beiden Meßpunkten nicht zu messen sein. Oder Du fährst ein elektronisches Paradoxon spazieren... :schulterzuck:


    Der einzige Ausweg wäre, wenn das Hauptpluskabel (die Verbindung zwischen Batterie-Plus und Anlasser-"B+") hochohmig wäre, was in der Tat manchmal wegen oxidierter Aluminiumlitzen in den verpressten Batterie-Polklemmen vorkommt. Aber dann hättest Du ganz andere Probleme als versteckte Stromverbraucher, denn dann würde der Motor wegen des hochohmigen Kabels vermutlich gar nicht anspringen. Also ich kann es drehen und wenden wie ich will, aber die gelieferten Meßwerte müssen falsch sein. Denn starten tut er doch, wenn ich es richtig verstanden habe (außer wenn die Batterie leer ist, aber das ist ja eine andere Geschichte...), oder?


    Oder hast Du das Kabel zur Messung abgeklemmt?


    Grüße, Tom

  • Wie mir scheint, reden wir wohl aneinander vorbei. Okay, ich bin kein Elektriker, aber blöd bin ich auch nicht.
    Selbstverständlich habe ich das dicke Pluskabel abgeklemmt und bei stehendem Motor zwischen diesem Kabel
    und dem Pluspol gemessen. Resultat: 0,6 Volt! Aber das wird wohl falsch gewesen sein, da das ja Reihenschaltung
    ist. Oder bin ich jetzt völlig auf dem Holzweg ?( Au man, das ist peinlich. Naja egal.
    Ich bin mir halt auch unsicher, weil ich genau an der selben Meßstelle 0,0A messe, obwohl die ja EIGENTLICH
    hier gemessen werden muß (Reihenschaltung). Hier messe ich aber eine Spannung.
    Ich hoffe mal, das mir die Spezialisten helfen können, mit der Elektrik hatte ich's noch nie so...


    MfG
    Marius

  • so jetzt möchte ich auch mal meinen ketchup da lassen.
    ich denke du kannst deine 0,6 volt ganz getrost in die tonne treten, den da hast du blödsinn gemessen, und um das rauszufinden was du wissen möchtest, stellst du dein messgerät erstmal auf die höchste stufe (in meinem fall 20A, bei billigeren geräten auch meistens nur 10A) und klemmst dann nochmal den batterie plus ab, dann nimmst du das rote kabel, und hälst es an den batterie plus und das schwarze hälst du an die klemme des dicken starterkabels (welches du gerade abgeklemmt hast, dann hast du reihenschaltung, wie du selber schon richtig sagtest). vergiss aber nicht, vorher die richtige buchse an deinem messgerät für das kabel zu verwenden. wenn er dir da 0,0A anzeigt, dann kannst du den messbereich langsam verkleinern, wenn du dann beim kleinsten angekommen bist, und er immer noch 0,0A anzeigt, dann ist alles bestens und du hast keine stromverbraucher im stand... sollte bei einem trabant ohne nachgebaute elektrik, und bei ausgeschalteter zündung eigentlich auch genau so der fall sein.


    und jetzt mal meine frage, aus welchem grund willst du das den überhaupt wissen?? war nach standzeit mal deine batterie leer obwohl du alle verbraucher aus hattest?? wenn ja wie alt is deine batterie?? den wie oben erwähnt, haben die eine selbstentladung, und bei älteren batterien geht das manchmal sehr schnell das die im sand leer sind.
    viel erfolg beim messen

  • Also Hintergrund ist, dass das Auto ca. eine Woche gestanden hat, aber ständig Sachen wie Licht, Wischer, Blinker etc. ausprobiert wurden und mit der Elektrik gekämpft wurde. Deshalb bin ich mir eben nicht sicher, ob das die Ursache für eine schwache Batterie war und der Startversuch ihr dann den Rest gegeben hat. Oder ob halt noch was anderes im Spiel war... Die Batterie ist NEU, das ist ja die Sache!


    MfG
    Marius

  • also wenn du ne 36Ah batterie drinne hast, und du eine woche lang immer wieder alle möglichen verbraucher anhattest, dann kann es schon sehr gut möglich sein, das deine batterie dadurch leer geworden ist, wenn man keine elektrischen geräte nachgerüstet hat, ist es denke ich sehr selten das der trabant die batterie im stand leersaugt.
    ich persönlich denke das du dich entspannen kannst. lasse ihn doch einfach mal ne woche stehen, und gucke dann was deine batterie sagt, wenn sie dann auch wieder leer ist, dann solltest du suchen, aber ich glaube nicht das sie dann wieder leer ist.
    ich weiß das meine batterie damals knappe 4 tage gehalten hat, wenn ich licht und all son kram immer wieder zum testen anhatte, und dann war sie auch leer, also denke ich is das ganz normal.

  • Es ist zwar eine 55A Batterie, aber okay. Ich hatte nur halt mal irgendwo gelesen, dass es sein kann, dass die LiMa oder Anlasser im Ruhezustand Strom ziehen. Da hab ich mir natürlich Gedanken gemacht ;) Wie auch immer - Danke für die Hilfe und einen schönen Abend noch!


    Marius