Unterschiede Barkas- zu Wartburgmotor

  • Hallo Leute,


    mir ist vor kurzem ein guter Wartburgmotor vom 353W angeboten worden. Ich überlege zwar noch, ob es sich lohnen würde zuzugreifen, aber ich bin mir bei folgenden Sachen unsicher:


    1.- Was sind denn die konstruktiven Unterschiede vom Barkasmotor zum Wartburgmotor; sprich warum im W353 50PS und im B1000 nur 45?
    Hatte es einen besonderen Grund, warum er gedrosselt wurde?


    2.- Könnte ich den Wartburgmotor als Austauschmotor für den B1000 verwenden?
    Wenn ja, von welchem Grundtyp: 353 (45PS), 353 (50PS - volle Hubwangen), 353W (50PS - halbe Hubwangen) oder 353W (50PS-Frontkühler)?


    Mfg

  • Unterschiedlich sind die Kurbelwellen, der Vergaser sowie die Abgasanlage. Der Barkasmotor hat mehr Drehmoment und zieht damit besser, ist aber nicht "so schnell" wie der Wartburgmotor. Ich kann nicht empfehlen, einen Wartburg- Motor im Barkas einzupflanzen, denn dadurch wird er meist lahmer. Wenn Du es dennoch tun willst empfehle ich den 50PS- Motor mit vollen Hubwangen!

  • Grundsätzlich sind die Motoren gleich nur das beim Barkas ab Werk wohl nie eine Vollwangenwelle verbaut wurde.
    Der wesentliche Unterschied der entscheidend ist ist das vergrößerte Einbauspiel beim Barkas!
    Vergaser u. Auspuff bringen den Motor zu seinem anderen Drehmomentverlauf!

  • Hm, ich dachte eigentlich, dass gerade die Barkas- Motoren eine Vollwangen- Kurbelwelle besitzen... Das mit dem größeren Einbauspiel von Kolben und Zylinder habe ich auch schon einmal gehört.

  • "Unterschiedlich sind die Kurbelwellen, der Vergaser sowie die Abgasanlage. Der Barkasmotor hat mehr Drehmoment und zieht damit besser, ist aber nicht "so schnell" wie der Wartburgmotor. Ich kann nicht empfehlen, einen Wartburg- Motor im Barkas einzupflanzen, denn dadurch wird er meist lahmer. Wenn Du es dennoch tun willst empfehle ich den 50PS- Motor mit vollen Hubwangen!"


    Die Aussage führt sich selbst irgendwie ad absurdum - Einbauspiel und Welle sind nicht ohne Grund so......


    Davon abgesehen: wievie 45 PS-Wartburg-Motoren existieren denn noch? (mit Simmerringen und anderen Segnungen der frühen Jahre......)


    Man könnte auch einen späten Motor ab 85 nehmen - diese haben wieder die Teilwangenwelle bekommen und könnten mit Auspuff und Vergaser umgerubelt werden. Das löst nicht das Einbauspielproblem (von dem ich erstmals höre). Wie wäre es denn? Reparaturhandbuch B100 sagt 0,06mm. Wartburg übrigens auch. Sonst gäbe es ja Wartburg- und Barkaskolben......


    Was es gab: die höheren Kolbenmaße hatten den Kolben für Zylinder 1 verbleit. Und sicherlich könnte man beim regenrieren auch einen Hauch größer bohren - vorgeschreiben ist es jedoch nicht.

  • Mir wurde berichtet, dass der Wartburgmotor im Barkas nicht gut sei, weil ihm dadurch der "Dampf" zum wirklichen Vorwärtskommen wohl fehlt.


    Ist übrigens sehr interessant: Die Frage besteht schon fast eine Woche, erst dann antwortet jemand und schließlich kommen wieder welche die sich herausgefordert fühlen und andere Aussagen als absurd darstellen... :thumbdown:

  • Locker bleiben......


    Ich habe lediglich darauf hingewiesen, das der Autor des Beitrags seine eigenen Aussage ad absurdum führt....... Dafür kann ich eher nix.


    Zumal: mehr als eine Hinweis geben kann ich nicht. Ich habe in mein Werkstatthandbuch gekuckt, meine Kolben der letzten 15 Jahre Revue pasieren lassen, im Geiste meine 2 Barkas Motoren aufgemacht und überlegt wie sachlich die Bemerkungen mit dem Einbauspiel sind. Bzw. versucht deren Quellen nachzuvollziehen.


    Darüber hinaus wäre noch anzumerken, das die Aufzählung im ersten Beitrag nur die halbe Wahrheit ist - die Kombinationen sind nämlich auch noch Vergaser- und Auspuffabhängig.


    Gleichzeitig habe ich mit meinem jetzigen Posting meinen "Rückstand" zum Thema Schreiben aufgeholt..... :thumbup:

  • Schon gut! ;) Mir ist es jedenfalls so zu Ohren gekommen, ich hätte vielleicht auch nichts sagen sollen.

  • Das mit dem größeren Einbauspiel soll zwingend erförderlich sein da es mit dem Standardeinbauspiel durch die sehr große Thermischebelastung im B1000
    wiederholt schon zu Ostzeiten zum Festgehen der Motoren gekommen sein soll! Ob es nun vom Werk vorgeschrieben war weiß ich nicht!
    Aber das zu Ostzeiten in der Schleiferei immer danach gefragt würde ob B 1000 oder Wartburg habe ich aus verlässlicher Quelle!
    Meine Hand lege ich dafür nicht ins Feuer weil ich nicht dabei war!


    Wer es widerlegen kann....ich lasse mich gerne aufklären...

  • Naja, aber eigentlich werden die Kühler ja so gebaut das die Motoren so bei 85-90 Grad laufen, denn wäre die Temperatur ja identisch....


    Der Kühler wird auch schon anders sein damit er mehr abkann alsbeim Wartburg...

    [b][color=#009900]Mit Sachsenring Fahrzeugen immer gute Fahrt! ;)

  • Wenn die Kühlkanalführung im Block und Kopf schon "Schei....e" ist,und die Wapu an der erdenklich ungünstigsten Stelle,können die Kühler auch nichts ändern.


    Mossi

    Zitat

    Reparaturhandbuch B100 sagt 0,06mm. Wartburg übrigens auch. Sonst gäbe es ja Wartburg- und Barkaskolben......


    Was haben die Kolben mit dem Einbauspiel zu tun?Die haben ein bestimmtes Maß und die Zylinder werden nach Wunsch auf das Maß x geschliffen.

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  • Wenn im Rep-Handbuch B1000 Einbauspiel 0,06mm steht, ist das erstmal mein Richtwert. Zufällig steht es auf den Kolben auch drauf. Ich habe noch keine Kolben für einen 353-Motor ab 65 gesehen bei dem andere Einbauspiele drauf standen.


    Diese theoretische Grüöße wird in der Praxis scheinbar variabel gehändelt - und wenn ein Motorenschleifer fragt wofür, wird das einen Grund haben. Die Frage heutzutage wäre aber: ist es wirklich der thermischen Belastung geschuldet oder den damaligen Betriebsstoffen?


    Bestätigen kann ich, das ein B1000 eindeutig mehr im Vollastbereich läuft als der Wartburg......

  • Hallo erstmal!
    Der Unterschied von Barkas B 1000 und Wartburg 353 - Motoren ist gar nicht so gewaltig. Der Block, also Kurbelgehäuse und Kurbelwelle sowie Schwungscheibe (bei Barkas - Kupplung mit 180 mm Durchmesser) sind nämlich gleich.Anders sind der Kopf und die Kopfdichtung, die ist nämlich beim B 1000 dicker. Ich habe jahrelang die Motoren rum und num gebaut ( B 1000 in Wartburg und umgekehrt) und dabei nur den Kopf, den Krümmer, den Vergaser und die Aufhängungen gewechselt. Die Motoren gingen alle gut.
    Nicht umsonst hieße die Motoren P 353/1.
    Gruß Jürgen

  • Anders sind der Kopf und die Kopfdichtung, die ist nämlich beim B 1000 dicker.


    Der Kopf beim B1000 ist identisch mit Wartburg Frontkühler.


    Sonst ist nur die Wapu-welle sowie das Wapugehäuse (Deckel) anders und das Oberteil des Thermostatgehäuses anders im Vergleich zu Mittelkühler.


    Der Sonstige Kopf ist identisch...die Kopfdichtung muss nicht dicker.....

  • Johann&Pappe
    jürgen hat völlig recht, so wie er es aufgezählt sind die Unterschiede und in den B1000 muss zwar nicht, ist aber besser und vorgeschrieben dass eine dickere Kopfdichtung rein kommt,


    Gruss Andy

    ich rauche nicht, ich trinke nicht,ich fluche nicht
    verdamte scheise jetzt ist mir doch die kippe ins Bierglas gefallen

  • Was hat nes mit der dickeren Kopfdichtung auf sich? Hab meine am Barkas gerade erst vor kurzem getauscht und die ganz normale (vom Wartburg) genommen?


    Welches Risiko besteht jetzt???

  • Zum Zwischenstand!


    Habe bisher ca. 3.000km Umzug, Baumaterial umhergefahren und meist voll beladen mit meiner Pritsche zurück gelegt und bisher keinerlei Probleme (speziell Kopfdichtung) gehabt. Von daher scheint das Risiko kalkulierbar zu sein. Dennoch, wozu die dickere Kopfdichtung? Vielleicht stärkere Spannungen im Kopf (höhere thermische Beanspruchung) als im Warti?


    Die höhere Beanspruchung kann ich genau wie Mossi uneingeschränkt bestätigen. Der Barkas läuft gegenüber dem Warti überwiegend im Vollastbereich! Beladen gehts auch nicht anders... ;)


    Und noch was? Liegt er (Pritsche mit Planenaufbau) mit 14 bis 15 Liter Verbrauch zu hoch? Welche Erfahrungen habt ihr?

  • Die dickere Kopfdichtung dient lediglich dazu, in Verbindung mit Auspuff und Ansauganlage, das Drehmoment etwas günstiger zu gestalten. Der Motor hat dadurch etwas weniger Leistung (Wartburg 312 (311 - 1000) 45 PS; B 1000 - 42 PS und Wartburg 353 W 50 PS; B 1000 46 PS). Zu Haltbarkeitszeiten der Kopfdichtung kann ich nichts sagen, denn mir sind schon Motore untergekommen, die brauchten alle 10 000 km eine neue Kopfdichtung und andere fuhren ungeöffnet über 130 000 km.


    Zu DDR - Zeiten wurden übrigens Kopfdichtungen Wartburg und B 1000 teilweise mit 100 - 150 M/ Stück unter dem Ladentisch gehandelt.


    Gruß Jürgen

  • Wenn ein Motoreninstandsetzer hier in Rostock Köpfe plant, sieht man erstmal, wie krumm die tatsächlich sind. Und spätestens nach 10.000 km hat sich eine Dichtung so weit gesetzt, das sie wieder schifft.....


    Leider muß man die dicken Dichtungen explizit suchen.....

  • Aber ne 353W 50Ps motor im Barkas, bringt das etwas oder nicht?

    Trabant 601L & Wartburg 353W Tourist (alltagsauto) & HP 750 & Barkas B1000 KB :top:
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