Hilfe ! Wer kennt diesen Oldie !?

  • Hallo, Pappen- Freunde,
    Ich bin bin neu hier, und gleich ein Hilferuf...
    Ich bin auf Montage, und habe zu dem Behufe gestern einen sehr alten Wohnwagen bekommen, den ich mir flott machen möchte.
    Sieht mächtig vergammelt aus, aber eine gründliche Sichtung ergab, daß alles machbar ist. Ich habe früher etliche Fahrzeuge repariert, einige restauriert, Wartburg 311, und insgesamt 25 Motorräder, von AWO bis Harley Davidson 1931.
    Allerdings SOLL das Gerät ein DDR- Eigenbau sein. Keine Papiere.


    Ist aber gut verarbeitet gewesen. Komplett Glasfaser- Polyester- Beplankung. Plaxiglas- Scheiben.
    Keine Auflaufbremse, reiner Nachläufer. Evtl. Basis alter HP 500 (oder, m. E. HP 750, der hat lange Deichsel)
    Der Innenraum sieht von der Ausführung dem "Dübener Ei" oder "Bastei" sehr ähnlich- nur verkehrt herum.
    Ist das vielleicht doch ein uralter Bau irgendeiner kleinen Wohnwagen- Firma (evtl. Friedel) ?
    Kenn jemand dieses Modell ?


    Bin für jeden Hinweis dankbar.


    [Blockierte Grafik: http://www.greencaravan.de/pics_other/OldieWW_0.jpg]


    http://www.greencaravan.de/pics_other/OldieWW_0.jpg
    http://www.greencaravan.de/pics_other/OldieWW_1.jpg
    http://www.greencaravan.de/pics_other/OldieWW_2.jpg
    http://www.greencaravan.de/pics_other/OldieWW_3.jpg
    http://www.greencaravan.de/pics_other/OldieWW_4.jpg


    Olaf (W311)

    7 Mal editiert, zuletzt von W311-0 ()

  • Sieht nach Eigenbau aus.
    Der hängt aber mächtig in den Federn.
    Da is ja von allem was dran.


    Bilder von innen wär schön.
    Früher ham viele sich was selber zurechtgebastelt, wenn die möglichkeit bestand. Weil gab ja nüscht

    Dieser Beitrag wurde 569 mal editiert, zum letzten Mal von DUOcalle: Heute, 22:24

  • Hallo, DUOcalle,


    Ja, der liegt recht tief, fiel mir auch schon auf. Was soll's.
    Ich hoffe, das der TÜV nix dagegen hat.
    Wie ich mich entsinne, läßt die sich die Drehstab- Torsionsfederbei bein den uralten HP- Chassis (wie Bastei) sogar nachspannen , ich weiß allerdings nicht mehr, wie's geht, aber da braucht man auch gewaltige Hebel.


    Für einen Einzel- Selbstbau ist er zu perfekt verarbeitet (gewesen). Die Kanten- absolut sauber aneinander, die Innenausstattung exakt wie in Bastei oder Dübener Ei.


    Ich denke, das war eine kleine PGH- Produktion, ähnlich Weferlinger, evtl. auch eine kleine Yacht- oder Bootswerft, wegen dem Glasfaserzeug.


    Olaf (W311)

  • Aus dem Bauch heraus ist das für mich ganz klar ein Eigenbau. Dazu sind die Radausschnitte zu popelig (kantig und unförmig) und die Heckpartie passt auch nicht so recht zum Rest. Möglich, daß ich mich irre, aber ich hab so einen noch nicht gesehen.
    Wie sieht denn die Achse aus? Könnte es auch ein Aufbau auf einen alten Falter sein? Ist denn nirgends eine Plakette zu sehen?

  • Sorry, daß ich erst jetzt antworte- bin wochentags auf Montage.


    Eigenbau wäre zwar möglich, dafür ist der Oldie aber zu gut verarbeitet. Wo die Beplankung noch ok ist: perfekt aneinander.


    Dieselben "unförmigen" Radkästen hat unser alter "Bastei". Unserer ist auch selten, eine 750 Kg- Ausführung, sonst 700 Kg, was damals erhebliche Probleme bei der Zulassung machte, weil in den Unterlagen des Kraftfahramtes nicht gelistet (aber sonst... hatten die Unterlagen für sämtliche "West"- Wohnwagen, und Nicht- DDR, bis ins dritte Reich !!!)


    Dieses Modell hier ist scheinbar ein Mix aus Bastei und DÜbener Ei. Die Holzimitat- Innenwände, Sprelacart- Abdeckplatten usw. sehen aus wie Dübener Ei, die Sitzgruppen Bastei. Anordnung des Mobiliars ähnlich Quek Junior, aber andersrum- Tür hinten, Küche an der Rückmand.


    Keine Plaketten, die Hälfte der Herstellerplakette des Fahrgestells hängt an einer Niete, niechts mehr lesbar.


    Fotos kann ich am Wochenende machen.


    W311

  • "Eigenbau wäre zwar möglich, dafür ist der Oldie aber zu gut verarbeitet. Wo die Beplankung noch ok ist: perfekt aneinander."


    Komisch - wenn jemand früher einen Anspruch hatte, dann wurde der auch umgesetzt. Und es war nicht ein wirkliches Problem die teilweise suboptimale Werksqualität Hersteller aller Art zu überbieten.....


    Irgendwie ist die Wahrnehmung gewisser Dinge am kippen..... ?(


    Werk = gut / Selbsbau = Pfusch?

  • Zitat

    Und es war nicht ein wirkliches Problem die teilweise suboptimale Werksqualität Hersteller aller Art zu überbieten.....


    Was eigenes zu bauen, und das in der Größenordnung eines Wohnwagens, den Eindruck eines industriell gefertigten Produkts zu bieten, und dabei Werksqualität zu bieten, geschweige denn, zu überbieten, das war nicht einfach, und würde es auch heute kaum sein.


    Übrigens:
    Die DDR- Wohnwagen sind heutzutage sehr gesucht und verdammt gut im Preis- siehe Quek und Weferlinger- und das bei beträchtlichem Alter- da ist von den Konkurrenzmodellen der "anderen Seite" meist nicht mehr viel übrig. Quek mit seiner unkaputtbaren Plastkonstruktion- genial.


    Aber Murksteile und Murksprodukte gab es natürlich auch.
    Gibt's übrigens noch heute.


    Ich beschäftige mich seit meiner Kindheit mit Elektronik, später mit Motorrädern, bis heute mit Wartburg 311, ich kenne da schon einige Stärken und Schwächen.


    Zitat

    Irgendwie ist die Wahrnehmung gewisser Dinge am kippen..... ?(
    Werk = gut / Selbsbau = Pfusch?


    Selbstbau muß kein Pfusch sein- das schrieb ich nicht, und meine ich nicht.


    Jedoch ist eine Einzelanfertigung mit Sicherheit erkennbar, da ja, da ja z. B. nicht eine größere Stückzahl Außenhaut aus einer industriell gefertigten Laminat- Form kommen, sondern eben nur pro Seite/ vorn/ hinten eine, da wären mit Sicherheit Ungenauigkeiten und Nacharbeiten erkennbar. Konnte ich bisher nicht erkennen... Hier ist alles paßgerecht.


    Und vor allem die Innenausstattung: Die üblichen Sprelacart- Schiebetüren in Leisten mit eingefrästen Schlitzen, die Form der Leisten exakt die anderer Modelle, Sandwich- Tür, Tisch und Klappen, wie andere Modelle, ebenfalls Sitzgruppen, Schrank, Küche, sowie die Fächer über der Sitzgruppe.


    Kaum denkbar, daß das sich jemand im Einzelhandel ALLE Einzelteile so zusammenkaufen konnte. Bei einem EIgenbau wäre zumindest die Innenausstattung sicher "sehr eigen", und würde nicht so nach typischen DDR- Wohnwagen aussehen.


    Ich denke an ein frühes Modell eines bekannten Herstellers, oder an eine Kleinstserie, z. B. gefertigt von einem Bootshersteller (Glasfaser- Außenhaut, mit Kupfernägeln angeschlagen), oder, wie Weferlinger, einer PGH oder einem privaten Kleinbetrieb, mit begrenzter Auflage. Betriebe hätten die Möglichkeit gehabt, Bauelemente verschiedener Wohnwagentypen bei Großhandel und Herstellern zusammenzukaufen, und ein eigenes Produkt zu bauen.
    Ich hatte lange Kontakt zu Bootssport- Freunden, die aus Glasfaser hervorragende Boote bauten, aber da sah nichts nach üblicher Serienausstattung aus.


    Ich bekam den Tip: Wohwagen "Lausitz". Da fand ich nur den "Lausitz 310", der hat formmäßig entfernte Ähnlichkeit. Aber auch bei dem: Alles andersrum, und mit Auflaufbremse.
    Vielleicht ist es aber eben ein Vorläufer, von dem nur einige Exemplare -oder nur dieser- überlebt haben.


    Nun ja, Vielleicht finden wir doch noch, was das für ein Oldie ist. Ich möchte ihn ja wiederbeleben- und werde ihn wahrscheinlich vermessen und verwiegen lassen müssen, und als Eigenbau -dann mit Baujahr 2010 ?- deklarieren müssen.
    Von einem befreundeten Autowerkstatt- Menschen erfuhr ich, daß das Modell dann wahrscheinlich -mangels eigener Bremsvorrichtung- auf 60 Km/h begrenzt werden wüde... :(
    Na ja- muß ich dann wohl mit leben.


    Danke erst mal noch an alle, die hier geantwortet haben !


    Olaf (W311)

    Einmal editiert, zuletzt von W311-0 ()

  • Kenne den zwar nicht aber der sieht mega aus. Setzt doch mal noch paar Fotos davon rein!

  • So, ich bin nun dieses Wochenende am restaurieren.


    Die gesamte Elektrik, 12 V und 220 V rausgeschmissen- komplett verbastelter Müll, neu installiert. Mach`ich täglich (als Monteur), kein Problem.
    Hinterm Flaschenkasten war eine Art Luftleitvorrichtung- mit einem 3/3 Zoll- R>ohr, vermutlich ging da der Gasschlauch durch.
    Luftzuführung unnötig- rausgeschmissen, Loch mit einer zugeschnittenen Sprelacart- Platte dicht gemacht.
    Dann habe ich den Bodenbelag (Kunststoff) angehoben- Igitt- die Bodenplatte darunter teilweise verfault.
    Linoleum auf Sperrholzboden- das ist ja schon verbrecherisch...


    Bodenplatte entfernt.
    Darunter Styropor- Platten und diverse Verstrebungen.
    Die Platte weiter entfernt, bis dahin, wo nicht verfault.
    Hier fand sich dann Sandwich- Boden- Papier.
    Das sieht ganz nach industrieller Fertigung aus. Sandwich hätte wohl kein Eigenbauer genommen, sondern komplett Schaumstoff.
    Den Kleberesten nach war der ganze Boden einst so gewesen.


    Dann die Fenster... die sind eigentlich- auch Schrott... der Gummi total verhärtet, undicht, Wasser ist in die Konstruktion eingedrungen, und hat den Original- Schaumstoff quellen lassen.


    Dadurch sieht man von außen, auf der Glasfaser- Haut, das Fachwerk- alles leicht beulig. Nachts mit der Lampe seitlich langgeleuchtet, ist das sehr deutlich sichtbar. An den Fachwerkshölzern ist die Glasfaserhaut mit Kupfernägeln fest, darum konnte das alte Styropor seine Spur hinterlassen. Altes Styropor ist für dieses Aufquellen bekannt.


    Die Beuligkeit- nicht schön- aber... kann ich mit leben.


    Allerdings sind die Hölzer des Fachwerks sehr naß, teils vollgesogen. Einige habe ich ausgetauscht.


    Eigenartig ist die Konstruktion des Fachwerks... erst dachte ich, es wären Holzleisten, aus denen rechteckförmige Stücke ausgeschnitten sind, aber es sind aneinandergesetzte, verklebte, kleine Leisten und Querleisten !
    Wie diese Konstruktion tragen kann- ist mir ein Rätsel.
    Dennoch ist sie stabil.


    Als letztes habe ich die Kanten der Seitenwände mit Dach/Vorder/Rückseite mit Glasfaserband dichtgemacht (aufgeklebt). Verschrauben statt der Kupfernägel würde auch gehen, aber das alte Holz ist teils knochentrocken, teils durch nässe geschwächt, also lieber so.


    Fotos kommen nachher.


    Olaf (W311)

  • Dann wollen wir hier mal einhaken:


    "Die gesamte Elektrik, 12 V und 220 V rausgeschmissen- komplett verbastelter Müll, neu installiert. Mach`ich täglich (als Monteur), kein Problem.
    Hinterm Flaschenkasten war eine Art Luftleitvorrichtung- mit einem 3/3 Zoll- R>ohr, vermutlich ging da der Gasschlauch durch."


    War die eigentlich "serienmäßig"?


    Warum fällt es eigentlich manchen so schwer auch mal hinzunehmen, das qualitativ hochwerige Arbeit nicht auch aus privater Hand kommen kann? Bspw. von einem Meister in einer PGH oder einem Betrieb der gleichartige Kosumgüter hergestellt hat?


    Oder das von Betrieben "testweise" Kleinserien aufgelegt wurden, teilweise auf private Initiative hin? Und wer sagt, das man auch oder gerade in der DDR nicht Zugang zu entsprechenden Materialen bekam?


    Interressant wäre mal das Fahrgestell. Zentralrohrahmen mit Dreicekslenkern? Blattfeder? Wo ist die FIN? Es sieht auf den ersten Blick wie ein altes Camptourist-Fahrwerk aus. Da müßte die FIN dann vorn rechts am Zugrohr stehen....


    PS: Ich habe vor 2 Jahren einen älteren herren getroffen, der sich als Mitarbeiter eine Wartburgwerkstatt im Raum Zittau eine sehr ansprechenden Wowa selbst gebaut hat. Auf den ersten Blick: Serienherstellung..... Soviel dazu......

  • Da bei solchen Fahrzeugen oft nichts weiter als reine Spekulation bleibt, spiel ich auch mal mit:


    Für mich sieht das nach einen "aus 2 mach 1" aus.
    Folgendes denkbare Szenario:
    Verunfallter Caravan, massive Schäden im Front- und Fahrwerksbereich. Front bis zum heilen gekürzt, neue Wand eingezogen. Fahrwerk gegen ein anderes komplett getauscht, passt so nicht, also Häuschen verkehrt herum draufgesetzt.


    Wie komm ich da drauf?
    Erstmal sieht das Ganze für mich falschrum aus. Das Heck passt von der Formgebung so garnicht zum Bug, Fenster und Türen irgendwie komisch Plaziert. Er liegt sehr tief, Federn gesackt oder baut das neue Fahrwerk einfach mal viel niedriger als das alte?
    Total verbastelte Elektrik, sowas kommt dabei raus wenn sich die Position von Anschlüssen, verbrauchern und Schaltern ändert. Schon auf den Bildern unterschiedliche Verarbeitungsqualitäten zu erkennen usw.


    Natürlich kann das alles auch ganz anders gewesen sein, aber ich glaub weder an einen kompletten Eigenbau (nicht der vermeintlichen Qualität wegen sonder weils so viele Unstimmigkeiten gibt) und auch nicht an Kleinserie oä.


    Btw: die wohl bekanntesten Eigenbauten der ehemaligen DDR waren wohl die Werke eines gewissen herrn Melkus - na und die waren ja nicht wirklich schlechter als was es so im Laden zu kaufen gab - und damit meine ich jetzt nichtmal die Kleinserie...


    Chrom

  • Danke für noch eingegangene Antworten.


    Ich halte diesen Wohnwagen für eine Vor- oder Kleinstserie eines bekannten Herstellers, in Frage kommen die Hersteller des "Dübener Ei"s (Innenausstattung), "Bastei" (Drehstabfederung), oder der Tip, den ich bekam- "Lausitz" (äußere Form des WW, Seitenfenster- Form, diese Fensterform gab es in einer Variante des Lausitz).


    Inzwischen habe ich den Grundaufbau erkundet- eine Superleichtbau- Holzkonstruktion aus je 2 langen Holzleisten mit Querverbindern als Fachwerk- Konstrukt, und darauf eine auf einer Seite aufgeklebte hauchdünne Sperrholzauflage- trotz teilweise starker Schäden an einigen Holzleisten und Verklebungen immer noch absolut stabil- unglaublich !


    Das Fahrwerk -wie beschrieben- Nachläufer OHNE IRGENDEINE BREMSE, DREHSTAB- TORSIONSFEDER, Stoßdämpfer an den Schwingarmen.
    Keine diagonalen Verstrebungen, nur 6 angeschweißte Streben für die Trägerleisten, 2 vorn quer, je 2 vorn und hinten, längs am Achsträger, in Höhe Radkasten- Innenseite (!)
    Die Fgst- Nummer ist auf dem Zugrohr eingeschlagen, wie auch bei vielen anderen Wohnwagen.


    Ob die Federn nachgegeben haben, oder die Konstruktion so beabsichtigt war, kann man mangels Vergleichsobjekten schwer sagen.
    Ich nehme aber an, daß man nötigenfalls die Federn wechseln oder nachstellen kann (Bastei: Kerbverzahnung auf den Torsionsfedern).
    Einfach dürfte das allerdings nicht werden- die Verzahnung wird nach vielen Jahrzehnten die Feder nicht freiwillig hergeben.



    Wahrscheinlich hat sich die umgekehrte Aufteilung von Tür/Innenlebens nicht bewährt, immerhin kippt der Kasten schnell nach hinten, wenn er nicht abgestützt wird, und man -dadurch gezwungenermaßen hinter der Achse- einsteigt.
    Aufstell- Stützen sind keine vorhanden, und würden ja die sehr knappe Bodenfreiheit noch weiter verkleinern. Es waren gewöhnliche 0815- Scherenwagenheber mit einem schlampig angeschweißten Stift vorhanden, ebenso schlampig gebaute und schlampig angebaute Eisen- Winkel mit einer Buchse waren an den Ecken hinten angeschraubt, an der von Stabilität weitest entfernten Stelle ! (die ist in Längsrichtung auf Höhe Radkasten- Innenseite !)
    Weg mit diesem Mist !


    Da stellen sich doch einige Fragen:
    War das vielleicht gar nicht gedacht, den Wohnwagen einzeln hinzustellen, sondern nur am Haken zu lassen ?
    Gab es vielleicht irgendeine andere Abstützeinrichtung, die -inzwischen verlorengegangen- früher möglicherweise großflächig unter den stabilsten Stellen angesetzt wurde ?
    War das ein Prototyp- die Anordnung bewährte sich nicht, wurde verworfen ???


    Zum Thema Eigenbau: Nichts gegen das Können mancher Hobbykonstrukteure, aber:
    Einen Einzel- Eigenbau eines Meisters oder Konstrukteurs schließe ich aus- wer würde einen Eigenbau erstellen, der -bis auf die äußere Form und die umgekehrte Anordnung des Innenlebens- nur Details bereits existierender Wohnwagen besitzt, aber nichts wirklich "eigenes" ???
    Wenigstens irgendetwas in der Innenausstattung würde doch die Handschrift des Erschaffers tragen... aber da ist eigentlich nichts, was nicht in den obengenannten, bekannten Modellen zu finden wäre.


    EIne Kleinst- oder Kleinserie, wie "Melkus", ist schon eine Serienfertigung, und die, wenn eben auch nur einige wenige Exemplare, kann man kaum als "Eigenbau" bezeichnen.


    Früher Prototyp, Messemuster, oder Testfahrzeug wäre denkbar.
    Immerhin- die Seitenwände einfach nur verkehrt herum eingebaut, wäre dieser Wohnwagen denen ähnlich, die wir kennen.


    Neuaufbau einen Unfallers- als Neukonstruktion ? Kaum denkbar, das ist ja schon mehr als nur ein Neuaufbau, die umgekehrte Anordnung auf ein anderes Fahrgestell komplett und paßgerecht durchzukonstruieren, ist ja schon eine Neuentwicklung.


    [Blockierte Grafik: http://www.greencaravan.de/motor/restauration_wohnwagen/boden.jpg]
    Boden vorn


    [Blockierte Grafik: http://www.greencaravan.de/motor/restauration_wohnwagen/boden_offen.jpg]
    Boden Mitte
    Hier ist teilweise das Papiergekröse des Original- Sandwich- Bodens erkennbar.
    Aber nur dort stand es noch, sonst Styropor.
    Aus unpassenden Styroporteilen (aus Verpackungsteilen) zusammensesetzter Raum,
    sowie Kleber- Reste auf der Bodenplatten- Oberseite verraten jedoch, daß der
    gesamte Zwischenraum so ausgefüllt war.


    [Blockierte Grafik: http://www.greencaravan.de/motor/restauration_wohnwagen/kueche.jpg]
    Küche


    [Blockierte Grafik: http://www.greencaravan.de/motor/restauration_wohnwagen/kueche_offen.jpg]
    Küche offen


    [Blockierte Grafik: http://www.greencaravan.de/motor/restauration_wohnwagen/ablage_sitzgruppe.jpg]
    Ablagefächer über Sitzgruppe


    [Blockierte Grafik: http://www.greencaravan.de/motor/restauration_wohnwagen/sitzgruppe.jpg]
    Sitzgruppe


    [Blockierte Grafik: http://www.greencaravan.de/motor/restauration_wohnwagen/sitzgruppe_offen.jpg]
    Sitzgruppe offen


    [Blockierte Grafik: http://www.greencaravan.de/motor/restauration_wohnwagen/kleiderschrank.jpg]
    Kleiderschrank


    [Blockierte Grafik: http://www.greencaravan.de/motor/restauration_wohnwagen/staufaecher.jpg]
    Staufächer Küche rechts neben Kleiderschrank


    [Blockierte Grafik: http://www.greencaravan.de/motor/restauration_wohnwagen/schaden_fensterrahmen.jpg]
    Schaden am Fensterrahmen- Rundung weggefault (Reste entfernt)


    [Blockierte Grafik: http://www.greencaravan.de/motor/restauration_wohnwagen/fachwerk_vorn_unten.jpg]
    Fachwerk vorn links


    [Blockierte Grafik: http://www.greencaravan.de/motor/restauration_wohnwagen/luftleitkasten.jpg]
    Der imaginäre "Luftleitkasten"- Zweck- nicht zu erkennen.


    [Blockierte Grafik: http://www.greencaravan.de/motor/restauration_wohnwagen/loch_dicht1.jpg]
    [Blockierte Grafik: http://www.greencaravan.de/motor/restauration_wohnwagen/loch_dicht2.jpg]
    Raus mit dem ollen Ding, mit Sprelacart- Platte vorn dicht gemacht.




    Olaf (W311)

    Einmal editiert, zuletzt von W311-0 ()

  • Also wirklich, alle Achtung, das Du Dich diesem Schätzchen annimmst, da gehört jede Menge Mut und Engagement zu.


    @Chrom, gegen verkehrt herum aufgesetzt spricht allerdings die Tür, da sie ja sonnst auf der Fahrerseite sein müßte, aber wie Du schon schreibst, da kann man spekulieren bis zum Umfallen...


    w311-0 wünsch Dir noch weiterhin gutes Gelingen, bin schon echt auf das Resultat gespannt :thumbup:


    Gruß Gabriel

  • Mal ein paar historische Fakten...



    1. In der DDR war nahezu alles, was mit Mobilität zu tun hatte, Mangelware.
    2. Viele Wohnwagen wurden von ganz anders profilierten Betrieben quasi "nebenbei" produziert - bestes Beispiel der QEK Junior, der in mehreren Teilbetrieben eines Stahlkombinates gefertigt wurde.
    3. Auch für Wohnwagen gab es Anmelde- und Wartezeiten von 10 Jahren und mehr, weil die Fertigungskapazitäten nicht mit dem Bedarf übereinstimmten.
    4. Wohnwagen oberhalb der QEK Junior-Klasse waren für durchschnittlich verdienende DDR-Bürger größerer Luxus als der PKW: ein QEK Junior kostete ungefähr geausoviel wie ein Trabant, der Bastei war auf Wartburg-Niveau angesiedelt und das, was weiter oben kam (Intercamp), erforderte mehrere Jahreseinkommen in der Anschaffung.
    5. Mangelwirtschaft fördert die Kreativität des Einzelnen.
    6. Auch und gerade in der DDR gab es begnadete Hand- und Heimwerker, deren Arbeitsqualität so manchen Großbetrieb weit in den Schatten stellte. Beim Bau des privaten Einzelstücks hat man Zeit fürs Detail, die in der vom Plan regierten Großserie fehlt.


    Der Wohnwagen hier ist ein Eigenbau und fertig - ich sehe keinerlei Serienbaugruppen, sondern nur Einzelkomponenten, die jeder halbwegs begabte Hobbytischler auch selber bauen kann. Wabensegmente konnte man sich genauso beschaffen wie alles andere, wenn man entsprechende Beziehungen hatte. Und die hatte jeder - auf seine Weise und in seinem Umfeld. Und wer sich privat einen Wohnwagen baute, der hat natürlich auch seine Kontakte zu Werkstätten und Herstellerwerken geknüpft - ist doch ganz logisch.


    Mir ist unklar, warum an einem sowieso schon einmaligen Einzelstück nun auch unbedingt noch irgendeine Story vom extrem seltenen Prototypen oder Werkskleinstserie aufgebammelt werden muß...erinnert irgendwie an "den letzten" 601, der schon hundertfach angeboten und verkauft wurde...

  • Ich habe auch so einen änlichen Eigenbau aus den 50/60igen mit Drehstabfederung vom Feuerlöschanhänger,Echtglasscheiben und Teile vom Wartburg und P70.


    An den innenseiten der Schranktüren sind noch Druckstempel der Transportkisten von denen das Sperrholz herkam.


    Meiner hat einen ähnlichen Zustand aber mit intaktem Vorzelt und ein Unikat..ein späteres Projekt wenn ich für den Zeltanhänger zu alt bin :rolleyes: .wünsch dir Erfolg dabei.

  • Danke für die guten Wünsche- der Oldie wird wieder auferstehen, immerhin brauche ich ihn dringend zu den kalten Tagen, etwa Mitte Oktober- bin schon recht weit, ist schon sehr viel gemacht.
    Olaf (W311-0)

  • Kann hier leider nix wirklich nützliches bei steuern. Baue gerad einen Junior von Grund her neu auf und dachte schon das ist eine herausforderung jedoch wenn ich hier dein Projekt sehe kein Vergleich. Aber hut ab, muß sagen zum ersten geällt mir schon der WW so wie er da steht und halt das du ihn neues Leben schenkst! :respekt:









    wg. unnötiger Fettschrift. Wenn man schon nix beizutragen hat, brauch man das nicht auch noch fett zu kennzeichnen.... ;)

    3 Zylinder ist keiner zufiel:doof::dafuer::respekt:

    Einmal editiert, zuletzt von Mossi ()

  • So, hier noch ein paar Bilder von der Restauration.


    Ein paar Fotos des merkwürdigen Kastens. Ein angeschweißtes Rohr- Winkelstück... endet nur einem dreieckigen Bereich, dessen Vorderseite unten offen ist, also keine Einführung des Gasschlauchs, wie ich dachte. An der Frontseite ist das Ding mal mit einer Aluplatte dichtgemacht worden. Ich habe keine Erklärung für die merkwürdige Kiste.


    Elektrik ist komplett neu. Kabel in Sammelhaltern... ich nutze den Stauraum unter den Sitzen nicht mehr.


    Und dann: Ersatz der Leisten unten (duie die Bodenplatte halten), diese gehören zu dem Fachwerk, ich habe diese verklebt, dreieckige Ecken eingeklebt, sowie an eingen Stellen teilweise mit Winkelstücken verstärkt.


    Irgendwann werde ich die Holz/ Sperrholz- Fachwerkskonstruktion vielleicht mal komplett durch Aluminium- Profile ersetzen, denke ich.


    Problem sind die Fenster- die Gummis knallhart, die Dichtleisten zwischen innen- und Außenhaut angefault, nicht mehr dichtzubekommen.
    Ich werde die Wohnwagen- Fenster absolut dicht machen, vorerst mit Silikon, später kommen Plexiglas- Fenster rauf, die (auf einen Dich- bzw. Klebebrand) fest aufgeschraubt werden. Kann ich die Fenster eben nicht mehr öffnen, aber dafür keine Probleme mit Wassereinbruch mehr.


    Übrigens war der Bau kaum mit Heimmitteln zu bewerkstelligen- wir haben selbst noch unseren ersten Wohnwagen (1971er Bastei), den haben unsere Kinder, vor einigen Wochen haben wir deren 1959er Dübener Ei verschrottet, und die Kinder haben auch noch ein 1981er Dübener Ei- da haben wir einen guten Vergleich.
    Wie geschrieben, ein sehr ähnlicher Innenausbau, die Sperrholz- Wände der Sitzgruppen und Fächer präzise und straff in dünnen Rillen der Leisten montiert. Nichts, aber auch gar nichts an der Konstruktion sieht nach Eigenbau aus. Also meiner Meinung nach ein Produkt eines Betriebes.


    Olaf (W311)


    [Blockierte Grafik: http://www.greencaravan.de/motor/restauration_wohnwagen/LLK1.jpg
    Nochmal der "Luftleitkasten", der scheint Eigenbau zu sein,
    aber was mag der für einen Zweck gehabt haben ?
    Immerhin war der Kasten sehr sorgfältig und sehr fest eingebaut worden.


    [Blockierte Grafik: http://www.greencaravan.de/motor/restauration_wohnwagen/LLK2.jpg
    Vorne ist der ominöse Kasten mit einer Aluplatte dichtgemacht worden.


    [Blockierte Grafik: http://www.greencaravan.de/motor/restauration_wohnwagen/LLK3.jpg
    Die Rohreinführung endet im Profil


    [Blockierte Grafik: http://www.greencaravan.de/motor/restauration_wohnwagen/LLK4.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://www.greencaravan.de/motor/restauration_wohnwagen/verdrahtung.jpg
    Kabel in Sammelhalter


    [Blockierte Grafik: http://www.greencaravan.de/motor/restauration_wohnwagen/verteilerdose.jpg
    Klapp- WAGO- Klemmen verbinden Starrdrahtleitungen und Litze- Zuleitung


    [Blockierte Grafik: http://www.greencaravan.de/motor/restauration_wohnwagen/leistenersatz.jpg
    Leistenersatz, jeweils untere Leiste der Fachwerksteile.
    DIe Original- Leisten waren durch Nässe nur
    noch schwammiger Blätterteig. Die Bodenplatte ist etwas
    angegnabbelt, egal, die Abschlußkanten werden wasserdicht
    mit Glasfaser laminiert.

  • Könnte es vielleicht sein, das im Gaskasten ne Standheizung verbaut war? Hab mir das ja auch schon mal überlegt, ne Benzinstandheizung... warum sollte das bei nem kleineren Wohnwagen nicht auch funktionieren? Ich kenn mich mit Ostwohnwagen eigentlich recht wenig aus, aber ich denk mal, Heizungen gab es bestimmt nicht im Wohnwagen, schon gar nicht sowas wie heutzutage, warum also nicht? Immerhin waren wir immer Spitze in erfinderischen Basteleien und Umbauten.