Ist ein Trabant 601 heute (anno 2010) noch wirtschaftlich im Alltag?

  • wo du recht hast.... aber die überzeugung kann man bei ne diskusion wie dieser nicht weglassen, genau wenn man die diskusion mit dem käfer, ente, mini oder sonst irgend nem klassiker führen würde. ne diskusion auf der ebene " preis/ leistung/wirtschaftlichkeit" muss auch nicht geführt werden da sich gewisse autos ihre lorbeeren schon in früheren jahrzehnten verdient haben. heut müssen sich andere beweisen. die faulheit des menschen und sein bedürfniss, alles mögliche mit einem knopfdruck dedienen zu müssen macht autos meiner meinung nach sowieso unwirtschaftlich und teuer. nen auto was früher 800 kg gewogen hat bringts heut auf 1200. wo früher 60 ps absolut angemessen waren dürfens heut gern 130 sein. kler brauchen autos heut nich mehr als vor 10 oder 15 jahren, aber sie könnten noch weniger brauchen- wenn man bereit währe die fenster von hab zu kurbeln oder den sitz ohne elektromotoren zu verstellen. die rohstoffe die man benötigt um so ein auto zu bauen, die schadstoffe die bei der herstellung entstehen...davon könnte man lange jahre ein altes auto fahren, das währe dann wirtschaftlich. da währen wir beim kern der diskusion. nen steuergerät kostet gern mal als ersatzteil mehr als nen ganzer trabi, polo oder was weis ich.

    Ich suche S50/ S51 Papiere / Typschild. das älteste gewinnt, bitte per PN anbieten

  • jetzt geht die Diskussion schon so weit, wer wie lange Trabant fährt.
    Ich habe 1991 abgekniet und gesagt.... Trabant war einmal....
    und was ist? Ich habe 2004 wieder angefangen. Meine Kinder fahren beide IFA Fahrzeuge. Der eine Trabant bzw. der andere hat einen Wartburg, den er bald fahren darf. Aber doch alles nur, weil mein Ersatzteilvorrat und meine Möglichkeiten in der Garage dieses erschwinglich machen.
    Meine Autos werden nur sporadisch bewegt. Dieses aber auch im Alltag.


    Wer Interesse am Auto Trabant hat und all seine Nachteile in Kauf nimmt, kann damit sicher seinen Alltag bestreiten. Wer heute neu anfängt und keine erfahrenen Leute im Hintergrund hat, für den ist die Frage Trabant im Alltag eigentlich überflüssig.


    Und wenn ich so die letzten Artikel in beiden Foren lese.... so sehe ich schwarz für den Trabantnachwuchs.....

    Wenn irgendein Teil in einer Maschine falsch eingebaut werden kann, so wird sich immer jemand finden, der dies auch tut.
    - 5. Murphysches Gesetz -

  • "Ich möchte aber gerne meinen Kindheitstraum Leben, mich der Aufgabe stellen und zudem einige Trabanten am Leben erhalten. Dieses Auto lernt man nunmal am besten kennen wenn men es egal bei welchem Wetter und zu welcher Jahreszeit bewegt."


    Da bin ich durch, mit ausgelutschtem 68er immer kopfüber den Haufen, kein Geld in der Tasche, keinen Plan - aber immer hochmotiviert. Mit anderen Worten: ich habe das, was du noch vor dir hast schon hinter mir. Und zwar auch mit den häßlichen Dingen die man sich nicht immer aussuchen kann. Und auch das mit den Trabanten, die man so hat, hat sich so über die Jahre ergeben.....


    Und genauf deswegen nutze ich den den Foren eigenen Vorteil und gebe meinen Senf dazu.


    "ich kann mich nicht erinnern das dich einer gebeten hat. Also wenn du nicht willst dann lass es doch"


    Ich sehe das wie Murphy, ich bis zwar auch Nachwendetrabantfahrer, habe aber auch gänzlich andere Probleme meistern müssen als die Ahnen. Mittlerweile bin ich Realist. Und wenn man schonmal dabei ist: die statistische Mitte (weiße 77er Sonderwunschlimu) wartet nicht nur darauf wachgeküßt zu werden sondern ist auch ein formidables Alltagsauto! Mit 6V, Scharnierwellen, Unterbeecherzündung und Diagonalreifen........
    Oder darfs dann doch was bequemes aus den Mittachtzigern sein?


    Das, was ich teilweise n och auf Wiesen und anderen Abstellplätzen vorfinde, ist meistens weder "kostengünstig" wachzuküssen noch in der Grundsubstanz eine Perle. Und in 10 jahren steht maximal noch die Hülle. Und wenn ich mich zurückerinnre, die zeiten in Saus und Braus. Autos an den Straßenrändern, die Schrottplätze liefen über, den Shice wollte keiner haben. Da wars tatsächlich "billig" . Heute? Nun ja......


    Altersklugschietermodus an:
    Im Gegennsatz zu einigen anderthalbjährigen kann ich die eine oder andere Prognose bzw. Erkenntnis beisteuern - was ich dann ungefragt auch mache. Andersrum formuliert: mal sehen was in den nächsten Jahren hier noch so kommt - oder ob es mal wieder einer von vielen ist, wo am Anfang Wünsche/Träume/Ideen standen, die dann irgendwann an der Realität vielleicht nicht unbedingt zerschellt aber doch zumindest verbeult sind.... ;)
    Altersklugschietermodus aus

    Wozu Ventile? 0,6 EDS Hemi


    Seine Freunde nennen ihn Mossi, die Anderen sprechen nur vom "dicken Typ mit der Zigarre".


    www.trabant-original.de

    Einmal editiert, zuletzt von Mossi ()

  • Das Problem ist das man gleich "nur" weil man nicht seit 20Jahren Trabant fahren kann gleich totgesagt wird. Soll ich nur weil ich erst 88 geboren bin darauf verzichten? Keinesfalls!
    Ich gebe Herzblut und mein letztes Hemd um meine Autos zu erhalten und habe Spaß dabei. Ich lese immer gern Erfahrungswerte und nehme mir Beispiel an den "alten Trabanthasen" und setze diese Werte auch auf meine Autos um.
    Aber es scheint fast so als würde man aufgrund Erfarungswerte und Alter nicht ernst genommen werden. Und auf diese Art sehe ich schwarz für den "Nachwuchs".
    Schade eigentlich.

  • Tja, dann beweise das Gegenteil und beiß dich durch. Bei Bedarf gibts bei mir ein Lämpchen.....


    Aber nochmal als Nachtrag: was ist eigentlich Trabantfahrernachwuchs?

  • Ich und sicher auch noch andere sind auch schon der Lage solange über Internet zu verfügen und auch in Trabantforen angemeldet zu sein, dass man sogar Beiträge finden kann, in denen ich genauso geschrieben habe. Das ist nur zich Jahre her und war etwa anfang des Jahrtausends. Und die ersten vier Jahre und auch zum Teil manches Jahr danach bin ich nur Trabant gefahren.


    und ich habe damals auch den Trabant verteidigt und behauptet, dass es reicht. heute ist eben alles anders und bis auf die wenigen Ausnahmen werden einige hier auch noch dahin kommen, wenn erstmal eine Familie und Nachwuchs da ist.


    Und ich fahre aktuell einen ca. 20 Jahre alten Skoda, der eine Motor aus den 60zigern hat, eine Entwicklung von mitte der 80ziger Jahre ist und der heute meinem Nutzungsprofil näher kommt, mit bis zu drei Kindern. Der bietet nunmal die 5 Sitze mit Gurten die kein Trabant hat.


    MS1988, es geht doch hier nicht gegen dich und auch will dir keiner dein Auto ausreden. Verstehst du wirklich nicht was die sogenannten "alten Hasen" aussagen wollen?

  • Jungs bleibt BITTE mal ganz entspannt!!! Ihr schaukelt euch sehr unbewusst in das Thema rein.

  • Doch ich verstehe euch sehr wohl. Und ich durchlebe den selben Ehrgeiz den ihr auch habt/hattet nur eben Zeitversetzt in einer vllt. in einigen Hinsichten komplizierteren Zeit was den Trabant betrifft.
    Als Nachtrag wollt ich loswerden das mein Trabant maximal bis ich ausgelernt habe mein Alltagswagen sein wird. Und bis dahin muss er eben noch 50000km.
    Ich habe meinen ersten schon in Vorruhestand geschickt weil er es nicht mehr gemacht hätte aufgrund einer Kostenexplosion die ich mir später vornehme. Nun fahre ich, warte und konserviere bis zum tag der Rente. Und das wird in nach so vielen Jahren auch noch für ihn zu verkraften sein.

  • EIGENTLICH hab ich ja gar keinen Bock hier zu Schreiben, meine Ausführungen laufen darauf hinaus daß ich mein derzeitiges Blechauto streife. :rolleyes:


    Ich hab es aber letztes Jahr lernen müssen. Prinzipiell ist ein spät-80er schon noch Alltagstauglich wenn man Leidensfähig ist, etwas Wissen und Zeit, sowie den passenden Hintergrund und die passenden Teile hat. Allerdings kommt es auch sehr stark auf das Nutzungsprofil an. Bei mir hat es sich geändert, vorher bin ich rund 8.000 km gefahren, mittlerweile bin ich bei runden 25.000 angelangt. Und dafür ist er nicht mehr gemacht. Ist halt eine alte Lady. Viel Freizeit bleibt mir nicht, so blieb einiges auf der Strecke, leider.


    So war ich fast schon gezwungen mir etwas anderes, größeres, kurz wirtschaftlicheres zu kaufen. Da ich aus Prinzip nur Autos der 80er fahre bin ich zu dem gekommen den ich heute habe. Und auch der steckt die abverlangte Laufleistung nicht so locker weg. So ist der Trabs nur noch Hobby, sozusagen für die Sternstunden, die Flucht aus dem Alltagstrott. Aber warum sollt sich Oma ihren Alltagstrabanten den sie 5000 Km/Jahr dazu benutzt mal Einkaufen oder zur Freundin zu fahren gegen was andres tauschen? Für SIE ist das Alltagstauglichkeit.



    An alle angesprochenen User die sich jetzt genötigt fühlen dumme Kommentare abzugeben: Sagt es mir ins Gesicht. Meine Handynummer habt ihr, wer sie nicht hat -> PN

    Spaß mit Hanf :rolleyes:


    Gruß,
    Trabiwurstaffblonkelgungradieschenaffenaffprivatsauna601sdeluxe

  • Zitat

    So war ich fast schon gezwungen mir etwas anderes, größeres, kurz wirtschaftlicheres zu kaufen.


    Und genau das ist ja auch der springende Punkt in der Diskussion hier. Das ein Trabant 601 alltagstauglich sein kann, wenn er die Anforderungen des Nutzers und dessen Profil erfüllt, ist nach wie vor unbestritten.


    Aber um beim Kern zu bleiben, genau wie du es erfasst hast und auch deine Konsequenz gezogen hast, ist er eben in vielerlei Hinsicht nicht mehr wirtschaftlich.


    Und wenn auch noch heute so manch einer damit anfängt, weil es ihm genügt und weil er es schön findet, so wird doch nur ein Bruchteil derer auch dabei bleiben und in als einzigen auf längere Zeit, also über viele Jahre, fahren und auch sicher deutlich weniger als die Hälfte der Einstiegsnutzer wird ihn überhaupt behalten, egal ob im Dornröschenschlaf oder als ständigen Zweitwagen.


    Zitat

    Jungs bleibt BITTE mal ganz entspannt!


    Ich bin total entspannt und solange eine Diskussion so läuft, kann sie auch weiterlaufen. :top:

  • Nach bald 15 Jahren Trabant im Alltag könnte ich auch ein wenig dazu sagen, z.B. daß man ständig sehr viel am Fahrzeug machen muß, damit er nicht wegrostet und auch die Technik braucht recht viel Zuwendung. So ein billiger Corsa, Fiesta usw. wäre bei mir hingegen selbstreinigend und auch Ölwechsel würde son Ding bei mir nicht mehr kriegen. 2Jahre TÜV und hopp - im günstigsten Fall funktioniert das ohne daß man sich einmal die Finger schmutzig macht.
    Wer meinen 87er "Dienstwagen" kennt (ich fahre ihn inzwischen bald 100.000km und nicht nur im Sommer) kann sehen, daß es funktioniert. Wenn ich aber mal zusammenrechne, was in den ganzen Jahren an Zeit und Geld reingegangen ist, wäre ich mit billigen Westschlurren deutlich! besser weggekommen. Aber ich fahre ihn viel zu gern, weil er sich ja auch aufgrund des BJ. schnittig fahren läßt.
    Dennoch, er ist mir inzwischen viel zu Schade geworden und wird noch dieses Jahr seine Kennzeichen abwerfen und irgendwann auf seine GR warten, die sich zumindest auf zerlegen, entrosten und neulackieren beschränkt, da es trotz gewissenhafter und ständiger Konservierung hier und da unweigerlich mit dem Rost losgeht.
    Grund: der Rest ist top fit, was aber nicht von ungefähr kommt.
    Würde mich bei nem Fiesta nicht jucken, da man den schon rostig kauft ;) und mehr Zeit für die anderen
    Fahrzeuge bleibt und natürlich für die Familie, die für mich mit nur fast 33 Jahren einen anderen Stellenwert hat als mit 18 oder 20 ;)

  • Ich bin ja auch "Neuling", noch dazu Wessi ohne große Kontakte Richtung Osten... und ich fahre meinem Trabant im Alltag!


    Und nein, wirtschaftlich sinnvoll ist ein Trabant nicht. Weder im Verbrauch, noch bei den Ersatzteilen, noch bei den Wartungsintervallen bzw. der Reparaturanfälligkeit.
    Jeder, der bisschen in der Lage ist zu rechnen, wird das feststellen.


    Mit viel Fleiß, Geduld und Engagement lässt sich zwar einiges an Geld sparen, aber all die "Probleme" hätte man bei einem Polo o.ä. eben nicht. Auch das sollte man eben reinrechnen...


    Und trotzdem fahre ich weiterhin Trabant, aus purem Spaß an der Freude und sch... aufs Geld... ;)


    Ist nicht wirtschaftlich... aber schön isses...


    MfG Björn

  • kann ich mich nur anschließen....
    habe mir auch als erstes und bisher einziges auto einen trabi gekauft...
    das einzige was daran günstig war wa der anschaffungspreis.
    das ding frisst geld wie nix aber ich gebs gerne aus weils einfach nur spass macht und ich am trabi sehr vieles selbst machen kann was ich an nem westblecht niemals koennte.....


    mfg
    jojogs

  • Füre mich gibt es zwei Kernaussagen des Kollegen TV P50, die das Problem am deutlichsten beschreiben:


    wenn erstmal eine Familie und Nachwuchs da ist.


    mit bis zu drei Kindern. Der bietet nunmal die 5 Sitze mit Gurten die kein Trabant hat.


    Wer einmal dort angekommen ist, der versteht eher was wir ca. 30jährigen meinen. Mit 20 war mir das auch noch egal...
    Und unsere Eltern hatten das Problem nicht:
    3 Kinder saßen zu DDR-Zeiten ganz bequem auf dem Rücksitz, weil es weder Gurte oder sicherheitsrelevante Kindersitze gab noch welche gefordert waren. Das ist heute schlichtweg verboten - und es hat seinen Grund.


    Zugegeben:
    Das ist eher eine Frage der Familientauglichkeit und berührt die Alltagstauglichkeit beim Single kaum. Aber auch Familie ist Alltag - früher oder später. Ich treibe es soweit, daß ich große Touren zu viert im 601 fahre - mit einem kindersitzpflichtigen Kind vorn rechts. Aber es macht durchaus auch gewisse (auszuhaltende, aber bemerkbare) Bauchschmerzen, wenn gleichzeitig hinten eine nicht angeschnallte Familienmutter und ein großes Kind sitzt. Man fährt GANZ anders...und versucht viel mehr als sonst vorauszuahnen, was im Verkehrsgeschehen als nächstes passieren wird.
    Und ist erstmal ein zweiter Nachwuchs vorhanden, der einen Kindersitz braucht, ist das vorbei...zumindest zeitweise...mindestens aber für 10 Jahre.

  • War zwar kein Sachbeitrag, aber auch darauf will ich gerne Aantworten:


    "Jungs bleibt BITTE mal ganz entspannt!!!"


    Wenn ich mich noch weiter entspanne, kack ich ein......


    Soll heißen. Es ist lobenswert wenn der "Nachwuchs" seine Wünsche und Anschauungen formuliert. Besser als die teilweise planlosen Nachwendejahrgänge. Aber da ich diese Phase auch mal hatte, kann ich sehr wohl einschätzen, was davon realistisch ist.


    Und als ich neulich zum zwanzigjährigen Revival mit 4 Personen im Trabant mal wieder nach Hamburg gebrummt bin (nix dickes, 200 km, größteteils Landstraße) ist mir erstmal wieder bewußt geworden, wie sich ein Anforderungsprofil innerhalb weniger Jahre komplett verändert. Im Gegensatz zu vielen anderen, die einfach kommentarlos umsteigen, führe ich meinen Kram einfach weiter.
    UNd wenn andere das auch so machen, ist doch alles chic.....

  • Durch Abwurf eines Kennzeichenpaares muß man ja nicht kommentarlos und dauerhaft umsteigen ;)
    Mal sehen, was das Wechselkennzeichen bringt, das eröffnet uns vielleicht andere Perspektiven als das Abwarten des Jahres 2017 und 2019 ;)

  • Das mit den Kindern kann ich nur unterschreiben....
    Meine zwei quengeln auch regelmäßig, dass sie mal wieder Trabi fahrn wollen... dann gibts mal ne kleine Einzelausfahrt im Kindersitz, angeschnallt auf den Beifahrersitz... einmal rund ums Dorf... bei weiteren Strecken bzw. hohem Verkehsraufkommen hab ich da einfach bissl zu arges Bauchweh...
    Da ist ein mit Airbags, Seitenaufpralschutz und was weiß ich noch was alles ausgestattetes Westblech einfach angebrachter... Klar kann auch hier immer was passiern, aber die Vorwürfe die man sich dann selbst macht werden andere sein...



    MfG Björn

  • Auch ich fing mit 19 an, im "Alltag" Trabant zu fahren. Das hieß für mich aber: Viel Stadtverkehr im Rhein-Neckar-Gebiet, maximal B9 mit damals noch 80 km/h Geschwindigkeitsbegrenzung und Fahrten zu Oldtimertreffen über Landstraße. Aber wenn Autobahn, dann immer mit Angst vor den Brummis. Für Langstreckenfahrten, bei denen nicht der Weg das Ziel war, konnte ich mir den Twingo meiner Mutter ausleihen. Mich schaudert, wenn ich an einen Trabant als einziges Fahrzeug denke...
    Ich kam gut klar, und ich hatte jeden Tag meinen Spaß. Ich wäre aber nie auf die völlig schwachsinnige Idee gekommen, vorrechnen zu wollen, wie viel billiger ich mit der Pappe im Alltag unterwegs bin. Ich WOLLTE Trabant fahren, habe mir dabei aber nichts schöngeredet. Weshalb mich der Spaß am Zweitakter bislang auch noch nicht verlassen hat.


    Ein Bekannter hat sich als erstes Auto zum Führerschein auch einen Kombi geleistet. Nach einem Jahr hat er sein schweineleckeres Auto verkauft (warum hab' ich zu der Zeit bloß keine Kohle gehabt...), weil es ihm zu langsam war. Er fährt jetzt einen Polo, glaube ich....

  • der trabant ist nicht langfsamer oder unsicherer geworden, aber das verkehrsaufkommen ist im verhältniss zu ddr zeuten explodiert und heut muss alles schnell schnell schnell gehn. kein platz für eine legende aus längst vergangener zeit. aber trotzdem funktioniert es. ich fahre seit ca 70´000 kim trabant seit ich den lappen habe. das sind jetz doch schon fast 6 jahre. 1,5 jahre musste ich aussetzen, was nich leicht war. heute beweg ich mein " schönwetterauto" auch bei regen und durch hochwasser. stehngeblieben bin ich unterwegs nie. wenn mal kleinigkeiten waren hatter mich immer noch ans ziel gebracht. ich kann auch über 2000 km an einem wochenende abspulen ohne vorher nen großen service zu machen. aber man muss es wollen. klar. wenn man familie hat denkt man auch anders, is verständlich. ich bin froh über jeden km den ich jetzt fahren kann, dann muss ich mir später nix vorwerfen. und wenn später nur noch bei schönem wetter trabi gefahren wird, her er sich den ruhestand auch verdient. nen 60er oder 70er jahre trabi würde ich aber aus gründen der seltenheit auch nich im alltag benutzen

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  • Ich zähle mich mit meinen zarten 19 Jahren auch zum Nachwuchs (warum eigentlich immer mit Anführungszeichen?). Und ja, ich bin mein Trabi auch ein Jahr täglich in die Schule, zu meiner Freundin oder sonstwohin gefahren. Und ja, es hat mir immer gereicht. Und ja, es war verdammt günstig und damit wirtschaftlich:
    Weil mich der Trabant in der Versicherung als Fahranfänger 300€ im Jahr kostet, ein Corsa, Polo oder sonstwas aber ca. 900€. Macht unterm Strich 600€, die der Trabi im Vergleich zu was anderem erstmal verschleudern muss, bis Gleichstand herrscht. Solang die Laufleistung nicht zu hoch wird lohnt sich das also (teurerer Sprit), fährt man zu viel, isses nicht mehr Wirtschaftlich.
    Als ich den Trabi gekauft habe, war es wie Liebe auf den ersten Blick. Ich hab ihn gesehen, einmal gefahren, und er musste es einfach sein. Aber hätte er das gleiche gekostet, wie ein anderes Auto (auch im Unterhalt), hätte ich ihn mir dennoch nicht gekauft. Ich habe ihn also einerseits aus jugendlicher Unvernunft gekauft, andererseits aus rechnerischen Überlegungen. Und der Trabant verspricht eben für junge Leute die günstige und schnelle Mobilität.
    Nachdem ich aber jetzt einen Wildunfall hatte, und ich bei einem Fahrsicherheitstraining gemerkt habe, was allein ABS im Falle eines Falles hilft, habe ich nun, wo ich eigenes Geld verdiene, einen Corsa B gekauft, den ich im Alltag fahre. Hat ABS, 4 Airbags und deutlich mehr Blech drumrum.
    ABER: Den Trabik behalte ich mit Saisonkennzeichen als Hobby und Zweitwagen. Weil ich ein Jahr lang mit ihm durch Dick und dünn bin, er mir jeden Kilometer (über 5000) Spass und Freude bereitet hat. Somit hat der Trabi jetzt einen Besitzter, der sich um ihn sorgt, ihn pflegt und hegt und gern hat. Wäre er aber nicht so günstig gewesen in Anschaffung UND Unterhalt, wäre ich jetzt kein Trabant-Nachwuchs.


    Das ist jetzt sehr viel Gerede, das sich auch wie folgt abkürzen lässt:


    Der Trabi kann für junge Leute wirtschaftlich sein, wenn man Sicherheit nicht als Wirtschaftlichkeits-Argument zählt (Was es ja genau genommen auch nicht ist). Und genau daraus nährt sich auch der Trabi Nachwuchs. So war es bei mir: Erstmal günstig mobil gewesen, dann aber irgendwie an dem knuffigen Fahrzeug mit seinem Charme hängen geblieben. Bei mir hat das eine das andere bedingt. Is doch toll, oder? Ein Jahr günstig gefhren, und um den Nachwuchs braucht man sich auch keine Gedanken machen!