Unterschied hintere Kotflügel 601 Limo und Universal

  • Bin ich richtig in der Annahme, dass die hinteren Kotflügel eines Universal für die Limo knapp zu lang sind? Oder passen sie vielleicht sogar?


    Schlachte nämlich nächste Woche einen 601K Bj 1990. (War ein voll eingesetztes Alltagsauto mit dementsprechenden Gebrauchs- und vor allem Abnützungsspuren, steht am Autofriedhof, seine Geburtsurkunde ist auch schon abgelaufen, -endgültig aus dem Verkehr gezogen.)


    Ps, welche Teile lohnt es sich mitzunehmen? Jedenfalls Motor, Scheiben, Beplankung, Türen, Auspuff, Getriebe, -und noch etwas? Innenausstattung ist bereits verstorben.

  • Die Kotis sind gleich. Ich würde ALLES mitnehmen was du kannst. Lenkgetriebe, Federn, Querlenker.. Alles!

  • Beim Uni soll wohl der Kamm oben etwas länger sein, Limo hat 141cm, Uni weiß ich nicht, miss doch mal, interessiert mich auch. Na und was zu lang ist, kann man doch kürzen ;)

  • Wir haben erst kürzlich einen guten Gebrauchten von einer Limo an einen Uni geklebt.
    Hat perfekt gepasst.

  • WARUM sollten die extra dafür eine Pressform fertigen, wäre nicht möglich gewesen.

  • *Perfekt* -danke für die echt aufschlussreichen Antworten :) -werde mein Bestes geben, so viel, wie nur möglich an Teilen zu sichern ;)


    Ps: sollte speziell das vordere Bodenblech überraschend gut sein, gibt es eine realistische Möglichkeit, es so herauszuarbeiten, dass man es bei Bedarf wieder verwenden kann?????

  • Nimm doch das ganze Auto mit und lass dem Verwerter die Rahmennummer (in Blechform) da :)

  • ich habs schon ausgemessen, die sind gleich lang.
    Ich denke die wollten den kombi nur größer machen um ihn noch schmackhafter für kunden zu machen!
    In den Büchern sind die Maße aufgeführt, da sind aber noch mehr Unstimmichkeiten...


    Oder hatte schonmal jemand unterschiedlich lange zierleisten für die hinteren Kotflügel?

  • Ich werde die Kotflügel und viele andere Teile sowieso mitnehmen, und dann einfach abmessen und vergleichen ;)

  • Ich denke die wollten den kombi nur größer machen um ihn noch schmackhafter für kunden zu machen!


    Bei 10 Jahren Wartezeit und mehr - noch schmackhafter für den Kunden??? :grinsi::grinsi::grinsi:


    Auf sowas können nur die Kinder der Marktwirtschaft kommen... :lach:


    Nee - es hat andere Gründe:
    Beim Kombi steht das Heckblech einen Hauch schräger als bei der Limousine. Da die Kotflügel neu alle Übermaß hatten und erst am Fahrzeug zurechtgefräst wurden, kommt dabei heraus, daß die Kombikotflügel oben an der Kammlinie alle einen Hauch länger sind - bis zu 2cm machts aus.
    Ergo:
    Kombikotflügel passen zwar an die Limousine, weil man ja klürzen kann - umgekehrt gehts aber nicht. Ich habe das mehrfach erlebt, im Selbstversuch.


    ABER - (großes ABER!):
    Innerhalb der Fertigung gab es derart große Toleranzen (besonders am Ende der Fertigungszeit wg. verschlissenen Blechwerkzeugen), daß es nicht immer so sein muß. Als Faustregel gilt aber dennoch, daß Kombi an Limo paßt, Limo aber nicht an Kombi.

  • Herrlich! Grad erst gesehen.. schon ganz schön verrechnet

  • Hab doch geschrieben, dass das nicht zusammenpasst...die Maße im Buch...
    Deluxe, mein kotflügel vom 88er kombi ist genau so lang wie der von der 82er limo.
    Könnten das auch wieder Materialeinsparungen sein?
    2cm sind doch schon enorme Toleranzen, selbst fürn Trabi.


    Kinder der Markwirtschaft, na danke!

  • Wenn Du mal mit ehemaligen Mitarbeitern aus dem Karosseriebau sprichst, dann erfährst Du dort noch ganz andere "Toleranz"-Maße.
    Beim Trabant gibt es innerhalb ein und desselben Fahrzeuges Seitenlängenunterschiede bis zu 3cm - kein Witz.


    Bei Kombis ganz besonders heftig, da die Werkzeugsituation in Meerane noch weit besch...eidener war als im Stammwerk Zwickau.


    Und wenn man mal die ganzen Toleranzen zusammenimmt, kommt auch schonmal ein Kombi 'raus, der kürzer als eine Limousine ist - aber eben auch wieder einer, der deutlich länger ist.

  • @heck


    ....mir war er schon aufgefallen....wollte mal warten wielange es dauert, bis der erste hier nachrechnet ;).


    Scheint auch deutliche Toleranzen in der Fahrzeugbreite gegeben zu haben, da der Uni lt. Skizze in dem Buch auch ein paar Millimeter breiter ist :thumbup: . Kann man eigentlich fast nicht glauben. Verdiene mein Geld in einem Presswerk und bei den Bauteilen heutzutage geht´s um Toleranzen im 1/10 mm, teileweise sogar im 1/100 mm Bereich.

  • Heutzuge ist auch vielzuviel aus Plastik :) Heutige Autos haben den Namen auch nicht verdient wie ich finde.


    Ist schon so OK mit den Unterschieden, denn da erkennt man auch noch die Handarbeit bzw das Anpassen von Hand.

  • Als die Pressen Mitte der 60er Jahre neu waren, gab es auch nicht so extreme Toleranzen. Nach 25 Jahren Dauereinsatz auf Verschleiß sah das aber Ende der 80er ganz gewaltig anders aus...ausgeleierte Formen waren wohl noch nichtmal das größte Problem, sondern vor allem die ausgeklapperte Mechanik der Pressen, wo sich ein Zehntel-Millimeter hier und einer da ganz schnell zu größeren Werten addierten. Und irgendwann ganz unten am Werkstück, nach -zig Umlenkwinkeln sinds dann eben plötzlich Zentimeter, um die es geht.

  • Mit der Antwort gebe ich mich nicht ganz zufrieden, da deratige Toleranzen bei der Blechteilherstellung wenigstens in einer Arbeitsfolge zum Werkzeugbruch (damit Produktionsstillstand) führen, bzw.auch damals geführt hätten. An der Herstellmethode hat sich bis heute nicht allzuviel geändert.Das wäre selbst in der "DDR Verschleißwirtschaft" zu teuer geworden. Denke eher, dass die Toleranzen beim Zusammenbau der einzelnen Blechteile durch mangelhafte Vorrichtungen, fehlende, ungenaue Prüfmittel und unmotivierte Mitarbeiter entstanden sind ;) .