Antidröhn am Vorschalldämpfer?

  • Hallo,



    da die Auspuffanlage meines Kleinen jetzt nach 17jährigem Winterschlaf und anschließenden 2500 km die Segel gestrichen hat, habe ich mal in eine neue investiert.


    Der Vorbesitzer hatte den Vorschalldämpfer komplett mit Antidröhn eingeschmiert.


    Zumindest sagt mein Kollege, der aus Meck-Pom kommt, daß diese komische weiß-beige, ausgehärtete Masse früher so genannt wurde.


    Er sagt auch, daß mein Trabi ziemlich leise ist, und das eventuell daran liegt.


    Verrostet ist der Vorschalldämpfer auch nur am Rohr zum Auspuff, das nicht behandelt wurde.


    Das Zeug hat anscheinend auch keine Probleme mit den dort herrschenden Temperaturen, obwohl ich jeden Tag zwischen 40 und 90 Km über die Autobahn fahre.


    Jetzt ist nartürlich vor Einbau des neuen Vorschalldämpfers die Frage, ob es das Zeug noch gibt, ob es wirklich was bringt, und ob es sinnvoll ist.


    Hat sonst noch jemand damit Erfahrung?



    Gruß


    Falk

    Der Fuhrpark:





    • Trabant 601 S Universal, MJ 89, 69000 km, Papyrusweiß, regenerierter Motor, nach 17 Jahren Standzeit 2009 reaktiviert
    • Simson Schwalbe KR 51/2, MJ 82, 24000 km, saharabraun mit Heldrungen-Anhänger MWH/M2
    • Land Rover Defender 110 ex-MoD, MJ 90
  • Da hab ich noch nie von gehört, ich finde das eher abenteuerlich und würde mir nicht meinen neuen Auspuff so verschandeln nur weil der Trabi dann leiser ist. Mein lauter Trabi gefällt mir ganz gut :love:

  • Warum nicht schallisolieren?
    Ich denke, daß die Masse für Wärmeisolierung (Heizung) gedacht war.
    Was man da nun draufklatschen kann weiß ich nicht, ich würde bei Schallisolierung eher einen 2. Mantel drumbauen und mit Wolle ausstopfen. Sonst mußt du Datenblätter suchen. Vielleicht beim Heizungsbauer nachfragen?

  • Hallo,



    die gleiche Masse war auch unter der Motordecke auf den Blechen, daher denke ich mal, der ursprüngliche Sinn war die Geräuschdämmung.


    Das mit der Heizleistung klingt allerdings auch sehr plausibel.


    Ich denke mal, ich werde es zuerst mal so ausprobieren, wenn es allzu laut oder kalt wird, kann ich ja immer noch nachrüsten.


    Hat denn jemand eine Idee, um was es sich bei der Masse handelt?



    Gruß


    Falk

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    • Land Rover Defender 110 ex-MoD, MJ 90
  • Stell doch mal ein Bild von rein, vllt. kann man dir dann mehr sagen.

  • So, habe eben den neuen Auspuff samt Kat eingebaut.


    Der alte war am Schalldämpfer hinten durchgerostet, und vorne am Rohr, da wo die Befestigung zum Getriebe ist.


    Das hat dann während der Fahrt zu leichten Reizungen der Schleimhäute geführt...


    Das ist nun definitiv weg, ABER


    mit dem neuen Auspuff ist er gefühlt doppelt so laut, wenn man daneben steht!


    Während der Fahrt geht es, da gibt es andere Geräuschquellen, die sich in den Vordergrund drängen, aber wenn man neben dem Auto steht, ist der Unterschied schon deutlich.


    Meine Nachbarn werden sich freuen...


    Das Knattern kommt definitiv vom Vorschalldämpfer, also hat die Paste am alten Vorschalldämpfer schon einiges bewirkt.


    Ich werde den Alten morgen mal fotografieren, und hier einstellen.



    Gruß


    Falk

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    • Land Rover Defender 110 ex-MoD, MJ 90
  • Wäre auch daran interessiert, welche Dämm-Pampe das war, wenn es den Schall so gut dämmt.
    Früher, vor dem Styropor-Mist, gab es mal "Kalo-Mur", eine eigentlich für Innendämmung in punto Schall-und Wärme-Isolation vorgesehene zweikomponentige Matte, etwas starr auf der inneren Seite, sehr gut schalldämpfend und bis 200 Grad temperaturstabil. leider hat irgendein Schadstoffwert nicht gepaßt, dadurch wird es nicht mehr hergestellt.
    Aber. alleine aus dem Gedanken heraus, daß die Außenhaut des VSD isoliert wird und-speziell im Winterbetrieb- die Wärme nicht sinnlos in den Motorraum abgestrahlt wird, wäre es einer Material-Analyse wert.

  • Hallo,



    heute habe ich mal Fotos gemacht.


    Da hat sich schon jemand richtig Mühe gegeben.


    Zuerst wurde der Schalldämpfer mit alubeschichtetem Gewebeband umwickelt.


    Dann hat derjenige ab und an ein Kabel rund um den Schalldämpfer gewickelt.


    Danach wurde das Ganze noch mit einer weißen Paste beschmiert.


    Unter dem ganzen gibt es keinen Rost, also scheint das wasserdicht gewesen zu sein.



    Das ganze hätte ich mal besser dran gelassen, denn als ich heute zum ersten Mal den Heizungszug zog, dachte ich, ich hätte einen Motorschaden...


    Bei geschlossener Heizungsklappe ist es eher bei niedriger Geschwindigkeit anders als vorher, wenn man im Auto sitzt nicht unbedingt lauter sondern eher ein helleres Knattern als vorher.


    Wenn die Heizungsklappe geöffnet ist, auch bei hohem Tempo, ist es definitiv lauter als vorher, und zwar deutlich.


    Die Heizleistung hat nach erstem Anschein aber nicht gelitten.



    Gruß


    Falk

  • Ich würde es mit GFK versuchen.
    Der neue VSD ist aber kein Nachbau?

    Einmal editiert, zuletzt von heckman ()

  • Hallo,


    der neue VSD ist aus diesem Komplettpaket:


    http://www.trabantwelt.de/Trab…8ac4d4bd88d002a356819becd


    Bedeutet das, daß ich besser mal den alten VSD wieder aus dem Müll hole?


    Ich muß allerdings dazu sagen, daß ich den Eindruck habe, daß der Trabi mit dem neuen VSD freier atmen kann.



    Gruß


    Falk

    Der Fuhrpark:





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    • Land Rover Defender 110 ex-MoD, MJ 90

  • der alte vsd und auch die restliche abgasanlage waren vermutlich mit ölkohle zugesetzt.
    das dämmt den lärm und behindert den durchsatz...

    Trabant Kübel Bj.75, Anhänger P50 Bj.68, Citroen Berlingo Bj.07, BMW E34 520 24V Bj.95

  • Die Ummantelung des alten VSD's gab's mal als originales Zubehoer und sollte den Waermeverlust verringern. Ich glaube sogar, dass habe ich noch irgendwo rumliegen. Es wuerde mich aber nicht wundern, wenn es sich dabei um lecker Asbest handelt. Jedenfalls fuelhlten sich die Fasern damals so schoen weich an, dass es keine Glasfasern sein konnten :thumbup:

  • Die Ummantelung des alten VSD's gab's mal als originales Zubehoer und sollte den Waermeverlust verringern. Ich glaube sogar, dass habe ich noch irgendwo rumliegen. Es wuerde mich aber nicht wundern, wenn es sich dabei um lecker Asbest handelt. Jedenfalls fuelhlten sich die Fasern damals so schoen weich an, dass es keine Glasfasern sein konnten :thumbup:


    wenn das teil noch brauchbar ist, würde ich da mal interesse anmelden :)
    oder kennt jemand eine bezugsquelle für hitzefeste dämmmatten,
    die man um den vsd wickeln und mit schlauchband befestigen könnte?

    Trabant Kübel Bj.75, Anhänger P50 Bj.68, Citroen Berlingo Bj.07, BMW E34 520 24V Bj.95

  • Bei Asbest solltest Du lieber keinen Bedarf anmelden: Das Zeugs ist anerkannt hochgradig krebserregend,
    das ist ein etwas geringerer Schallpegel nicht wert.
    Bei "extrem giftigen" Materialien wie "Bleimennige" gilt schon Alarmstufe 1, wenn z.B. am VSD solches Material angewendet wird, obwohl de facto in der Aushärtungs-Phase weniger als 23ppm freigesetzt werden. Zink-Chromat ist auch nur beim schleifen kanzerogen.
    Bei einem offenen Asbest-Mantel wird unkontrolliert lungengängiges und dort anlagerndes feines Material frei.
    Insofern, beste Möglichkeiten, daß Dich Dein Auto überlebt.....

  • aus ddr zeiten kenne ich dieses zeug noch, nannte sich antidröhnpaste. hat noch fast jeder im hinteren blech der motorverkleidung. zwei dinge sollte es seinerzeit beim vsd bewirken 1.mehr heizleistung, 2.geräuschdämmung-was es auch tat, wenn auch nur minimal. ein neuer vsd macht wohl schon deswegen mehr geräusche weil sich ja noch keine ölkohle abgesetzt hat-klingt natürlich blecherner und lässt im laufe der zeit minimal nach. interresant wäre nach alternativen zu schauen was der heutige markt hergibt um eine ähnliche wirkung zu haben.
    vor allem muss das zeug hitzebeständig sein.

  • m das zeug ist eher dazu gedacht einen durchgegammelten auspuff erstmal zu flicken, bis der neue da ist. also nicht unbedingt zum "ruhiger" machen gedacht. ob dies dazu geeignet ist weiß ich allerdings nicht.

  • die idee an sich ist nicht schlecht aber von dem zeug bräuchte man eine unmenge um den gewünschten effekt zu haben, das damalige antidröhn wurde mit einer stärke von bis zu 15mm aufgetragen. in diesem zusammenhang fiel mir noch ein, das es in der zeitschrift KFT-seinerzeit-einen artikel gab in dem erläutert wurde das der geräuschpegel des trabant durch die schwingungen des bodenbleches erheblichen anteil hat. daraus resultierend wurde empfohlen-neben dem vsd-auch das gesamte bodenblech mit antidröhn zu behandeln. dies führte in der tat zu ersaunlichen ergebnissen.
    auspuffwolle,gungun und bandagieren? hmmm-könnte klappen. hat noch wer eine adäquate idee?

  • Wenn wir schon dabei sind:
    Das Motorblech hinten und das obere bieten eigentlich ebenfalls eine Möglichkeit zur Schalldämmung.
    Die offizielle, m.E. etwas halbherzig konstruierte "Schallschluck-Haube" reizt m.E. bei weitem nicht das Potential aus, welches machbar wäre.
    Zuviel Isolierung wird wahrscheinlich Temperaturprobleme verursachen, aber gerade im Bereich dieser Verblechung sehe ich doch gewisse Möglichkeiten, den Schallpegel zu reduzieren.
    Meine Theorie liegt folgendermaßen ( ob richtig oder falsch, können wir gerne ausdiskutieren, eben dazu ist sie ja da...)
    Das obere Leitblech ist relativ dünnwandig aber großflächig.
    In den vorderen Bereich, also beim Rohrstutzen, teerhaltige dünne Matte, wie unter Küchen-Spülbecken üblich, unter fester Passung einarbeiten und zusätzlich verkleben.
    Die Unterseite des Bleches ebenfalls bekleben, die "Nase" dazwischen aussparen.
    Unter die oberen Befestigungsschrauben 2-3mm starke, hochwarmfeste Gummischeiben unterlegen (beidseitig) um die Vibrationen vom Blech akustisch zu entkoppeln.
    Seitliches und hinteres Abdeckblech von außen mit hitzefestem, aber wärme-ableitendem Dämm-Stoff versehen (wie beim älteren MAN-Auspuff), dann wird er vermutlich sehr leise werden.
    Klar ist, daß jede Schall-Dämmung auch den Wärmeabfluß beeinträchtigt, eventuell hygroskopisch wirkt oder sonstige Nachteile hat.
    Es geht eben darum, den berühmten "Stein der Weisen" zu finden, was machbar ist bei maximaler Effizienz und ohne Verschlechterung der Lebensbedingungen für´s Aggregat...

  • sicherlich gäbe es in dieser hinsicht viele möglichkeiten, am motorgehäuse selbst jedoch auf keinen fall von innen ausser eben das hintere blech wie es ja auch werksseitig bearbeitet wurde. was aussen auf die bleche kommt hat denke ich eher weniger mit der wärmeabstrahlung zu tun. wobei diese thema ja nicht das ursprüngliche war ist es doch interresant und ich erinnere mich wieder an die zeitschrift "strassenverkehr". in den regelmässigen beiträgen "du und dein trabent" wurden ofmals leserbeiträge zu den verschiedenen themen, verbesserungen am trabant usw gedruckt. unter anderem gab es eine recht gute konstruktion zur schalldämmung mittels eines u-förmigen rechteckprofils an dem eine gummimatte, ca 5mm dick angebracht wurde.das ganze wurde zwischen tank und der feder quer eingebaut, hing nach unten bis zur karrosserieunterkante und musste präzise für die kabelage, schaltgestänge usw ausgearbeitet werden, nach oben hin der motorhaube angepasst war das eine in der tat sehr effiziente bastelei.