Fragen zum Unterboden

  • Hallo !


    Bin gerade dabei von meiner 89er Limo den UBS zu entfernen!


    Habe 2 Fragen:
    1. Beim Entfernen vom alten UBS hat sich bis jetzt nur ein kleines rostloch stecknadelkopf groß aufgetan.


    Wie soll ich das wieder zu machen ? GFK? Spachteln? Schweißen?


    2. Nach Behandlung der restlichen Flugrosstellen mit Rostumwandler wollt ich den gesamten Unterboden mit Rostschutzfarbe und anschließend mit UBS inkl. Antidröhn pinslen bzw. spritzen.


    Mein Vorgehen an sich ist doch in Ordnung oder? Was für Rostschutzfarbe? Was für UBS...



    MFG Christoph

  • Hallo!


    Zu 1:
    Schweissen wenn du die möglichkeit hast, danach vernünftig säubern vor dem grundieren!


    Zu 2:
    Also ich würde den nackten Unterboden mit mechanischen mitteln erstmal großflächig von evtl. vorhandenem rost entfernen.
    Da von Rostumwandler ja immer wieder gesagt wird, das es keine dauerhafte Lösung sei, würde ich den Rost mit Sandstrahlen entfernen (Wenn nur kleine flächen verrostet sind, kommt auch ein günstig-Set aus dem Baumerkt in Frage, es ist dann halt ein Gedultspiel weil normale Kompressoren schnell an ihr Ende kommen in Sachen Literleistung).
    Dann ist auf jeden Fall eine Vernünftige vorbereitung/Grundierung notwendig. Wenn dort am falschen Ende gespart wird, war die Arbeit für die Katz... Ich habe damals die Kpl.
    Zudem würde ich eine Holraumversiegelung, falls nicht vorhanden, empfehlen.
    Karosserie samt unterboden mit Bootsgrundierung auf 2K Basis grundiert, das hielt 3 Jahre... bis zum Unfall.... aber naja. ;(


    Den Unterbodenschutz habe ich vor dem auftragen auf ca. 80 grad erhitzt, dann kriecht der schön in die Ecken, und es entstehen keine Holräume in denen sich Wasser sammeln könnte.
    Den Unterbodenschutz habe ich aus dem Baumarkt glaube von Nigrin war der.



    Falls ich hier was falsches geschrieben habe, berichtigt mich bitte.
    Ich hoffe ich konnte damit helfen!


    MfG Hannes

  • naja zum Schutzgasschweißen habe ich nicht unbedingt die Mittel.


    Du hast gesagt, dass du den Unterboden mit mechan. Mitteln reinigen würdest- was für welche?


    Zum Sandstrahlen fehlt leider das nötige Kleingeld sonst würde ich nicht seit einer Woche mit Spachtel und Warmluftföhn Vorlieb nehmen ;)


    Was für eine Rostschutzfarbe ist nun am Besten und vor allem gibt es eine, die man auf UBS pinseln kann , da man den alten ja nie 100 Prozentig abbekommt ohne Sandstrahlen?



    MFG Christoph

  • Mit Sandstrahlen bekommt man keinen UBS ab - bestenfalls mit Trockeneisstrahlen.
    UBS entfernt man mit Heißluftfön und Spachtel, danach wischt man mit einem Nitrogetränken Lappen (Alternativ Aceton oder herkömmlichen Vergaserkraftstoff) nach und das zeug verschwindet bis auf den letzten Klecks vollständig.


    AUF UBS brauchste gar nix pinseln - da kannste es getrost auch weiterrosten lassen... ;)


    Wenn der Unterboden dann vom UBS befreit ist muß man gucken, ob strahlen angezeigt ist oder (bei wirklich nur stecknadelköpfigem Rost) evtl. doch die Zopfbürste genügt.


    Als Grundierung IMMER 2K-Epoxydharz-Rostschutzgrund verwenden, z.B. DP40 von PPG o.ä. Sowas haben alle Lack-Hersteller im Programm.
    Danach eine Schicht 2K-Decklack. Keinen 1K-Baumarktkrempel aus irgendwelchen Dosen...


    Wer mag, kann danach nochmal überlackierbaren Steinschlagschutz und danach auf Wunsch sogar nochmal Lack aufbringen (wenn es hübsch aussehen soll) oder UBS auf Bitumenbasis (mit denselben Langzeitproblemen wie vorher: Aushärtung, Risse, Wasserunterwanderung, Rost nach einigen Jahren). Bei Winterfahrzeugen macht sich eine abschließende Schicht aus Konservierungsfett ebenfalls ganz gut.

  • und schnüffeltüte(aktvkohle),handschuhe und brille nicht vergessen,sonst kommen die rosa elefanten!!!!
    und pauschlgemecker auf 1K halte ich für fehl am platz.

  • Also gar keinen UBS mehr auftragen danach?
    Oder nur keinen auf Bitumenbasis??



    Danke für die Antworten!


    MFG Christoph

  • Wenn Du möchtest, kannst Du gern wieder welchen auftragen.


    Aber vorher einen richtigen, normalen Lackaufbau aufs Blech bringen. Ab Werk klebte der UBS nämlich direkt auf der Tauchgrundierung - es fehlte die wasserdichte Schicht Decklack sozusagen, weil im Werk natürlich kein Unterboden lackiert wurde.


    Du mußt nur wissen, daß UBS auf Bitumenbasis zwei Nachteile hat:
    1. er ist schwarz, weshalb man Steinschläge und Schäden relativ schlecht sieht
    2. irgendwann härtet das zeug aus, bekommt Haarrisse und wird von wasser unterwandert. Aufgrund der dicken Schichtstärke fängt es unterm UBS an zu rosten, ohne daß man es gleich bemerkt.
    Wenn man das beachtet und ein- bis zweimal jährlich gründlich kontrolliert und ggf. nachbessert, kann man das Zeug durchaus verwenden. Ich mach's nicht mehr, weil ich die alte Schmiuere nicht durch neue Schmiere ersetzen mag, An einem hellen Unterboden sieht man viel besser, wenn es irgendwo einen Einschlag gegeben hat. Daher nehm ich nach dem Lackaufbau überlackierbare Beschichtungen und hau am Schluß nochmal 'ne Lage Lack drauf.


    Geschmackssache. Und eine Frage der Fahrzeugbenutzung.

  • Naja, die Betonung lag ja bei Deluxe auf Baumarktkrempel. Gibt schon ordentliche 1K-Produkte, aber eben eigentlich nie im Baumarkt.

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Als Grundierung IMMER 2K-Epoxydharz-Rostschutzgrund verwenden, z.B. DP40 von PPG o.ä. Sowas haben alle Lack-Hersteller im Programm.
    Danach eine Schicht 2K-Decklack. Keinen 1K-Baumarktkrempel aus irgendwelchen Dosen...


    Wer mag, kann danach nochmal überlackierbaren Steinschlagschutz und danach auf Wunsch sogar nochmal Lack aufbringen (wenn es hübsch aussehen soll)


    Genügt es nicht den Steinschlagschutz direkt auf den Epoxygrund aufzubringen und dann Lack?

  • Und den Steinschlagschutz könnt ihr mir da eine Marke empfehlen oder wo bekommt man sowas überhaupt her??



    MFG Christoph

  • Gute Ware gibts beim Lackierer, Mittelmaß in jedem Baumarkt.


    Kleiner Nachtrag:
    Zum Thema Unterbodenschutz gibts in der aktuellen Oldtimer Praxis (Heft 5/2010) einen Vierseiter. Grundtenor: es gibt nicht DEN Unterbodenschutz, sondern es hängt von der Fahrzeugnutzung ab, was udn wie man schützen sollte.