Startprobleme bei 6Volt-Technik

  • Ich bin im Besitz eines 68er Trabant im tadellosen Zustand, nun hab ich das Problem, das er sehr schwer dreht beim Anlassen. Ich habe schon eine neue frischgeladene Batterie, neuen Anlasser und das Plus und Minus Kabel verbaut! Nun ist es folgendes Problem, dass vor dem Anlassen volle 6,7Volt anliegen und wenn ich den Zündschlüssel rumdrehe zum starten, der Motor kurz anläuft(nicht ganz eine halbe Umdrehung), und dann sofort die Spannung auf ca.3,3Volt abfällt. Somit dreht der Anlasser-Motor nicht und er springt nicht an.


    Ich hab schon in der Suche hier nix gefunden...ich hoffe es kann mir ürgend jemand ein wenig weiterhelfen!

  • Hast Du schonmal ne andere Batterie getestet? Vielleicht hat die ne Macke? Andere Gründe könnten im Starter zu suchen sein oder schlechte/oxidierte Kabelanschlüsse. Ich hatte bei einem anderen Auto auch mal ne defekte Batterieklemme. Gemerkt hab ich das an der sauheißen Polklemme nach 10 Sekunden "orgeln".

  • Ich habe schon 2 nagelneue geladene Batterien ausprobiert und die Kabelanschlüsse mit der Drahtbürste blank gemacht. Ich weis halt auch nicht woran es liegen könnte!

  • Bist Du sicher, daß die Spannung und auch der volle Saft so am Anlassser ankommt?

  • kenne auch dieses problem-nach dem wechseln der batteriekabel funktionierte wieder alles bestens. das problem lag in den vergammelten kabeln-von aussen also nicht sichtbar trotz neuer klemmen.

  • Man nehme 50mm² Kupferkabel, Kabelschuhe von Klauke mit eigens dafür gebauter zange drangecrimpt und ab dafür...
    Dann sollte auch die Spannung nichtmehr so einbrechen...


    MfG Björn

  • Ich würde dir auch empfehlen deine Batteriekabel zu wechseln, so wie es Detlef geschrieben hat. Du kannst ja folgenden Versuch machen. Startkabel parallel anschließen an Masse und Plusanschluß Anlasser. Er sollte dann gut durchdrehen und anspringen. Wenn doch nicht, dann ist das Problem an dem bereits gwechseltem Anlasser.
    Gruß Klaus

  • ja, dickere Zuleitungen sind immer gut und das richtige Quetschen vermindert die Übergangswiderstände kräftig.


    Ich wollte mal wissen, wie es bei meinem Trabia aussieht und bin mal in die Garage gegangen und habe ihn angelassen.

    Daten:

    Auto: Trabant Universal Bj. 1982, 1.Hand – scheinbar unverbastelt
    Akku: noch original VEB-Galvanische Elemente 6V-84 Ah
    Leitungen: Masseleitung original Aluminiumleitung 25 mm², Plusleitung Kupferleitung 25 mm²


    Meßgerät: 2-Kanal-Schreiber Metrawatt SE120 – Genauigkeit 0,5%
    Shunt 300A / 75 mV, Genauigkeit 0,5%


    Gemessen wurde nachdem ca. 0,5 Stunden gefahren wurde, Motor noch knapp handwarm.


    1. Messung: Spannungsmessung Akku (rot) und Eingang Magnetschalter (blau).
    Meßbereich: 10 Volt, Skala 2 cm = 1 V , Vorschub: 1 sek = 1 cm
    Meßwerte
    : Leerlaufspannung Akku: 6,2 V (Zündung ein), Spannung beim Anlassen Akku: 5,4 – 5,3 V.
    Daraus Akku-Innenwiderstand: 0,90V/150A = 6 mOhm = ordentlicher Akku


    Spannungsfall aller Leitungen einschließlich Shunt: 5,25 -4,25V = 1V
    Daraus der Leitungswiderstand: 1V /150A = 6,7 mOhm. Das ist eigentlich zuviel.
    Denn 1,5m 25 mm² Kupfer = 1,2 mOhm und 1,5m 25 mm² Alu = 1,9 mOhm = sollten zusammen nicht mehr als 3,1 mOhm sein.

    Der Rest dürften bei der Messung die Übergangswiderstände + Zuleitungen zum Shunt und der Shunt selbst sein.


    2. Messung: Spannungsmessung Magnetschalter Eingang (blau), Anlaßstrom (rot)
    Meßwerte: Magnetschalterspannung: 4,3 V - 4,2 V, Anlaßstrom: Mittelwert 150A, Spitze 180A


    3. Messung: Spannungsmessung Magnetschalter-Eingang ( blau) und Magnetschalter-Ausgang (rot)
    Meßwerte Magnetschalter-Eingang: 4,25V, Magnetschalter-Ausgang.4,10V = Übergangswiderstand Magnetschalter = 1 mOhm (in Ordnung)


    Zwischen den Messungen wurde der Akku nicht geladen.
    Der Anlasser drehte den Motor auch bei diesen nur etwas über 4 Volt noch schnell durch (siehe Schrieb mit 3 Umdrehungen/sek).
    das Ganze sieht ja ziemlich theoretisch aus, aber ich wollte mal die tatsächlichen Verhältnisse (bei meinem Trabi) sehen.

    Du solltest bei Deinem Trabi noch einmal die Spannungen messen. 1. am Akkuplus- und Minuspol, dann am Magnetschalterein- und am Magnetschalterausgang.

    Dann hast Du brauchbare Informationen über Deinen Akku, die Anlasserleitungen und den Zustand des Magnetschalters.
    Danach kannst Du dann weiter forschen und die Ursache in den -zu dünnen Leitungen, dem Magnetschalter, dem Anlasser oder dem Akku finden.


    Gruß
    Klaus

  • Abend


    hab jetzt nich so ausführliche Darbietungen zu bieten, hatte bei meinem letztens das problem das er erst normal angesprungen ist und dann mit einemmal nicht mehr.problem war das die kontakte hinten im zugmagnet oxidiert waren.Nachdem ich die kappe abgemacht hatte, die kontakte gereinigt und mit kontaktfett versehen hatte gings wieder optimal.


    hast du schonmal nen schraubenzieher zwischen die zwei kontakte am zugmagnet gehalten und geschaut wie dann der anlasser dreht? funkt e bissel beim probieren!


    mfg

  • so wie papa bär es rät kannst du ja nichts falsch machen ausser eine fehlerquelle für jahre auszuschalten. alu kabel kannste gleich wechschmeissen. bei mir wie gesagt sahen die kabel super aus-aber eben unter der isolierung war alles vergammelt und nicht sichtbar.

  • Mir ist da gerade eben bei der Überholung eines Anlassers noch etwas eingefallen.
    Ich hatte bei einem Flugzeuganlasser auch das Problem, daß der Anlasser demn Motor einfach nicht drehen wollte. Akku war es nicht, Leitungen waren es auch nicht, der Motor ließ sich von Hand normal drehen. Was nun? Es konnte nur noch der Anlasser selbst sein.
    Beim Betrachten des Anlassers zum Ausbau fiel mir schwarzer Staub um die Befestigungsschraube eines Feldpaketes auf. Die mit Körnerschlag gesicherte Schraube hatte sich gelöst. Dadurch fiel das Feldpaket auf den Läufer und der Anlasser wurde durch die Reibung abgebremst - je höher der Strom (es waren bis 500A) desto stärker die Bremswirkung.
    Nach dem Anziehen und Sichern der Schraube war alles wieder wie früher. Ich habe den Anlasser trotzdem ausgebaut und aufgemacht. Außer geringen Schleifspuren auf dem Läufer war nichts kaputt.
    Sicher ein ganz seltener Fehler, aber ich habs erlebt. Vielleicht ist das auch bei Deinem Anlasser der Fall. mal nachsehen - Versuch macht kluch.
    Gruß
    Klaus