H Kennzeichen und kleinere Veränderungen

  • Hallo,
    ich habe einen 66er 601 im Originalzustand und habe mich vor zwei Tagen mit meinem Vater darüber unterhalten was für eine Zulassung für mich am günstigsten wäre und hab jetzt ein paar Fragen dazu. Er meinte das eine H-Zulassung für mich billiger wäre (was ich jetzt durch`s Forum auch weiss das es so ist). Ich wollte aber auch nicht auf Veränderungen verzichten, wie zum einen die alten Blattfedern drücken zu lassen, um eine ca 100mm Tieferlegung zu ereichen und zum anderen umgeschweißte Felgen auf ziehen mit einer anderen Einpresstiefe (Tiefbett) 4,5 oder5 Zoll Breite. Den rest wollte ich Original lassen und jetzt die Frage: Kann ich mit diesen Veränderungen noch ein H-Kennzeichen bekommen? Ich weiss auch das es eine Punkte änliche Bewertung für Original-abweichungen gibt aber wie wirgt sich das aus wenn ich die Originalteile (Federn,Felgen) verändere?
    Gruß :winker:

    Als ich klein war, dealte man noch mit Stickern


    hart-härter-HARZER



  • Also zum einen:


    Wenn es sich um dieses Fahrzeug handeln sollte, muß ich Dir leider sagen, daß es mit Originalzustand nur noch sehr, sehr wenig zu tun hat.
    Gurte, Sitze, Innenverkleidungen, Himmel, Ablage, Stoßstangen, Schriftzüge, Nebelscheinwerfer, Tank, Zündspulen, Rückleuchten/Rückstrahler, Licht-/Wischerschalter, Teppiche - alles nicht original 1966. Das war jetzt nur das, was man auf den ersten Blick sieht...


    Die gute Nachricht: wenn man die richtigen Teile zusammensucht, kann man das alles wieder zurückbauen.
    Und Du hast noch die Originalkarosse - die ist für eine eventuelle Rückrüstung auf Originalzustand mehr wert als alle Einzelteile zusammen, weil damit auch ein wirklich originaler 1966er Trabant-Zustand machbar ist, ohne Kompromisse einzugehen, die der Kenner sehr rasch sieht.


    Nun die schlechte:
    Deine Vorstellungen von Tieferlegung und Felgen usw. passen mit dem H-Kennzeichen nicht zusammen.
    Viele Prüfer wissen zwar nicht, was nun Baujahrspezifisch original ist am Trabant. Da sind schon Fahrzeuge zum H gekommen, nur weil 1966 im brief stand aber die komplette Kiste einschließlich der Karosserie und der Technik von 1989 stammte. Das liegt an unwissenden Gutachtern/Prüfern - der Kenner sieht es sofort.
    Aber trotzdem sind fürs H nur zeitgenössische Umbauten zulässig - wozu Tieferlegung und Deine Felgen nicht gehören. Und DAS sieht sogar ein Prüfer im tiefsten Westen.
    Das H erhalten nur Oldtimer, deren Zustand historisch korrekt/zeitgenössisch und erhaltenswert ist. Und das ist auch gut so.


    Entweder soll es also ein Umbauobjekt werden - dann ohne H.
    Oder Du bemühst Dich, ihn wieder so weit wie möglich in Schuß zu bringen OHNE ihn dabei umzubauen - dann kann es mit dem H klappen. So, wie er momentan ausieht, aber eher unwahrscheinlich - da ist eine grundhafte Instandsetzung angesagt, würde ich meinen. Dann kann es sogar ein sehr schöner Oldtimer werden.

  • DAS frage ich mich auch gerade... Oldtimer-ZL: 191,-€, Ganzjahres-ZL 152,-€ :hä:



    Edit wegen Tastensalat




    Ein Volk, das den Wohlstand höher schätzt als die Freiheit, wird am Ende beides verlieren - zuerst den Wohlstand und dann auch die Freiheit
    (Olov Palme)

    Einmal editiert, zuletzt von Bluffi ()

  • 152,- meinst du :)
    Für ne reguläre 152,- Steuer-Zulassung kann man auch mit etwas Geschick eine Oldtimerversicherung (ab 20 Jahre Fahrzeugalter bei der Württhembergischen) abschließen, daß wären deutlich unter 100,- Versicherungsbeitrag pro Jahr, wie mein 87er z.B. oder rund 60,- für ein 68er BJ.
    Aber wenn der Wagen so aussieht, wie der in deinem Profil, ist Essig damit.

  • Man kann Deli nur zustimmen. Original oder zeitgenössisch, dazu könnte eine Tieferlegung und Felgen zählen, aber auch nur wenn es ein orginaler Werksralleywagen ist.


    Und Steuer ist 152€ nicht 172€ für das ganze Jahr Normalzulassung. Je nach Tarif kann sich das aber auch mit der Versicherung wieder aufheben. Es ist also fast unerheblich für die Kosten ob H oder nicht. Denn mit H kann die Versicherung wieder günstiger sein, als mit SF Rabatten.


    H hätte noch den Vorteil das man in eine Umwelt-Zone einfahren darf.


    Ich werde vielleicht auch ein H nehmen, einfach nur um mal zum Alex zu fahren :top: Dazu auch nen extra Ölschluck, damits auch schön authentisch qualmt :grinser:

  • :top: @Hecki




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  • danke erstmal das ihr so schnell geantwortet habt und Deluxe das klingt ja nich gut für mich allso für meine finanzen unmöglich ihn wieder original hinzustellen ;( karosse aufbereiten und teile erneuern usw damit habe ich gerechnet aber originalteile sind ja noch teurer :( schade nun gut dan muss ich damit jetzt auskommen danke nochmal

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    hart-härter-HARZER



  • Also ausgestellte Felgen bekommt man sicherlich durch bei der H-Zulassung, und eine dezente Tieferlegung geht bei dem richtigen Prüfer evtl. auch durch! Einige Leute hier sehen das einfach zu eng und denken das nur bei 100% Original Werksauslieferungszustand ein H-Kennzeichen drin wäre ;)


    Selbst eine 89 E-Karosse bekommt problemlos ne H-Abnahme wenn die EZ mind. 30 Jahre alt ist !!! Es gibt genug Bespiele dafür!

  • Ich habe auch nichts anderes gesagt...


    Aber die FZV sagt zum Status Oldtimer (also dem H) eindeutig aus:

    Zitat

    §2 Abs.22.
    Oldtimer: Fahrzeuge, die vor mindestens 30 Jahren erstmals in Verkehr gekommen sind, weitestgehend dem Originalzustand entsprechen, in einem guten Erhaltungszustand sind und zur Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes dienen;


    Dioe beiden von mir fett hervorgehobenen Kriterien erfüllt das Fahrzeug momentan nicht, damit schließt sich automatisch auch die Pflege kfz-technischen Kulturgutes aus. Punkt.


    Daß es immer wieder Prüfer gibt, die bei sowas mitmachen, hauptsächlich weil sie von Originalzustand beim Trabant Baujahr-abhängig keinen blassen Dunst haben, steht auf einem GANZ anderen Blatt.
    Und Tieferlegungen - das weiß sogar der letzte Prüfingenieur hinter den sieben Bergen - gehörten in den 60er Jahren nirgendwo zur Serienausstattung.


    Was ich damit sagen will:
    Natürlich finden sich (mehr oder wenige krumme) Wege, um auch so an ein H zu kommen. Der sache dient es aber nicht und es wird immer darauf hinauslaufen, daß man solange sucht bis man einen Prüfer gefunden hat, der bei dieser nicht ganz sauberen Verfahrensweise mitspielt. Und das allein macht die Sache für mich fragwürdig.

  • Aber die FZV sagt zum Status Oldtimer (also dem H) eindeutig aus:

    was macht ihr euch so'n Kopp?!
    das Zauberwort heißt "weitesgehend" und ist nahezu beliebig dehnbar...
    - sonst müsste man für sein H-Kennzeichen auch wieder auf Ballonreifen rumrutschen...


    allerdings bin auch ich ein strikter Gegner von Tieferlegungen (der Trabant ist zum Einsteigen schon so niedrig genug ;))...


    mein aktueller (März 2010) Steuerbescheid lautete übrigens auf 166€ (letztes Jahr 152€)...
    - mit H-Kz m.w. 189€ (Stand Sommer 2009 - da wollte es 'n Kumpel mit seinem Fiat 500 versuchen, hat sich dann dann doch für eine reguläre Saison-Zulassung entschieden)...
    allerdings habe ich noch nicht nachgefragt, was die Versicherung mit H-Kz kosten soll...


    Unweltzonen: dieser Kumpel meinte, wenn sich in Augsburg alljährlich die Oldtimer zusammenrotten, würde niemand darauf 8N, ob seine Knutschkugel H-Kz habe oder nicht...
    (da Saison-Kz günstiger, musste er bei der Farbgestaltung - pink mit weißen Applikationen (little Cadilac) - auch keine Kompromisse mehr eingehen... ;))
    "'nicht dürfen' und 'erwischt werden' sind eben noch immer zwei verschiedene Paar Schuh!" ;)
    und wenn, dann wären das eben einmalig 60€ und 'n Punkt in Flens und sicher das letzte mal in A...
    es gibt schließlich genügend andere, unproblematische Gelegenheiten sein Schätzchen zu zeigen...


    apropos Lackierung...
    - das is ja eben auch wieder so'n Thema...
    original heißt - insbesondere bei italienischen Modellen - häufig Nitro-, statt Acryllack...
    - und nur die Farben, die für dieses Baujahr auch angeboten wurden...
    (und was scherte den Italiener damals RAL?!)
    aber dann fahren hier Oldies (u.a. ein echter Caddi Kombi) mit H-Kz rum, die mit Werbung beklebt sind (was nun sicher weder original noch zeitgemäß ist)...
    - muss die dann zum nächsten HU-Termin wieder runter?

    :hug: Trabant steht für Gefährt(e), nicht für Ge(h)hilfe... :2Kumpels:


    "der verliert kein Öl, der markiert nur sein Revier..."


    mehr Auto braucht's nicht - weniger Auto geht nicht...

    2 Mal editiert, zuletzt von Trabbischubser ()

  • naja ich hatte auch gehofft das es da richtlienien gibt oder so und nicht so ungefähr aber ich werde es so machen das ich ihn wieder so aufbaue wie ich ihn gerne hätte

    Als ich klein war, dealte man noch mit Stickern


    hart-härter-HARZER



  • Zitat


    mein aktueller (März 2010) Steuerbescheid lautete übrigens auf 166€ (letztes Jahr 152€).


    Wie soll das gehen und was steht als Berechnungsgrundlage drin?

  • hi,


    ich möchte zu dem Thema Versicherung noch erwähnen, das der Deutsche Herold (in Verbindung mit dem ADAC) bereits ab 55 € pro Jahr Auto´s versichert. Meine Murmel hab ich da, und bin bis jetzt sehr zu frieden.


    H-Kennzeichen hab ich nicht, da dies im Jahr, wie oben beschrieben teurer ist, als die normal Zulassung. Und Umweltzonen haben wir hier auf´m Dorf nicht. Und wer eine hat, darf sich meinen Trabi halt nicht ansehen. :thumbup:


    gruß
    Thorsten

  • Wie soll das gehen und was steht als Berechnungsgrundlage drin?

    hm...
    hab die Summe meinen Kontoauszügen entnommen, den Bescheid hab ich noch gar nicht gefunden...
    (muss ich wohl mal suchen in drei Wochen Post...)

    :hug: Trabant steht für Gefährt(e), nicht für Ge(h)hilfe... :2Kumpels:


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  • das Zauberwort heißt "weitesgehend" und ist nahezu beliebig dehnbar...
    - sonst müsste man für sein H-Kennzeichen auch wieder auf Ballonreifen rumrutschen...



    Gaaaanz so einfach ist es nicht, die haben schon Prüfkriterien, die es zu erfüllen gibt. Hier mal der Prüfbericht der DEKRA für einen Wartburg:


    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/4055822.jpg]

    Gruß vom Sachsen aus Preußen
    Olli
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  • Ronny, alles nach und nach!
    Mach den 66er verkehrstüchtig und setzt die Karosse wieder in Stand.
    Bau dir die Tieferlegung rein und deine Felgen.
    Dann kannst du erstmal fahren und hast Spaß ander Sache.


    Die Teile, welche das Baujahr 66 ausmachen fallen dir in den nächsten Jahren in die Hände wenn du Geld über hast.
    In 5 Jahren sieht das dann wieder ganz anders aus mit der Oldtimerzulassung.


    Nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, mit der Zeit kommt das schon!
    Bloß nicht den Trabi zerlegen und dann Teile suchen, du verlierst die Lust und das Ding wird ne Totgeburt.

  • ich hab zwar nicht so den plan wann man unter welchen kreterien eine h zulassung bekommt und wann nicht, aber wenn ich mir den bericht den pir601 bereitgestellt hat angucke, dann sehe ich fast überall den zusatz "zulässige umrüstung" und das ist wieder dieser dehnbare bereich, wie weitestgehend original....
    zulässige umrüstung ist meines erachtens auch zum beispiel ein tf, den dazu bekommt man ja von bekannten tuning herstellern ein teilegutachten, und damit ist es wieder eine zulässige umrüstung oder sehe ich das jetzt so falsch??
    jaja das thema h zulassung ja/nein wird immer ein knackpunkt bleiben den man so ja auch garnicht genau definieren kann. den manche teile bekommt man ja auch einfach nicht mehr könnte ich mir vorstellen, und leuten deswegen nen h verweigern?? (ich rede gerade nicht nur vim trabant, sondern auch von andern alten fabrikaten)

  • Eine Tieferlegung ist kein zulässige Umrüstung!


    Es gab zu DDR-Zeiten KEINE Tieferlegung, ausser im Motorsport für die Klasse A - und die hatten keine Strassenzulassung! In Klasse N waren Tieferlegungen nicht möglich (Strassenzulassung).

    Gruß vom Sachsen aus Preußen
    Olli
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