Mythen zerstören-wer war zuerst?

  • Habe das Bild in der Galerie gefunden. Was ist daran nun bitte besonders? Der Hut ist doch so alt, der hat schon 'nen Bart ^^


    Siehe z.B. hier, man beachte den Namen :thumbup:
    [Blockierte Grafik: http://www.unternehmen.com/babystaab/dkw/prospekte/sl2/sl2_5.jpg]


    Achja, das Prospekt ist von 1955/56, und DKW war nicht die erste Firma mit dieser Idee. Tut mir Leid Jürgen, aber der Barkas, so schön er auch sein mag, hat in diesem Zusammenhang keine Relevanz!



    Was den Elektronikmist angeht: Frag' dich mal, ob Du vor 50 Jahren auch keinen Kratzer hattest, als Du mit Deinem Mittelklassewagen gegen einen Baum gekracht bist. Oder ob Du heute überhaupt noch vor einen Baum krachen würdest! Und frage Dich weiterhin, ob vor 50 Jahren ein Auto bei ebenso wenig Wartung wie heute genauso zuverlässig funktioniert hat. Und ob es einen genauso komfortabel transportiert hat. Klar erleichtert die Elektronik nicht gerade das Reparieren, aber das Fahren ist bedeutend angenehmer. Wenn ich im Rover sitze und mit einem Druck aufs Bordcomputer-Knöpfchen sehe, für wie viele km mein Sprit noch reicht, nimmt mir das den Stress, auf die Schnelle 'ne Tanke suchen zu müssen. Und wenn's beim Rückwärtsfahren piept bin ich auch froh, weil ich dank des zwar schönen, aber unübersichtlich rundgelutschten Hecks nach hinten nicht viel sehe.
    Aus Sicht eines Mechanikers sicherlich verständlich, dass man was gegen die elektronischen Helferlein hat. Ich finde sie, von dieser Warte aus betrachtet, auch nicht so dolle...Aber rational betrachtet, und nur so betrachte ich diese Dinge, sind sie Teil einer fortschreitenden technischen Entwicklung. Die kann man toll finden oder nicht, aber man muss sie eben wertfrei akzeptieren.


    1939...Grundsätzlich stimme ich Dir sogar zu, es hat zwar immer wieder Versuche mit radikalen Neuerungen (Turbinenauto etc.) gegeben, die aber nie so recht fruchten wollten. Sicherer Rückzungspunkt blieb das Automobil mit Verbrennungsmotor. Ob man trotzdem so pauschal sagen kann "Das Auto war seit 1939 fertig entwickelt" – ich hab' meine Zweifel, denn diese Behauptung ist mir einfach zu pauschal. ;)


    Grüße,
    Freddy

  • in den 70ern wurden immer gerne die Ladekanten bekrittelt...
    - ich fand das beim R4 z.B. genial gelöst und kenne mittlerweile auch 'n paar Kombis, ohne lästige Ladekante, wo man den klassischen Bierkasten einfach nur aufsetzen muss und dann reinschieben kann.
    - dito der Weg wieder nach draußen...
    und wenn ich dann den BMW Touring (allerdings auch ein Kind der 80er Jahre) meiner Nachbarin sehe: zunächst sind da die Rückleuchten, die in die Ladeöffnung hineinragen, dazwischen eine kleine Bucht (zufällig etwa Bierkastenbreite? ;)) aber dahinter verbirgt sich tatsächlich auch noch eine Ladekante! :thumbdown:
    - war das 'n Drama, da 'ne kaputte Waschmaschine reinzuwuchten!
    ich meine, bei 'ner Limo denkt man wirklich seltener an den Transport einer Waschmaschine, bei 'nem Kombi aber sollte das doch Standard sein! :S


    die bislang unkomfortabelste Lösung in sachen Ladekante habe ich unlängst bei einem 18 Jahre alten Mazda 323 gefunden: was sollte das wohl ursprünglich werden? - 'ne Badewanne?! ;)



    derzeit fällt mir auf, dass moderne Autos äußerlich zwar immer größer werden, innen aber durch überdimensionierte Mittelkonsolen und Taillierung der Karosserie immer enger werden.
    (OK, Kombis werden auch so schon gerne mal überladen, man muss die Leute durch großzügiger gestaltete Innenräume ja nicht auch noch dazu motivieren... ;)
    - und die überdimemsionierte Mittelkonsole dient angeblich der Sicherheit, indem die Position des Fahrers somit definiert wird...
    - und - na gut - wenn man sich nach zwei Stunden Fahrt mit steifen Knie nach einer Pause mit "Beine vertreten" sehnt, mag das auch der Sicherheit dienen...
    - andererseits kann das auch dazu führen, dass man meint, "jetzt Pause machen, bringt auch nichts.", weiter fährt und somit diesen Sicherheitsgedanken ad absurdum führt...)


    auch bei der starren Hinterachse und automatischer Aktivierung der Differentialsperren bei Anforderung des Allradantriebs, geht's mir weniger um die Frage "wer hat's erfunden?!" sondern, wie wird sie - bspw. in der Fachpresse - bewertet...
    hier ist der Fiat Panda mein liebstes Kind: bei einem unter 10000DM-Auto wurde die starre Hinterachse von der Fachpresse als "nicht mehr zeitgemäß" kritisiert...
    - dass ein über 30000DM teurer Audi 100 mit derselben "nicht mehr zeitgemäßen" Konstruktion in engen Kurven ziemlich beunruhigend rumeiert, war scheinbar nie ein Thema... :S


    beim Fiat Panda 4x4 (für 14000DM) wurde die automatische Aktivierung der Differentialsperren bei Anforderung des Allradantriebs kritisiert und die - plausible - Begründung, dass man, wenn man den Allradantrieb benötigt im Schlamm steckt und eher Differentialsperren als Spurtreue benötige, milde belächelt.
    beim Opel Monterey (ab 42000DM) aber dieselbe Technik. ;(
    ohne entsprechende Begründung (scheinbar war nie vorgesehen, einen derartigen Schmuckkoffer tatsächlich in Matsch und Schlamm zu bewegen ;))
    statt dessen wurde diese Konstellation hier als Komfort-Feature vorgestellt und gefeiert... :rolleyes:



    so komme ich immer wieder zu dem Schluss, dass, seit ich Autos fahren darf kaum mehr Autos hergestellt werden, statt dessen nurmehr überteuertes Spielzeug... :|
    ganz getreu dem Motto: "the difference between men and boys is just the price of their toys..." ;)



    Freddy: wenn ich an Komfort denke, dann denke ich an Ford Capri, Taunus und Granada, Renault R4 und Opel C-Kadett...
    - der alte Fiat Scudo und Ducato, der Opel B-Corsa, der alte Agila, Zafira und Meriva gefallen mir noch, er-Fahr-ungen aber fehlen noch...


    ohne Kratzer aus 'ner Kollision mi'm Baum?
    - vielleicht ist das ja der große Irrtum, dass man das in heutigen Autos - dank Airbags - so einfach und schadlos übersteht...
    mich ermahnt die Angst vor unnötigen Schmerzen permanent zur defensiven und vorausschauenden Fahrweise...
    und ich fände es gar nicht so schlecht, wenn es anderen genauso erginge...
    elektronische Helfer, die zum Leichtsinn verführen, sind allemal mehr Fluch als Segen... :S
    wer braucht Sperrsysteme und Fensteröffner, die ohne ausreichende Batteriespannung gar nicht mehr funktionieren oder herumspinnen?
    elektrische Scheibenheber mögen ja vielleicht auch praktisch sein, aber bei 'nem Auto für knapp 40000DM erwarte ich eben auch, dass es erkennt, dass da ein Finger dem Schließen im Weg ist, bevor es den Finger einklemmt, quetscht oder - bei kleinen Kindern bspw. - vielleicht sogar abtrennt...
    noch grotesker wird's, wenn man sein Auto wassert (immer noch und immer wieder beliebt ;)), die Türen zwar noch dicht halten, mit einer überfluteten Batterie sich aber keine Fenster mehr öffnen lassen... :rolleyes:


    und eine Kontrollanzeige, ob alle Beleuchtungseinrichtungen auch wirklich so funktionieren, wie sie sollen, könnte m.E. mehr zu unser aller Sicherheit beitragen als eben all die elektronischen Helferlein, denen man das komischerweise immer viel eher zutraut... :(


    im Zafira eines Freundes brach dreimal ein Kabel für die elektrischen Fensterheber der hinteren Türen - bis er dem Meister der Fachwerkstatt dann mal zeigte, wie man so einen Schaden fachmännisch repariert (nämlich abseits der Bruch- und Biegestelle... ;))
    dabei hatte er sich bewusst für elektrische Fensterheber entschieden, weil er diese von vorne bedienen und auch sperren konnte...
    wir konnten unsere Fenster immer selbstständig öffnen, waren noch nicht im Kindersitz festgezurrt (ja ich kann mich sogar noch an die Zeiten erinnern, als es hinten noch gar keine Sicherheitsgurte gab!) und trotzdem ist mir aus meiner Generation keiner bekannt, der während der Fahrt aus dem Fenster gefallen wäre, wie es unsere Eltern immer befürchteten.
    die Tochter meines Kumpels wusste mit drei Jahren schon, wie sie die Sperre wieder aufheben konnte, wenn Vatern mal eben kurz das Auto verließ (auch wenn die Generalkontrolle freilich beim Fahrer blieb ;)).


    immerhin setzt sich mehr und mehr die Schaltung durch bei der man das Licht permanent eingeschaltet lassen kann; mit "Zündung aus", schaltet das Auto dann zurück auf Standlicht, erst mit dem Abziehen des Zündschlüssels wird das Licht dann komplett ausgeschaltet.
    wer trotzdem mal Standlicht braucht und will muss halt bewusst auf Standlicht schalten...
    (aber wir wissen ja: bei 'ner tiefentladenen Batterie hilft nur noch Starthilfe, aber kommt man in so'n Hobel dann überhaupt noch rein? ;)
    - Warnblinker ging bei meinem Kadett übringens auch nur 2 Stunden... ;))

    :hug: Trabant steht für Gefährt(e), nicht für Ge(h)hilfe... :2Kumpels:


    "der verliert kein Öl, der markiert nur sein Revier..."


    mehr Auto braucht's nicht - weniger Auto geht nicht...

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  • Da möchte ich Freddy mal ganz gewaltig widersprechen.....
    Die Zahl derer, die gegen Bäume Fahren, ist nahezu gleich geblieben...
    man fährt heutzutage zwar etwas schneller dagegen, die Feuerwehren haben im Gegenzug bessere Ausrüstungen zum Freilegen der Insassen, wir vom Rettungsdienst haben entgegen der 60er Jahre die Funktion: "erst maximale Versorgung zur Transportfähigkeit" anstatt des damaligen "Möbelpackersystems" also einladen, Blaulicht einschalten und mit Blaulicht in´s Krankenhaus..... sieht man immer in billigen Filmproduktionen !

  • apropos "reinkommen"...
    das hab ich letzte Woche erst im TV gesehen und tags darauf am lebenden Objekt gelernt:
    bei Batterien im Wageninneren sollte es für die Starthilfe immer Kontakte im Motorraum geben (denn da kommt man üblicherweise immer noch hin, auch wenn alle Türen fest verschlossen sind... ;))


    im TV gab's 'nen Bericht, wo die Kunden einer Waschstraße nach so unwichtigen Details wie Reserverad, Füllstände überprüfen und Versteck der Batterie gefragt wurden...
    einer meinte sogar, als er im Motorraum nicht fündig wurde: "ich glaub', der hat gar keine (Batterie)..." :top:


    fehlt nur noch, dass auch die Fahrer wissen, wann man am Kreisverkehr und bei abbiegenden Vorfahrten blinken muss und unterhalb welcher Sichtweite (öhm, gemessen an beleuchteten, reflektierenden oder unbeleuchteten Körpern?) - und mit welchem Schalter - man die Nebelschlussleuchte einschalten kann/soll/darf (und dass die erlaubte HöG mit eingeschalteter NSL nurmehr 50km/h beträgt)... :whistling:
    es gab mal 'ne ganz praktische Einrichtung, wo man all dies - und noch viel mehr! - lernen konnte...
    - nannte sich Fahrschule...
    scheint aber irgendwann nach der Wende irgendwie aus der Mode gekommen zu sein... :whistling:

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  • Fritz: Bitte genau lesen! Ich habe nirgendwo geschrieben, dass heute weniger Leute vor Bäume krachen. Schließlich werden die Wahnsinnigen auf den Straßen nicht weniger. Sondern mit jedem Tag, an dem 18 Jahre alte Postantiautoritäre ihr Führerkärtchen in die Hand und Papas Audi unter den Hintern kriegen, dürfen wir um unsere schönen Trabis bangen. Schlimmer sind nur seh- und hörschwache Rentner, die Traktor fahren.


    Mein obiges Beispiel sollte nur verdeutlichen, dass sich die Relationen verschoben haben: Früher endete ein Crash mit 60 km/h u.U. tödlich, heute eben nicht mehr. Mir geht in der Oldtimerszene allgemein nur dieses ewige "früher waren die Autos besser" tierisch auf den Keks. Und in den letzten Jahren besonders, seit man diese Stammtischparole durch ein Fahrzeugelektronik-Lamento erweitert hat. Denn das ist doch alles nichts weiter als himmelschreiender Unsinn! Äpfel werden mit Birnen verglichen und der persönliche Geschmack zur technischen Realität erhoben. Wem das moderne Zeug nicht gefällt, der muss es ja weder kaufen noch fahren. Was die Ladesituation angeht muss ich in vielen Fällen zustimmen; allerdings ist das alles eine Frage des Konzepts, und wer beabsichtigt, regelmäßig größere Transporte zu machen, kauft eben keinen BMW Touring sondern einen Volvo ;)


    Und im übrigen sind wir gerade gehörig vom Thema abgeschwiffen!!

  • hallo freddy,
    bis zu einem gewissen Punkt gebe ich Dir Recht.
    Als ich mir 1990 einen Ford Taunus 1,6 GL kaufte, war das für mich DAS Auto. Fahrkomfort ohne Ende und viel Platz. Andererseits hatte mein Vater im Wartburg 353 mehr Kofferraum! Mein bestes "Westblechauto" war der Ford Scorpio, denn der hatte unendlich viel Platz und war auch ohne elektronische Hilfen in eine Parklücke zu bekommen. Für mich als "Mechaniker" war der auch noch beherrschbar und man mußte kein 200 - Seiten Handbuch auswendig lernen.( Das Getriebe habe ich in 2 Stunden und den Motor in 3 Stunden (incl. Umbau von 1,8l in 2 Liter Vergasermotor) gewechselt) Aufgehalten haben mich nur "vergrießgnaddelte Schrauben".
    Ich bin nach wie vor der Meinung, daß viele elektronische Einbauten schlicht und einfach nur Mist sind. Wenn die Kurve nur 60 km/h zuläßt, dann nimmt man mit der Pappe bei 59 km/h das Gas weg oder fliegt mit der S-Klasse eben mit 90 km/h in die Pampa.
    Deshalb meine Meinung, die Autos wurden nur verschlimmbessert. ABS ist ja ganz gut, aber den anderen Scheiß sollte man ruhig stecken lassen, denn die Gesetze der Physik lassen sich nicht überlisten. Schlimm ist ja außerdem, was alles so auf den Straßen unterwegs ist.
    gruß Jürgen

  • Danke, guter Tip! Auch in der DDR gab es Forschungen mit Elektroautos, so hatte z.B. die TU Karl - Marx - Stadt mindestens 2 B 1000 im Erprobungsbetrieb und in Dresden liefen zwei B 1000 Dreiachser (Schöps)und ein Trabant 601 TU Dresden.
    Gruß Jürgen