Gibt es die Staatssicherheit der ehemaligen DDR noch?

  • Tach auch,




    ich bin fest davon überzeugt, dass die Stasi nicht aufgelöst wurde, sondern
    einfach in verkleinerter Form abgetaucht ist.


    Bestätigt hat sich das wie folgt:




    Vor nich all zu langer Zeit habe ich mich mit einem Menschen unterhalten, der
    zu DDR Zeiten ein Flugzeug gebaut hat - Mit Trabimotor.


    Er wurde verraten und kam unter übelsten Umständen in den Knast.


    Er hat seit dem extrem viele Daten der Stasi gesammelt. Kurioser Weise wurde
    bei ihm schon mehrfach zu Hause eingebrochen.


    Es wurden keine Wertgegenstände geklaut. Nein, es waren alles samt Akten über
    die Stasi. Sein kompletter Rechner wurde zerstört und alles was mit der


    damilgen Zeit hätte in Verbindung gebracht werden können.




    Leider habe ich auch einen recht hohen ex-Stasi Mitarbeiter in meiner Familie.
    Er war viel im Kapitalistischen Ausland unterwegs und hat da die Leute
    bespitzelt. Selbst er, ist davon überzeugt, dass es die Stasi in irgendeiner
    Form noch gibt.


    Was haltet ihr von der Problematik?




    Grüßle

    riecht komisch, klingt komisch, ist aber so...

    ...Trabant

  • Normal.


    Es handelt sich schließlich um einen Geheimdienst.
    Nur weil der aufgelöst wurde, sind ja die einzelnen Leute mitsamt ihren Interessen nicht mit verschwunden. Die gibts noch und die haben auch immer noch 'was zu verbergen.


    Und da die bundesdeutsche Administration in den letzten 20 Jahren auch SEHR darauf bedacht war, die Geschichte des MfS auf Enthüllungen über den "Stasistaat DDR" zu beschränken und nie irgend etwas größeres über Verbindungen, Seilschaften oder gar Mittäterschaften im Westen öffentlich gemacht wurde, gibt es auch kein gesteigertes Interesse, daran etwas zu ändern.
    Man stelle sich nur mal vor, MfS-Größen wie die HVA-Chefs Wolf oder Großmann hätten nach 1989 wirklich konsequent ausgepackt...das hätte in Bonn ein ziemliches politisches Erdbeben gegeben, ist zu vermuten.

  • So sieht's aus. Und solange über die Tätigkeiten und Strukturen der eigenen, bundesdeutschen Geheimdienste nix Brauchbares bekannt ist, dürfte es wohl ziemlich müßig sein, sich da 'nen Kopf zu machen, wer ein Interesse daran hat, daß bestimmte Daten veröffentlicht werden oder eben auch nicht.

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Ich denke mal, da sind auch die erfahrenen Mitarbeiter im derzeitigen Geheimdienst untergekommen, und arbeiten im Bereich alter Seilschaften weiter, allerdings mit anderer Zielsetzung: Nun heißt es eben vertuschen und an Unterlagen vernichten, was an Kontakten Richtung Westen existierte, vermutlich auch zum Selbstschutz.
    Wie "DeLuxe" richtig schreibt, wenn Wolf ausgepackt hätte, hätte die bayerische Staatsregierung einpacken können, könnte es z.T. noch heute, obwohl FJS zu diesem Zeitpunkt (glücklicherweise) schon verstorben war.
    Geschichte wiederholt sich oft. Wie war es in 1945 im Westen? Man brauchte Richter, Staatsanwälte, also Juristen mit Studium. Woher nehmen, so ein Studium braucht ja einige Jahre. Also, die ganzen Juristen im Schnellverfahren "entnazifiziert" und der Fall war erledigt, im Osten wie im Westen. Über alte Netzwerke hat in keinem der beiden Länder ernsthaft nachgedacht. Beispiel: Ein Richter namens Filbinger hatte etliche Todesurteile unterschrieben, "im Namen des Deutschen Volkes", danach wurde er Ministerpräsident B-W "im Namen des Volkes".
    Wenn man alleine betrachtet, wie viele Kontakte ein "Landesvater" eines Bundeslandes in der so verhaßten DDR hatte, die er bei jeder Propaganda-Rede als "verbrecherischen Kommunistenstaat" und schlimmer titulierte, gleichzeitig aber Stammgast beim Genossen Erich war, kann man hieraus doch einige Rückschlüsse ziehen.
    1. Diktatoren und Möchte-gern-Diktatoren verstehen sich prächtig, greifen sich zwar öffentlich verbal mächtig an, sind sich aber sehr einig.
    2. Rhetorische Frage: "Möchtest Du lieber Engel oder Teufel sein?" Antwort: "Beides! Das eine kann ohne das andere ja schließlich nicht existieren!"
    3. Ein personalverachtender "Kampfgruppenkommandeur" aus Thüringen musste nach der Wende seinen Hut nehmen, war nicht mehr tragbar, das Personal hätte ihn gelyncht. Nürnberg ist weit weg, man nimmt den Mädchen-Namen der Gattin an, und ist wieder in der "mittleren Führungsebene" angekommen. Schließlich will man auf seine "Sachkenntnis" in puncto "Personale disziplinieren" nicht verzichten.
    Ohne Mithilfe alter Seilschaften sollte dieser Mann eigentlich Gitterstäbe vor dem Fenster seiner staatlich finanzierten Ein-Mann-Kleinwohnung haben. Stattdessen genießt er ein üppiges Ruhegehalt, an unbekanntem Aufenthaltsort.

  • "Die Stasi" gibt es heute sicher nicht mehr. Es gibt einen BND über deren Angelegenheiten nicht viel Wind gemacht wird.


    Wohl mag es aber auch heute noch Menschen geben, die hauptberuflich bei der Stasi tätig waren und vermutlich auch heute noch alles daran setzen, ihre Vergangenheit geheim zu halten. Das könnte auch die oben erwähnten Einbrüche erklären.


    Das was die Stasi an echter Geheimdienstarbeit früher gemacht hat, macht der BND sicher heute auch.


    Das weitere Geschäft mit dem bespitzeln des Volkes, dazu braucht man heute keine Stasi mehr.
    Wer jemanden "transparent" machen will, kann das, mit Hilfe moderner Technik, auch ganz alleine.

  • Mal ganz einfach ausgedrückt: Gut geschultes Personal kommt immer unter - das ist systhemunabhängig. Kenne das aus dem "Bekanntenkreis" meiner Oldis...




    Ein Volk, das den Wohlstand höher schätzt als die Freiheit, wird am Ende beides verlieren - zuerst den Wohlstand und dann auch die Freiheit
    (Olov Palme)

  • ---wie ich schon versuchte, in meinem Beitrag darzustellen! Und, hochbezahlte Spezialisten sind meist nicht wählerisch, was den Arbeitgeber betrifft. Die Kohle muß stimmen.

  • Naja Staat&Regierung haben immer was zu verbergen denn wenn rauskommen würde was zwischen BRD&DDR alles so gelaufen ist an krummen Sachen.....das würde aber rundgehen hier in D davon bin ich überzeugt!Aber ob nun Seilschaften aus dem Kalten Krieg oder Beschiß&Mauscheleien in Politik&Wirtschaft-ich glaube auch es ist gut vieles nicht zu wissen sonst würde einem die Halsschlagader platzen wegen 300Puls so würde man sich aufregen :meckerkop: :zornig:
    Interessant dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Rosenholz-Dateien besonders weiter unten: Offenlegung&Aufarbeitung ^^ Und was daon freigegeben wird ist natürlich ausgewählt damit keinem hohen Tier,Promi usw jemand ans Bein pinklen kann.Eine Krähe hakt der......ihr kennt das
    Die Stasi gibts nicht mehr aber sicherlich fanden einige Leute einen neuen Job beim ehemaligen Klassenfeind


    Zu dem aktuellen Geschehen in Politik&Wirtschaft passt folgende Aussage sehr gut obwohl schon 147Jahre alt ;)


    "Die Wenigen, die das System verstehen, werden so sehr an seinen
    Profiten interessiert oder so abhängig sein von der Gunst des Systems,
    dass aus deren Reihen nie eine Opposition hervorgehen wird. Die große
    Masse der Leute aber, mental unfähig zu begreifen, wird seine Last ohne
    Murren tragen, vielleicht sogar ohne zu mutmaßen, dass das System ihren
    Interessen feindlich ist."



    Rothschild 1863

    Fuhrpark:
    Trabant 601 Bj1988
    Suzuki Bandit 650 Bj2005



    Öl gehört ins Benzin!

  • Wohl mag es aber auch heute noch Menschen geben, die hauptberuflich bei der Stasi tätig waren


    Und solch ein Scherge sitzt beim FCH in der Führungsetage und ist Chef der Ostseestadion GmbH.Gleichzeitig Hauptsicherheitsbeauftragter des FC Hansa und verteilt weiter auf Verdacht SV´s :tkopf:

  • Hi Leute!


    Habe mir der DDR (bis auf mein Auto und ein bisschen Gedöns) nix am Hut. Bin gebürtiger Österreicher und auch dort aufgewachsen.


    Habe aber interessiert mitgelesen weil ich am Wochenende folgendes erlebt habe.


    War in Eisenach und hab mir am Auto lehnend eine Pizza reingezogen. Auf der Suche nach der Wartburg habe ich einen älteren Herren angesprochen,
    der zu DDR-Zeiten bei der Vopo und laut eigener Aussage auch ein hohes Tier war. Wir haben uns recht lange unterhalten und aus seinen Erzählungen ging hervor, dass er die Handlungen der Stasi missbilligt und ihre Arbeit (die der Stasi) uneingeschränkt gerechtfertigt war. Schon zu DDR-Zeiten wurden laut seiner Erzählung wenig lobende Worte über die Stasi verloren. Durch Medien wurde das Bild der Stasi manipuliert...... und heute geschieht nichts anderes...
    Am liebsten hätte er die Zeit zurückgedreht, er schwelgte förmlich und Erinnerung. Die stets gegebene Sicherheit in der sich der Bürger wiegen konnte...


    Urteil kann ich mir keines erlauben, ich war nur erstaunt.


    Danach stieg er in seinen 5er und fuhr los. Wie inkonsequent :meckerkop:


    MfG
    Martin

    601 Universal Bj. 77 im Originalzustand
    Kadett B Coupe Bj. 71 - meine Bertha :love:

    Lieber schlecht gefahren als gut gelaufen!


    Wer langsam fährt beweist Lebensqualität!

  • Spätestens seit dem Beitrag von "Kombinat" sollten wir aufpassen, nicht irgendwie ab zu-driften.
    Manch einer lobt die "Disziplin" totalitärer Staaten.
    In einem Experiment wurden eine DDR-Parade und eine BRD-Bundeswehr-Parade sowie die NSDAP und die Armee der Franzmänner gemischt und unscharf dargestellt, die Betrachter sollten marschtechnisch "Ihre" Armee herausfinden. Die vermeintlich laschen Franzosen waren die diszipliniertesten!
    Ich bin gebürtiger Wessi, habe mich aber sehr früh für die DDR interessiert, weil das System in Bayern unter dem selbsternannten "König" namens Franz Josef Strauß sehr ähnlich war.
    SMV :SchülerMitVerantwortung Verwaltung, ein Projekt, um im Gymnasium Schüler durch erfahrenere ältere Schüler von pro und contra zu überzeugen, wurde ausgebremst.
    Schülerzeitungen: Das CSU-Blatt "Spectrum" wurde massenhaft verteilt, niemand schritt ein. Kam eine selbstgemachte Schülerzeitung auch nur ansatzweise mit 500Blatt in eigener Regie zur Verteilung, stand sofort der Schulleiter da, es hagelte Schulverweise. Mir wurde im Sozialkunde-und Religions-Unterricht klargelegt, daß ich das Lied über böse Kommunisten und gute Christen zu singen habe.
    Ich habe die Schule verlassen, mein Fachabitur in einer nicht freistaatlich-Bajuwarischen von Gnaden des Herrschers Franz-Josef-Strauß kontrollierten Schule erfolgreich bestanden.
    Der Meinungsterror war damit nicht zu Ende: Ich mußte meinem Ausbildungsbetrieb bescheinigen, nicht an Veranstaltungen wie Anti-WAA- Demos, Ostermärschen usw. teilzunehmen, angeblich um meine Person nicht einem "dort erhöhtem Verletzungsrisiko" auszusetzen.
    Im Prinzip nichts anderes als totale Gängelung staatsseitig.

  • Echt interessant was man da so liest.
    Die erklärung, dass ehemalige Mitarbeiter unter allen Umständen ihr "Werk" vertuschen wollen und somit alle Beweise vernichten wollen (Einbruch)
    erschein mit sehr logisch.
    Aber trotzdem, ich hatte Gänsehaut wo er mir fast 2h die Storry`s erzählt hat. War echt gruselig. Leider war es ja die Realität.

    riecht komisch, klingt komisch, ist aber so...

    ...Trabant

  • @ Deluxe: ups, etwas schwadroniert und natürlich NICHT missbilligt :error:


    Viele Grüße,
    Martin

    601 Universal Bj. 77 im Originalzustand
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    Lieber schlecht gefahren als gut gelaufen!


    Wer langsam fährt beweist Lebensqualität!

  • klingt zwar alles ein bisschen nach Verschwörungstheorie, aber mal ehrlich: wie willst Du einen Verein auflösen, dessen "Geschäft" darin besteht im Geheimen zu operieren?
    - von dessen Machenschaften selbst die nicht immer alles wissen (und wissen wollen) in deren Auftrag sie angeblich handeln...


    sind eben Fachleute, deren Fachkenntnisse sich - wie schon erwähnt - systemunabhängig immer irgendwo gefragt sind...
    - Ideologie und Gewissen sind grundsätzlich austauschbar, ist meist nur eine Frage des Preises...
    - und fragt nicht, wie viele für den "verhassten Feind" arbeiten, in der festen Überzeugung, ihn (den Feind) dadurch am besten schaden zu können... ;)


    im Übrigen kann ich Fritz Reichert insoweit bestätigen, dass in Bayern so ziemlich alles ausgebremst wurde, was nur irgendwie nach "links" roch...
    war's nicht Michael Mittermeier, der formulierte: "wer braucht schon freie Wahlen?! das hatten wir in Bayern die letzten 50 Jahre auch nicht!"?

    :hug: Trabant steht für Gefährt(e), nicht für Ge(h)hilfe... :2Kumpels:


    "der verliert kein Öl, der markiert nur sein Revier..."


    mehr Auto braucht's nicht - weniger Auto geht nicht...

    Einmal editiert, zuletzt von Trabbischubser ()

  • Von Bayern is wohl hier im Fred nur als vergleichsweise Diktatur mit ähnlichen Strukturen unter ungleichen Voraussetzungen in längst versunkener Zeit zu sprechen. Für mich krass anderes Thema!
    Ein bißchen muss ich lächeln, überlegt euch mal das Alter der betroffenen MfS/AfNS Mitarbeiter, die rechts- oder traditionsrelevant noch einbrechen können.
    Komischerweise kommt sofort der BND ins Spiel, wenn's um die Genossen des DDR-Staatsschutz geht. Je nach Einstellung reden wir's Problen wieder schön, das eigene Unrecht wird mit dem des Anderen entschuldigt/gerechtfertigt.
    Ich denke, über dieses Thema sind wenig gute, einige mittelmäßige und viiiel schlechte Publikationen veröffentlicht worden.
    Und scheinbar weiß hier keiner, wie mit "Verrätern" umgegangen wurde/wird, ganz ganz wenige haben den Absprung in neue Dienste geschafft, die jetzt auch lange raus sind. Das ist wie mit'n Trabi Motor, es reden einige, die nicht den Plan von Ahnung haben.
    Weniger schlecht recherchierte Filme schauen, wäre von Vorteil.
    rb_diantis, natürlich kann dein Gesprächspartner schwer gelitten haben, nur er ist heut verstrickt in Vergangenem, Objektivität eher weniger da. Das ist keine Wertung von mir.
    Übrigens, mir wurden Fragen, wenn auch nicht so öffentlich beantwortet.
    www.nva-forum.de

    Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt!


    Artur Schopenhauer