Vereinsauflösung oder weiter im Dornröschenschlaf bestehen bleiben?

  • Wir hatten eine schöne Zeit in unserer Jugend mit unserem Trabant - Club -W. e.V.,leider sind wir nun alle aus dem Jugendalter raus und überall vertreut oder mittlerweile mit anderen Hobby`s beschäftigt bzw. durch die Arbeit und Familie zeitlich total ausgelastet. So kam es auch das so nach und nach das Vereinsleben in einen extremen Dornröschenschlaf verfallen ist. Einzelne Vereinfreunde haben immer noch das Vereinslager betreut und auch für andere geöffnet und möchten dies nun aber ganz auflösen, damit fällt dann das letzte Stück Verein hinten runter? Wem gehts auch so? Was habt ihr für Erfahrungen damit gemacht?


    Laßt mal was darüber lesen.
    Monty (aus) weimue

  • Ich sag mal das ist das ganz normale leben, man wird älter, andere Hobbys kommen dazu, einige hatten einen Trabant als Erstwagen und dachten oh cool wenn es einen Club in meiner Nähe gibt. Mittlerweile fährt man aber ein anderes Auto und hat vielleicht gar keinen Trabant mehr, womit sich die Teilnahme an einen Club erübricht. Beruflich ist man vielleicht sehr eingespannt, bzw. man hatte einen Wohnortwechsel, Familie kam hinzu. Nunja und so kommt es vor das ein Club schon mal "einschläft". Aber dann lieber so als das sich die Wege durch Gestreite trennen.

  • Pauschal läßt sich das nicht so einfach beantworten. Logisch, entwickeln sich die Interessen irgendwie in andere Richtungen, irgendwann kommt die Phase der Familienplanung und Nachwuchsbetreuung, da steht der Trabi vermutlich als ungeeignet im Wege.
    Aber, da kommt die wichtige Frage: Wieviele Leute haben noch einen Trabi, wieviele Leute gibt es gesamt, wie hoch sind die Chancen einzuordnen, daß es sich um eine "vorübergehende Flaute" handelt?
    Vereinsheim etc. kostet vermutlich Geld, auf jeden Fall aber Zeit; da würde ich auf einen "Stammtisch" im Nebenraum einer Gaststätte (Sportheim, etc) z.B. einmal pro Monat, ausweichen, das ist flexibler und ohne Kosten zu haben.
    In der hiesigen VW-Szene gab es ähnliche Einbrüche während der "Pampers-Phase", jetzt sind die Kinder aus dem Gröbsten raus und einige kommen zurück. Das Ganze hat aber so etwa 10Jahre gedauert, manchmal gab es nur einen Stammtisch im Quartal, die WeiFei und die Steintribüne, mehr nicht.

  • Hi Monty, mich hat es eh schon immer gewundert euch noch in der Clubliste zu finden.
    Dass eurer Club langsam einschläft, erzähltest du mir schon vor einigen Jahren als ich mal bei Dir war, ich denke auch das ist der Lauf der Dinge
    Schaut man sich mal Reportagen an, wie viele sich einst dem Trabi verschrieben haben fällt heute auf, das viele von denen gar nicht mehr in der Szene unterwegs sind.
    Teils ist es auch einfacher als einzelene Szene-Person durch`s Leben zu gehen, den ein Club und ein Verein bedeuten immer einen Teil seiner Zeit zu bestimmten Zeiten zu Opfern und irgendwann geht das nicht mehr. Manch einer zieht sich komplette zurück andere stehen auf eigenen Füßen ohne Club,.... Familie, Hobby,... das kennt jeder und die Wertigkeit ändert sich ständig.
    Auch wenn es schwer ist zu sehen, wie das was man geschaffen hat zu Grunde geht.
    Wichtig sind die Erinnerungen an die Guten Zeiten und dass sich die Leute auch noch verstehen und auch gemeinsam, gern auf diese Zeit zurückschauen. Ich denke wenn der Großteil eurer Leute sagt es ist vorbei hat es auch keinen Sinn da noch was künstlich am Leben zu erhalten. Wenn ihr das beendet, solltet ihr vieleicht zu sehen, euch einmal im Jahr als Gruppe zu treffen und die alten Kamellen ausgraben... ich denke, das ist für eure Freundschaft dienlicher als alles andere...
    Wenn du nach wie vor gern in der Szene unterwegs sein willst, tu es !
    Du konntest uns schon öfter mit Teilen aushelfen und daher kann ich Dir nur anbieten, wenn du mal wieder auf ein Treffen willst, aber nicht allein,.... dann bist du bei uns Herzlich Willkommen


    MFG Steffen


    Trabant Szene Freiberg

  • Meiner Erfahrung nach, gibt es in jedem Verein Schwankungen, die durch Beruf, Familienplanung etc. verursacht werden.
    Stellt man sich aber die Frage, warum es einige Vereine schon 20 Jahre gibt, wird man sich auch fragen müssen, was bei denen anders ist.


    Bei genauer Betrachtung sollte man erkennen, dass ein Verein von der Veränderung lebt, ständig nach neuen Mitgliedern sucht und die Tradition weitergibt. Wenn man sich das zu Herzen nimmt, wird der Trabiclub solange bestehen können, wie es ausreichend Trabis gibt.


    Leider leben wir im Zeitalter der schonungslosen Individualisierung!


    Warum heißt ein Verein überhaupt Verein? Die Antwort ist leicht: Weil uns etwas vereint!!!


    Immer häufiger sehe ich, dass Leute aus bestehenden e.V.s austreten, später neue IGs gründen oder als Einzelkämpfer auftreten und sich darin bestätigt fühlen, dass jetzt alles besser wird. (s. Suchmaschine "Warum e.v.?") In Wahrheit ist das Gefühl, dass es besser läuft nur darin begründet, dass man seinen Anspruch an eine IG gegenüber dem e.V. reduziert.


    Sicher ist ein Verein eine Verpflichtung jedes gegenüber den anderen Mitgliedern, aber wenn man die nicht mehr eingehen will, kann man ja gehen.
    Allerdings gesteht man sich damit auch ein, dass man auf das, was uns einst vereinte, verzichten will.


    Auf deine Frage nach der Auflösung, gibt es also nur ein paar Gegenfragen als Antwort: Vereint euch noch was? Ist euch das so wichtig, dass ihr die Zeit als Investition und nicht als Aufwand anseht? Wollt ihr keine neuen Mitglieder gewinnen, die euren Verein am Leben erhalten, bis eure Kinder dies tun werden?
    Neue Mitglieder bringen neue Ideen und Ideale. Ein Verein ist ständig im Wandel, wenn er nicht einschlafen soll, oder wollt ihr lieber eure Erinnerung konservieren und die Erneuerung verhindern?


    Den Aufwand reduzieren (s. Vorredner), sich auf einen Stammtisch in der Kneipe reduzieren, wäre ein guter Weg, wenn ihr keine neue Unterstützung findet, die auf dem Vereinsheim besteht und es betreuen will.


    Wir sollten uns nicht zu leichtfertig aus den Augen verlieren und die Schuld auf die Zeit, auf die Arbeit oder anderes schieben. Der Zusammenhalt sollte eine Stärke sein und keine Last. Nicht das Wettrüsten auf dem Weg zum Pokal hilft uns dabei, sondern die unbürokratische Möglichkeit am Wochenende vereint neue Kraft für Arbeit und Familie zu sammeln. Unsere Kinder werden es uns einmal danken, nicht nur Individualisierung und Streben nach Profit und Macht kennen gelernt zu haben, sondern von uns Glück im Einklang mit einander gelernt zu haben. Das lässt mich hoffen, dass wir im Alter daran unseren Gefallen finden werden, wenn sie der Massstab der Gesellschaft geworden sind.

    Mehr Power - mehr Raum - bessere Storries - Barkas!

  • Hui Harald, das war salbungsvoll :zwinkerer: . Aber ich stimme Dir vollinhaltlich zu :top: !


    Wir hatten vor ein paar Jahren auch bei uns Zerfalls- und Spaltungserscheinungen, damals sogar "nur" als IG. Auch durch engagierte Ansprache von "Neuen" (ja, auch bei uns kann man ab und zu Trabis auf der Straße sehen, denen man einen Zettel unter den Scheibenwischer klemmt... - oder man liest hier im PF :lach: ) haben sich immer mehr (auch neue) Leute zusammengetan. Inzwischen sind wir gemeinnütziger e. V. mit 86 Mitgliedern (Tendenz weiter steigend).


    Klar, wie immer gibts einen "harten Kern". Manche sieht man eher selten. Aber dadurch gibts für jeden das, was er will.


    Fazit: Wenn Ihr wenigstens ein paar Leute seid, die weitermachen wollen, müßt Ihr schauen, Frischfleisch an Bord zu kriegen. Dann tut sich wieder was. Wenn Du ganz allein bist, solltest Du Dich vielleicht einem anderen Club anschließen. (Du kommst ja anscheinend aus einer Gegend, wo die Entfernungen zwischen den Pappen nicht sooo groß sind...)


    Wir haben übrigens auch paar Mitglieder mit sächsischem Wohnsitz (!!!) - Sachsen, die in Bayern wohnen, haben wir natürlich noch viel mehr :grinser:

    Früher gab's Sex, Drugs & Rock'n'Roll -

    jetzt gibts Veganer, Laktoseintoleranz und Helene Fischer

  • Nach 10 Jahren ohne e.V. muss ich sagen, dass es eine richtige Entscheidung war.


    Ich habe schon einige e.V.s kommen und gehen sehen. Das zwanglose ist bei uns wirklich das Zugpferd Nummer 1! Viele haben mittlerweile Freundin, Familie, Kinder und können nicht ständig dabei sein. Aber meist sind 90 % am monatlichen Stammtisch dabei. Auch ein wichtiger Aspekt ist das breitgefächerte Alter unserer "Mitglieder". Wir haben von 3 - knapp 70 alles dabei. Da ergänzt sich vieles und ist auch lockerer.


    "Wirtschaftsnebenräume" / Lokale haben wir hinter uns - alles nichts genaues. Unsere IG hat sich auf jedenfall gefestigt, seit es unseren eigenen Clubraum gibt. Zwanglos und mit Ostlastiger Deko lässt es sich noch gemütlicher beisammen sitzen.


    Obwohl wir über ganz Unter,Mittel und Oberfranken verstreut sind, sind wie gesagt fast immer alle am Stammtisch anwesend. Einige haben mehr als 100 Kilometer einfache Anfahrt und sind immer dabei. Das spricht eigentlich für sich.


    Neuzugänge sind auf jedenfall eine Bereicherung - wenn es passt. Auf biegen und brechen einen großen Verein möchten wir nicht haben.


    Zu guter letzt sollte man sich nicht zu oft auf der Pelle hocken. Ein mal im Monat ist ausreichend! (im Sommer kanns schon öfter sein- durch verscheidene Termine die anstehen) So hat man sich immer genug zu erzählen... :thumbup: