Anlasser dreht sehr langsam

  • Schönen guten abend ich weis zwar das schon viel über diese art von problem geschrieben worden is aber das half mir alles nicht weiter.


    Ich will nun meinen 66` Trabant wieder fahrtüchtig machen nunja der motor läuft noch nich aber zündung mein ich heute hinbekommen zu haben. Aber mein eigentliches Problem besteht darin das der Anlasser sehr langsam aber immer mit der selben geschwindigkeit dreht also ohne das irgendwie die verdichtung dagegen wirkt obwohl eine menge verdichtung da ist. (es ist komplett 6 volt anlage und der anlasser ist neu meines erachtens). Bitte helf mir einer.


    mfg franzl

    :thumbup: Gaballte 26 PS power, da haben sich die Pferdchen gelohnt :thumbup:

  • Hallo Franzi,


    wenn der Anlasser zu langsam dreht, kann das verschiedene Ursachen haben. Als erstes kann die Batteriespannung unter der Last des Anlassers zu gering sein. Das würde bedeuten, daß die Batterie entweder leer oder kaputt ist. Zweitens könnte - wiederum unter Last - zwischen Batterie und Anlasser ein großer Spannungsabfall herrschen, weil Batterie- oder Motor-Massekabel defekt, Verschraubungen oxidiert, oder Ringkabelschuhe wackelig sind. Und als drittes kann es natürlich auch am Anlasser selbst liegen, wenn er nicht ordentlich durchdreht.


    Der einfachste Weg den Schuldigen zu finden wäre einige Messungen. Zuerst misst man beim Anlassen die Batteriespannung direkt an den Batteriepolen: Unter 4 Volt darf die Spannung der 6V-Batterie während des Startvorgangs nicht absinken. Wenn dieser Punkt OK ist, misst man die Spannung direkt zwischen Anlassergehäuse und Anlasser-Pluspol, ebenfalls wieder während ein Helfer den Motor anzulassen versucht. Auch hier dürfen während des Starts nicht weniger als 4V zu messen sein. Wenn auch hier die Ursache nicht zu finden ist, liegt sie zwangsläufig im Anlasser selbst. Vielleicht hängt eine Kohle, der Magnetschalter arbeitet nicht richtig oder der Anlasser ist schwergängig.


    Viel Erfolg!


    Tom

  • Hmm die Frage ist ob hier wirklich ein Defekt vorliegt. 6V und dann noch die gerade herschende Kälte (wo war der Startversuch, draußen?), sind eigentlich normal so wie es beschrieben wird.
    Spannung beim starten am Starter messen würd ich dann auch als erstes. Ist der Starter auch wirlich ein 6V Starter?


    Mit einem 12V Starter und 12V Batterie ist das kein Vergleich.

  • so, hab grad das gleiche problem. der anlassert unheimlich langsam bis er nach 3 4 orglern stehen bleibt. nix zu machen. hab dann n aufladegerät geholt aaaaaaber ohne vorher zu messen ... selber schuld... die batt hat gute 6,24 V im ruhezustand... aber gestern früh wars VIEL kälter und er sprang gleich im zweiten versuch gut an. dann aufm nach hauseweg abends sprang er auch gut an, leider hatte ich vergessen den hahn aufzudrehen, sodass er wieder ausging und (so dachte ich) nicht genug saft für nen zweiten startversuch hatte. angeschoben ... heute dann wieder versucht, orgelkonzert. ich dachte halt, dass die fahrt gestern abend nach hause wohl nicht gereicht hat, sie wieder aufzuladen - aber sie hat ja 6,24 ...
    also sollte ich mal am anlasser messen?!

  • Die Frage wäre, wieviel unten tatsächlich ankommt. Allerdings fällt die Spannung beim Starten logischerweise eh erheblich ab. Interessant wäre die Differenz zw. Batterie und eben Anlasser. Sehr oft liegt es an den Batteriekabeln selber - gerade bei der oft noch montierten Alu-Ausführung. Ich hatte schon mehrfach welche, wo sich nach ab-/aufsägen des angepressten Kabelschuhs nur noch weißes Oxyd zeigte, statt irgendwelcher Kabelarten. Mitunter hilft es also schon, die Kabelschuhe oben abzuschneiden und an das dann "gesunde" Kabelende neue Polschuhe anzuschrauben. Sehr gerne ist auch der +Pol mit einer harten, scharzen Oxydschicht überzogen - die muß runter bis auf´s Blanke - auch im Polschuh!
    Deutliche Besserung bringt letzten Endes zumeist aber der Einbau von Kupfer-Batteriekabeln. ;)

  • Genau, mit Kupferkabeln gibts keine Probleme mehr. Meine beiden ältesten haben noch (Gottseidank) die werksseitigen Kupferkabel drin, die drehen nach über 50 Jahren noch wie Hulle!
    Ansonsten wenn er anspringt, ist alles i.O.
    6V dreht bei der Kälte sehr gemächlich, was der Sache aber keinen Abbruch tut.

  • Also vor meinen ganzen Startversuchen habe ich gemessen. Am Anlasser kamen 6,2 Volt an und an der Batterie lagen 6,24 Volt. Ist das nun so enorm, dass er jetzt sogar nicht mal mehr orgelt, sondern nur einmal klackt? Ich hab überall gemessen, wo Strom langfließt - überall deutlich über 6 Volt. Eins fand ich allerdings komisch:


    Als ich die Polschuhe nur raufgesteckt habe, also nicht richtig festgezogen habe und ich auf Zündung stellte, kam die orangene Kontrolllampe, aber sobald ich einen Startversuch unternahm, ging die lampe aus. Ein bisschen am Kabel rütteln und schon leuchtete Sie wieder und das Spiel konnte von vorne beginnen.


    Jetzt sind sie festgezurrt, und er jaulete tatsächlich einmal mehr - sogar ein bisschen schneller - aber noch weit weg von einem normalen Startverhalten. So auf dem ersten Blick sehen die Kabel nicht so aus, als würden sie auseinanderbröseln...


    PS: Wie gesagt, heute ist es hier in Rostock deutlich milder als gestern, als er noch ansprang - auf die Kälte allein will ich das nicht schieben.

  • die spannung soll unter last (also beim startversuch) gemessen werden. also:
    1. Batterie spannung von + zu - (am besten direckt auf den polen)
    2. Spannungsabfall über die Haubtleitung von Bat. + zu Anlasser +
    3. Spannung am Anlasser, also von Anlasser + zu Batterie minus bzw. auf den massekontakt bei getriebe
    und wie standard schon schrieb kann es auch zu einen spannungsabfall zwichen batteriepol und den polklemmen kommen, nachmessen auf einen batterie pol und mit den anderen messkabel auf die polklemmen.
    viel spaß beim messen

  • Wer viel mißt, mißt viel Mist... ;)


    Folgende Erfahrung nochmal dazu: ich habe es gerade bei meinem 78er durchexerziert: ein unauffälliges, nagelneues Polkabel mit einem nicht meßbaren inneren Widerstand hat selbst im Sommer bei voller Batterie gezickt anständig durchzuziehen. Ein ebenso unauffälliges, gleichen fast bei null liegen Ohm-Wert macht an der Stelle keine Zicken.......


    Wenn die klassischen Lösungsansätze wie Kabelenden vom Oxid befreien und nachziehen, Batteriepole samt Kabelanschlüssen (nicht zu vergessen die Massebrück Getriebe-Hilfsrahmen) penibel zu reinigen und zu fetten liegen meist 50% Fehler beim Kabel an sich und 50% beim Anlasser.

  • So, ich habe folgende Messungen nocheinmal getätigt:


    Ruhestand
    Batterie 6,2 - 6,3
    Anlasser 6,2


    Unter Last
    Batterie 3 - 4
    Anlasser 0 - 1


    Ohne Mist, da stand wirklich Null komma nochwas, ab und an mal über 1...


    So, und was is nun kaputt? Die Kabel? Das versteh ich aber nicht: wie kann denn dann ohne Last fast alles ankommen und unter last so gut wie nix???

  • Das liegt am Wesen des Widerstandes: Wenn ein Ventil (in Vertretung eines Widerstands) in einer Wasserleitung nur ein ganz klein bisschen geöffnet ist, kann bei stehender Leitung dennoch der volle Wasserdruck (die "Spannung") hinter dem Ventil anstehen. Jeder kennt dieses Phänomen vom Gartenschlauch, bei dem der Wasserhahn nur ganz minimal geöffnet wird, das Sprühventil am Schlauchende aber geschlossen ist: Der Schlauch ist trotzdem prall. Öffnet man jetzt den Sprühkopf, bricht der Wasserdruck im Schlauch sofort zusammen (analog zur Spannung) und die ausfließende Wassermenge (der "Strom") geht auf sehr geringe Werte zurück. Ebenso verhält es sich mit elektrischen Kabeln, die einen überhöhten Widerstand aufweisen: Solange kein Strom fließt, fällt ihr Widerstand bei einer Messung nicht ins Gewicht. Die gemessene Spannung dahinter erscheint normal hoch. Soll durch solche Kabel aber ein hoher Strom fließen, bricht die Spannung dahinter sofort zusammen. Ohne Spannung kann der Anlasser keinen ausreichenden Strom aufnehmen und die dem Anlasser zur Verfügung stehende elektrische Leistung (Leistung = Spannung x Strom) ist so minimal, das er den Motor kaum noch durchzudrehen vermag.


    Grüße, Tom

    Einmal editiert, zuletzt von TomR. ()

  • Wer viel mißt, mißt viel Mist... ;)


    klar, aber nur wenn man nich weis, was man messen will... ;)


    recognite,
    also wenn alle Kontakte sauber sind, dann würd ich sagen das die kabel defekt sind. die nächste frage is dann welches kabel ist def., dazu einfach den spannungsabfall über die leitugen messen. natürlich wäre es top wenn du gleich beide leitungen erneuerst (ist ja grad bei 6V wichtig)


    Zitat

    wie kann denn dann ohne Last fast alles ankommen und unter last so gut wie nix???

    ich versuch es mal so zu erklären:
    also stell dir die stromleitung wie eine Autobahn vor.
    --> wenn du in ruhezustand misst, dann ist das so wie nachts auf der AB (Autobahn), es ist nix los und es kommen alle fahtzeuge(elektonen) trotz baustelle an ihr ziel(den anlasser).
    --> bei die messung unter last, ist es so wie freitags im berufsverkehr auf der AB, es sind sehr sehr viele Autos (elektonen) unterwegs, und wie das immer so ist, kommt eine Baustelle (also ein wiederstand in der leitung). d.h. es kommen nur noch wenige autos (elektronen) durch.


    also soll jetzt bedeuten: ist wenig los (wie ber die ruhestrom messug) gibt es keine probleme, aber ist extrem viel los (wie beim Anlassen), dann kommt es bei einer Baustelle (Wiederstand) zu einen Stau, bzw. kommen fast keine Autos (elektronen) mehr durch. --> also kommt keiner/wenige zum ziel (zum Anlasser)


    ich hoffe das ist einiger maßen verständlich. wenn nicht sag bescheid ;)


    :edit: da hab ich mir wohl zuviel zeit gelassen :grinsi:
    @ TomR. mein ausbilder hat es auch immer probiert mir wasserleitungen zu erklären :grinser: fand ich persönlich immer als ein bisschen zu umständlich, grad wenn man schon hintergrung wissen hat,....

  • sowohl wasserschlauch als auch autobahn - beide geniale erklärung, wirklich. habs verstanden und kanns jetzt auch nachvollziehen. Also Kabel, di zu ersetzen wären, sind zum einen das Massekabel, welches von Batterie zum Getriebe (?) geht und das dicke rote Pluskabel, was von Batterie zum Anlasser geht, richtig?

  • ja genau. obwohl ich nicht wüsste, dass das pluskabel rot ist.. vielleicht ist das schon mal ausgataucht würden..? also könnte es vielleicht auch nur am massekabel liegen.

  • Und wenn du schon am neu verkabeln bist, machs gleich anständig mit mind. 25mm² und fachgerecht! aufgecrimpten Industrie-Kabelschuhen (Klauke)...


    MfG Björn

  • obwohl ich nicht wüsste, dass das pluskabel rot ist.. vielleicht ist das schon mal ausgataucht würden..?


    ja, also ich finde, dass beide recht neu aussehen, aber man weiß halt nicht, wie es unter der Isolation aussieht.


    Kann man auch diese dicken HiFi-Kabel nehmen??

  • ja dicke Hifi Kupferkabel kann man auch verwenden, am besten wäre mal den anlasser nen kleinen klapps geben, oder ne bessere batterie?!?!