"GWE 84/85 M 2.720,-" - Was ist das für eine Rechnungsposition?

  • Meine Beiden Spiralis, sowohl der mit den in die Jahre gekommen Federn als auch, der mit den O-Beinen fahren sich super und butterweich. Nix mit Wackelarsch auch unbeladen is das ziemlich bequem.
    Man kann sicherlich Vor- und Nachteile ziehen aber ich denke nicht das man die Spiralen schlecht reden muss/kann/soll...ich fahre super damit. :top:

  • Nochmal zu den GWE im Allgemeinen und zu den Spiralfedern im Speziellen:


    Man sollte sich vor Pauschalisierungen und Polemik hüten. Das subjektive Beweggründe eine Rolle spielen, ist unbezweifelbar.....


    An die Nur-Spirali-Fahrer: ist von euch schonmal jemand unmittelbar parallel eine identisch bereifte Blattfeder gefahren? Womöglich auch noch abseits des Normal-Stadtverkehrs?


    Ich behaupte nicht, das die Schraubenfeder schlechter ist - nur ist die subjektive Wahrnehmung (häufig psychologisch) eine andere als die objektive Wahrnehmung (Meßtechnik) .


    Und warum haben die meisten Fahrzeuge mit Mischfahrwerk (konkret gesagt, so ziemlich alle außer dem Trabant) die Schraubenfeder vorn und die Blattfeder hinten? Nur mal so..... ?(;)


    Vielleicht könnten Losbrechmoment, Eigendämpfung und Federkennlinie ja eine Rolle spielen?


    Man betrachte es einfach als ein 2 Jahre gebautes Übergangsmodell in Richtung vorderes McPherson-Federbein samt 4T.


    Und: ich versteige mich mal in die These das "Fahrkomfort & Fahrverhalten" sehr reifenabhängig sind...... mind. im gleichen Maße wie das Fahrwerk und dessen Zustand. Und ich nach etlichen km im Fahrvergleich bin der subjektiven Meinung, dass die erreichbaren Kurvengeschwindigkeiten mit Blattfeder über denen der Schraubenfeder liegen...... ;)


    Und das mit dem Rost ist auch so eine Sache: rein theoretisch ist die Wahl zwischen einem Spät-70er und einem Spät-80er die zwischen Pest und Cholera. Andererseits gibt es wie immer nur den Einzelfall und irgendwie haben doch recht viele End-80er überlebt. Natürlich spielt die Technik eine nicht zu unterschätzenden Rolle.


    Ich habe hier gerade die Nummer 2197 mit Schraubenfeder zur Totalrevision komplett auseinander - 88 zugelassen, 93 im Winter mit Frontschaden eingelagert. Als Begutachtungsobjekt perfekt geeignet da weder verbastelt noch seit der Außerdienststellung genutzt.


    Fazit: der Gammel marschiert gerade los, strukturell ungefährlich, es ist aber eben auch Zeit was zu tun. Und zwar an den klassischen Stellen. Kanten unter Kotflügel, Türoberteil + Kleinkram. Und auch der wird (wenn auch nur punktuell) den Sandstrahler kennenlernen (müssen).
    Danach dann Ausmerzen der entsprechenden Fehler - einer weiterführenden, schonenden Nutzung über viele Jahre steht dann nichts mehr im Weg. Das eben auch alle Schrauben in der Galvanik landen, alle mehr oder minder angegammelten Fahrwerksteile sofern notwendig überholt und neu lackiert werden ist halt zu Bildabrundung..... man ärgert sich später meist nur, das man es nicht gemacht hat....


    Der Motor ist randvoll mit Ölkohle - wahrscheinlich nur Stadtverkehr mit 33:1. Deswegen auch schon leichter Fresser Pott 1, ob die Kurbelwelle nochmal wiederzubeleben ist - wir werden sehen.....


    Aber ansonsten die "normalen" Verschleißspuren von 37.000 km, makellose Innenausstattung unter Schonbezügen und witzigerweise hier Wintersalzfraß am Motor und da dicke Ölkruste am Getriebe, dessen Erstfüllung langsam schon etwas schwarz und dick war.


    Wir haben bei uns ein neues "Mitglied", warum soll der nicht von unseren Erfahrungen profitieren und als Einsteiger den gebrauchswerterhöhten, alltagstauglichen Trabant bekommen? ;) Dazu wird gleich ein Combicamp "verordnet" und alles wird gut... :thumbup:


    Gestern ist mir ein 66er, reichlich original, pastellbraun und leicht angefressen in erster Hand vor die Füße gerollt, irgendwann wird der vielleicht mal "frei"..... das schreit nach einem Zweitprojekt des mit der Erfahrung gewachsenen.... ;)


    Sicherlich ist diese Kombination "alltagstauglicher" als ein 72er...... wie auch immer die meisten "Gelegenheitsfahrer" diese Begrifflichkeit auslegen..... ;)

    Wozu Ventile? 0,6 EDS Hemi


    Seine Freunde nennen ihn Mossi, die Anderen sprechen nur vom "dicken Typ mit der Zigarre".


    www.trabant-original.de

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  • Ich gebe mich geschlagen...den unmittelbaren Vergleich hatte ich bisher nicht. Ich sprach nur von der gefühlten Situation und Kurvenstabilität mit meinem Spirali. Da ich Trabant fahre, fahre ich schon so umsichtig und passe meine Geschwindigkeit den Situationen an...zumal ich in den letzten Wochen den ungeheuren Überland Kurven der Lausitz mit "hoher" geschwindigkeit Tribut zollen durfte. Aber nichts desto trotz kann ich sagen da er ausreichende Satbilität aufweisen kann. Allerdings habe ich auch neue Bereifung.

  • Wenn ich schon verschiedene Baujahre mit 25 Jahren Altersunterschied einfach miteinander vergleiche "kann", warum dann nicht auch in Relation dazu die Ausstattungsvarianten? Und davon abgesehen, wie macht sich eine Zweifarblackierung und eine Chromstoßstange beim Fahren bemerkbar?

    Gar nicht! - ABER:
    der Unterschied zwischen einem 72er Deluxe (mit eben nicht viel mehr als den genannten "Luxus-Ausstattungen") und einem Spät-80er S-deluxe mit (von Hause aus) quasi Vollausstattung - dieser dürfte dann doch ziemlich deutlich in Richtung Spät-Baujahr ausfallen, denke ich. - Was bei dem insofern vielleicht doch eher etwas hinkenden Vergleich deluxe - Standardversion so kaum zu erwarten ist... :winker:

    Und wenn ich mir das eher schwammige Fahrverhalten eines 89ers mit Diagonalen ins Verhältnis zu einem blattgefederten mit Radialen setze...... nun ja..... :rolleyes:

    Was nun wiederum aber eigentlich doch nichts anderes aussagt, als das Radialreifen sich "besser"/stabiler/sicherer fahren (aber nicht zwangsläufig auch komfortabler - Stichwort Kopfsteinpflaster/"Marter"straßen) - pro oder contra Federungsart ist das m.E. eher nicht... :zwinkerer:
    Einen recht deutlichen Vorteil der Spirellis hatten wir dabei noch gar nicht erwähnt: ihre doch deutlich bessere Verschleiß- bzw. Ermüdungsresistenz! Mein 89er z.B. geht mittlerweile straff auf die 90tkm zu - die Hinterfedern stehen noch astrein - die Räder kommen auch nach schwererer Beladung (wir fahren z.B. nicht selten zu Dritt oder Viert) wieder brav aus den Radkästen zum Vorschein.
    - Die völlig ermüdete Blattfeder vorn hingegen war bereits bei der Runderneuerung anno 2002/3 fällig (war obendrein angebrochen!), da hatte das Auto gerade mal runde 55 tkm runter... :zwinkerer:

  • "meiner" mit Schraubenfeder ist chic und der mit Blatt fertig.....


    "Meiner mit Schraubenfeder brauchte 5 cm Vorspannung um halbwegs mit dem originalen vergleichbaren Blattgefederten mitzuhalten..... was ist davon jetzt repräsentativ?" ;)


    Und ja, die Reifen machens scheinbar.... ;)


    Und ich votiere nochmals für die Pflege... eine ranzige und rostige Blattfeder tut sich erfahrungsgemäß schwer, nach reichlicher "Beladung" "einfach mal so" die Räderwieder aus dem Radkästen auftauchen zu lassen. Genauso übrigens, wie ein (ich würde mal "Fertigungstoleranzen bei Blatt- und Schraubenfedern zugrunde legen) "Rückschließen" mittels Vergleichen aller Art, Baujahre und Aiusstattungsvarianten durch eigene Fahrzeuge als allgemeingültig zu erklären......


    Letztendlich hat die Schraubenfeder sich durch entsprechende Vorteile mittlerweile etabliert - daraus aber ein Hohelied für die 2 Jahre verbaute Hinterachse durch die entsprechenden persönlichen Eindrücken zu komponieren....... jeder so wie er mag... ;)

  • ihre doch deutlich bessere Verschleiß- bzw. Ermüdungsresistenz


    Auch das kann, muß aber nicht so sein. Mein 89er hatte nach 13.000km bereits eine derart tiefliegende Hinterachse, daß ich wenig später einen Satz Distanzringe montiert habe. Seither siehts wieder vernünftig aus und man kann auch wieder zuladen.
    Und ja - es waren wirklich Kombifedern und die ersten Dämpfer...beides nach wie vor i.O.


    Ob es daran lag, daß er für die 13.000km satte 18 Jahre gebraucht hat? Stand-Ermüdung?

  • Hatten die alten Leutz vielleicht etwas Übergewicht? :rolleyes: Ansonsten bestätigen solche Ausnahmen zumeist die Regel, allgemein sieht man aber doch eher die blattgefederten hinten hängen, denke ich...


    Mossi: Ist halt so - der eine "singt ein Hohelied" (weil sein serienmäßiger Sensor - der, auf dem er immer sitzt - ihm das so vergleichsweise positiv vermeldet :grinser: ), der andere behauptet (eher) das Gegenteil und spricht gerne und wiederholt von der "Chimäre" - so ganz einig werden wir da wohl naturgemäß nie werden...
    Es ist - ganz richtig - hauptsächlich subjektiv basiert. Also wie immer das Motto: jedem seins... :zwinkerer: