Bremsflüssigkeit korrekt wechseln

  • Das Bremssystem wird ausschließlich mit frischer Bremsflüssigkeit gespült, mit nichts anderem!


    Grüße, Tom

  • Also, ich pumpe immer ganz durch;
    sicherlich kommt der Kolben dann in Bereiche, die er üblicherweise nicht erreichen würde. Aber, sehen wir es andersherum: Verreckt ein [lexicon]RBZ[/lexicon], komme ich auch in diesen Zylinder-Bereich, und dann???
    So gesehen, ist mir lieber, mich auf meinen [lexicon]HBZ[/lexicon] verlassen zu können. Packt er die Entlüftung mit Total-Durchtreten des Pedales nicht, ist was faul und muß sowieso instandgesetzt werden...

  • Gestern abend hatte ich erst wieder einen Einkreiser zerlegt, ging so noch ganz normal, als ich den Kolben rausdrücken wollte, gings nicht weiter, nur per Hammer und Dorn. Siehe da, hinten völlig verrostet das Ding. Ausschuß. :zwinkerer:

  • Ja gut, das beantwortet aber jetz nich alleine meine Fragen...
    Alle Ablassschrauben raus und dann pumpen?
    Und dann pumpen bis nichts mehr kommt?
    Dann neue Flüssigkeit reinfüllen und Pumpen bis was kommt und dann einfach zuschrauben?

  • Jedes Rad einzeln entlüften und immer nur eine Entlüftung öffnen (ca. halbe Umdrehung). Wo du anfängst, bleibt dir überlassen.
    Solange pumpen, bis neue Flüssigkeit kommt, siehst du dann schon.
    Bei Beginn des Durchpumpens am ersten Rad den Bremsflüssigkeitsbehälter fast leerpumpen und gleich neue Flüssigkeit drauf. Dann kanns losgehen.

  • Ist zwar rein technisch nicht relevant, aber hat sich so eingebürgert: Entferntestes Rad zuerst, und dann immer näher zum [lexicon]HBZ[/lexicon] hin arbeiten, also HR, HL, VR, VL .
    Das macht aber z.B. auch wagenhebertechnisch Sinn; Rangierwagenheber drunter, Arsch in die Höh´, entlüften, dann Schnauze hoch.
    Vielleicht sollte man Heckman´s Posting dahingehend ergänzen/korrigieren, nicht nur, bis neue BrFl kommt, lieber dann mal ein paar Minuten warten, dabei Ventil zudrehen, dann noch 2-3mal pumpen, um Schmodder, der noch in der Leitung gewesen sein könnte, definitiv auszuspülen.
    Geht auch ohne zweiten Mann: Darf ich hier aber nicht beschreiben, möchte es auch nicht empfehlen.

  • Jedes Rad einzeln entlüften und immer nur eine Entlüftung öffnen (ca. halbe Umdrehung). Wo du anfängst, bleibt dir überlassen.
    Solange pumpen, bis neue Flüssigkeit kommt, siehst du dann schon.
    Bei Beginn des Durchpumpens am ersten Rad den Bremsflüssigkeitsbehälter fast leerpumpen und gleich neue Flüssigkeit drauf. Dann kanns losgehen.

    Okay, also bei jedem Rad einfach so lange Pumpen bis der neue Saft rausläuft und wieder zudrehen? Nich das da beim loslassen des Bremspedals wieder Luft mit eingezogen wird oder so...

  • Nich das da beim loslassen des Bremspedals wieder Luft mit eingezogen wird oder so...


    Um das zu vermeiden schließt Du den Entlüftungsnippel nach dem Treten der Bremse und vor dem loslassen.
    Also immer schön


    • Entlüftungsnippel aufdrehen,
    • Bremse treten,
    • Entlüftungsnippel schließen,
    • Bremse loslassen.


    So lange, bis korrekt entlüftet ist. Und das für jedes Rad.


    Zwischendurch immer wieder sicherstellen, dass der Bremsflüssigkeit-Vorratsbehälter nicht leer läuft.

    Einmal editiert, zuletzt von Trabiteamer ()

  • Ich bekomme die Bremsflüssigkeit ohne Probleme raus.
    Jeweils Schlauch auf Nippel, aufgedreht, Auffangbehälter und ne Bockwurst essen gehen. Wenn ich wieder komme war die Leitung und der Vorratsbehälter leer.
    Dann Spiritus rein zum einmal saubermachen.
    Danach neue Bremsflüssigkeit drauf, beim 601er hinten rechts Schraube öffnen und warten bis es ankommt, dauert eine Zeit, 3mal getreten mit 2ter Person, festschrauben und dann hinten links, vorne rechts und vorne links.
    Beim 1.1er ist die Reihenfolgen anders, immer Diagonal. D.h. hinten links, vorn rechts, hinten rechts und vorn links...


    Habe in den letzten 2 Wochen 5 HBZs gewechselt und bekomme keinen Druck drauf. Muß an den neuen Trabiteile PEX RBZs liegen :( sonst hab ich keine Erklärung mehr :(

  • Nun, vielleicht ist ja doch was dran, dass man nicht ganz durchtreten soll beim Pumpen, weil dann die Manschette kaputt geht?!

  • Hallo


    Sicherlich öffnet man nicht alle Ventile gleichzeitig,sondern bei älteren Autos und Trabant


    fängt am weitestens entfernten Ventil an ,sprich hinten rechts dann h,l,v.r,vl


    Sinnvoll ist den Vorratsbehälter voher zu leeren mit einer alten Spritze um die alte Bremsflüssigkeit nicht durchs System zu pumpen.


    Nicht spülen mit Spiritus.


    Lieber DOT 3 verwenden,da Dot 4 ist synt. ist ist nicht aller Dichtgummi Freund.


    Gruß Wappes :top:

  • Spiritus zum spülen?


    Das muß wohl eine besondere Ost-Variante der Bremssystempflege sein, wenn's sogar im [lexicon]WHIMS[/lexicon] steht. Als voll ausgebildeter Westmechaniker ist mir derartiges jedenfalls noch nie begegnet, weil es zum "Spülen" des Bremssystem über die reine Entfernung der gebrauchten Bremsflüssigkeit hinaus keine Notwendigkeit gibt. Man muß also weder "Ablagerungen" noch "Schmodder" entfernen, weil sich unter normalen Umständen mit DOT3 als Bremsflüssigkeit keine bilden. Falls doch, ist eher eine komplette Instandsetzung des Bremssystems anzuraten. Oder wenigstens einmal gut mit Pressluft durch- und ausblasen. Da fliegt der Dreck auch raus und hinterlässt wenigstens keine niedrig siedenden Reste im System, die bei der kleinsten Belastung sofort in Dampf übergehen und das Pedal durchfallen lassen. Autschn!


    Eins noch zum Wunsch mancher Schrauber, unbedingt gewisse Werkzeuge beim Bremsflüssigkeitswechsel und der Entlüftung vermeiden zu wollen (man verzeihe mir bitte meinen unverhohlenen Spott in dieser Sache): Ich finde es außerordentlich erheiternd, wie viel praxisferner Unsinn zu diesem Thema allein schon in diesem Fred zum Besten gegeben wurde und harre mit Spannung der weiteren Narreteien, die sich in dieser Sache todsicher noch finden werden. [Blockierte Grafik: http://www.e28-teile.de/bilder/smilies/prust.gif]


    Es adelt die robuste Trabant-Bremsanlage, daß die Mehrheit der Katastrophenschrauber trotz (und nicht wegen) ihrer Wartungsmethoden immer noch am Leben sind...


    In diesem Sinne: Glückauf! :headbanger:


    Tom

  • Hi Tom R.,
    Das mit dem Spiritus scheint aus DDR-Zeiten daher zu kommen, frische BrFL zu sparen, damit nicht zuviel von Frischware verbraucht wird. Beim normalen Wechsel sehe ich es eher skeptisch, einzig bei Umstellung auf Silikon kann es Sinn machen, wenn anschließend mit Druckluft sauber trockengeblasen wird.
    "Schmodder", also Ablagerungen hatte ich in meiner Berufslaufbahn als Schrauber leider doch erleben müssen.
    Hatte DBA/Bendix wieder mal miserable Gummimanschetten aus unbekannter Herkunft im HA-Bremskraftregler verbaut,die sich auflösten, blieb auf dem Weg zu den beiden [lexicon]RBZ[/lexicon] einiges an schleimigen Dreck hängen; Im Rahmen der ET-Garantie mußte billigst "gemurkst" werden, da die Richtzeitwerte kein eigentlich erforderliches Zerlegen, Reinigen und Prüfen erlaubten. Da gab´s abenteuerliche Methoden, die kriminell und grausam sind, also werde ich diese hier nicht beschreiben.....
    Druckluft war offiziell verboten, da könnten ja die Manschetten des [lexicon]RBZ[/lexicon] Schaden nehmen... :doof: . Eigentlich hätte man noch in die Betriebsanleitung schreiben sollen, "am besten gar nicht bremsen, da die Anlage Verschleiß erleiden könnte."
    Sicherlich, nach einer gewissen Alterszeit müssten eigentlich Leitungen, Bremsschläuche auch ohne sichtbaren Verschleiß erneuert werden, aber, ganz ehrlich, wer macht das wirklich?
    Daher der Hinweis meinerseits, die frische Suppe erstmal ein paar Minuten wirken lassen.
    tom: Übrigens gibt es auch dann Ablagerungen, wenn die Suppe lange Jahre nicht gewechselt wurde, und der Wasseranteil schon relativ hoch liegt: Dann entstehen Rostpartikel, die sich dann unangenehm schmirgelnd an den Gummimanschetten bemerkbar machen können.
    Obwohl es dringend angeraten wäre, ich glaube vielleicht 10Prozent der "Scheunenfund"-oder Opa-Auto-Übernehmer erneuern die Bremsschläuche.
    Zum Entlüften braucht man freilich eine passende Entlüfterflasche, und einiges Zubehör. Das setze ich allerdings schon voraus, bevor jemand an den Bremsen fingert....

  • Ich verstehe nicht, warum hier aus den einfachsten Dingen immer so eine Wissenschaft gemacht wird.


    Zur "Pedalmethode": Nur dann nachahmenswert, wenn man sich einer rostfreien Anlage sicher sein kann. Sonst riskiert man vor allem die Manschetten im [lexicon]HBZ[/lexicon]. Nur leider merkt man dass oft nicht sofort...sondern z.B. erst, nachdem man schon den halben Weg zu den masurischen Seen (schmerzvolle Erfahrung) zurueck gelegt hat...Also nur geeignet, wenn alle Brensenteile erst kuerzlich erneuert wurden. Sonst: Absolutes Tabu! - auch wenn Opa und der "Sachsenring-Meister der schon sein Leben Lang nur Trabant geschraubt hat" was anderes erzaehlen. Diese Leute und ihre Erfahrungen sind manchmal auch schon ein wenig in die Jahre gekommen :grinsi:


    Ob bei "Altanlagen" dann mit Ueber- oder Unterdruck entlueftet wird, ist voellig Schnubbe. Uberdruckentlueftung (LuftpumpenVentil am HBZ-Deckel) ist was fuer "Weicheier mit gutem Gefuehl fuer den Moment, wo der Deckel wegfliegt". Unterdurckentlueftung hingegen was fuer Hobby-Physiker, die sich von den zusaetzlcihe Blaesschen im Schlauch nicht erschrecken lassen. Egal. Beide Methoden sind zuverlaessig und fachgerecht.


    Zum Spuelen: Da muss ich den Aussagen von Fritz kaum was hinzufuegen. Wer Angst vor "Schmodder" im System hat (wenn man die BreFlue wie vorgeschrieben alle 2 Jahre wechselt, hat die beim Trabi nicht), sollte m.E. sowieso alles komplett erneuern. Von Spiritus rate ich jedenfalls ab, da er gegenuebr Kunststoffen recht aggresiv ist.


    Und was DOT 3 betrifft: Schmarrn aus laengst vergangenen Tagen. DOT 4 ist heute der Standard und Manschetten dafuer ausgelegt.

  • Korrekt. Ich meinte auch DOT4, als letzter,gültiger Spezifikation auf Polyglykolbasis, schrieb aber fälschlicherweise DOT3. Mein Fehler.


    Nur am Rande: DOT5 beschreibt Bremsflüssigkeit auf Silikonölbasis, von deren Benutzung in nicht speziell dafür ausgelegten Bremssystemen üblicherweise abgeraten wird. Existieren eigentlich Erfahrungen mit der Verwendung von DOT5 in normalen DOT4-Systemen?


    Grüße, Tom

  • Fritz Reichert fährt die doch in allen Fahrzeugen, oder nicht?
    Ich habe mir jetzt auch 7 Flaschen a 250ml sehr günstig besorgt und morgen kommt die Brühe rein.


    Wissen hat eine wunderbare Eigenschaft: Es verdoppelt sich, wenn man es teilt.

  • Richtig, seit über sechs, fast 7 Jahren in zwischenzeitlich 9 verschiedenen Fahrzeugen (incl. Kollegen/ Freunden) mit SuperDOT5 problemlos unterwegs.
    4VW´s, 2 Trabi´s, 1Opel(2004), 1FIAT(2008), 1Mazda(2005).
    Allerdings ausschliesslich das Super DOT5 Silikon von AUTOMEC (USA), wie in Oldtimer-Fachmärkten und auch bei einem Trabantteile-Online-Händler erhältlich,


    NICHT das zwischenzeitlich nur noch in Restbeständen vorhandene Silikon der ersten Generation, wie es zwischendurch in der Bucht auftaucht!
    Dieses erforderte eine speziell dafür ausgelegte Bremsanlage und ist wegen Verwechslungsgefahr eigentlich vom Markt genommen worden.

    Einmal editiert, zuletzt von Fritz Reichert ()

  • Ich habe mich auch schon mit dem Einsatz von DOT 5 Bremsflüssigkeit am Trabi beschäftigt. Die Vorteile liegen auf der Hand.


    Aber wie hast du bei deinen 9 Fahrzeugen das Problem der [lexicon]ABE[/lexicon] und des Versicherungsschutzes gelöst?


    Hajo

  • Der offizielle Grund, weshalb DOT 5 hierzulande nicht zugelassen wurde ist recht simpel: Silikonoel (DOT 5) nimmt im Gegensatz zum Gluekol (Breflue DOT 3/4) selbst kein Wasser auf. Somit kann es Wasser, welches in den Spalt zwischen Bremszylinder und Kolben eingetrungen ist, auch nicht binden. Der offizielle technische Sachverstand sieht deshalb die Gefahr, dass im Winter u.U. die Bremskolben festfrieren koennten, was die Bremsanlage dann teilweise oder vollstaendig ausser Betrieb setzt.


    Wie gross die Gefahr nun wirklich ist, mag ich nicht zu beurteilen. Fakt ist aber, dass bei einem derart bedingten Unfall die Versicherung wegen grober Fahrlaessigkeit bzw. erloschener Betriebserlaubnis nicht zahlen wird. Ob man dieses Risiko nun auf sich nimmt, muss jeder selbst beurteilen.