Fettmangel Scharniergelenkwelle - Lenkungsrütteln

  • Graphitstaub macht allerdings Sinn. Die Flächen der Stümpfe und Wellen neigen bekanntlich gern zum fressen. Fett ist im Gegensatz zu Graphit wenig temperaturstabil. Somit hat man zumindest deutlich bessere Notlaufeigenschaften als nur mit Fett.
    Achja, das Scharniergelenke immer nur rappeln müssen und man beim Anfahren merkt, welche Wellenart man hat, dem ist nicht so. Ich trete gern den Gegenbeweis an.

  • Hallo,


    Habe vor ca.1 Jahr die Antriebe bei mir auf beiden Seiten getauscht.(Scharniergelenkwellen ).Bin auch noch ein Anfänger in Sachen Trabant und habe es auch geschafft.Du wolltst ein Foto vom Schmiernippel .


    [Blockierte Grafik: http://rmkpvw.bay.livefilestor…5.24-Antrieb-rechts-(.jpg]


    Tschüß Trabant Heiko


    http://www.trabant601s.de/

  • ...Achja, das Scharniergelenke immer nur rappeln müssen und man beim Anfahren merkt, welche Wellenart man hat, dem ist nicht so. Ich trete gern den Gegenbeweis an.

    Doch, doch, man merkt es immer, auch bei neuen Scharnieren. Die Laufkultur kommt bei weitem nicht an Gleichlaufgelenke heran. Das liegt weniger an fortgeschrittenem Verschleiß (obwohl es dann natürlich besonders rappelt), als mehr am ungleichförmig übertragenen Drehmoment eines Scharnier- bzw. Kreuzgelenks, wenn es einen Winkel überbrücken muß: Je größer der Knickwinkel ist, desto ungleichförmiger wird das Drehmoment. Darum merkt man's auch besonders stark beim losfahren mit eingeschlagenen Rädern. Für die, die generell bei jeder altbekannten Wahrheit wissen wollen, wo sie beschrieben steht, gibt's Wikipedia.


    Grüße, Tom

  • Tom ich ziehe es nicht vor, mich mit dir zu streiten. Aber das stimmt nicht generell. Das rappeln >kann< bei zu weit aufgesprengter Feder auftreten. Ansonsten kannst du die unterschiedlichen Kraftmomente nicht spüren, da die viel zu klein sind. Falls doch, ist und bleibt was faul. Um dazu eine falsche Aussage zu treffen, fahre ich schon zu lange mit beiden Versionen in mehreren Fahrzeugen...
    Aber vielleicht findet sich ja mal die Gelegenheit, dann darfst du gern mal ans Lenkrad... :zwinkerer:

  • Schaue dir mal auch deine Felgenbefestigungslöcher an. Wenn die ausgeleiert sind, rappelts auch. Da kannst du Mitsubishi Radmuttern nachrüsten, bei mir hat es einiges gebracht.

  • Zitat von heckman

    Tom Das rappeln >kann< bei zu weit aufgesprengter Feder auftreten. Ansonsten kannst du die unterschiedlichen Kraftmomente nicht spüren, da die viel zu klein sind.


    welche feder? :verwirrt:



    ansonsten danke für das bild vom schmiernippel :)

    Trabant Kübel Bj.75, Anhänger P50 Bj.68, Citroen Berlingo Bj.07, BMW E34 520 24V Bj.95

  • Also ich reihe mich mit meiner Meinung (und letztendlich meinem Trabi) mal zwischen Tom und Heckman ein :zwinkerer:


    Beim geradeaus losfahren merk ich garnix, da rappelt und wackelt nix.


    Nur unter aus Sicht des Gelenks erschwerten Bedingungen, zb bei eingeschlagenen Rädern beim Abbiegen (hinzu kommt noch das meine Pappe 90mm tiefer is) lässt sich seit der Reparatur etwas merken. Und dann auch nur wenn man wirklich drauf achtet. Man darf aber die Gewohnheit nicht unterschätzen, also unterm Strich merk ich im Alltagsbetrieb garnix.


    Also von "Unterschied wie Tag und Nacht" zwischen heilen Scharnier- und Gleichlaufgelenkwellen glaub ich mal so garnix.


    Wenn man natürlich nen Trabi mit ausgeschlagenen Buchsen, verschlissenen Gelenken usw mit einem vergleicht bei dem alles in Ordnung ist - na klar is das ein riesen Unterschied :zwinkerer:


    Chrom

  • Vermutlich besitzt das Wort "Rappeln" in Bezug auf Sachsenring-Erzeugnisse irgendwie eine andere Wertung als bei anderen Fahrzeugen und zwar in dem Sinne, daß nach einem "Rappeln" beim Trabant meist sehr kurz darauf die große Stille eintritt. :grinser: Das meinte ich natürlich nicht.


    Aber: Wenn ich morgens von meinem Parkplatz starte, dann muß ich für die nötige Spitzkehre erstmal voll links einschlagen, um nicht mit dem gegenüber liegenden Bordstein meine schön neu aufgebauten Räder zu ruinieren. Dabei merke ich auf jeden Fall, daß da ziemliche Kräfte auf das Lenkrad wirken, besonders wenn die Gelenke und das fett noch kalt sind. Aber das ist aber eben kein Defekt, sondern eine Eigenart der Scharniergelenkwellen und das macht auch Heckis Scharniergelenk-Trabsel ganz genauso. Direkt hören kann man das nicht, aber man merkt schon, daß zwischen diesem Manöver und demselben, wenn ich es mit einem Twingo ausführe (Frontantrieb, Gleichlaufgelenkwellen), Welten liegen: Der ganze Wagen zittert dabei und das Lenkrad will auch ordentlich festgehalten werden, sonst macht die Fuhre was sie will. Hinzu kommt noch, daß die Scharniere im Gegensatz zu den Gleichlaufgelenken auch im Neuzustand immer ein erheblich größeres Drehspiel (da isses wieder, mein geliebtes Drehspiel... :winker: ) aufweisen und das kann natürlich mit Geräuschentwicklung einhergehen. Besonders dann, wenn die im Schiebebetrieb nicht vorhandene Laufkultur des Zweitakters an den Gelenken zerrt und ruckt. Nun habe ich noch keinen Trabant mit Gleichlaufgelenken gefahren, denke aber, daß dieses Verhalten dort in dieser Stärke nicht vorhanden ist. Beim normalen Geradeauslauf markt man in der Regel aber nichts von den Drehmomentschwankungen, denn dafür ist der Knickwinkel zu klein. Außer natürlich, es fehlt Fett. Im übrigen wurden Achswellen, Scharniere und Antriebswellen beidseitig vor etwa 6.000km erneuert, weshalb ich auch nicht glaube, daß sich meiner in dieser Hinsicht anders verhält, als andere gut gewartete Exemplare.


    Als ich den Trabi im Oktober gekauft und "aus den Tiefen des Ostens" überführt habe, da dachte ich aber, mir reist's die Mühle jeden Moment in Stücke! Das was damals bei jedem Losfahren anhob war schon kein Gerappel mehr, sondern ein mittleres Pappenbeben. Klar: Gelenke ziemlich trocken und mit samt der Achsaufhängung ausgeschlagen. Trabant halt...


    Trotzdem wäre mir der Aufwand einer Umrüstung für das Ergebnis zu hoch. Wollte ich nun gerade Fahrkomfort, würde ich eine andere Marke fahren.


    Grüße, Tom

  • Neben der (auch m.E. deutlich spürbar besseren!) Fahrkultur haben die Gleichlauf-GW noch einen unschlagbaren Vorteil: sie sind für die geringe Motorleistung des 601ers eigentlich völlig "überdimensioniert" und halten deswegen (normalerweise - bei normaler/pfleglicher Behandlung und regelmäßiger Kontrolle der Manschetten/deren rechtzeitgen Austausch) nahezu "ewig". :top:

  • Dazu fällt mir etwas aus den 70er Jahren(des letzten Jahrhunderts) ein. Ich hatte einen Renault 16 und da waren nach etwa 30.000km die Antriebswellen im Arsch, anschliessend musste ich die neuen Wellen mehrere 100 km langsam (max 60 km/h) einfahren, katastrophal.


    Zufällig hatte ich danach Schulung zu halten bei UNICARDAN (als Computer Experte) und habe mich bitter beklagt. Darauf hat mir einer der Kursteilnehmer erklärt:


    Natürlich bauen wir auch bessere Antriebswellen, die ewig halten, aber Renaullt sagt, der Kunde würde das nicht bezahlen, also liefern wir die billigen Wellen und freuen uns über den großen Umsatz mit Ersatzteilen...

  • Hallo
    ich möchte bei Meinem P50 die Antriebe umrüsten ,dieTeile habe ich alle zusammen.Leider sind die Gummimanschetten der Gleichlaufgelenkwellen porös dehalb werde ich diese tauschen .Nun Meine Frage wieviel Fett kommt in die neuen Gelenke und kann ich auch verstellbare Spannbänder nehmen oder gehen nur dies Pressbänder.Welches Fett ist zu empfehlen?


    MfG Maik

  • Normales Lagerfett, bestenfalls mit Graphitanteil.


    Ich glaube mich zu erinnern, dass die Antriebe mit jeweils 20 Fettpressen-Schüben gefüllt werden.

  • Ich glaube mich zu erinnern, dass die Antriebe mit jeweils 20 Fettpressen-Schüben gefüllt werden.


    Das bezieht sich auf die Scharniergelenkwelle. Bei der Gleichlaufgelenkwelle ist der Hohlraum zu ca. 70% zu füllen.

  • Es gibt spezielles Fett für Antriebswellengelenke im Ersatzteilhandel. Dabei handelt es sich in der Regel um Fett mit hohem MOS2-Anteil.
    Man macht nichts verkehrt, einen kleinen Betrag mehr in gutes Fett und Manschetten zu investieren. Dann hat man sehr lange Zeit Ruhe.

  • Mal eine Frage bzgl. der Haltbarkeit der Scharniergelenkwellen: Laut "Ich fahre einen Trabant" halten die Wellen wohl ca. 100.000km. Kann das bei heutigen Straßen, hochwertigem Fett à la LM47 etc. auch noch mehr sein?


    Wie lange halten eure Wellen und Gelenke schon?

  • Oh - darauf eine verläßliche Antwort zu finden, ist recht schwer.


    Denn die Fahrzeuge mit Scharniergelenkwellen werden ja fast alle nur noch im Oldtimer-Gelegenheitsbetrieb genutzt. Bis da 10.000km zusammenkommen, dauert es lange - und 100.000km erreicht man fast nie in einem Leben. Außerdem findet überdurchschnittlich oft Wartung und Pflege statt.

  • hehe, und wenn ich die formulierung "bei heutigen straßen" lese, denk ich, die wellen sollten eher nur die hälfte der vorgeschlagenenen kilometer halten....MOL und das Land Berlin sind seit vielen jahren echte Musterknaben in der straßenpflege, was sich z.Z. wiedermal deutlich sehen lässt.
    aber grundsätzlich ist es denk ich extrem selten, dass jemand ne alltagspappe mit scharnierwellen bewegt, sprich: wenn man sich für diese entscheidet, sollte man eigentlich bei entsprechender pflege auch ne ganze weile ruhe haben :)

  • es gibt gelenkwellenfett! ob graphit hin oder her, es sollte fett sein was nicht hart wird! das gelenkwellenfett ist quasi flüssig.


    ich fahr seit jahren schaniergelenkwelle (hab auch ein mit tripoiden) ich stehe Tierisch auf das anfahrverhalten...macht die sache rustikaler!!! ;)