Opel will den Wartburg exhumieren

  • Ja, stimmt Jan, hab ich heute auch im Radio gehört. Die wollen eine Billigmarke, so wie Dacia bei Renault.
    Das macht aber viele Probleme! Gerade für die Arbeitnehmer im Osten, den dann haben die wiedeer ein Druckmittel im Kostenvergleich mit den Standorten in Rumänien...

  • Ich kanns auch nicht verstehen, das ist ja nun schon fast Spott auf alle [lexicon]DDR[/lexicon] und IFA-Fahrzeugmarken :meckerkop: :doof:

    Ohne Arbeit früh bis spät,
    wird dir nichts geraten,
    der Neider sieht das Blumenbeet,
    aber nicht den Spaten!

  • Es würde sich ja lediglich um den Namen handeln mit erhofften Synergieeffekten...


    Genau diese Synergieeffekte werden nicht kommen. Da kommen mir sofort wieder die Bilder von dem "New Trabi" des Modellautoherstellers hoch :verwirrt: .


    Name - Farbe und eventuell noch 1 - 2 ähnliche detais am Design aber Motor vom BMW 1er und utopische Preise. Und dann denken die die Ossis kaufen den Wagen wegen der schönen Erinnerungen von wegen Ostseefahrt mit 2 Kindern, Zelt und Proviant für 4 Wochen und legen dafür fett Kohle hin.


    Bei einem "New Wartburg" in Konkurenz zum Logan sehe ich das ähnlich. Das Wartburgdesign von früher werden sie ja wohl nicht kopieren. Soll das Ding dann so aussehen wie ein Allerweltsauto, den Namen tragen und billiger sein als der Dacia?


    Quatsch.

  • Ich hab das heute in der Zeitung gelesen, nebst Bild des Autos...


    Und es ist eine absolute Frechheit. Die Kiste sah aus wie ein Corsa (von dem es auch die Technik hat) nur mit anderem (Wartburgdesign) Grill. Hatte also ausser dem tollen Chromschriftzug im Grill nichts aber auch garnichts mit Wartburg zu tun.
    Ich finde, das sollte man tunlichst lassen, Beleidigung für Wartburg :dududu:




    mfg

  • Wieso? Wenn man im Eisenacher Konstruktionsbüro gedurft hätte wie man gewollt hatte, wäre die 353er Karosserieform nie so lange produziert worden!

  • Das wird wohl bloß ne Fotomonatge gewesen sein...hab auch son Bild gesehn. Sah eher nach Oberklasse/obere Mittelklasse aus irgendwas in Richtung Insignia. ich denke nicht das es schon nen Prptotyp gibt!?!
    :winker:

  • @ Falko
    genau darum geht es aber! Es soll ein Auto produziert werden, mit einer relevantenbekannten Marke, um Käufer für das Billigmodell ( so nach dem Motto "ah, den kenn ich")zu finden und die Werkstattstrukturen ( wie bei Renault) weiter nutzen zu können. Jedoch werden dann eben auch nur die Löhne gezahlt um probfitabel zu werden/bleiben. Oder man läßt es wieder.
    Nicht desto trotz...der Erfolg von Dacia zeigt es doch, dass es gar nicht so falsch ist. Nur keiner sagt dazu, was die in Rumänien für Stundenlohn haben.


    Sollen dann die Wartburgbauer und Mechaniker auch die Billigvariante sein?

  • FREDDY,
    hast ja Recht.
    Wenn das AWE als eigenständiger Automobilhersteller weiter bestanden hätte würden heute auch Nachfolger des 1.3 mit moderner Technik und zeitgemäßem Design auf den Strassen zu sehen sein aber eben als konsequente Weiterentwicklung und in der Tradition des AWE.


    So ist nun aber Opel am Standort und produziert den Corsa und das eigentlich erfolgreich.
    Warum sollte der Name Wartburg herhalten?
    Sollen sie doch einen Corsa als "Wartburgedition" in Anerkennung der Leistungen der Eisenacher Automobiltradition auflegen.
    Das ist ein Flop oder eine Zeitungsente.

  • Naja, was erwartet Ihr denn von einem Billig-Ableger, bzw. einer Billigmarke von Opel? Ein Retro-Wartburg im Stile eines Mini oder New Beetle wird es mit sicherheit nicht geben.
    Es wird halt ein Opel mit Komponenten aus älteren Opels und/oder einfachen Materialen und einfacher Ausstattung. Eben wie bei Dacia. Oder wie der Pointer, der Gol und die Jetta/Bora-Varianten bei VW. (einfach mal unter "Modelos" druchklicken)

  • Was hier wieder so gemeint und geschrieben wird :augendreh:


    Grundsätzlich verkaufen Automobilhersteller nicht nur Blech und Technik, sondern der Anteil an Image ist hoch und wird auch immer größer.
    Opels Image soll das von soliden und inovativen Fahrzeugen nach alten deutschen Tugenden sein. Gut, das tatsächliche Image ist eher das vom sinkendem Schiff - aber alles andere als gewollt. Davon will man wieder weg.
    Opel hat sich ja zB auch im Bereich der Sportwagen versucht. Objektiv gesehen vielleicht garnicht mal so schlecht. Aber mal ehrlich, was fährst du? Nen Ferrari, und du? Nen Porsche und du? Nen Opel - da passt einfach was nicht, rein vom Image.
    Jetzt kann man son Image aber nicht nur aufbauen, sondern auch zerstören. Baut ein Hersteller nu nen Modell, mit dem er allen "Fans" vor den Kopf stößt weil es ganz weit von der Stammlinie entfernt ist (wenn zB Ferrari unter seinem Markennamen nen Kleinwagen für unter 9000,- Euro raushauen würde), wirkt sich das gleich auf die ganze Marke aus. Will man das wieder rückgängig machen, kostet das viel Zeit und Geld. Frei nach dem Motto was erst einmal in den Köpfen der Kunden drin ist....
    Klassischtes Beispiel hierfür ist wohl Ford (USA), seinerzeit immerhin einer der "Großen" auf dem US-Markt, hat sich mit einem einzigen Modell, dem legendärem "Edsel", fast selbst das Genick gebrochen.


    Seitdem gilt es in der Autobranche als völlig normal, das man "andere" Autos auch unter nem anderen Markennamen anbietet.
    Nehmen wir ne andere deutsche Firma, den VW-Konzern:
    Es gibt VW's, aber aus dem gleichen Hause auch Seats, Skodas usw.
    Alles Namen mit Tradition, bei Skoda beispielsweise hat man sich nicht nur des Markennamens bedient sondern auch gleich Modellbezeichnungen mit übernommen. Schaut euch mal alte Oktavias und Felicias an und überlegt was die mit den gleichnamigen Schwestern aus VW-Zeiten gemein haben


    Zurück zu Opel, die sind kriesengeschüttelt und suchen händeringend nach Wegen aus der Krise. Das wollen die nicht nur, das müssen die sogar. Ohne staatliche Bürgschaften und anderen Hilfen wird das nix, die Hilfestellungen sind aber immer an neue, erfolgversprechende Konzepte gebunden.


    Eine von diesen Ideen ist nu ein Auto das weder besonders inovativ, luxeriös oder technisch ausgefeilt ist, sondern, zumindest im Idealfall, praktisch, zuverlässig und vor allem günstig sein soll. Das entspricht nicht dem gewolltem Opel Image (schaut euch mal die Insignia Werbung an), also muß ein neuer Markenname her - so wie es andere Hersteller seit Jahrzehnten machen.
    Opel produziert in Eisenach, man sucht nach einem Namen mit "Klang", im Idealfall einem der in den Hinterköpfen als Automarke schon existiert, der soll nicht billig klingen - was liegt da näher als Wartburg?
    Ich find die Idee garnich mal so doof :zwinkerer:


    Es geht aber nur um Namen und Images - nen Nachfolger von 353 und 1.3 will doch kein Mensch erfinden :zwinkerer:
    Die gedankliche Verknüpfung Wartburg-kenn ich-solide, zuverlässige und etwas bessere Autos in den Köpfen der potentiellen Kunden ist natürlich erwünscht. Ob die ganze Nummer wirklich zustande kommt, wenn ja dann auch so funktioniert und letztendlich Opel rettet? Wenn ich das wüsste könnte ich damit viel Geld verdienen :lach:


    Chrom

  • das mag sein Chrom.....ändert jedoch nichts an den wirtschaftlichen Gegebenheiten, welche ich ansprach. Warum ist VW nach Spanien und in die Tschechei gegangen. Es ist altbekannt, was ein rumänischer Autobauer im Monat verdient. Sollen jetzt die Eisenacher Opelaner auch nur noch 400,-€ im Monat bekommen damit sich das rechnet? Der Verkaufspreis ist sogar um knapp 2000,-€ niedriger, denn die reden von einem Auto von 7000,-€! Auf wessen Kosten geht das?


    Zweifellos geht das Geschäft, weil hier die Sparer eher das Auto aus den neuen Ländern kaufen würden, denn das aus Rumänien. Was wird dann mit Dacia..es werden wieder EU Mittel fliessen....das bezahlen wir dann wieder alle.


    Sorry, ganz geh ich da nicht mit...merkt den hier niemand, dass die Gemeinschaft wieder beschissen wird, wie bei der Abwrackprämie? Wir bezahlen doppelt! Erst die Staatsbürgschaften von Opel, dann die Billigproduktion im eigenen Land, die auf Kosten der Arbeitnehmen geht.

  • Naturlich hat Darkfisch schon recht, aber wenn die von opel das ordentlich umsetzen und der Wagen kein billig scheiss würd, warum nicht.Ich find so ne eher Spartanischen Autos alla Dacia schon nicht schlecht, denn bei den anderen bezahl ich haufen zeug, was ich Persönlich nicht haben möchte.Des weiteren hat so ein Auto mit einer geringeren Austattung auch Gewichtsvorteile, die Tankrechnung würd es zeigen.

  • Tja, ich seh's eigentlich auch so @Sandro. Und was bleibt Opel bei seiner momentanen wirtschaftlichen Lage auch anderes übrig, als auf den schon rollenden Zug schnell noch aufzuspringen (siehe Renault, VW u.a. - von den "Billig-Reisdampfern" mal ganz abgesehen...). In wieweit es das einheimische Produktionspersonal zu spüren bekommt, bleibt abzuwarten. Glaube aber mal eher, daß die Zulieferer in "Hinterposemuckel" produzieren werden - wenn, ja wenn es überhaup dazu kommt...


    Im Übrigen, als ich meinen Traffic abgeholt habe, stand 'n Logan für 15.900,00€ in der Halle - kannst also mit entsprechender Ausstattung auch gerne mal das Doppelte vom "Kassengestell" hinblättern - kein Problem...




    Ein Volk, das den Wohlstand höher schätzt als die Freiheit, wird am Ende beides verlieren - zuerst den Wohlstand und dann auch die Freiheit
    (Olov Palme)

  • Also einer Sache sollte man sich auch bewusst sein: Qualität + Billig funktioniert in deutschland NICHT!
    Das gilt für Image genauso wie für Produktion.


    ...und selbst wenn man das Image noch positiv gestalten kann, so werden definitiv die Produktionskosten hierzulande einem "Billigauto" ein jehes Ende setzen.


    Die Arbeitsstunde kostet eine Firma hierzulande ca. 40Eu (Lohn + Nebenkosten), für 40Eu kann ich in anderen Ländern die Leute einen ganzen Tag beschäftigen...
    Die Begründung findet man sicher zum einen in den Löhnen, was man aber nicht vergessen sollte sind die unterschiedlichen Sicherheitsstandarts.
    Ich übertreibe mal ein wenig (Bsp. nur zur verdeutlichung der Sicheheitsstandartskosten):
    Stellen wir uns vor, wir haben eine Muscheltauschstation...
    In deutschland sind die Sicherheitsstandarts hoch, meine gesetzlich vorgeschriebene Ausrüstung (Tauchanzug, Tauchflasche etc.) kostet mich ~500Eu. (k.a. ob der Preis reel ist, ich tauche nicht)
    Habe ich diese Tauchstation in , meinetwegen Indien oder so, kostet mich meine "Ausrüstung" 4,90Eu, da sie nur aus Tauchbrille und Schnorchel besteht. Der wirtschaftliche "Wettbewerb" kann kein fairer "Wettbewerb" sein, weil die Spielregeln völlig andere sind.


    Solange dieser Sachverhalt noch so ist, solange wird die deutsche/französische/amerikanische Industrie nicht konkurrenzfähig sein!
    Das einzigste was in der Zeit des weltweiten Handels da Abhilfe schaffen könnte, wären gleiche Spielregeln für alle. Soll heissen, 10eu Stundenlohn in D, in USA, in China, in Russland und auch in Indien etc.
    Da aber gerade Entwicklungsländer sich damit selbst einen Ast drehen würden, wird das nicht passieren.


    Oder, das wäre die andere Variante, wie es bereits bei den japanischen Fahrzeugherstellen mal war (noch ist?), das man eine Importgrenze setzt.
    Allerdings hat das den Haken, das Deutschland zusehr Exportabhängig ist und die Reaktion darauf wohl von anderen Ländern die selbe auf unsere Produkte wäre.


    Logische Schlussfolgerung, wenn deutschland nicht Industriell verhungern will, muss innenpolitisch eine Lösung her.
    Die einzigste effektive Lösung wäre, Abgaben runter. Haken daran, deutschland ist nahezu pleite, eine Senkung der Abgaben ist finanziell nicht vertretbar. (also verabschiedet euch schonmal von solchen Wahlversprechen die man momentan wieder so liest :augendreh: ) Die logische Folge wäre der entgültige Staatsbankrott.


    Bleibt nur noch die finanzielle Unterstützung der Industrie durch den Staat... Naja, selbes Elend wie oben, nur anders verpakt.: Kasse leer, keine Unterstützung.


    Das einzigste was Opel kurzfristig helfen könnte, wäre eine Firma die zu Opel gehört, welche nutorisch rote Zahlen für Opel schreibt und dann insolvent geht. Das wäre zwar in meinen Augen wirtschaftskriminell, scheint aber gängige Praxis zu sein... (man muss ja nicht zugeben das es von vornherein so geplant war)


    Ich könnte mir z.B. vorstellen, da man ja keinen Marktanteil verlieren möchte, das man Wartburg wieder reaktiviert um das Werk in Eisenach über die Kriesenzeit zu retten und die Produktion von Opelmodellen vorrübergehend in einem anderen Werk zusammenlegt.
    Um die Neugründung, die Entwicklung und die Produkte möglichst billig zu halten, nimmt man jetzt alte Opelkomponenten und verkauft sie als "neu".
    Jetzt schreibt Wartburg mit seiner Produktpalette rote Zahlen mit dem Werk in Eisenach. Bedingt duch Fördermöglichkeiten etc. kann man so das Werk auf ganz legale weise über die Kriese retten und hat die Kosten nicht. Das "schlimmste" was Opel passieren kann, ist das Wartburg eine gut gehendes zweites Standbein wird...


    Möglich wäre auch, anstatt der Verlegung der Produktion der Opelmodelle von Eisenach, das Wartburg für Opel die Autos zusammenschraubt. Auf diese Art könnte man sich seine Gewinn/Verlustrechnung schönrechnen... Jenachdem wie man es benötigt, kann man regulieren wer die Unkosten trägt...


    Aber ich glaube das führt zuweit, das ist deren Sache.
    Grundlegend würde es aber genug wirtschaftliche Aspekte geben, die durchaus für eine Reanimation von der Firma Wartburg sprechen könnten. ...und wenn es nur eine vorrübergehende Reanimation wäre...


    Grüße,


    Marco

  • Im Übrigen, als ich meinen Traffic abgeholt habe, stand 'n Logan für 15.900,00€ in der Halle - kannst also mit entsprechender Ausstattung auch gerne mal das Doppelte vom "Kassengestell" hinblättern - kein Problem...


    Und genau das ist einer der Punkte, dass das auto in wirklichkeit doch bissel mehr kostet, aber immernoch günstig ist, im vergleich zu der Konkurenz.
    Und von 400€ die die Rumänen verdienen können die aber gut leben, wieviel da hier die Firma dran verdient ist doch nirgens nieder geschrieben.
    Also wenn Opel die sache gut durchführt find ich das gut das eine Ostmake wieder lebt.

  • Also meine Meinung zu einem "Corsburg" oder "Warta" (was anderes ist das ja dann nicht) ist die, daß die mal machen sollen. Im Prinzip wäre für mich ein Wartburg, wenn er die Tugenden eines Wartburg hätte und das sind eben: überschaubare Technik, leicht zu reparieren, robust. Dann können die ihren abgespeckten Corsa von mir aus Wartburg nennen. In so einem modernen Auto gibt es viel Mist, den man mit kaufen muß. Wenn meine Frau nicht meckern würde, dann wäre die Klimaanlage im Mondeo wohl seit dem Kauf 2003 noch nie benutzt worden. Die Liste ließe sich fortsetzen, denn wozu brauche ich Stabilitätsprogramm, elektronische Anfahrhilfe, Automatikgetriebe und so einen Scheiß. Die Gesetze der Physik lassen sich nun mal nicht überlisten und ein Auto mit BSE (kleiner Scherz, gemeint war ESP) fliegt genau wie eine alte "Pappe" von der Straße, wenn keine Reibung mehr da ist. Die Autos werden nur unnötig schwer durch den Quatsch. Man bedenke, daß der aktuelle Golf etwa genau so viel wiegt, wie 2 Stück Golf 1! Einzig ein ABS würde ich empfehlen. Und noch was, der Wartburg 353 [lexicon]W[/lexicon] war in seiner Standardausführung wirklich ein nackiges Auto!


    Gruß Jürgen :winker: