H1-1 Sparvergaser regenerieren

  • Er läuft bei Volllast etwas fetter, wobei man die 115 gegenüber der 113 nicht merkt.

    Sie ist aber besser beschaffbar.

  • Okay! Da habe ich eigentlich keine Last mit. Mir ging es nur um das Schieberuckeln im Teillastbetrieb (40 im dritten bei konstanter Geschwindigkeit z.B.). Aber dieses Schieberuckeln ist wohl normal...

  • In Maßen ja, zu viel schadet aber dem Antriebsstrang. Du kannst dir aber ein Getriebe einbauen, welches den Freilauf auch im 3. Gang hat.

  • Minimiert das wirklich so deutlich das Schieberuckeln? Außer im 4. Gang kann man ja mit dem 28 H1-1 in keinem Gang konstant eine Geschwindigkeit fahren ohne Ruckeln...

    Ich sehe es jetzt erst. Nein, das hat mit dem Schieberuckeln nichts zu tun. Ich habe ja ein paar Beiträge später geschrieben, dass ich hier eigentlich die Zusatzdüse meinte. Ich hatte Hegaus Beitrag nicht richtig gelesen und daher die Düsen verwechselt. Die von mir gemeinte Zusatzdüse wirkt nur im Volllastbereich und da reduziert die größere Düse etwas das Volllastklingeln und macht manche Motoren auch etwas spritziger, den Unterschied merkt man jedoch kaum im Verbrauch.


    Hegaus Vorschlag war jedoch die Leerlaufkraftstoffdüse etwas größer zu machen. Ehrlich gesagt, wüßte ich nicht, warum dass direkt das Schieberuckeln verringern sollte. Das erweitert ja zunächst erstmal nur den Einstellbereich der Leerlaufgemischschraube. Aber er wird da sicher aus Erfahrung sprechen.


    Gruß, Felix

  • Schieberuckeln hat man doch nur bei zuwenig Gas. Ich merke immer wieder, wenn ich mal jemanden meinen Trabi fahren lasse, der nur moderne Autos kennt, daß die Leute die richtige Technik nicht beherrschen. Die nehmen das Gas zu weit zurück. Im dritten immer mit genügend Gas fahren und bei Erreichen der Wunschgeschwindigkeit entweder in den vierten schalten und den Freilauf nutzen oder, wenn die Geschwindigkeit dafür zu gering ist, eben den Leerlauf wählen. Das ist doch das schöne, daß ein Zweitakter eben anders gefahren werden muß als die Viertakter.

  • Man muss den Trabant aber auch mit einer gleichmäßig langsamen Geschwindigkeit fahren können im Stadtverkehr, da zuckelt es eben manchmal mit 40 in der Ebene dahin und das ist zuwenig für den 4.

    Soll man da immer vom 3. in den Leerlauf und zurück wechseln? Klingt mir etwas sehr praxisfremd. Man braucht hier eben die geringe Gaspedal-Stellung, wenn man nicht den Vordermann anschieben möchte. ;)


    Meiner ist beim Thema Ruckeln relativ unauffällig, nur in manchen Geschwindigkeitsbereichen in der Stadt oder im Stau auf der Autobahn tritt es manchmal auf (28H1-1 und EBZA).


    Den Begriff Schieberuckeln kenne ich übrigens für den Schiebebetrieb bei Bergabfahrt, da kann man tatsächlich den Gang rausnehmen. Hier geht es aber mehr um magerruckeln bei konstantem Tempo auf der Geraden, denke ich.



    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Nach langem Suchen bin ich dann darauf gestoßen, dass diese Bezeichnung nur in einem einzigen originalen Dokument vorkommt, welches Ende 1985 einige Detailweiterentwicklungen des H1-1 vorstellt.

    Na dann helfe ich dir deine Sammlung zu vervollständigen. Ich mußte ne Weile kramen, daher erst jetzt. Warum das so bezeichnet wird weiß ich nicht. Aber schau selber :)




    Und was mir zum E noch eingefallen war, nur leide finde ich das Dokument nicht,

  • Wow! Wie geil! Vielen Dank für dieses Fundstück. Ist das Heftchen verkäuflich? Oder kann man es mal für einen ordentlich Scan ausleihen?


    Edit: Absurder Weise ist hier auch der H1-1E mit dem alten Ansaugkrümmer abgebildet. Verrückte Welt!

  • Ich hab ganz einfach über google gesucht und in einem Antiquariat bin fündig geworden und habe dieses Einzelstück dort gekauft (14€) :)

    Die haben nur noch ein paar unbedeutende Betriebsanleitungen und Rep.Handbücher.

    http://www.antiquariat-schmidt.de/


    Das Einzige was ich selber schon hatte ist das hier:


    Das ist für P50, P60 und 601.

    Aber da ist auf 12 Seiten nur Beschreibung, Bedienung, Einstellung, Typenverzeichnis, Regenerierungsbetriebe........ keine Ersatzteilliste.

  • Prima, dass hier mal alles Wichtige so kompakt zusammengefasst steht! :thumbup:


    Ergänzen möchte ich noch - da ich es oft falsch gesehen habe - dass der 125mm lange Plastschlauch zur Schwimmerkammerbelüftung einen Innendurchmesser von 7mm aufweisen muss. Da achtet man nicht unbedingt drauf, es hat aber erheblichen Einfluss.

  • Ach, interessant das mit dem Innendurchmesser des Schlauches. Werde ich gleich mal in meinen Aufzeichnungen ergänzen. Ich habe mehrfach den Hinweis gefunden, dass diese Länge unbedingt eingehalten werden muss, aber keine gute Erklärung. Es wird wohl etwas mit den Druckschwankungen bzw. der schwingenden Gassäule im Saugrohr zu tun haben. Wichtig ist ja erstmal, dass hier die korrekten Werte vom Hersteller stehen. :)


    Ausgelacht wurde ich auch schon wegen dem Hinweis. Aber sollen sie ruhig lachen und meinetwegen auch weiter Blockvergaser fahren. Ich nutze derweil die Vorteile des neuen Vergasertypen und erfreue mich daran. :)


    Gruß, Felix

  • Schieberuckeln hat man doch nur bei zuwenig Gas. Ich merke immer wieder, wenn ich mal jemanden meinen Trabi fahren lasse, der nur moderne Autos kennt, daß die Leute die richtige Technik nicht beherrschen. Die nehmen das Gas zu weit zurück. Im dritten immer mit genügend Gas fahren und bei Erreichen der Wunschgeschwindigkeit entweder in den vierten schalten und den Freilauf nutzen oder, wenn die Geschwindigkeit dafür zu gering ist, eben den Leerlauf wählen. Das ist doch das schöne, daß ein Zweitakter eben anders gefahren werden muß als die Viertakter.

    Wenn man in Berlin die Trabidafari sieht, kanns einem auch schlecht werden. Wie die leute da die Trabis fahren, die haben einfach Null Ahnung und Gefühl für die Sache. Es gibt ja generell viele Leute die kein Gespür für Drehzahlen und die Belastung des Motors haben. Diejenigen sollten vom quirligen Zweitakter lieber gleich die Finger lassen und sich nen /8 200 D kaufen (oder noch besser: Tesla).


    Zum Vergaser: Er sollte schon so laufen, dass man sauber konstant 30 oder 40 km/h im 3. Gang fahren kann. Ruckeln sollte er erst, wenn man das Gas ganz wegnimmt (was man durch Herausnahme des Gangs vermeidet). Wenn er schon eher ruckelt, läuft er zu mager. Wenn man den Schiebebetrieb für bergabfahrten oder Fahren bei Glätte nutzen möchte, empfielt sich ein minimales Ziehen des Chokes, dadurch läuft er dann auch ohne Gas ruckelfrei. Aber da ist Gefühl gefragt, wenn es zuviel des guten ist, säuft er ab. Wer ein Mäusekino hat, kann die "Dicke" des Gemischs zuverlässig anhand der Diodenanzeige kontrollieren/steuern. Bei längeren, steilen Bergabfahrten lohnt es sich auch, die Zündung abzustellen, man muss nur krass aufpassen dass die Lenkradsperre dabei nicht greift, dann wars das. Ich verstehe nicht, warum die Schubabschaltung in Serie nie verwendet wurde, eine sinnvolle Sache beim Zweitakter.


    Danke @alle die hier detiellierte Einstelldaten des Vergasers gepostet haben, sehr hilfreich :)

    7 Mal editiert, zuletzt von mulchhüpfer ()

  • Warum die Schubabschaltung nie in Serie ging? Ganz einfach, weil der Motor Schmierung braucht. Und solange die ohne extra Ölpumpe und seperatem Öltank von statten geht, ist die Gefahr von Motorschäden durch Schmierfilmabrissen viel zu gross. Wer z.B. in der Großstadt ständig von Ampel zu Ampel fährt und dabei permanent die Schubabschaltung im Eingriff wäre, macht sich den Motor, respektive die Welle schnell zur Sau.

  • Bei mir greift die Lenkradsperre erst, wenn ich den Schlüssel herausziehe. ;)


    Gruß

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*