Ich und "meine DDR"

  • totlach.......wenn du dich so gut im osten auskennst dann verstehe ich nicht das du nicht weist das es auch ein landsberg in sachsen anhalt gibt .....Kopfschüttel.... :thumbup: :thumbup: :thumbup:

  • Naja, das "warum" ist für viele recht leicht zu beantworten. Ich hab jetzt an der Uni mehrere Leute kennengelernt, die von der SED-Politik extremst benachteiligt wurden (obs nun gerechtfertigt war oder nicht, spielt ja jetzt erstmal keine Rolle) oder zum Teil sogar einsaßen. Dass die Partei dann, egal, wie oft und wie vehement sie sich von ihrer Vergangenheit gelöst oder aus ihr gelernt haben will, für diese Menschen unwählbar ist, kann ich vollkommen nachvollziehen. Dass Gysi selbst keine "Verbrechen" begangen hat oder diese angeordnet hat oder was auch immer, ist ja egal. Er ist dann halt einfach in der falschen Partei. So hab ichs zumindest verstanden. ;)


    Jo, Holger, ich als Genosse (jetzt isses raus) höre selbstverständlich nur auf den Wahlkampf der anderen. Ich bin auch einfach nur aus Spaß eingetreten, ohne mich vorher zu informieren. Weil rot ist cool und kultig und sowas. Anders halt. Also rein. Vielleicht solltest auch DU genauer lesen.


    Deluxe:
    Wenn solche Existenzen an der Parteispitze was zu sagen hätten, wäre ich niemals eingetreten. Hätte meinem Idealismus, der mich dazu getrieben hat, absolut nicht entsprochen. Das hab ich aber auch nie behauptet. Dass es sie zweifelsohne an der Basis gibt, schon. Und mit wem beschäftige ich mich, wenn ich mich noch nicht hochgeschlafen habe? Genau mit solchen Idioten. Natürlich hast du recht, es gibt nicht mehr viele davon... aber jeder ist zu viel.


    Achja, Holger: Wie man sieht, "plappere" ich nicht nur einfach nach, sondern kritisiere meine eigene Partei in gesundem Maße. Den Kurs find ich nicht allzu schlecht, muss ich sagen.

  • Warum soll Gysi immer in der falschen Partei sein? Das ist völliger Unsinn.


    Es geht der Linken vorrangig um eine gerechtere Verteilung der Vermögenswerte. Gehe mal mit offenen Augen zB. durch meine Heimatstadt. Leipzig ist für Touristen sicherlich schön, hier wurde viel gemacht und die alte Architektur zu erhalten. Aber arbeiten und leben unter wird normalen Umständen immer schwieriger. Allein das Dienstleistungsgewerbe (davon ist die Leipziger Wirtschaft völlig abhängig) ist chronisch unterbezahlt. Entweder gibt es nur Teilzeitstellen oder unterirdische Stundenlöhne zuzüglich endlos vieler unbezahlter Überstunden, da die "revolutionären" Leipziger sich fleißig erpressen lassen. Dazu kommen überdimensional steigende (Verdrängungs)Mieten dank Luxussanierung und Spekulationsgeschäften. In Leipzig geben immer mehr Einwohner allein die hälfte ihrer Einkommen für den Wohnraum aus. Und dann dieses ewige rumgehacke auf den SGB2- Beziehern. Ich sage bewusst nicht Hartzer, da es menschenunwürdig ist. In dieser Stadt gib es fast nur noch Billigjobs und Jobvermittlung mit Gutschein. Die Industrie nimmt das dankend an und der Staat subventioniert fleißig Lohndumping. Es kann damit nicht weiter gehen, dass Unternehmen argumentieren sie können sich keine höheren Personalkostensätze leisten, im nächsten Atemzug jedoch ihren Gesellschaftern völlig überzogene Rediten ermöglichen.


    Wie LadaHolger schon geschrieben hat, Wahlprogramm lesen und erstmal in Ruhe nachdenken.


    Danke

  • Denn auch für die DDR gilt: die Mehrheit hat nie im Knast gesessen. Die Mehrheit wollte auch nicht in den Westen abhauen. Die Mehrheit war nie bei der Stasi.


    Warum also darf die Geschichtsschreibung zur DDR immer nur durch die Minderheit erfolgen?


    Na ja, sooo einfach ist die Wirklichkeit leider doch nicht (gewesen)...


    Es ist richtig, daß die Mehrheit sich mit der Situation arrangiert hat. Ist ja deutsch - und heute wieder so. Günter Gaus hat ja schon in "Wo Deutschland liegt. Eine Ortsbestimmung" über die "Nischengesellschaft" geschrieben. Heute ists auch im Westen so - auch bei mir...


    Dennoch sollte man die Notwendigkeit dieses Rückzugs für die Mehrheit sehr kritisch sehen - und nicht als Rechtfertigung für die "gar nicht so schlimme" DDR-Realität. Für jedes System ist dieser Rückzug die Bankrotterklärung. Das Volk wills nicht, muß aber weiterleben.


    Es ist also KEINESWEGS die Geschichtsschreibung der Minderheit, wenn die Wahrheit der Indoktrination erwähnt wird. Auch wenn sich viele (auch durch politisch irrelevantes Leben) diesem in erwähnter Weise entzogen haben und heute wieder tun. Wenn man aber "höhere" Ziele verfolgt, wirds eben schwierig.


    Und wenn Du, Deluxe, diese politische Ausrichtung in JEDER Lebensphase der DDR hier leugnen willst, gilt - wie bei Kohl - für Dich vielleicht die "Gnade der späten Geburt". Es ist nunmal Tatsache, daß z.B. für Lehrer auch vermeintlich unpolitische Fächer in jeder Stunde auch "Staatsbürgerkunde" zu sein hatten. Es gab, besonders im pädagogisch-lehrenden Bereich intensive "Parteilehrjahre". Es möge heute keiner so tun, als hätt's das alles nicht gegeben. (Das ist KEINE Rechtfertigung für ähnliche Dinge im Westen - da halt, durch damals wirtschaftliche Überlegenheit, dies etwas subtiler gelaufen ist. So war es in Friedenszeiten in Bayern fast Pflicht, die Abschlußfahrt der Schulklassen nach Westberlin zu machen - mit Tagesbesuch im Osten mit Pflichtumtausch, Grenzkontrollen - laut ladaholger ja so schön, wenn man freundlich lächelt - stinkendem 2-Takt-Geruch und Schlangen vor den Läden. "Normale" Wessischüler brauchten dann keine Agitation für das "überlegene" kapitalistische System mehr... In besser situierten Gegenden sind die Fahrten natürlich trotzdem nach Rom, Paris oder Moskau!!! gegangen...)


    Wir fassen zusammen: JEDES System gibt seinem Volk nur so lang die Möglichkeit frei zu denken, wie es keine Überlebensängste hat. Sonst wird eingeschritten. Und die DDR ist zweifelsohne eingeschritten. Überlebensängste gabs ja genug. Man konnte sich dem entziehen, wenn man ein "systemirrelevantes" Leben geführt hat. UND NUR DANN!!!

    Früher gab's Sex, Drugs & Rock'n'Roll -

    jetzt gibts Veganer, Laktoseintoleranz und Helene Fischer

    Einmal editiert, zuletzt von MichiU ()

  • @ MichiU Ich habe ja ein Großteil meines Lebens in der DDR verbracht,und stimme Deiner Sicht durchaus zu.


    Gerade der Rolle der Lehrer bei der Indoktrination wird zu wenig Beachtung geschenkt.
    Durch die Lehrer wurde das System DDR den Kindern in besonderer weise nahegebracht.
    Das erwähnte "Parteilehrjahr" war für alle Lehrer obligatorisch - auch für Nichtparteimitglieder.
    Warum wohl ?


    Warum wissen heutige Schüler so wenig über die DDR ?


    Ich behaupte,daß zumindest die Lehrerschaft,die auch schon in der DDR tätig war,wenig Interesse an der
    Schilderung der damaligen Verhältnisse hat.


    Es könnten ja unangenehme Fragen nach Ihrer Rolle in der Zeit auftauchen.

  • Was ist mit den immer noch geschürten Vorurteilen im Kapitalismus gegenüber dem Kommunismus und Sozialismius?


    Mit Allen möglichen und unmöglichen Argumenten versucht der Kapitalismus mit seinem Konsumrausch und den größten Umwelt-Katastrophen und Umweltsünden (Mülldeponie Afrika)
    von "seinem Eigenen Versagen" abzulenken.


    Leider sind viele in unserer Gesellschaft käuflich und glauben diesen Schwachsinn...


    der heute in fast allen europäischen Ländern die Armut und Arbeitslosigkeit vorantreibt...
    Menschen in die Verschuldung treibt...
    junge Menschen mit Arbeitslosigkeiten für ein Leben lang nur als Zuschauer aufwachsen zu lassen...
    fleissige Menschen im Rentenalter in die Rentenarmut treibt....
    bei zuvorigen Verlusten und Verlieren ihrer Ersparnisse und des angeschafften Eigentums...
    2-klassen Gesundheitssysteme fördert....
    "im Namen" des Atomausstiegs horrende Energiekosten kriminell verlangt....
    schon heute in anderen Ländern selbst das Wasser in private Firmengruppen zulässt... dann Verteuerung um über 30% für Trinkwasser zulässt...
    stressbedingte Krankheiten "fördert" und die Menschen in Psychologische Praxen treibt...mit monatelangen Wartelisten...
    immer mehr Superreiche in den Gesellschaften fördert....
    bei immer weniger Arbeitsplätzen...
    und Lohndumping OHNE ENDE...


    ????

  • Bisher hab ich von dir noch kein bisschen Kritik am Staatssozialismus gehört. Find ich ja auch irgendwie komisch.


    Oh ja, es gibt eine Menge Umweltdelikte im Kapitalismus. Unser Glück ist es, dort zu leben, wo man es nicht unmittelbar merkt. Was in Schwarzafrika oder Südamerika oder auch in Nordamerika für Dinge mit unserem Ökosystem passieren um Profite zu mehren, ist einfach mal das Allerletzte. Da gibts keine Diskussion. Ob das jeder durch seine Lebensweise fördert, sei mal so dahingestellt, ich behaupte: JA! Vielleicht nicht in böser Absicht, aber aus Bequemlichkeit und oftmals garantiert auch aus Geldnot.


    ABER: Als obs das im Staatssozialismus nicht gegeben hätte :thumbdown: Was in der Sowjetunion an Raubbau an der Natur betrieben wurde, ist und war echt nicht mehr feierlich. Eigentlich liefs doch im gesamten Ostblock immernoch so, als in den NATO-Staaten bereits ein Umdenken eingesetzt hatte (zumindest in den europäischen). Immerhin kann ich heute an der Saale spazieren gehen und Tretboot fahren, ohne dass ich Angst haben muss, Wasser abzubekommen....

  • MichiU, gefällt mir gut deinen Argumentation. Ich teile diese Sichtweise. Es trifft aber ebenso auf die Lehrer zu, dass man eben mit dem Strom schwamm. Ich kenne einige Lehrer und habe heute noch guten Kontakt zu meiner Klassenlehrerin und ja, sie gibt zu systemkonform gehandelt zu haben. Ich verurteile sie nicht, sondern bitte sie einfach nur, kritisch mit dieser Tatsache zu leben.
    Ich bin für Aufarbeitung aber eben auch dafür diese nicht nur schwarz weiss zu sehen.
    @ ladaholger ich kann die Meinung von Ennatz nur teilen, dass du keinerlei Kritik an der DDR zulässt bzw. äußerst. Kannst du erläutern warum? hast du da gelebt, länger gelebt? Zu welcher zeit? Woraus nährt sich dein Vertrauen in das Staatssystem der DDR?
    Mich würde es echt interessieren was du als unmenschlich bzw. strafbar ansehen möchtest, was in der DDR geschah.


    Das Müllproblem in Afrika , oder anderen 3te Welt bzw. Schwellenländern, ist auch ein Aufklärungsproblem. Die Menschen dort wissen einfach nicht, was sie anrichten, wenn sie eine Platiktüte einfach fliegen lassen. dann kommen die tollen Industrieländer, egal welcher Gesellschaftsform, und bieten ihnen noch Geld und Unterstützung wenn sie Müll abkaufen und diese dann fachmännisch entsorgen.


    Woher sollen die es denn wissen?

  • und Du kannst auch wieder drinn Baden was vor 25 Jahren noch nicht möglich war :thumbup: .

  • Bisher hab ich von dir noch kein bisschen Kritik am Staatssozialismus gehört.


    Ich teile diese totale Begeisterung des Kollegen ladaholger für die DDR so wie sie war ja nun auch nicht. Allerdings wage ich anzumerken, daß Kritik an dieser DDR so wie sie war ja in den letzten 24 Jahren wahrlich reichlich geflossen ist - aus allen Ecken und Kanälen, auch sehr gern von Leuten die gar nicht dabei waren.


    Daß die ganze DDR ein einziger Umweltskandal war, daß die Planwirtschaft die schöpferische Kraft des Menschen und damit am Ende die technologische Entwicklung unterdrückt hat, daß das Einsperren der eigenen Bürger letztlich eine Bankrotterklärung für ein Staatssystem ist - das alles weiß jeder, es wurde uns allen -zig Tausend Mal 'rauf und 'runter vorgebetet und letztlich bezweifelt das auch keiner ernsthaft.
    Über das Thema Stasi wiederum kann ich beinahe nur noch lachen. Mag sein, daß deren Haftanstalten ebenfalls eine Katastrophe waren und sie sich schon deshalb vor der Geschichte verantworten müßten. Aber über Spitzel, IM, Überwachung & Co. muß mir heutzutage wahrlich niemand mehr Schauergeschichten erzählen. Dafür haben wir Internet, Facebook, NSA & Co. - nur mit dem Unterschied, daß die zur Erlangung der Informationen noch nichtmal selber arbeiten müssen wie unsere damals. Heute liefern wir alle unsere Daten nämlich gleich selber ab.


    Aber ich frage trotzdem auch ganz gern:
    Warum war denn alles so, wie es war?
    Weil man der DDR Ruhe für ihre Entwicklung und wirtschaftliche Stabilität verschafft hat?
    Oder lag es nicht eher daran, daß die DDR einerseits bis zum letzten Tag besetztes Land war und die Siegermacht sich (ebenfalls bis zum letzten Tag) nahm was sie brauchte - und andererseits auch der Westen alles getan hat, um der kleinen DDR-Wirtschaft, der soviele Grundindustrien und Rohstoffe fehlten, das Leben schwer zu machen?
    Daß man aus Dachdeckern und Tischlern mit 8 Klassen Volksschulbildung Marke Kaiserreich oder Weimarer Republik nicht per ordre di mufti weitsichtige Staatenlenker macht, dürfte auch außer Zweifel stehen. Insofern fehlte der Führung auch einiges an intellektueller Basis.


    Dazu darf aber auch gesagt werden, daß nach 1945 vielen Menschen aller sozialer Schichten der Sozialismus sehr wohl als bessere Möglichkeit erschien, eine Alternative zum Faschismus zu finden. Und eben nicht die Bundesrepublikanische Art, das Nazi-Erbe zu verwalten und sogar weiter in großem Stil davon zu profitieren.


    Und nicht zu vergessen:
    Der Westen hat ganz gut von den billigen DDR-Löhnen gelebt. Hunderttausende Waren made in Germany zum Schnäppchenpreis. Neckermann macht's möglich.
    Und den konsumgesellschaftlichen Müll hat man auch ganz gern gegen eine kleine Gebühr in harter Währung in der DDR entsorgt. Umweltschutz? Wozu - ist doch eh nur die Zone.
    Usw. usf.


    Also - etwas differenzieren lohnt sich.


    Was ich an der DDR am schlimmsten finde - weit jenseits der ganzen Stasi-Plattitüden und der ewigen Wiederholung immer der selben Kritikpunkte?
    Die vertane Chance...

  • @ Deluxe
    stimmt, gefällt mir auch diese Argumentation. ich seh da schon noch paar mehr dinge die verwerflich waren (auch solche die ich selbst erlebt habe), aber diese Tricks beherrschen BND und Co genauso gut! Deshalb befinde ich mich eben auch in dem Dilemma, dass viele Dinge eben gut gewollt waren und lediglich falsch umgesetzt wurden/werden konnten.
    (ich dachte Ennatz meint Ladaholger...)

  • Ich geb dir da ja vollkommen recht. Du kannst das sicherlich auch besser beurteilen als ich. Allerdings bin ich der Meinung, dass immer Kritik daran mitschwingen muss.


    Ich mein: Wenn ich über das Hitler-Reich quatsche und die ganze Zeit nur davon rede, dass endlich mal "Ruhe und Ordnung" für die allermeisten "Volksgenossen" herrschte, dass Großprojekte a la Autobahn mal in Angriff genommen wurden usw, werd ich doch auch gleich als Fascho abgestempelt? Die ganze Kritik daran, mal ehrlich, haben wir doch alle schon tausendmal gehört. Es ist jetzt überspitzt dargestellt, aber ich finde, man kanns so verstehen. Oder?


    Und sicherlich muss man differenzieren. Das habe ich persönlich, finde ich, ausreichend getan. Wer meine Posts liest, erkennt das auch. Bzw. sollte es erkennen.


    Dein letzter Satz spricht mir aus der Seele. Dieser ist auch der Grund dafür, dass mich das System der DDR so dermaßen ankotzt. Sowas kann meiner Meinung nach auch nur funktionieren, wenn die Bevölkerung es WILL und sich selbst befreit. Und nicht, wenns von einem Staat, dessen Soldaten mordend und vergewaltigend durch die Landen ziehen (es war ja nun leider so, dennoch fällt es mir sehr schwer dies zu verurteilen, aus bekannten Gründen), aufgezwungen wird. Und so ist es in Ostdeutschland doch geschehen. Sicher, es gab einige, die dachten, jetzt ist die Zeit gekommen, darauf haben wir seit 1919 gewartet! Aber die allermeisten hatten keine Lust auf das nächste totalitäre System, würd ich meinen.


    Deswegen hält sich das System Castro auf Kuba immernoch, denke ich. Die Menschen haben es zum allergrößten Teil mit aufgezogen, dieses System.


    Meinte ich auch ;)

  • Man muß beide Systeme mit gesundem Menschenverstand betrachten.


    Wir kannten den Westen ja nur aus dem Fernsehen,wo uns ( wie auch im Ostfernsehen) die heile
    Welt gezeigt wurde.


    So gesehen,kannten wir im Osten die Theorie und die Praxis - vom Westen dagegen nur die Theorie.


    Diesen Lernprozess holen wir nun seit 1989 nach.


    Allerdings ist ein Vorteil der Ostdeutschen darin zu sehen,dass sie beide Systeme kennengelernt haben.
    Darin ist auch das Dilemma der Westdeutschen begründet, die uns Ihr System als das alleinig seligmachende
    verkaufen möchten und von der DDR wenig bis gar nichts wissen.


    Dass man aber die DDR so undifferenziert sehen kann, wie ladaholger,ist mir allerdings auch unverständlich.

  • ich habe auch schon betont, das ich nicht Alles in der DDR so gut fand.
    Aber die Absicht, eine Neues Deutschland ohne Faschismus zu schaffen und aus dem Null heraus so viel Aufbauleistung zu erbringen, dem zolle ich meinen großen Respekt.


    Was ich schade fand: das man es aus der Bevölkerung heraus nicht schaffte, die Partei und Politik zu verjüngen und zu aktualisieren/modernisieren.


    Dann hätte man auch die Grenzen für Reisen öffnen können.


    Die Grundgedanken und der Anfang der DDR war jedoch mehr menschenwürdig als unser heutiges verlogenes System.

  • Naja, ich hab so in Erinnerung, dass die 60er und 70er am besten und am "menschlichsten" waren. Der Anfang, also die 50er, waren bei weitem nicht so pralle. Klar merkte man da am deutlichsten, dass es voranging (z.B. Wegfall der Lebensmittelkarten), dem stand aber gegenüber, dass da auch die meisten Leute in den Bau gewandert sind. Und die waren damals noch Gulag-ähnlich. Plus Niederschlagung des "Volksaufstandes".


    Da kann man den Sowjethassern nur immer vorhalten: Es wurden einige Sowjetsoldaten standrechtlich erschossen, weil sie sich weigerten, auf deutsche Zivilisten zu schießen... :S

  • Wegfall der Lebensmittelkarten


    Naja, gerade DAS war nun nicht gerade ein Zeichen dafür, daß es voranging. Denn die wurden erst 1958 abgeschafft...immerhin 8 Jahre nach der Abschaffung im Westen. Kartoffelkarten gab es gar bis 1966.
    Oder das leidige Thema Brennstoffe...
    Noch in den 80er Jahren bekamen wir mal 5to Braunkohlenkoks auf Zuteilung des extra eingerichteten sog. "Koksstabes" beim Rat des Stadtbezirkes West, Karl-Marx-Stadt.