Zum einen wundere ich mich, wie dieses Thema hier ausdiskutiert wird, andererseits passt es aber auch hier her.
Wir haben oftmals das Problem, dass wir unsere Meinung auf Grund von nicht ausreichendem Wissen BILDen.
Beim Problem der Grenze möchte ich anmerken, dass sie ein Ergebnis des kalten Krieges ist. Die Amerikaner haben intensiv versucht, den osteuropäischen Staaten soviel Sand in das politische und wirtschaftliche System zu streuen, dass es gut geeignet war eine gewisse Angst vor dem Westen zu schüren. So war also die deutsch-deutsche Grenze nicht allein die Grenze zwischen DDR und BRD. Das darf man nicht aus den Augen verlieren. Die Überzeugung, den Frieden zu sichern und der psychische Druck hat die "Pflichterfüllung" untermauert. Außerdem müsst Ihr bedenken, dass der gemeine Grenzposten nicht einmal 20 Jahre alt war. Das sind fast Kinder gewesen und demzufolge psychisch beeinflussbar!
Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass die wenigsten Grenzer bei der Benutzung der Schusswaffen den Willen hatten, den Gegenüber zu treffen. Allerdings kannte kaum einer den zweiten Posten gut genug. Folglich wurde meist absichtlich dicht daneben geschossen. Auch die Schützenschnüre waren bei den Grenzern nicht so sehr beliebt.
Die Idee vom Sozialismus ist ja nun so schlecht nicht. Durch Schwarz-Weiß-Malerie kann man die DDR nicht darstellen. Das dürfte allen klar sein. Ebenso klappt das allerdings auch mit der Bundesrepublik.
Egal um welches System es geht. Wenn man sich hinstellt und brüllt "Ich bin dagegen", wird man meist nichts erreichen. Die DDR hat in der bekannten Form so lange existiert, weil es zu viele Mitläufer und Ja-Sager gab. Deshalb war es auch möglich einzelne Mießmacher kurzerhand auszubürgern. Es gab einfach zu wenige, die kritisch ein Teil des Systems geworden sind. Ich habe diesen Versuch unternommen. Doch leider kam dann der 9. November.
Das heutige System bezieht ebenfalls einen Teil seiner Stabilität aus einer Art Miläufertum. Ich sage nur: "Fraktionszwang". Abgeordnete, die nicht mitmachen, verlieren ihren Platz auf der Kandidatenliste oder werden aus der Partei ausgeschlossen.
Das gemeine Volk macht mit, weil niemand seinen bescheidenen Wohlstand verlieren möchte.
Ich finde die Klientelpolitik zum kot...
Die CDU erlässt unchristliche Gesetze,
die CSU verteilt Geschenke in Bayern
die SPD möchte die "Mitte" erreichen ohne zu wissen, wo die Mitte ist und wie viele Menschen wie weit von der Mitte entfernt sind,
die FDP will Steuererleichterung für einzelne Wirtschaftszweige
die Linke umgarnt die Hartz4-Empfänger
die Grünen haben ständig neue Ideen
Die letzte große Koalition hatte sich zum Ziel gesetzt das Grundgesetz zu überarbeiten - nicht passiert.
Es ist schon bemerkenswert, dass wir 23 Jahre nach dem Anschluss der Ostländer an die Bundesrepublik noch immer keine Verfassung haben.
Die Politik ist offensichtlich nicht in der Lage die Probleme der Zeit zu erkennen, aufzugreifen und zu lösen. Diese Ignoranz stärkt politische Erscheinungen, die wir (wahrscheinlich fast) alle am wenisten wollen.
Dies war mein einziger Beitrag zu dem Thema. Viel Spaß beim weiteren diskutieren.