Fahrschule in der DDR

  • Ja - beim Trabi gab es kein 2. Gaspedal - wäre ja auch absoluter Unsinn gewesen, da das Gaspedal bei Bedarf durch den Fahrlehrer ggf. auch so erreichbar war. :zwinkerer:

  • Murphy:
    Bin immerhin schon schon S 4000 gefahren.
    Aber ohne Klötze...
    @ Standard:
    Lässt sich aber bestimmt doof fahren mit Gaspedal links...
    Und ein Platzproblem hätte es sicher auch im Fußraum gegeben :freude:

    !!!6Volt,Unterbrecher,Scharniergelenke!!!



    ...und mattschwarz gerollt

  • Gernot S4000 Fahrerhaus ist ein Kleinwagen im Vergleich zum H6. Kuppeln beim H6 heisst, sich am Lenkrad festzuhalten und ins Pedal zu steigen.
    und die Lenkerei auf der rechten Seite wurde über einen Kettentrieb nach links übertragen... also reine Eingreifhilfe

    Wenn irgendein Teil in einer Maschine falsch eingebaut werden kann, so wird sich immer jemand finden, der dies auch tut.
    - 5. Murphysches Gesetz -

  • Daß die [lexicon]W[/lexicon] 50 - Fahrschul-LKW's auch beim Beifahrer alles hatten (Pedalerie und Lenkrad) kann ich bestätigen.


    Mein Trabidoktor-Cousin war damals GST-Fahrlehrer und hatte so einen praktisch ständig vor dem Haus. So kam ich bis heute (nur normaler Wessi-Führerschein für alles, außer über 7,5 t) zum bisher einzigen Mal in den Genuß, einen "richtigen" LKW zu fahren - auf den damals üblichen Kopfsteinpflaster-Alleen mit der leichten Krümmung der Fahrbahn eine echte Überwindung, damit richtig Gas zu geben, wenn man Wessi-Sänften gewohnt war :lach: Aber da war ja das besagte Beifahrer-Gaspedal, daß mein Zögern leicht außer Kraft setzte :staun: . Zitat: "Jetzt tritt endlich drauf, sonst mach's ich!"


    Die Gefahr, daß ein GST-Fahrzeug von der [lexicon]VP[/lexicon] kontrolliert wurde, war ja auch denkbar gering :zwinkerer: (sicherheitshalber frisch rasiert und den klassischen Ossi-Parka angezogen, daß ich als Fahrschüler durchgegangen wäre... :grinser: - ich war ja damals auch viiieel jünger).


    Zur "normalen" PKW-Fahrschule kann ich mangels Erfahrung nix beitragen. Es war meinem Cousin damals möglich, auch GST-"Fremde" zu schulen und prüfen zu lassen (auch Mädchen). Vitamin B war halt, wie immer, entscheidend.

    Früher gab's Sex, Drugs & Rock'n'Roll -

    jetzt gibts Veganer, Laktoseintoleranz und Helene Fischer

  • Murphy: haste Recht! Aber nun kenn ich in meiner rechtgroßen Verwandschaft eigentlich keinen, der auf diesem Wege die Fahrschule gemacht hat. Hier mal der Simulator! :grinser:


    Wissen hat eine wunderbare Eigenschaft: Es verdoppelt sich, wenn man es teilt.

    Einmal editiert, zuletzt von BO601 ()

  • Und? Was willst damit sagen? Daß doch die meisten die GST-Beziehungen genutzt haben? :lach: Oder wo hat Deine Familie die Fahrerlaubnis gemacht? Ich wills ja nur wissen - klar ham welche die normale Fahrschule absolviert. Und was sagst Du zu Deiner großen Verwandtschaft? (der Simulator schaut wirklich nett aus... :lach: )

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  • Ne, [lexicon]GST[/lexicon] waren die wenigsten! Zb mein Onkel in der Ausbildung auf dem Betriebstrabi und dann sicherlich Prüfung durch Leute wie dein Cousin!
    Wollt damit nur sagen, das es mit Vitamin B durchaus möglich war, die Wartezeiten etc zu umgehen. Und das werden auch recht viele genutzt haben, weil ich halt viele kenne, die ihren Führerschein mit 18 hatten und nicht 3 Jahre warten mussten!


    Wissen hat eine wunderbare Eigenschaft: Es verdoppelt sich, wenn man es teilt.

  • ... Wobei die Paarung von Vitamin B und [lexicon]GST[/lexicon] so ziemlich die schnellste und auch preiswerteste war... Biste mit 100 DDR-Mark durch gewesen (incl. Jahresbeitrag). Kann mich ja da nach 25 Jahren mal "outen" :grinsi: :grinsi:




    Ein Volk, das den Wohlstand höher schätzt als die Freiheit, wird am Ende beides verlieren - zuerst den Wohlstand und dann auch die Freiheit
    (Olov Palme)

  • danke, Bluffi, daß Du mir kleinem Wessi recht gibst :top: (sonst würds ja keiner hier glauben :grinser: )

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  • Hallo miteinander,
    ich habe gerade mal den Link von BO 601 mit dem Fahrtrainer (so hießen die Dinger offiziell) verfolgt und das Blitzer - Zeugs ist ja sehr interessant! Man darf zwar einen Polizisten nicht als Wegelagerer bezeichnen, aber zum Blitzen darf man Wegelagerei sagen! :schock: Nicht schlecht und einige dieser Geräte habe ich selber in Aktion erleben dürfen, denn meine Fahrzeuge wurden und werden immer noch im positiven Bereich der Geschwindigkeitstoleranz bewegt.
    Schaut Euch das ruhig mal an!
    Gruß Jürgen :winker:

  • Doppelte Pedalerie ist ja nun soweit geklärt. Aus Familienerzählungen kann ich nur sagen, ein doppeltes Gaspedal im Trabi wäre eh überflüssig gewesen. Ich kenne Fahrlehrer, die haben dann einfach auf den Gasfuß des Fahrschülers getreten :grinser:


    RS800: Dann dürften wir wohl im gleichen Laden den Schein gemacht haben. Ich nur nach der Wende und dann in Farben des ADACs. :zwinkerer:

  • Genau diese Sache mit dem Gasfuß meinte ich mit : "da das Gaspedal bei Bedarf durch den Fahrlehrer ggf. auch so erreichbar war. :zwinkerer:"
    :grinser:

  • Ich hole das hier mal hoch(habe das Thema erst letztlich durch Zufall gesehen)

    Weil ich wieder mal in meinen Dokumenten rumgesucht hatte und diese mir zwischen die Finger geraten sind, hier noch was dazu.

    Ich habe wegen zwischenzeitlichem Pausieren(Wer wegen ärztlichem Attest nicht zur Armee darf, durfte auch keine Fahrerlaubnis haben). 1989 die Fahrerlaubnis von 69 zurück bekommen und erst 1990, dann PKW Fahrerlaubnis auf eigenem PKW gemacht. Die Anmeldung zur Fahrschule (4 ) hatte ich zum Glück noch und die waren entsetzt, dass ich bisher noch nicht dran war. Deshalb ging es dann auch ganz schnell.

    Ich habe die Bestätigung zum Ein/Ausbau der Pedalerie bekommen und ne Werkstatt genannt bekommen.

    Das Pedalwerk wurde eingebaut und so konnte ich die Fahrstunden mit meinem eigenen Trabant machen. 10 Stunden mussten ja gemacht werden.

    Hier wurde was von "der Fahrlehrer hat das Pedalwerk mitgenommen" geschrieben. Das ist vollständiger Quatsch, weil das verschraubt war. Der Fahrlehrer hatte aber ein "L", welches er mit Saugnapf auf dem Trabant platziert hat. Das hat er natürlich immer mitgenommen.


  • Ich kann das wirklich nicht mehr genau beziffern. Nachtfahrt und Prüfungsfahrt waren etwas teurer, wobei ich wohl nicht von "teuer" sprechen will.

    Ja, die 10 Stunden waren Pflicht. Ich hatte einen Fahrlehrer , der wohl gemerkt hat, dass ich nicht das Erste mal in meinem Leben mit Fahrzeugen zu tun hab.

    Wir hatten ab 87 den Universal. Meine Frau ist gefahren, und ich habe wegen genetischer Vorbelastung fast jedes Wochenende geschraubt,( war beim Kauf ja bereits 8 Jahre) Meine Frau war nur stolz, weil sie auf größeren Strecken alle anderen abhängen konnte.

  • Was der Pkw-Schein kostete weiß ich nicht mehr, auf jeden Fall müsste es 3stellig gewesen sein. Moped kostete zuletzt 45,- M, wenn man binnen 2 Jahren auf Motorrad upgradete, brauchte man nur eine Prüfungsfahrt absolvieren und nochmal 15,- M dazu bezahlen. An die Verwaltungsgebühr bei Abholung Des Scheins beim VPKA kan ich mich auch nicht mehr erinnern, das kann aber nur ein eher symbolischer Preis gewesen sein ;)


    Ab dem 1.7.1990 galten dann allerdings schon die vielfach höheren Westpreise.

    10 Stunden ist ja echt nicht viel.

    10 Stunden Praxis war beim Pkw das Minimum, was man bezahlen (und theoretisch auch nehmen) musste. Wenn das aus Sicht des Fahrlehrers nicht reichte, dann musste man auch mehr Stunden nehmen und bezahlen. Ein Großteil der Pkw-Führerschein-Anwärter hatte aber auch schon Fahrpraxis auf motorisierten Zweirädern, sodass gerne auch schon nach 4-5 Stunden die Prüfungsfahrt abgelegt wurde. Dadurch wurde das Geschäft auch einträglicher ;)


    Ich selbst bin nicht mal in den Genuss einer praktischen Prüfung gekommen, Wegen Personalmangel in der Fahrschule. Nach der 5. Fahrstunde drückte mir der Fahrlehrer die VK30 in die Hand und meinte: "Wenn dich jemand fragt, Die Prüfung hat Herr Soundso abgenommen." Von den 5 Stunden bin ich auch maximal 2/3 tatsächlich gefahren, den Rest der Zeit verbrachte ich wartend im Auto, weil der Fahrlehrer sich hauptsächlich zu allen möglichen Terminen oder auch Einkäufen (wenns mal Bückware gab) chauffieren ließ.


    Achso, weil es weiter oben thematisiert war: Der Mossi, auf dem ich ausschließlich fuhr hatte nur folgende Zusatzausstattung:

    - Kupplungs- und Bremspedal auf der Beifahrerseite

    - Zusätzliche Rückspiegel

    - einen Drucktaster für die Anlasserbetätigung in der Mitte des Armaturenbretts.


    Darüber hinaus gab es noch zwei special features in Form einer defekten Arretierung des Fahrersitzes und einer kaputten oberen Gurtbefestigung. Dies ist mir noch gut in Erinnerung, nachdem in einer brenzligen Situation mal Fahrlehrer und ich gleichzeitig voll in die Bremse gestiegen waren. ;)

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

    2 Mal editiert, zuletzt von Fridl ()

  • Mein Opa kam nach der bestandenen Fahrprüfung total betrunken, dreckig und mit zerrissenen Hosen nach Hause. Oma soll sehr böse geworden sein. Opa war es egal, der wusste am nächsten Tag nichts mehr. 8o

    Zwei Autos, Trabis, haben in seinem Leben gereicht. Den ersten bekam mein Vater irgendwann, den zweiten neueren behielt er bis zum Schluß. Gestern hat dieser die wirklich erst originalen 54000km geknackt.

    Die SR2 hat es gerade mal auf 3000km gebracht. Ich denke dafür hatte mein Opa schon deutlich früher einen Führerschein gemacht.

    Am Wochenende habe ich mich bei ihm und Oma wieder mit einem Blumenstrauß für alles bedankt. :2tviper::saint: Wer weiß, vielleicht gucken unsere Vorfahren doch auf und herab. Obwohl ich eigentlich nicht daran glaube.

  • Ich habe wegen zwischenzeitlichem Pausieren(Wer wegen ärztlichem Attest nicht zur Armee darf, durfte auch keine Fahrerlaubnis haben). 1989 die Fahrerlaubnis von 69 zurück bekommen und erst 1990, dann PKW Fahrerlaubnis auf eigenem PKW gemacht.

    Interessant! - Höre ich aber beides hier zum allerersten mal...

    FS auf dem eigenen Pkw erscheint mir ebenso ungewöhnlich, wie der besagte Entzug der Fahrerlaubnis wegen der Befreiung vom Wehrdienst. Das dürfte m.E. eher an den Inhalt des Attests geknüpft gewesen sein, an die konkrere gesundheitliche Einschränkung, oder?

    Ein Kumpel von mir war in den 80ern auch freigestellt, wg. Problemen an einem Fuß.

    Der durfte seine Moped-Flepoen ebenso selbstverständlich behalten, wie er seinen PKW-FS machen durfte.

  • Coole Erinnerungen - meine PKW Fahrerlaubnis habe ich '89 mit 15 (!) in der 10. Klasse in Vorbereitung der Ausbildungen machen dürfen. Prüfung auf dem W50 mit Anhänger. Leider wurde wendig nur die T anerkannt, sodass ich '92 nochmal antreten musste. Mopped wurde bei irgendeiner GST Truppe gemacht 27,50 FE + 4,00 Jahresbeitrag. Im März '90 nochmal 17,00 (?) für die Erweiterung auf Motorrad. LKW bei der GST hätte damals 47,50 gekostet.

  • LKW in Schulzeiten kannte ich auch noch nicht, auch interessant zu erfahren! :thumbup:

    Bei uns in der Klasse haben aber auch einige in der 10. (oder 9.?) die Traktor-Fahrererlaubnis machen dürfen. Das war aber konkret an die bereits getroffene Berufswahl in Richtung Landwirtschaft gebunden, es waren auch einige Mädels dabei. Ich sehe gerade deutlich vor mir, wie eine von denen vor der Schule (und vor uns allen als Zuschauer :grinser: ) mit dem FS-ZT 300 losgefahren ist. - Sie hat die Nerven behalten... :top: