Als Trabi-Besitzerin geeignet?

  • Hallo,


    schon seit einigen Jahren spukt der Wunsch nach einem Trabi in meinem Kopf rum. Als Wessi war ich nach der Wende von den kleinen Kerlchen hellauf begeistert und so mancher fuhr munter zwischen den "Grossen" herum. In dieser Zeit fuhr ich selber noch Autos (Fiesta I, Opel Kadett City), die sich als brave Weggefährten erwiesen und mit der Hilfe von handwerklich begabteren Bekannten und meiner Wenigkeit ordentlich liefen.


    Dann kam eine persönliche "Wende" (Beruf, Wohnort etc.) und modernere Autos begleiteten mich. Weniger treu als die alten Schätzchen, aber naja, so ist es eben. Es folgte eine betriebsbedingte Kündigung, lange Arbeitslosigkeit und endlich seit wenigen Monaten eine Festanstellung. Leider Gottes meint mein 4rädriger Weggefährte, nun 14jährig, allerlei Zicken und Mucken entwickeln zu müssen, die mich schier an den Rande des Wahnsinns treiben (vermaledeite Elektrik!) und sich auch sonst mehr als unübersichtlich präsentieren zu müssen. Verzweifelte Anfragen im Freundes- und Bekanntenkreis enden mit dem immer gleichen Hinweis: "Keine Ahnung, fahr in die Werkstatt." Nun wollen Werkstättenbetreiber auch von was leben und ziehen mir meine wenigen Kröten aus der Tasche und treiben mich nahezu in den Ruin. Immer wenn ich glaube, dass ich nun Ruhe habe, fällt dem Schätzchen was neues ein. Nun habe ich überlegt ihn durch die [lexicon]HU[/lexicon] zu bringen und zu verkaufen. Ich hab es satt! Ich mag ihn, aber ich bin nicht Krösus!


    Ich habe mir hier die Texte zur Anschaffung eines Trabants gründlich durchgelesen. Ich verstehe das meiste, glaube aber nicht, dass ich alle Fehlerquellen zuverlässig aufspüren könnte. Grade bei Schweissarbeiten würde ich abschnallen. Ich kann nicht schweissen und habe auch keine schweissenden Bekannten, die grösseres Übel entsprechend Instand setzen könnten. Es müsste also ein Auto sein, das mir diesbezügl. erst mal keinen grösseren Ärger macht. Kommt Zeit, kommen sicher auch entsprechende Kontakte zustande. (Die Hoffnung stirbt zuletzt.)


    Bei allen anderen Dingen habe ich einen ausgesprochenen Dickschädel, "Biss" und auch einen langen Atem um Fehlern selber auf die Spur zu kommen und diese auch mit entsprechender Unterstützung (Bücher, Internet, live und in Farbe) anzugehen und hoffentlich erfolgreich zu beseitigen.


    Ihr ahnt es wohl schon: Ich bin nicht chronisch pleite, aber lebe mit kleinem Budget und suche einen 4rädrigen Freund, der mich zur Arbeit und einen relativ grossen 4beinigen Weggefährten zum Training geleitet. Also ein nettes Autochen, das sich in einem Chaos-Single-Hundehaushalt mit Garage wohl fühlt.


    Warum soll es ein Trabi sein? Zum einen hat er einen besonderen Flair (ich mag einfach alte Dinge mit Ausstrahlung) und zum anderen bringt er etwas aus einer Zeit mit, die nicht immer einfach und schön war. Aber in dieser Zeit haben Menschen mit Kreativität und Ausdauer Widrigkeiten die Stirn geboten und aussergewöhnliche Lösungswege beschritten.


    Ich habe mich schon ein wenig umgeschaut und da sprang mir dieser Trabi ins Auge. Irgendwie kommt er ja ulkig daher mit seinen ganzen Aufklebern. Ich weiss jedoch nicht, was ich davon halten soll, dass er bei einem Händler steht.

    Dieser hier
    präsentiert sich in bestem Licht. (Ja, ich bin eine Frau :grinsi: ) Ebenfalls ein Händlerangebot (was ich mir nicht leisten kann). Komisch finde ich, dass er eine Umweltplakette hat. Ich dachte, das geht nur beim 1.1. Oder ist das ein 1.1? Ihr seht, ich bin wirklich noch sehr unbeleckt :traurig:


    Was ist Eure Meinung? Soll ich mir meinen Trabi-Wunsch besser abschminken? Bin ich einer Nostalgie-Welle erlegen? Oder ist das gar nicht so haarsträubend, wie es mir selber vorkommt?

  • Interessanter Text.....im Sinne von Ausdruck, Rechtschreibung und Inhalt.


    Zu Eignungsfrage: Schaffen kann es jeder der will. Katie (für Insider) hat auch mal klein angefangen..... wie wir alle.


    Ansonsten: das ist ein 67er (wohl eher den Papieren nach)..... der darf mit H überall rein....


    Für den Rest lass ich den Kameraden hier den Vortitt...


    PS: ein Bild wäre sicherlich interessant..... :D

  • Hallo Du zukünftige Trabant - Besitzerin!


    Wenn man sich das kunterbunte Zeug weg denkt, dann sieht der Wagen mit dem Anhänger ja relativ vernünftig aus. Aber lasse Dir raten, nimm einen guten Bekannten mit zum Angucken und kaufe nicht die Katze im Sack!Paar Tips, wo Du hingucken mußt, findest Du sicher im Forum. Zur Not kannt Du mich ja mal fragen und ich schicke Dir eine kleine Schwachpunkteliste. Ganz klein wenig Ahnung hab ich. Andererseits, wenn Du einen Riesen - Kampfdackel hast, wäre ein Kombi für Dich das Optimum.
    Also, entschließe Dich Trabant zu fahren und sei herzlich willkommen! :grinsi:


    Viele Grüße von Jürgen :winker:

  • Willkommen im Forum! :winker:
    Warum soll das eine Frau nicht schaffen? Wenn es größere Probleme gibt hilft man sich hier gegenseitig. An Hand der Anbieter bei mobile, gehe ich davon aus das du aus dem Ruhrgebiet kommst. Wenn du also wirklichen einen Trabant haben möchtest, würde ich dir raten mal im Forum zu fragen ob jemand mal Zeit hat um sich ein paar Trabis anzusehen.
    Deiner Einleitung ist zu entnehmen das du einen größeren Hund hast, also wäre ein Kombi für dich passender! Wenn du in keine Umweltzone mußt und eine Limo haben möchtest kannst du dir auch den mit den Aufklebern mal näher ansehen. Vielleicht kann ja einer deiner Bekannten, bei Bedarf dem guten Stück mal neuen Lack verpassen. Das Geld was du bei diesem Sparst kannst du ja in ein paar Verschleißteile und das Buch "Wie helfe ich mir selbst" investieren.

  • Netter Einstieg ins Thema und ins Forum - so angenehm liest sich's selten... :top::top: Willkommen bei den Verrückten... :grinser::winker:


    Deine Grundeinstellung ist schonmal die Richtige - ich sehe da durchaus mögliche Trabant-Perspektiven.


    Von dem Aufklebergespann würde ich die Finger lassen. Sieh mal an - R. B.'s Karre steht jetzt in Dinslaken beim Händler und er fährt mit seinem Skoda-PickUp zu den Trabanttreffen. Das Auto stammt aus Eberswalde (Kreis Barnim in Brandenburg) und es gibt wohl nur einen einzigen Grund, warum er den loswerden wollte: kein [lexicon]TÜV[/lexicon] mehr.
    Entweder war er technisch im Eimer oder man hat ihm seine Aufkleber verboten. Aus dem Hobel konnte man z.T. nicht mehr vernünftig 'rausgucken vor lauter Klebern. Und so weit ich mich erinnern kann, pfiff der Motor schon vor Jahren auf dem letzten Loch - rein akustisch. Für einen Anfänger mit Sicherheit ein Fehlgriff, wenn gleich solche Instandsetzungsmaßnahmen anstehen...und ich hätte auch keinen Bock, die 2000 Aufkleber 'runterzumachen - da kannste hinterher gleich neu lackieren... :augendreh:


    Der andere sieht besser aus - aber ich persönlich halte den Preis für überzogen...zumal an dem Auto absolut NICHTS mehr von 1967 ist - nicht einmal die Karosserie, ist 'ne Ersatzkarosse aus den 80ern. Der hat nur alte Papiere und dadurch ist das H-Kennzeichen möglich.


    Kaufberatung haste ja gelesen, wie Du schreibst...und ich denke im Segment bis 1000€ müßte sich ein ordentlicher 601er der letzten Baujahre finden lassen. Vielleicht nicht gleich heute, aber innerhalb eines gewissen Zeitrahemns sicher...


    In Ruhe weitersuchen...nicht drängeln lassen und lieber noch ein paar Monate den Westschleifer fahren, auch wenn er zickt...
    Wenn Du verrätst, woher Du kommst, kann man sicher auch jemanden mit Erfahrung empfehlen, der beim Kauf und der Fahrzeugprüfung Unterstützung gibt... :top:

  • Sympathische Vorstellung! :winker:


    Mach das mit dem Trabi - der paßt zu Dir. Und ein guter Trabi ist ein zuverlässiger Gefährte und immer noch sehr preiswert zu betreiben.


    Ich bin selbst mehr der Schreibtischtyp, aber wachse langsam an meinen Aufgaben - und alles, was ich mir nicht zutraue, lasse ich in der Werkstatt der Autoverwertung meines Vertrauens schrauben. Wer noch ein echter Kfz-Schlosser und kein Mechatroniker ist, kommt mit einer Pappe immer klar. Und, ganz ehrlich: Ich habe keine Probleme, obwohl ich täglich fahre (und mich auch auf den Kleinen verlassen muß.


    Ich bin mir sicher, daß Du einen Trabi finden wirst, der Dir Freude macht.


    Viele Grüße,
    Nils

  • hallo,


    auch von mir ein herzliches willkommen hier im forum :winker:


    der aufkleber trabi ist der sogenannte trabi truck. ist auch in einem oder vielleicht sogar mehreren trabant büchern zu finden. hab mich letzztes jahr in döttesfeld gewundert warum ronni nicht damit gekommen ist sondern mit so einem potthässlichen skoda. er sagte zu mir das das auto gnadenlos durchgefault ist nicht mehr zu retten. aus diesem grunde empfehle ich lieber finger weg !
    lieber ein paar euro mehr ausgeben und jemanden mitnehmen der sich auskennt. je niedriger der kaufpreis um so mehr muss man meistens reinstecken. was schnell den spaß verdirbt am trabi fahren.

  • Vielen Dank für Euere nette Aufnahme!!! Damit habe ich absolut nicht gerechnet!


    Ich komme nicht aus dem Ruhrpott sondern aus dem Rheinland. Die Ruhrpottler und Rheinländer sind in der Zuordnung manchmal etwas kleinlich :lach: Ich wohne in einem Kuhdorf zwischen Köln und Düsseldorf, genauer gesagt im Kreis Bergisch Gladbach.


    Mein "Kampfdackel" ist relativ gross, ca. 60 cm, aber ein netter Bursche. Ich hatte auch schon an einen Kombi gedacht, weil ich momentan einen fahre und "Schlachtschiffe" irgendwie klasse finde. Den Trabikauf will ich keinesfalls überstürzen und bin mir zwecks Planung des ganzen noch recht unsicher. Der Verkauf des Westschleifers soll und muss letztlich den Kauf des Trabis finanzieren. Das ganze sollte, wenn irgend möglich, zeitnah über die Bühne gehen, weil ich mit Bus und Bahn schlecht weg komme. (Immer diese Sonderwünsche :verwirrt: )


    Es wäre prima, wenn in meiner Nähe erfahrene Trabimenschen finden, die mich beim Kauf unterstützen und beraten würden :) Hatte mal ebay gestöbert, aber die wirklich interessanten Angebote sind alle weiter weg. Wie soll ich nur dahin kommen, wenn ich keinen Westschleifer mehr habe. Damit fällt ebay aus. Also muss ich auf die Chance schlechthin in näherer Umgebung warten und hoffen. Wird vermutlich sehr schwierig, denn ich habe schon ewig keinen Trabi mehr gesehen. Sie scheinen in der Gegend rar gesät zu sein.


    Ach, Umweltzone war auch noch ein Thema. Es gibt ja wohl nur zwei Möglichkeiten? Einmal mit H-Kennzeichen, wo sicher immense Auflagen mit verbunden sind. Gibt es da irgendwo was, wo ich mich reinlesen kann? Und dann der 1.1 mit Polo-Kat, richtig? Die Umweltzone muss nicht sein, aber wenn ich rein könnte, wäre das einfacher. Ist eben nur die Frage, mit welchem Aufwand das zu bewältigen wäre.


    Was hab ich mir da nur wieder ausgedacht? Aber mir gefällt's!

  • Gabs nicht früher mal irgend 'nen Club "Trabi-Freunde Bergisch Land" oder so? Ulli Danz' Truppe, dachte ich...


    Im Clubverzeichnis gibt es sie unter diesem Kontakt:
    Trabi-Freunde Bergisch Land
    Rathenaustr. 54
    42277 Wuppertal
    Deutschland
    Tel.: 0202 / 646483


    Wäre zumindest in der Nähe - allerdings weiß ich nicht, ob da noch jemand 'was macht und wie die Jungs ggf. drauf sind.


    Und was das H betrifft:
    Immense Auflagen gibts keine - außer eine Erstzulassung von mindestens 1979 oder früher. Außerdem technisch möglichst original - aber bei Euch weiß eh kein Prüfer, was wann am Trabant original ist und was nicht. Für sowas wie den 67er, an dem sämtliche Teile von 1985 und später sind, würde es mit Sicherheit das H geben...das wäre das geringste Poblem. Aber ob das H wichtigstes Kriterium sein sollte, wenn die Plakette nicht unbedingt gebraucht wird? Ich glaube nicht...ein vernünftiges Auto aus den 80ern macht es Dir auch technisch leichter...mit [lexicon]EBZA[/lexicon], Gleichlaufwellen, 12V usw.

  • Mit dem H ist es tatsächlich nur halb so wild - der langen Bauzeit sei dank! Nur muß man gerade bei sogenannten Neuaufbauten auf der Hut sein, daß man sich kein komplett verbasteltes Groschengrab an Land zieht...


    Hier hatte ich vor kurzem noch den Link zum H-Anforderungskatalog gepostet, falls Du diesbezüglich in die Tiefe gehen willst: trabant 1.1 kauf


    Beste Grüße,
    Nils

  • Na dann schreib ich auch mal was dazu:


    Erstmal was für ein Trabi ist für dich der richtige?
    Zunächst die Karosserieform. Soll das Hündchen mitfahren, brauchst du zwingend einen Kombi!
    Warum? Nun, zum einen wollen Hunde in der Größe nur wiederwillig auf den Rücksitz einer Limo. Grund dafür ist der relativ kleine Einstieg, die sehen nich wo sie im Fußraum auftreten können, zum springen ist es etwas eng und der mitten im Weg rumbaumelde Sicherheitsgurt machts auch nich einladender. Manche Hunde kommen damit klar, die meißten (in der Größe) tun sich schwer. Na und wenn der Wauzi einmal beim aussteigen am Gurt hängen bleibt und schön lang hinschlägt hast du nen endgültiges Problem das Vieh da jemals wieder rein zu bekommen.


    Dazu kommt noch was neues in der Stvo: Eigentlich is das garnich neu, neu ist nur das die Trachtenträger immer mehr drauf achten. Ein Tier ist eine Sache, im Fahrzeug wird daraus ne Ladung. Und Ladung muß gesichert werden, ungesicherte Ladung wie zB ein Hund der auf der Rückbank sitzt, stellt eine Ordnungswiedrigkeit dar.
    Beim Tier kommt aber noch ne Besonderheit dazu: Eine derartige Ladung kann ja nicht nur im Falle eines Unfalls zum "Geschoss" werden, sondern auch aus eigenem Antrieb lustig im Auto herumspringen und somit sogar die Ursache eines Unfalls sein. Mein Hund wär damals nie auf sone doofe Idee gekommen, aber allein die Tatsache das es theoretisch möglich wäre reicht um 35 Euro zahlen zu müssen.


    Im Kombi kein Problem, Klappe auf, Hund rein, Klappe zu. Ist dann noch nen Hundegitter drin kann nix mehr schief gehen. Einzige Alternative: Limo mit Hundeanhänger.


    Dann welchen Motor:
    Grundsätzlich gibts ja den Trabant 601 und den 1.1 (gut, gibt auch noch andere ältere Modelle aber die lass ich erstmal raus). Der 601 ist dieser Zweitaktende kleine qualmende Stinker. Auf dieser technik fußen alle Aussagen wie "so kompliziert wie ein Rasenmäher", "nix dran was nich unbedingt sein muß", "man kann alles selbermachen" etc pp.


    Ganz anders der 1.1, das ist aus technischer Sicht mehr Polo als ursprünglicher Trabant - mit allen Tücken die son 20 Jahre alter "Polo" hat. Alles ist deutlich komplexer, zugebauter und mehr Einzelteile die alle so kaputt gehen können sind da auch drin. Ist also vergleichbar mit den ollen Blechspielzeugen mit denen du ja schon Erfahrungen sammeln durftest.


    Vorteile beim 1.1 liegen zweifelsfrei in den Fahrleistungen. Ich sags mal so: Es gibt durchaus Leute die behaupten ein 601 ist heute nichts mehr für den täglichen Gebrauch, schon garnicht im Winter usw. Ich behaupte nicht nur das Gegenteil, sondern hab neben meiner Pappschachtel garkein anderes Auto.


    Aber: Es kommt ganz extrem auf den Einsatz an. Ich fahre kreuz und quer durch die Stadt, mal ein wenig Landstraße, insgesamt pro Jahr garnicht allzu weit. Dafür is son 601 richtig prima und sogar recht zügig. Berauf geht langsamer als bergab - aber damit kann man leben. Son Trabi schafft auch klaglos weitere Strecken, nur muß dann der Fahrer ziemlich leidensfähig sein. Fahre ich im Sommer mal ein paar Tage irgendwo hin ist das kein Problem, besonders wenn auch der Weg ein Teil des Ziels ist. Macht sogar Spass. Aber in aller Frühe beruflich mal eben 200Km Autobahn, am besten noch regelmäßig - für mich wär das nix. Ich bin sogar soweit gegangen und hab mir für meine Ausflüge nen Navi gekauft damit ich Autobahnen komplett sparen kann. Gemütlich über Land, ohne Zeitstress und die Tante in der Plastikschachtel sagt wo es langgeht. Prima!
    Klar, früher sind die auch mit nem Trabi teils weite Strecken regelmäßig gefahren - nur hat man sich früher auch in der Küche gewaschen, das Klo war auf halber Treppe und geheizt hat man mit Kohlen....


    Für regelmäßig Autobahn ist nen 1.1 definitiv besser geeignet - wobei ich mir dann überlegen würde vielleicht ein ganz anderes Auto zu kaufen.


    Unterm Strich bleibt noch zu erwähnen, das selbst die neusten Trabanten heute schon um die 20 Jahre alt sind. Will man son altes Auto fahren, muß man das zwingend auch son bischen als Hobby sehen. Da kann immermal was sein was es zu reparieren gilt, man muß sich hier und da etwas kümmern usw. Das gilt nicht speziell fürn Trabi sondern ganz allgemein.
    Speziell beim Trabi im Vergleich zu anderen Oldtimern im weiteren Sinne ist die Ersatzteillage ausgezeichnet, die ersatzteilpreise niedrig und beim 601 die Technik insgesamt recht überschaubar.
    Dafür als Beispiel mal folgendes: Ich hab nen Angebot für nen regenerierten 601 Motor (das ist sowas wie ein Austauschmotor, altes Gehäuse mit neuwertigem innenleben) das von der Summe ziemlich dem Preis von einem Kühler für meinen alten Ford entspricht - nur der Kühler, ebenfalls im Austausch (also nen alten wieder neuwertig gemacht), keine Schläuche und erst recht kein Motor dran. Nebenbei, nen kaputten Kühler wirst du bei nem 601 nie haben weil garkeiner dran is :zwinkerer:


    Raten tu ich dir mal so garnix, ist und bleibt deine Entscheidung. Wollte nur ein paar Aspekte aufschreiben die evtl helfen, dich zu ner Entscheidung zu bringen :zwinkerer:


    Chrom

  • Puuuh, mir schwirrt der Kopf.


    Der Westschleifer ist heute in der Werkstatt und arbeitet daran mir den letzten Cent aus der Tasche zu ziehen :augendreh: Wenn alles glatt geht, kann ich ihn heute nachmittag mit [lexicon]HU[/lexicon] abholen. Wenigstens etwas.


    Also mein Wauzi lässt sich von Widrigkeiten nicht aus dem Konzept bringen. Er ist ein unwahrscheinlich "cooler" Hund mit dem gleichen Betonschädel wie ich. Geht nicht, gibt es bei uns normalerweise nicht. Dennoch beisst die Maus keinen Faden ab, der Trachtenverein ist arg kleinlich bei ungesicherter Ladung.


    Ich hatte überlegt, ob es möglich wäre hinten einen Sicherheitsgurt bzw. einfach diesen "Stecker" (wie heissen die Dinger nur?) einzubauen, wo ich ihn mit Geschirr anschnallen kann. Weiss aber nicht, wie es platztechnisch für ihn aussehen würde. Momentan habe ich eine Box Marke Eigenbau (nicht von mir) im Kombi. Die müsste ich für den Trabi vermutlich entsprechend umbauen (lassen), wenn es wieder ein Kombi ist. Gitter wäre eine Möglichkeit, aber wirklich gute Gitter sind schon für Westschleifer kaum zu bekommen. Wird beim Trabi also noch schwieriger. Der Hund ist auch Sommers im Training und ich müsste eine Möglichkeit haben, ihn bei offener Heckklappe zu sichern, wenn er irgendwo warten muss. Ich hatte an eine "Klappe" unter der Klappe aus Gitter gedacht. Ist aber sicher sehr aufwendig zu realisieren, der Boxenumau ist wohl unkomplizierter. Bringt aber ordentlich Gewicht mit, weil aus Holz.


    Die Tendenz geht momentan in Richtung 601 Kombi, scheint für mich vorerst das einfachste zu sein. Das mit dem H-Kennzeichen ist ja irgendwo ein Witz. Ich dachte, dass man sich wesentlich mehr um Originalität bemühen müsste! Natürlich kommt mir das irgendwo entgegen, denn auch ein 80er Auto hat irgendwann mal 30 Jahre auf dem Buckel und wenn es nicht gänzlich aus dem Rahmen fällt, ist das H-Kennzeichen so gut wie in der Tasche. Allerdings möchte ich so originalgetreu wie möglich bleiben.


    Da kommt bei mir die Frage nach der Alltagstauglichkeit auf. Das dürfte sich doch so wesentlich von anderen Kisten nicht unterscheiden? Also fröhliches Eis kratzen im Winter, Enteiserspray für Schlösser, gefettete Türgummis, notfalls abgeklemmte [lexicon]Batterie[/lexicon] u.ä. Freuden :lach: Ohne Kühler hat es den Vorteil, dass man nicht im Geschäft steht und voller Schrecken feststellen muss, dass es kein Frostschutzmittel mehr zu kaufen gibt. Aber wie ist die Heizleistung von einem Trabi? Ich bin eine Frostbeule und meine Lieblingseinstellung ist "Bratfuss". Wie sieht es im Winterbetrieb in hügeliger Gegend (mit 10% Steigung) und Serpentinen aus? Geht es einem Trabi zu einer Jahreszeit "besser" oder "schlechter"? Was ist mit grossen Leuten? Müssen die sich irgendwie zusammenklappen? Ich bin grösser als der deutsche "Durchschnittsmann" und stosse mir in Altbauten regelmässig im Treppenhaus den Kopf :verwirrt:, wenn ich fröhlich die Treppe runterhüpfe. Wohne aber dennoch in einem Altbau, bin nur sehr vorsichtig geworden und stürze nicht zu euphorisch in den Keller.


    Welche Aspekte gibt es noch zu beachten und zu bedenken? Fällt Euch noch was ein?


    Vielen Dank für Eure Denkanstösse, wirklich hilfreichen Tipps und Verweise!!!

  • Zur Alltagstauglichkeit des 601 im Winter:
    1. Er springt auch bei widrigster Kälte freudig an.
    2. Frostschutz braucht man nur für die Scheibenwaschanlage.
    3. Die Frontscheibe neigt bei grimmiger Kälte zum Einfrieren von innen - und es gibt kein Gebläse. Entfrosterspray und Baumwolltücher bringen einen über die ersten 1,5 km, dann kann man wieder was sehen. Statt Gebläse mache ich die Seitenscheiben einen kleinen Spalt auf.
    4. Du ahnst es - jetzt kommt die bittere Pille für Dich: Unterhalb von 0°C muß man, was die Heizleistung betrifft, sehr kompromißbereit sein. Luft gefriert nicht, Luft kocht nicht, Luft heizt nicht, sagte man zu Käfers Zeiten dazu. Es gab auch Standheizungen für den Trabi, aber mit denen kenne ich mich nicht aus.
    5. Nun wieder ein Aktivposten: Das Fahrverhalten im Winter ist dank Frontantrieb, geringem Gewicht und schmaler Reifen sehr gut.


    Zur Größe: Ich bin 1,83 m groß und sitze gut - hinten willst Du ja nicht sitzen, nicht wahr? Für noch größere Leute sollte es aber auch Möglichkeiten geben, die Sitzschienen zu verlängern.


    Viele Grüße,
    Nils


    Edit: (Zitat entfernt) Direkt darüberliegende Beiträge bedürfen keiner so großen Zitate. Das schränkt nur die Übersichtlichkeit ein und zieht das Thema unnötig in die Länge.

  • mit der altagstauglichkeit ist das sonne sache.
    bei regelmäßiger wartung und pflege sicherlich.
    doch wenn man wenig zeit hatt kann es schon einmal zu unvorhergesehhenden ausfällen kommen.
    was ich im winter als besonders störend empfinde , dass der wagen innen sofort nach dem einsteigen beschlägt und die lüftung nicht so viel einfluss darauf zu haben scheint.
    besonders nervig ist dabei die beschlagende heckscheibe.


    Mfg
    jojogs

  • Für die es aber eine Lösung in orm der heizbaren Heckscheibe gibt, die ab 1983 vom Werk auf Wunsch geiefert wurde...DAS ist ja nun das kleinste Übel.


    Und von wegen "hat kein Gebläse" - eigentlich doch, nämlich das Kühlluftgebläse des Motors - und genau daran hängt auch die Heizung. Hohe Drehzahl - großer Luftdurchsatz. geringe Drehzahl - geringer Luftdurchsatz. Und das alles abhängig von der Motortemperatur.
    Deshalb wird es im Stadtverkehr nicht sonderlich warm und bergab wird es merklich kühler - weil weder viel Wärme im Motor entsteht noch genug Lüfterdrehzahl vorhanden ist.


    Bergauf und auf der Landstraße und Autobahn hingegen ist "Bratfuß" gar kein Problem. :lach:

  • Genau deshalb habe ich mir ein elektrisches Gebläse adaptiert. Seit dem kommt an die Heizleistung kein Wassergekühlter mehr ran, da Krümmer und Vorschalldämpfer schneller warm werden, als jeder Wasserkreislauf.

    Herr gib Regen und Sonnenschein, für Reuß - Greiz, Schleiz und Lobenstein,
    und woll'n die annern auch was haam, so soll'n 'se es dir selber saa'n!

  • Sasch: Hmmm, das wäre dann ja vielleicht mal was für den nächsten Winter, so ein Gebläse... :zwinkerer:

  • Oh, Rantanplan - aus Bergisch Gladbach? Ich wohne in Bensberg, da ist der Weg nicht weit. Ich habe derzeit keinen Trabant, hatte mich aber vor Jahren einige Jahre dem Hobby verschrieben und fuhr knapp 2 Jahre einen Trabant (Kombi) im Alltag.
    Bei mir steht jetzt wieder ein Trabantkauf an, allerdings nicht für den Alltag, sondern als Start einer Sammlung.
    Vielleicht kann ich Dir bei Besichtigungen ein wenig zur Seite stehen (das Trabi-Ohr habe ich noch) und solltest Du die Pappe nicht mehr im Alltag fahren wollen, könnte man sich ja evtl. eine kleine Halle teilen.