alte Kotflügel entlacken

  • Ich hab noch einige alte 601er Kotis der ersten Baujahre und wollte diese gern entlacken bevor sie ins Regal verschwinden. Schleifen ist mir dabei zu anstrengend, gibts da ne chemische Variante oder irgend etwas anderes? Bitte nur antworten was ihr selbst probiert habt und funktioniert, Duroplast sollte dabei nicht angegriffen werden :winker:

  • Ich hab mal aus langeweile was probiert; muss man aber n bissl sachte machen...


    Hat aber auch mit schleifen zu tun :zwinkerer:


    du brauchst nur nen Winkelschleifer und ne !schon etwas abgenutzte! Zopfbürste.
    Neue sind zu straff; die machen das Duroplast kaputt.


    und dann gemütlich alles weg schleifen; geht auch relativ zügig.


    Sieht dann so aus:


  • Also ich habe von nem Kumpel Abbeizer aus Ungarn bekommen, das zeug iss in D verboten, aber nunja, es geht sehr gut Hauptbestandteil Aceton, hab ich mit der Spachtel paar riefen in den Lack gekratzt, dann mit nem Pinsel pur aufgetragen, dann bin ich erstmal für 5 min weggegangen, weil alles jucken tat. Liegt ja am Aceton. dann bin ich wieder hin und hab de spachtel genommen und hab den lack abgeschabt, geht runter bis auf die Duroplast, ich denke du kannst auch normalen Abbeizer aus dem Baumarkt holen, nur ich weis ne ob der so gut geht :lach: also der ungarische hat die Duroplast nicht angegriffen, also denke ich, dass der deutsche der mit unter garantie schwächer in der ausführung ist, bestimmt auch nichts angreift. ausprobieren und dann posten, falls du irgendwas rausfinden solltest

    Ohne Arbeit früh bis spät,
    wird dir nichts geraten,
    der Neider sieht das Blumenbeet,
    aber nicht den Spaten!

  • Schleifen geht schneller als du glaubst (mit einem kräftigen Exenterschleifer).
    Ansonsten: Finger weg von Heißluft! Da verziehen sich die Durpoplastteile und sind Schrott.

  • Das erste mal habe ich es wie Manu gemacht, Flex und son Drahtbürstenaufsatz, das hat mir aber zu lange gedauert!
    Dann hab ichs auch mit Beize gemacht, wir nennens Ameisensäure und das gibts "zufällig" auf Arbeit. Dick einpinseln, Rauchen und Bierchen und dann mit ner Holzspachtel abschaben.


    Wissen hat eine wunderbare Eigenschaft: Es verdoppelt sich, wenn man es teilt.

  • Den Abbeizer aus dem Baumarkt (CKW frei) kannst Du vergessen. Der taugt nichts. Du kannst nur versuchen unter der Hand oder über jemand der einen Gefahrgutschein hat einen CKW haltigen Abbeizer zu bekommen. Es gibt den nach wie vor, nur ist der im doityourself gesetzlich verboten (vorsätzliche Körperverletzung !!)


    Doc

  • Naja wie gesagt der ungarische, iss top, ich kann zwar das Etikett nicht lesen, weils kyrilische Buchstaben sind aber funtionieren tut er gut, da kannst du zuschauen wie das Zeug den Lackhebt, und der Duroplast hat's auch nicht geschadet

    Ohne Arbeit früh bis spät,
    wird dir nichts geraten,
    der Neider sieht das Blumenbeet,
    aber nicht den Spaten!

  • Also ich wäre mit chemischen Methoden vorsichtig...


    Kunstharz ist ja nicht so großartig was anderes als Lack. Mag ja sein das die Pappe anschließend aussieht wie neu, aber weiß man was man dem Duroplast bei der Prozedur alles so entzogen hat. Kann zB sein das das Zeug innerhalb von Minuten mal um das ein oder andere Jahrzehnt zusätzlich altert und spröde wird etc.


    Abgesehen davon glaub ich auch nich, das chemisch entlacken im Hausgebrauch wirklich schneller ist als Schleifen mit entsprechend geeignetem Gerät (siehe Beitrag von Heckman).


    Dann noch was grundsätzliches: Warum vorm Einlagern überhaupt entlacken? Saubermachen, weglegen und Schleifen wenn man sie braucht :zwinkerer:


    Chrom

  • Dann werde ich wohl doch beim Schleifen bleiben, hat ja bis jetzt auch immer geklappt ohne Nebenwirkungen des Materials.



    Dann noch was grundsätzliches: Warum vorm Einlagern überhaupt entlacken? Saubermachen, weglegen und Schleifen wenn man sie braucht :zwinkerer:


    Wenn mein neues Lager im Jahre 2009/2010 (ich will mich da zeitlich nicht unter Druck setzten :grinsi: ) fertig ist sollen halt sämtliche Ersatzteile entlackt, entrostet, geputzt, teilweise gestrahlt und grundiert eingelagert werden.

  • Grundiert einlagern kann aber ganz fix neuen Rost bedeuten - da wärs besser, entweder gleich alles richtig zu lacken oder die alten, dreckigen Fettschichten draufzulassen. Die konservieren immer noch am besten.


    Auch aus finanzieller Sicht hat es sich eher bewährt, die Einzelteile dann instand zu setzen, wenn sie gebraucht werden...ansonsten liegen ganz fix ein paar Tausender als "totes Kapital" in der Garage...

  • Das is wohl war...


    Zumal man die Duroplastteile nich komplett entlacken muss, wenn man se später neu lackieren lassen will, entfetten und richtig anschleifen reicht vollkommen aus.

    Wer andern eine Bratwurst brät, hat ein Bratwurstbratgerät!

  • Mal noch nen Tip von der bäuerlichen Landbevölkerung:


    Versuch es mal mit Biodiesel - klingt komisch, ist aber so :grinser: Aufpinseln, ziehen lassen, abwischen. Das ziehen lassen dauert allerdings was länger ...


    Wir fahren unsere Mähdrescher mit Biodiesel, beim kleinsten Leck (Schlauchplatzer oder Filterwechsel) kommt genug raus, um einem die Farbe in der Tropfgegend so "anzulösen", das man sie mit nem Lappen abwischen kann. Wenn man das ganze hinterher fettfrei macht, dürfte na Lackierung kein Problem darstellen. Und ungiftiger sowie billiger als herkömmlicher Abbeizer ist es auch. :top:

  • das klingt ja ma klasse!
    gibts erfahrungen, inwiefern der biodiesel blech angreift? das wär ja vielleicht DIE alternative zum sandstrahlen! :top:



    mfG da stefan

    Alle Angaben ohne Gewehr!







    Gewalt is schließlich keine Lösung :thumbup:

  • Um mal ein my weiter zu denken:


    - wer hat denn was sicheres auf der Tasche um RME zu entfernen?


    - wer sagt das Raps-Methyl-Esther nicht in die Oberfläche eindringt und eine Lackerung dauerhaft unterbindet?


    Zumal ich diese fertigmachen-weglegen Metalität auch nicht mehr nachvollziehen kann...... wer so ein Hobby schon eine Weile betreibt, merkt irgendwann, das es deutlich sinnvoller ist bedarfsgerecht instandzusetzen...... allein die Teile-Vorhaltung und die sich gf. ändernde Notwendigkeit sorgen im Regelfall schon dafür.....


    PS: Biodiesel ist zur Teilereinigung schon ein "recht alter" Hut...... und es gibt bestimmt Leute, die das schon länger kennen als die OP oder ich..... aber um damit ein Kunststoff-Gewebe abzubeizen halte ich es für nicht ungefährlich..... die Langszeitwirkungen sind eher unbekannt.... Metall quillt nicht, Duroplast schon.....

  • Biodiesel und Plaste/Gummi verträgt sich natürlich meistens nicht wirklich, das Material kann quellen oder spröde werden (Erfahrung in der Landwirtschaft) aber bei Metall gabs noch keine Probleme.


    Da wo Biodiesel austrat (Am Motor, auf angrenzenden Flächen Blech) und nach kurzer Zeit der Lack runter geschrumpelt ist:


    So gut wie es geht mit einem Papiertuch abwischen, Bremsenreiniger oder Aceton drauf und mit Luftpistole sauber blasen (Öl/Wasserabscheider!), grundieren, Lack drauf, hält wie neu ... bis zum nächsten Biodiesel :top:


    Plaste und Gummiteile können wie gesagt quellen oder spröde werden. :dududu:

  • Also ich hab meine mit einem Hämmerchen und einem Hammerkopf zum "Gegenhalten" unter der Pappe abgeklopft hat bestens funktioniert, sieht aus wie ein neuer. Und der größte vorteil ist, dass man bemerkt wo er dünn ist. :top:

    Ohne Arbeit früh bis spät,
    wird dir nichts geraten,
    der Neider sieht das Blumenbeet,
    aber nicht den Spaten!

  • Ich habe heute mal im Selbstversuch festgestellt, das das mit der Flex und dem Drahtigel eigendlich zimlich schnell geht.
    Ich habe für 2vordere Kotis und eine Haube in etwa 2 einhalb Std. gebraucht.
    Mit Lüftungspausen in meiner Garage war nämlich zeitweise Sichtweite unter 30cm. :lach:
    Das gute dabei die Pappen sind blank und es sind keine nennenswerten Rillen oder so reingeschliffen.
    Und ich brauch mir auch keine Gedanken machen ob die Pappen jetzt quellen oder nicht.
    MFG :winker:

  • Also ich hab meine mit einem Hämmerchen und einem Hammerkopf zum "Gegenhalten" unter der Pappe abgeklopft hat bestens funktioniert, sieht aus wie ein neuer. Und der größte vorteil ist, dass man bemerkt wo er dünn ist. :top:

    kannst du das mal näher erläutern?
    ich kann das nicht ganz nachvollziehen :hä: