Motor Trabant zerlegen und wieder zusammenbauen

  • Ich würde mir ein Paar Megu Originalkolben von privat besorgen. Kleinanzeigen, ebay etc.

    Preise aktuell um die 150-200€ pro Paar. Also in etwa auf dem Niveau der Nachbauten.

    Und...es sind und bleiben die Besten für Serie.

    Du meinst dann solche:

    MEGU-Kolben

    sofern das welche sind ???

    "Nein, meine Söhne geb ich euch nicht !"

  • Die Mahle sind eigentlich überall ausverkauft. Und ob Mahle für KFZ-Teile24 extra ein Paar produziert.....unwahrscheinlich.

    Und Mahle hat immer nur Vollschaft produziert, also mit 60er Bolzen.


    Dazu kommt, die Mahle aus der letzten Produktion sind zu bauchig und klemmen gern. Die laufen nur gut wenn der Profi die nachbearbeitet.

    Bei Mahle hat offensichtlich "Industrie 4.0" noch nicht Einzug gehalten :/ :S

    [/Ironie]

  • Du meinst dann solche:

    MEGU-Kolben (Affiliate-Link)

    sofern das welche sind ???


    Im Grunde ja.....aber genau da hast du welche gefunden die keine Megu sondern Mahle aus alter 80er Jahre Produktion sind.

    Die Beschreibung stimmt nicht und der Verkäufer weiß das auch.

    Die wären grundsätzlich auch ok. Die sind zumindest besser als die aus der aktuellen Mahleproduktion.

  • Einen der alten Kolben habe ich mal etwas "geputzt".

    Ist noch nicht 100% sauber.

    Vielleicht können die Auskenner an der Laufbahn was erkennen,

    welche Probleme bestanden.






    Ihr seht sicher auch, wo der Kolben hergestellt wurde.

    Gibt das liegende "B" einen Hinweis ?

  • Man kann alles auch immer wieder schreiben, aber es steht oben angepinnt im Lebensdauer/Laufleistungsthread drin.

    Schau den dochmal durch, bestenfalls auch durchlesen.


    Die Kolben sind normale Megu-Leipzig Teilschaftkolben.

    Das ist kein liegendes "B" sondern zwei mit den Beinen zueinanderen stehende "m"... das neuere Megu-Logo. Findet sich z.B. auch auf dem Zylinderkopf.


    Probleme? Man sieht das er gelaufen ist, mit allen für den Trabant typischen Merkmalen.

    Die Abdichtung war halt schon ziemlich am Ende (Blow-By).

  • Die drei Lager waren mit der Hand kaum zu drehen.



    Die Unterschale vorher/nachher:



    An der Außenseite verbleiben solche Reste und rufen nach einer Sonderbehandlung.

    Mit einem Stück Holz aufreiben und dann wirkt die Reinigung.



    Auf der Innenseite noch ein Hauch von Ölresten.



    Leider kein Vergleich zu Tims wie neu aussehenden geerdnußten Teilen :schluchzer:

    Es wundert mich etwas, daß der Innenraum so grobschlachtig ausgearbeitet ist.

    "Nein, meine Söhne geb ich euch nicht !"

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  • Da das da keine Funktionsflächen sind, müssen die nur so gut wie nötig sein. Also quasi nur "ausgekratzt" damit die Welle frei laufen kann.

    Das war Großserienproduktion mit einem Durchsatz bis zu 800 Motorgehäusen am Tag.

  • Und hier noch etwas zum schmunzeln:


    "Nein, meine Söhne geb ich euch nicht !"

  • Schmunzeln muss man eher über die “drei Lager“ auf den Mittelteil der Kurbelwelle...


    VG

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Schmunzeln muss man eher über die “drei Lager“ auf den Mittelteil der Kurbelwelle...

    Was gibt es da zu schmunzeln ?


    Und womit wurde das Gehäuse gereinigt?

    Die Außenseite mit:



    Für innen eine Mischung aus Aceton und Dimethylsulfoxid.

    "Nein, meine Söhne geb ich euch nicht !"

  • Was gibt es da zu schmunzeln ?

    Es sind natürlich nur zwei Lager.


    Inwieweit hast du dich über den Motor informiert, ehe du ihn zerlegt hast?


    VG

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • bepone - Mittellagerdichtring für das mittlere Teil - so besser ?

    Da der Vorbesitzer bereits verstorben war, konnte ich keine Infos mehr einholen.

    "Nein, meine Söhne geb ich euch nicht !"

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  • Du bist doch seit Juli 2017 hier angemeldet und hast seitdem über 2000 Beiträge verfasst.

    Ich will ehrlich sein, dass ich es ein wenig befremdlich finde, wie wenig Wissen sich dadurch offensichtlich angesammelt hat. Und weiterhin befremdlich, dass man dann trotzdem einen Motor zerlegen muss - obwohl bekannt ist (sein müsste), dass man dabei allerhand Fehler machen kann und die Teile nicht auf den Bäumen wachsen.


    Was das da für ein Ding in der Mitte ist, kannst du auch selbst herausbekommen. Vielleicht lernst du dabei etwas über den Motor, das kann jedenfalls nicht schaden. :winker:


    Edit:

    Mittlerweile hast du offensichtlich recherchiert. “Dichtring“ ist zwar eine etwas unbeholfene Bezeichnung, weil ein Radialwellendichtring ganz anders aussieht, aber immerhin besser als “Lager“. ;)


    VG

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

    Einmal editiert, zuletzt von bepone ()

  • Und ich finde es befremdlich, was du als befremdlich einstufst.


    Ich sehe hier weder "jugendlichen Leichtsinn" noch irgendeine grobschlächtige Herangehensweise.


    Man muss auch nicht von Anfang an technikaffin sein, um am Forum teilzunehmen.

    Es ist doch keine Pflicht sich vom ersten Forentag an in die Tiefen der Technik einzulesen.


    Und ich finde es gut wenn jemand lieber noch zich mal nachfragt, bevor er eben genau die Fehler macht.

    Und das man beim ersten Motor noch nicht immer alles und jedes Spezialwerkzeug hat...sollte auch klar oder eher verständlich sein.

    Und wenns auf lange Sicht der einzige Motor bleiben wird, muss man auch nicht alles kaufen oder anfertigen.


    Und ja, alles was man (und ich auch) bisher immer gepredigt hat verliert ja nicht sein Gültigkeit.

    Aber man muss doch auch auf dem Boden bleiben oder wieder dahin zurückkommen.


    An die 40.000 Trabis sind unterwegs. Und nicht alle haben perfekte Technik und werden es auch nie haben. Für alle ist garkeine Kapazität vorhanden, um sie mit "professionell" überholten Motoren zu versorgen.

    Und wer nicht zwei ganz linke Hände hat (was ich im vorliegenden Fall auch nicht vermute), der bekommt den Motor auch wieder ans laufen.


    Und wenn derjenige dann zwei, drei Fragen mehr stellt, dann ist mir persönlich das lieber, als wenn er heimlich still und leise das Ding "zusammenschustert".


    Und ich sag auch oft: "die drei Lager in der Mitte"....na und, ist doch egal. Wir wissen doch was es technisch ist und welche Aufgabe es hat.


    Bisher wollte ich mir das Innenleben einfach mal ansehen und dann weiter schauen.

    Dem Verlauf folgend sind wir ja nun bei weiter sehen angekommen und dem Vernehmen nach beim Entschluss des Wiederaufbaus, wobei die endgültige weitere Vorgehensweise noch in der Findungsphase ist.


    Was das da für ein Ding in der Mitte ist, kannst du auch selbst herausbekommen. Vielleicht lernst du dabei etwas über den Motor, das kann jedenfalls nicht schaden. :winker:

    Vielleicht sind es auch diese Sätze, warum ich immer häufiger die Fragen als PN bekomme und nicht offen im Forum? :schulterzuck:

    Und ja, ich bin auch dabei wieder etwas pragmatischer zu werden. Wie weiter oben schon gesagt, es können und werden nicht alle Trabant mit 1A perferkter Technik unterwegs sein.

    Und ja, es wird auch weiterhin Material draufgehen was von Laien zerstört wird.

    Das ist halt so und das werden wir paar Hansel nicht ändern.


    Und im Ergebnis wird das hier vermutlich immer noch Lichtjahre besser als der Dreckklumpen der bei Kleinanzeigen als "regeneriert" angeboten wird.


  • Da hat sich deine Meinung zu der Sache allerdings ein ganzes Stück geändert.

    Das akzeptiere ich, bleibe aber bei meiner. :)

    Und finde es befremdlich, dass du Meinungen befremdlich findest.


    Dass das Nachfragen hier ein guter Ansatz ist, da stimme ich natürlich zu.


    Nochmal edit:

    Ich hänge mich hier ja nicht am Begriff der Dichtung auf. Aber wie der Motor im Groben aufgebaut ist, das elementare Wissen sollte man schon haben, bevor man den Zerlegt. Das wollte ich eigentlich nur zum Ausdruck bringen.


    Da der Vorbesitzer bereits verstorben war, konnte ich keine Infos mehr einholen

    Und dass dieses Wissen sehr lückenhaft ist, zeigt mir dieser Satz. Wobei man anstatt des Vorbesitzers lieber das WHIMS oder Reparaturhandbuch befragen sollte.


    VG

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

    2 Mal editiert, zuletzt von bepone ()

  • Wohl 100e Male haben wir nun schon gepredigt, dass dieses Buch ("Wie helfe ich mir selbst") eigentlich unverzichtbar ist - gerade dann, wenn man sich als Quereinsteiger an Trabant-Reparaturen heranwagen möchte, noch dazu an tiefgreifendere a la Motor. Da würde sich so manche (hier oft zum Xten Male gestellte und gebetsmühlenartig beantwortete) Frage von vorn herein erübrigen.

    Aber wozu ein altmodisches Buch kaufen und/oder nutzen. Es gibt ja Internetz... ;)


    Dass der - gerade beim Thema Motorenreparaturen - langjährig gepredigte Perfektionismus und der damit meist verbundene Rat, ohne das entsprechende Basiswissen lieber die Finger davon zu lassen, nunmehr plötzlich relativiert wird, verwundert mich allerdings auch ein wenig. :/

  • Ganz ehrlich kann ich aber auch den Wissensdrang von Atomino. sehr gut verstehen und dann ist es doch gut wenn er Fragen hier stellt bevor es zu (weiteren) Schäden kommt.

    Und ja, unsere Schrauberfiebel sollte dazu definitiv im Schrank stehen.

    Es gibt ein gutes Video von Wabant in der ein Motor im Zeitraffer zerlegt wird. Ich denke, dass einige User hier das Video kennen. Mit diesem Video kann man ein paar Punkte die im WHIMS nicht bebildert sind, sehr gut verstehen.


    Ich für meinen Teil bin dankbar für jeden der bereit ist Wissen zu teilen und Chancen zu geben Wissenswertes zu erlernen. Der Motor ist nun einmal offen und ich denke Atomio will das bestmögliche Ergebnis mit dem ihm zur Verfügung stehenden Mitteln.


    Und mal ganz ehrlich, das ist doch genau der Hintergrund unseres Hobbys.

  • Das WHIMS war grundsätzlich nie als Anleitung für Operationen am offenen Herzen o.ä. gedacht. Es ist das Selbsthilfebuch für Laien - und darum fehlen (aus gutem Grund) bestimmte Dinge. Die Motorinstandsetzung ist zwar enthalten - aber mit den Angaben im WHIMS allein kommt doch kein Anfänger weiter. Beim Getriebe beschränkt man sich auf Dichtringwechsel und Tachoantrieb. Niemand wollte, daß Laien anfangen und Getriebe auseinandernehmen - auch das aus gutem Grund.


    Nach meiner Erfahrung als Quereinsteiger gibt es gerade bei Motor und Getriebe nur eine Möglichkeit:

    Literatur und die Erfahrungen anderer zu kombinieren.


    Das heißt: WHIMS, Werkstatthandbücher, Ersatzteilkataloge UND die Hilfe von jemandem, der weiß was er tut. Kein Buch kann ersetzen, was ein erfahrener Schrauber dem Anfänger an der Werkbank zeigen kann.


    Alles in allem: Ich verstehe die Irritationen auf beiden Seiten. Denn daß die Literatur nicht verwendet wurde, beweisen die Fragen. Aber die Bücher allein werden es auch nicht retten, deshalb braucht es hier jemanden, der mal unterstützend eingreift, glaube ich. Sollte sich im Raum Berlin auch finden lassen.


    P.S.:

    Meine von mir montierten Motoren haben bisher alle gehalten, was sie versprochen hatten - mit einer Ausnahme, wobei die erreichten 40.000km mir zwar zuwenig, für die regenerierte Welle aber nicht so ungewöhnlich waren. Das heißt, ich glaube, das nicht SO schlecht zu machen und habe auch eine ganze Reihe originaler Spezialwerkzeuge dafür.

    Trotzdem würde jemand wie z.B. FG601 vermutlich die Hände überm Kopf zusammenschlagen.

    Insofern sind die jeweiligen Ansprüche natürlich unterschiedlich und abhängig vom Hintergrund des jeweiligen Schraubers.


    Nachdem die Zerlegung hier ja nun erledigt ist, würde ich empfehlen, den Zusammenbau mit einem erfahrenen Hobbykollegen vorzunehmen.