In katholische Kreisen ist die erste H. Kommunion noch immer ein Ding. Großes Fest, viel Geschenke. In meiner Zeit bekam man dann oft die erste Armbanduhr.
In diesem Alter war ich 'ne richtige Wasserratte, war der beste Schwimmer in der Schule, vielleicht sogar im Dorf. Mit meine neue Uhr konnte man drei Meter tief tauchen. Das reichte für das Hallenbad, ich war dankbar und zufrieden. Am nächsten Schultag wurden natürlich die Uhren verglichen. Ein Klassenkamerad -der kaum schwimmen konnte und sich vor Wasser eher fürchtete- prahlte mit einer Uhr die bis 30m tief ging! Entsetzt über soviel Unrecht ging ich zu meinem Vater. "Junge, die Uhr schafft zwar dreißig Meter, aber dein Mitschüler doch nicht?"
Mein Stolz war gerettet, ich hatte Munition falls er wieder anfing mit seine Uhr anzugeben.
Dennoch bin ich kein Armbanduhrenmensch. Als auch das dritte Ersatzglas kaputt ging bevor ich ein Mädchen geküsst hatte, habe ich die Reparatur gelassen.
Ich hab' noch irgendwo eine goldene Taschenuhr, die mein Urgroßvater für 25 Dienstjahren auf der Werft bekommen hat. War damals kurz vorm ersten Weltkrieg. Während mein Abitur lag die auf meinem Tisch. Seitdem komme ich ganz gut ohne aus.