Was bringt die Kennlinienzündung für den Trabant mit 600 cm3

  • Ich denke, in der Form nichts ausser unnoetige Kosten.


    Eine manuelle Zuendwinkel- und Zuendzeitpunktverstellung durch den Fahrer ist einfach unsinnig. Hoechstens wenn der Motor zu stark klingelt, koennte es eine temporaere Hilfe sein, den Zuendzeitpunkt etwas in Richtung spaet zu verstellen. Aber das kann ich auch mal schnell am Strassenrand, wenn ich eine (deutlich preiswertere) Einstelluhr dabei habe.


    Ansonsten reicht der Schliesswinkel von 180 Grad bei der normalen EBZA voellig aus, um die Magnetisierung der Zuendspulen auch bei maximaler Motordrehzahl auf das erforderliche Niveau zu bringen.


    Solange dieses System nicht zusaetzliche Betriebsdaten des Motors verarbeiten kann, macht es in meinen Augen keinen Sinn und taugt hoechstens als überteuerter Ersatz des EBZA-Steuerteils ohne einen richtigen Nutzen zu bringen.


    Ein wirklich erster Schritt fuer eine verbesserte EBZA koennte z.B. die Montage eines Klopfsensors am Motorgehaeuse und eine damit kombinierte automatische! Klopfregelung ueber die Zuendzeitpunktverstellung sein.


    Natuerlich laesst sich das mit *erheblichen* Aufwand noch weitertreiben: Leerlaufregelung wie beim Wartburg 1.3, evtl. Einsatz einer Lambda-Sonde, um z.B. in Vertbindung mit einem Sekunbdaerluftsystem einen moeglichen Kat schneller aufzuheitzen oder dessen Wirkungsweise (und Haltbarkeit) zu verbesser.

  • Das vermute ich auch, zumal der Spaß 480,-€ kostet.
    Aber interessieren würde es mich doch, es gibt ja auch noch die gute alte Transistorzündung von AKA-Elektrik, wie sieht es damit beim Trabbi aus?
    Ich hatte Sie mal in meinem Shiguli 1300, habe Sie aber irgendwann rausgeschmissen und gegen die Originale ausgetauscht, die gut eingestellt viel zuverlässiger lief.


    Vielleicht nochmal die generelle Frage, welche Möglichkeiten gibt es beim Trabant die Zuverlässigkeit, die Langlebigkeit und den Kraftstoffverbrauch zu verbessern?

  • Diese Zündung ist schon ein wenig merkwürdig, für den Preis würd´ ich aber anfangen, die alte Kontaktplatte mit den Hallgebern der Ebza zu kombinieren. Das dürfte selbst dann billiger kommen, als diese Teile einzubauen.
    Wie will man die Zuverlässigkeit erhöhen?
    Das kommt jetzt erstmal darauf an, wie das gemeint ist.
    Die Karosserie kann per Hohlraum- und Unterbodenschutz vor weiterem Gammel bewahrt werden.
    Die Technik ist zwar nicht wartungsfrei, aber nach meinen Erfahrungen nicht unzuverlässig. Nach 10 Jahren Trabierfahrung möchter ich doch mal betonen, daß ich mit einer Westmarke da wesentlich öfter Probleme hatte.
    Ein paar Kleinigkeiten könnten durchaus besser sein, aber das hängt immer davon ab, was man von dem Fahrzeug erwartet.
    Am meisten ärgert mich die doch recht geringe Lebenserwartung der Kupplung, da frage ich doch einfach mal in die Runde, ob die angebotenen Sportkupplungen da besser sind?
    Der eigentlich immer irgendwie undichte Motor ist vielleicht bei TÜV und Dekra öfters auffällig, aber das hat ja nichts mit der Zuverlässigkeit zu tun.
    Damit´s immer schön vorwärts geht, empfehle ich eine regelmäßige Wartung, dann bleibt der Trabi auch selten stehen.
    Das ist mir in 10 Jahren nur einmal ernsthaft passiert, als mein Motor ´nen Lagerschaden hatte, sonst ging´s immer weiter.
    Ich denke mal, mehr kann man von Autos diesen Alters kaum verlangen.

  • So sehe ich das auch. Wenn regelmaessig alle vorgeschriebenen Wartungsarbeiten durchgefuehrt und alle dabei festgestellten Maengel auch umgehend beseitigt werden, ist der Trabi doch sehr zuverlaessig.


    Meiner hat mich uebrigens in 19 Jahren nur einmal im Strich gelassen, als mir der Mitnehmerstift fuer die EBZA an der Kurbelwelle waehrend der Fahrt abgebrochen ist. Diesem Fehler war nicht durch Wartung vorzubeugen, wohl war er aber unterwegs durch Selbsthilfe zu beseitigen.


    Ansonsten muss der Zweitaktmotor nunmal bauartbedingt rel. oft ueberholt werden (nach ca. 60-80 Tkm), was jedoch, wenn es denn regelmaessig gemacht wird, verhaeltnismaessig billig ist.


    Naja, und ueber einen Benzinverbrauch von ca. 6 Litern beim P65-Motor mit 28H1-1-Vergaser und EBZA braucht man ja eigentlich nicht zu jammern, wenn man mal den Windwiderstand der Karosserie betrachtet.

  • Diese Zündsysteme sind nicht für die Strasse gedacht. Sondern eher für Rennsport um das Zündsystem anpassen zu können/bzw bei hochdrehenden Motoren das anfahren zu verbessern(stehender Start).


    Gruss 2TViper :2tviper:

    2Stroke, Because one stroke isn't enough and four strokes waste two (many). :grinser:
    Motoren laufen fast immer, nur wie sie gehn ist eine ganz andere Frage. :zwinkerer:
    "...dafür, was wir alles getuned haben, läuft der Motor noch relativ gut..." :grinser:


    Schnellster Zweizylinder-Trabant Anklam 2008

  • die langlebigkeit und der kraftstoffverbrauch hängen bei trabimotor direkt zusammen und man muss sich zwischen einem von beiden entscheiden.


    immer schön zu untertourig gefahren, den sparvergaser verbaut und den kofferaum immer schön ausgeräumt, kann man mit 6 litern und auf lanstrecken zwischen 3 und 5 litern hinkommen.


    ich habe nicht auf komfort verzichtet, nicht den sparversager verbaut und gebe immer kräftig gas. die haltbarkeit des motors ist definitiv viel länger (gerade bei langstrecken) und der verbrauch liegt um die 9 liter und auf langstrecken zwischen 5 und 6 liter.


    im reinen stadtverkehr betrieb relativiert sich dass alles und unterschiede sind lediglich noch im verbrauch festzustellen.


    womit wir mal wieder ver der vergaserdissku wären :grinsi: :lach: :grinsi: :winker: