Zugeschaut und Nachgebaut: Das Campingregal

  • Die Treffen und somit auch oft Campingsaison ist grad wieder mittendrin und wer kennt das nicht, kleinere Dinge des täglichen (Camper)Lebens sind immerwieder in nem großen Klamottenhaufen erstmal unauffindbar.


    Schon zu DDR-Zeiten gabs da Abhilfe, das Campingregal!


    Ich hatte mal son Ding von meiner DDR Verwandschaft, nur ist das über all die Jahre verschwunden. So hab ich mir kurzerhand ein neues gebastelt.


    Vorraussetzung: In euerm Zelt muß genügend Platz sein um son Regal irgendwo an ne Zeltstange hängen zu können - in nem 2 Personen Iglu wird bestimmt eng ;)


    Im folgendem gebe ich ganz bewusst keine Maße an - könnt ihr doch machen wie ihr wollt!


    Benötigtes Material:
    Stoff - sollte einigermaßen stabil sein und nach Möglichkeit nicht dehnbar. Aber ach was, eigentlich irgend ein Stoff ;)
    Holzbrettchen - Im ollen DDR Regal waren es einfache Hartfaserplatten (das gleiche Zeug wie Türverkleidungen im Trabi), in meinem Regal sinds 6mm Siebdruckplatten. Vielleicht etwas übertrieben, flog hier halt rum ;) Die Größe der Brettchen bestimmt Breite und Tiefe des Regals, die Anzahl und die Größe der Abstände die Höhe. Anzahl der Brettchen = Anzahl der Fächer + 1 als Deckel
    Elektro-Leitungsverbinder (Lüsterklemmen), die mit nur einer Schraube
    Schnur - Die hält das eigentliche Gewicht, sollte also schon einigermaßen stabil sein. Ich hab dünnes kunststoffummanteltes Stahlseil genommen, Elektrokabel gingen auch. Von Paketband oÄ würd ich Abstand nehmen weil die ja mit den Lüsteklemmen fixiert werden und diese recht scharfkantig sind.
    Dicken Draht um Haken zum Aufhängen drauß zu biegen (es sei denn man hat schon fertige Haken)


    Der Zusammenbau ist eigentlich fast selbsterklärend.
    Aus dem Stoff näht man das "Gehäuse" des Regals, Zum zumachen hab ich oben einfach nen Lappen angenäht, unten ist so Gardinen-Bleischnur drin. Auf macht man mein Regal indem man den Lappen aufrollt und mit eingenähten Schnürsenkeln festbindet. Man kann natürlich auch Reißverschlüsse einnähen, wer will kann auch Teile mit Fliegennetz ausstatten - hier könnt ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen.


    Die Brettschen bekommen in jede Ecke ein Loch, die Ecken sollten etwas abgerundet und die Kanten etwas geschliffen werden. Beides soll nur sicherstellen, das der Stoff nicht beschädigt wird.


    Jetzt müsst ihr bei der Sache sein, nu wird alles aufgefädelt. Da is schnell mal ein Teil vergessen und dann heißt es wieder alles von vorne ;)
    Bei mir sind das obere und untere Brett nach oben und unten mit Lüsterklemmen am Seil fixiert (also 8 Klemmen pro Brett), die mittleren Fächer nur von unten gegen herunterrutschen gesichert (also 4 pro Brett).
    Ich hab den Kunststoff von den Lüsterklemmen weggeschnitten und nur die Innenleben verbaut. Ich find das optisch netter. Weil die ohne Plastik aber nur ne sehr kleine Auflagefläche haben, hab ich zusätzlich noch U-Scheiben genommen.


    Die endgültige Ausrichtung macht man am Besten wenn das Regal hängt, ich hab dazu ins untere Fach was schweres gelegt damit erstmal alles schön gerade hängt.


    Zu den Kosten: Nu, ein oller Kohlensack is billiger als Goldbrokat, Hartfaserplatten sind billiger als Teakholz. Dazu kommt, das der ein oder andere das meißte vermutlich sowieso zuhause rumfliegen hat - ich hab 1,24€ für 24 Lüsterklemmen ausgegeben ;) Frei nach dem Motto Recycling ist besser als Neukauf ! Als Stoff geht prima ne olle Tischdecke, für die Brettchen eignet sich ne Schrankrückwand hervorragend usw...

  • Naja, ich hab ja gesagt das es das schon zu DDR Zeiten gab - und nie bestritten das man sowas auch heute noch zu kaufen bekommt - also erfunden hab ichs garantiert nich ;)


    Abgesehen davon, das ich ne persönliche Aversion gegen das schwedische Möbelhaus hab - soll ja nich euer Problem sein - hier gings ja nur darum ne Bastelidee zu vermitteln zu deren Umsetzung man evtl nur Material braucht, was sonst in den Müll fliegen würde. Dazu kommt noch, das man beim Selbstbau die Größe frei bestimmen kann.


    Aber stimmt schon, wer keine Lust zum Basteln hat, sollte das lieber lassen und nen fertiges kaufen - hab ich vielleicht vergessen dazuzuschreiben ;)


    Aber zumindest scheinen wir uns einig zu sein, das so ein Ding vom Prinzip her ganz nützlich sein kann :winker:


    Chrom

  • wer keine Lust zum Basteln hat


    sollte auch keinen Trabant fahren! :D

    Herr gib Regen und Sonnenschein, für Reuß - Greiz, Schleiz und Lobenstein,
    und woll'n die annern auch was haam, so soll'n 'se es dir selber saa'n!