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  • Auch das man bestimmte Strecken wieder erkennt, wo es zB an den DKW und Horch-Läden entlang geht. Die sind hier schon mal in Sepia vorbeigekommen. Der Hochlader gibt auch auf dem Interbellum bezogene Vorträge, zB wie man Hüte aus diesem Zeitraum auswählt und trägt und nimmt das so ernst, daß es komisch wirkt. Wohlmöglich fährt er mit einem Wanderer zur Arbeit und steigt demnächst wegen der Umweltzone auf ein Slaby-Behringer Elektrowagen um.

  • Diesen Film gab es ursprünglich nur in schwarz weiß. Gleich am Anfang in der Torgauer Straße das erste große Haus mit der Werbung am Giebel, aus diesem stammen meine Wohnzimmer Möbel. Zu der Zeit als der Film gedreht wurde waren sie da noch Nagel neu.

  • Was man mit entsprechender Technologie machen kann, ist gut in "They shall not grow old" zu sehen.


    Dort wird Material aus dem 1. Weltkrieg entsprechedn koloriert und bewegungstechnisch so angepasst, dass die Fehler der damaligen Aufnahmetechnik fast annulliert werden.


    Einzig die teilweise nicht vermeidbaren Unschärfen weisen auf über 100 Jahre altes Ausgangsmaterial hin.


    Ein empfehlenswerter Film aus GB, der das Grauen des Stellungskrieges sehr dicht an einen heranträgt. Mit dem entsprechenden Vor- und Nachspiel.

  • Ein empfehlenswerter Film aus GB, der das Grauen des Stellungskrieges sehr dicht an einen heranträgt. Mit dem entsprechenden Vor- und Nachspiel.

    Ein menschlicher Überlebungsmechanismus ist, daß mit der Zeit die gute Erinnerungen die Böse verdrängen. Mat hat's überlebt, also so schlimm war es doch nicht? Und die eingesprochene Erinnerungen der ehemalige Frontsoldaten betonen dann auch den Kameradschaft weitaus mehr als den Laufgrabenhorror. In solch einem Maß, daß es fast Kriegsverherrlichung wird.

    Das alles mit dem für diese Generation wohl kennzeichnenden Understatement.

  • Ich dachte auch erst, ich wäre in einem Werbefilm der British Army.


    Diese Art der Retrospektive scheint aber immer gerne die negativen aus- und die positiven Aspekte einzublenden.

  • Die Leute die dem Kriegsgeschehen kritisch gegenüber stehen haben im Allgemeinen auch weniger Bedürfnis an solche Retrospektive. Und gerade wie in England noch immer an 11.11. den Waffenstillstand gefeiert wird (wer ohne rote Poppy im Fernsehen erscheint wird kritisiert!), steht eine Militärparade gleich. Als ginge ein Krieg einfach so, unbemerkt an den Bürgern vorbei.


    In den Achtzigern, wo Flugreisen noch sehr teuer waren und man mit einem Ferienziel jenseits des Mittelmeers noch richtig angeben konnte, warb die Königliche Marine in allerhand Jugendmagazinen mit der Slogan "In sechs Jahre die halbe Welt sehen."

    Da war kein Wort gelogen: Mehr als die Hälfte des Erdoberfläches ist Wasser.

    Aber die ankommende Matrosen werden wohl eher an die exotische Orte am Rande dieser Gewässern interessiert sein; wo man die wenigste Zeit vertreibt.

    Einmal editiert, zuletzt von Jim Panse () aus folgendem Grund: Dativ -n

  • Noch schrecklicher (bzw. wirklich schrecklich) wäre wohl eher ein großes Schiff nur mit Weibsvolk - wg. des ungleich größeren Streitpotentials. :grinser: Kerle raufen sich immer irgendwie zusammen... :zwinkerer:

  • Eben. Solange kein Weibsvolk auf dem Schiff ist, gibts keinen Ärger unter den Kerlen ;)

  • Da gibt es noch ein anderer Aspekt. Aus zB Klostergemeinschaften ist bekannt, daß bei Frauen in langfristige Frauengemeinschaften sich eine Synchronisation im Monatsrhytmus entwickelt.

    Ein ganzes Schiff voll, und die haben alle zu gleicher Zeit PMS... =O


    Aber wenn wir nach Lysistrata von Aristophanes (411 v.Chr.) hören, müssten wir mit lauter Frauen sogar ohne Kriegsmarine auskommen können!

  • Viel Länger als 3-4 Monate am Stück werden die Marineschiffe ja auch nicht auf See unterwegs sein. Also ist es bis auf die beengten Platzverhältnisse auch nicht viel anders, als bei den Landstreitkräften. Und wenn ich mich erinnere: Wenns kalt war (auf dem Felde) sind wir freiwillig zusammen gerückt, um so wenig wie möglich zu frieren. Auf so nem Schiff kommt noch der Faktor hinzu, dass ja praktisch rund um die Uhr Dienst ist, und jeder regelmäßige Aufgaben hat, und froh ist, die Ruhepausen zu genießen. Da hat man automatisch wenig Bock darauf, sich gegenseitig anzuzicken.


    Viel Schlimmer hatten es die Seeleute vor 500 Jahren, da ging es wirklich eng zu, Die Seetauglichkeit der Kähne war alles andere als optimal, und man wusste eigentlich nie, Wann, wo und ob überhaupt man irgendwo ankommt...

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Fridl ()

  • Naja auf den Schiffen der Volksmarine war es auch sehr eng und Freiwache gab es auch.

  • Was wäre eine Welt ohne Männer?


    Eine Welt voller dicker und glücklicher Frauen....




    Die Militärtradition verschiedene Länder unterscheiden sich teilweise schon recht deutlich und gerade Deutschland ist seit dem zweiten Weltkrieg diesbezüglich etwas ambivalent.


    tatsächlich wurde im Nachwort des Films kritisiert, inwieweit der kriegt tatsächlich an der Bevölkerung zu Hause vorbei gegangen ist und die Unfähigkeit, den Rückkehrern wirtschaftliche, soziale und auch psychologische Anerkennung und Betreuung bereitzustellen.


    Wobei dies scheinbar ziemlich immer der Teil ist, der kriegführenden Nationen Nachgang betrachtet am schwersten fällt.


    Hurra - Patriotismus ist ein klassischer Begriff dafür aus der wilhelminischen Ära.

  • Da braucht man nur Remarque zu lesen, das Kapitel mit dem Fronturlaub, wo die ganzen Stammtischstrategen den armen Schweinen von der Front erklären, wie sie den Krieg zu gewinnen haben. Aber das ist zutiefst menschlich; je weniger man involviert ist, desto einfacher erscheint einem eine Sache...