Bücher(nach)lese

  • Naja, das soll sicher nur ne Chronik sein, ohne Anspruch darauf, mit der Lupe mit 10tel mm-Skale die Bilder stundenlang zu betrachten (was ich zweifelsohne gern mache). Die Trabantchronik ist da etwas besser, obwohl einige Bereiche kaum angeschnitten werden und andere überflüssig sind (Nachwendekram, DKW..P70).
    Kann aber auch daran liegen, daß ich vom Rönicke als Autor etwas halte.

  • Die Bilder. Eine Chronik sollte inhaltlich stimmen. Mir sind verpixelte Bilder lieber, als hochaufgelöste Fotos, die historisch Quark sind.

  • Naja, es handelt sich dabei, entsprechend dem Konzept, um die üblichen Ausschnitte aus historischem Prospektmaterial. Inwieweit die relevant sind, entscheidet sich je nach Anspruch des Lesers. Sämtliche Bilder von der BK 350 sind beispielsweise völlig unbrauchbar und der Erkenntnisgewinn beim Lesen gleich Null. Ich bleibe dabei: Verpixelte Bilder gehören nicht in ein Buch!!! Und wenn mir ein Verlag sowas vorsetzt, werte ich das zu 100% als vermeidbare Schlamperei, für die Geld zu verlangen eine Frechheit ist.


    Zitat

    Mir sind verpixelte Bilder lieber, als hochaufgelöste Fotos, die historisch Quark sind.


    Diese "Wahl" stellt sich daher bei der Konzeption eines Buches überhaupt nicht: Klar muss das Bildmaterial zum Inhalt passen, und wenn es das nicht tut, darf man sich zu recht ärgern und ggf. bei Autor und/oder Lektor meckern gehen. Aber in JEDEM Fall, egal ob inhaltlich passend oder nicht, müssen die Bilder in der Auflösung druckfähig sein, sonst taugen sie allenfalls für's Internet. Es lag hier auch nicht am Bildmaterial selbst, sondern einzig an der Druckvorbereitung.


    Zum Vergleich: Du lässt ja auch nicht deinen Motor bei einem ausgewiesenen Spezialbetrieb überholen und zahlst 1000 € in der Erwartung ordentlicher Arbeit, nur um dann hinterher festzustellen, dass kein einziges Ventil neu eingeschliffen wurde. Ganz nach dem Motto: "Es funktioniert ja trotzdem, und solange der Kunde zahlt..."


    Gruß,
    Freddy

  • Die großen, blauen Reparaturhandbücher Trabant 601 vom VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau werden die meisten kennen und sollten, meiner Meinung nach, bei keinem Trabischrauber fehlen.


    Ich habe mehrere Ausgaben in meiner Trabi-Bücher-Sammlung. Das letzte war die 20.Auflage mit Redaktionsschluss 30.06.1983.


    Jetzt habe ich die 23. Auflage mit Redaktionsschluss 30.04.1987 geschossen. Eine Ergänzung für meine Sammlung.


    Aber!!!!
    Das Buch hat keinen Hardcover mehr, sondern nur einen Softcover. Die Papier- und Bilderqualität ist sehr bescheiden.


    Und nun der Hammer!!!
    Die 23. Ausgabe unterscheidet sich kaum von der 20. Auflage.
    Es ist nicht eine einzige Weiterentwicklung 1985, wie 12 V, Gleichlaufgelenkwelle, 28 H 1-1 und und.. ist eingearbeitet!


    Klar kenne ich das Reparaturhandbuch Weiterentwicklung.
    Aber bei dem Redaktionsschluss 1987 habe ich angenommen, dass das enthalten sein sollte.
    Also eine Qualität wie die Ersatzteilkataloge!!!


    Gibt es eigentlich noch spätere Ausgaben???
    Hajo

  • Bin in diesem Thread auf das Buch "Plaste, Blech und Planwirtschaft" gestoßen. Hört sich bei Amazon schon ziemlich genial an. Werd mir das Werk auf jeden Fall noch zulegen. Allein die Seitenzahl und die Kritiken lassen hoffen, von der Oberflächlichkeit vieler Bucherscheinungen zu diesem Thema mal wirklich in die Tiefen einzusteigen. Freu mich drauf. :top:
    Neben vielen hier schon erwähnten literarischen Werken habe ich bei mir noch ein Gemeinschaftswerk von Michael Krone und Peter Kirchberg im Regal gefunden: "Dixi-Horch-Trabant & Co" aus dem Jahr 1990. Hier hat Kirchberg die mittel- und ostdeutsche Autombilfabrikate vor und nach den Kriegen dokumentiert. Vor den Texten wurden jeweils zu den einzelnen Regionen die sehr eindrucksvollen s/w Photos von Michael Krone gestellt, die er kurz nach der Wende Anfang 90 gemacht hat und Straßenszenen zeitgenössisch und ungeschminkt darstellen. Ist nur noch gebraucht zu bekommen und kostet zwischen 23,50 und 42,00 EUR (Booklooker und Amazon).
    Kennt jemand dieses Werk und kann Vergleiche ziehen zu Krones "Straßen der DDR"? Wäre interessant zu erfahren welche Unterschiede es gibt, da das neue Buch wesentlich mehr Seiten enthält, sich also der Kauf lohnt.

  • Naja, umstritten ist ohne Gänsefüßchen ein hartes Wort ^^ Ich habe nur gehört, dass sich die Anschaffung nicht wirklich lohnt, weil es inhaltlich keinen besonderen Tiefgang hat. Und dann halte ich mich mit einem Kauf natürlich erstmal zurück, bis ich es selbst mal durchblättern kann oder was genaueres dazu lese. Was meinen die Wissenden? :)


    Gruß
    Freddy

  • Ich würde in diesem Falle auf Tiefgang verzichten, wenn die Fotos gut sind. Ich bin dauernd auf der Suche im www nach guten Fotos, die sowohl den Straßenverkehr als auch den Alltag in der DDR dokumentieren - hier hauptsächlich 70er und 80er Jahre und möglichst in Farbe. Hab mich dahingehend auch schon mit reichlich Bildbänden aus DDR-Verlagen eingedeckt, die jedoch nur ein geschöntes Bild abgeben.


    Gerade für uns Altbundesländler, die wenig bis gar keine DDR-Besuchserfahrung haben (wie ich), ist es interessant nachzuvollziehen, in welchen Alltags- und Verkehrsmilieus unsere Fahrzeuge und auch die Menschen einst involviert waren. Es gibt die eine oder andere Seite, wo man durchaus was finden kann, jedoch habe ich diese auch schon abgegrast. Wäre schön, wenn man hier im Forum in einer Downloadecke Fotos aus der Zeit von den Mitgliedern sammeln könnte. Dürfen dann aber nur Privatfotos sein, sonst gibts ja wieder Ärger mit den Urheberrechten.

  • Bin zwar kein Wissender, aber Besitzer des Buches. Hier meine Meinung.
    Der Herr Krone war wahrscheinlich kurz mal in den neuen Bundesländern, hat 65 Fotos aufgenommen und die in dem Buch vorgestellt.
    Es sind tolle Aufnahmen entstanden, die ich mir manchmal wieder anschaue und bestimmt künstlerisch sehr wertvoll sind. Aber da kann ich mir als Hobbyknipser kein Urteil erlauben.
    Alle Bilder sind schwarz-weiß und größtenteils ganzseitig auf Hochglanzpapier. 16 sind sogar doppelseitig. Da kann ich das Bild in der Einheftung nicht erkennen. Aber das Buch müsste ja voll werden, bei den wenigen Fotos, die er aufgenommen hat.
    Die Stimmung, die vermittelt wird, ist genau der Gegensatz zu den IFA-Werbeprospekten. Man darf sich beim Anschauen der Bilder von der vermittelten depressiven Stimmung nicht anstecken lassen.
    Im Vorwort steht: „Die Automobilgeschichte ...(der neuen Bundesländer) sollte unter dem Blickwinkel der historischen Wende von 1989/90 als Epoche zwischen Jahrhundertwende und DDR-Argonie erfasst werden.“
    Um die Tristesse des DDR Alltags darzustellen, sind Bilder von über 40 verschiedenen Fahrzeugtypen dargestellt. In seiner Fachkompetenz stellt er solche im DDR-Straßenbild 89/90 typischen Fahrzeuge, wie Wanderer W24, IFA F 7/8/9, MZ BK, Skoda 440 und MB 1000, Wiesel, Framo, Tempo Dreirad und ein Pferdefuhrwerk vor.
    Das Verhältnis von ca. 6 Bildern von P50/60 und ca. 14 Bildern von P601 (ohne 1.1er??) und ca. 7 Bilder von Wabu 311/312 und ca. 13 Bilder von 353 (1.3er???) soll auch repräsentativ für das Straßenbild der Zeit sein?
    Ich kann mich den Eindruck nicht verwehren, der Herr Krone sollte die neuen Bundesländer mit seinen Fotos so darstellen, wie die Käufern aus den gebrauchten Bundesländern es gern sehen möchten und sollten.
    Wenn ich z.B. der Einladung zum Treffen in Lixheim - Lothringen gefolgt wäre und alle meine geschossenen Fotos unter der Überschrift „Alle Franzosen fahren Ostautos“, würde mir diesen Beitrag nicht einmal „AutoBlöd“ abnehmen. Leider darf ich mit dem Herrn Krone nicht das machen, was alle Franzosen in diesem Falle mit mir machen würden.
    Der Anhang oder die Auffüllungen des Buches von Herrn Kirchberg sind recht informativ und mit vielen tollen historischen Fotos versehen. Mir gefällt aber die Zusammenwürfelung nicht. Auch werde ich nicht schlau aus dem Buch. Hat der Herr Kirchberg in diesem Buch bei sich abgeschrieben Oder hat er in anderen Büchern von diesem Buch abgeschrieben.
    Für Trabifans diese Info. Der Trabi wird in diesem Buch von Herrn Kirchberg in reichlich 2 Seiten abgehandelt.
    Schön finde ich die unvoreingenommenen Äußerungen zu den "Sicherheitsrisiken der Plastekarosse".
    Derartige Bücher kaufe ich mir in der Regel nicht. Ich habe da aber einen kleinen Trick für meine Sammlung. Ich lasse mir solche Bücher schenken!
    Hajo

  • Hajo
    OK, ich gebe zu, dass die Bilder sehr trist geraten sind. Mag daran liegen, dass der Herr Krone im Februar unterwegs war. Trotzdem hat er diesen Effekt vermutlich schon absichtlich herbeigeführt. Ich denke, dass es in "Straßen der DDR" ähnlich aussieht. Meines Wissens gibt es aber auch kaum wirkliche neuzeitliche Alternativen zu seinen Büchern. Wenn doch, bitte ich dringend um Widerlegung.
    Deswegen finde ich es ja auch wichtig, dass das Leben in der DDR (und nicht nur zur Wendezeit) alternativ visuell dargestellt wird, z.B. so wie es die ehemaligen Bürger dieses Staates selbst gesehen haben. Nur so wäre das Bild für mich authentisch.
    Vielleicht wäre dieses Forum auch ein geeigneter Platz für diese Darstellung. Besonders in Hinblick darauf, dass es sich bei unseren IFA's nicht allein um kultige Spaßmobile handelt, sondern inzwischen um erhaltenswerte, historische und historisch gewachsene Fahrzeuge aus einem nicht mehr exestierenden Staatengebilde.

  • 2008 erschien Uwe Miethes erstes Buch "Bildatlas des DDR-Straßenverkehrs",
    nun ist es soweit es gibt eine Fortsetzung


    Der neue Bildatlas des DDR-Straßenverkehrs, erschien jetzt im September 2010.
    [Blockierte Grafik: http://www.trabcedes.de/images…neue%20bildatlas-ggkl.jpg


    Neben vielen anderen Bildlieferanten durfte auch ich Uwe Miethe bei diesem Buch mit Bildmaterial unterstützen.
    Das Buch zeigt also wieder viele, noch unbekannte Privataufnahmen. Geschichten von Privatpersonen begleiten die Fotos durch das ganze Buch und verstezen einen teils selbst wieder in die alte Zeit zurück.
    Alle Fahrzeuge in einem Buch wird es wohl nie geben, aber die Fortsetzung zeigt wieder viele neue Highlights und wem das erste Buch gefallen hat, sollte sich die Fortsetzung auf jedenfall mal anschauen...


    Beziehen könnt ihr es wieder über den Geramond Verlag oder unter der ISBN-13: 978-3-86245-604-8 , in jedem Buchhandel
    Preis 14,95 €


    evtl. auch wieder was für Weihnachten ;)


    Mfg Steffen

  • Selbstverständlich kann das Buch auch beim netten Buchhändler um die Ecke bezogen werden – der freut sich. Und bitte nicht bei Thalia^^


    Grüße,
    Fredo (der sich schon auf die Buchmesse freut und ausführlich berichten wird, was es so neues gibt)

  • Ich bin auf ein Buch aufmerksam gemacht wurden und rein zufällig lag es zum Lesen auf dem Schreibtisch eines Bekannten, den ich tags darauf besuchte.


    Es handelt sich um das Buch „Autos bauen im Sozialismus“ von Sönke Friedreich.
    Auf dem Titelbild prangt der bekannte Aufriss des Trabis aus den 80-er Jahren.
    Das war natürlich der Anlass, mich auf das Buch zu stürzen.


    Der Autor versteht sein Buch als „volkskundlich-kulturwissenschaftliche oder ethnologische Studie“ über die „Arbeit im Realsozialismus am Beispiel der Zwickauer Automobilindustrie seit 1945“.
    Der Autor hat eine umfangreiche Sichtung vom Archivmaterial durchgeführt.
    Auch die Aussagen von 27 Zeitzeugen werden aufgezeigt und ausgewertet.


    Das Buch ist natürlich kein Bilderbuch, sondern seinen hohem Anspruch als wissenschaftliche Arbeit wird der Autor mit seiner Ausdrucksweise gerecht.


    Ich wollte mich schon fest-lesen, als mein Gastgeber mich an den Grund meines Besuches erinnerte.


    Mein kurzer Eindruck dieses kurzen Einblicks.
    Viel detaillierte Randinformationen zu meinem Hobby Trabi.
    Kein 08-15 Roman zum Schmökern – sondern „schwere Kost“ zum Studieren.
    Klar betrachtet der Autor das Thema mit seinem Wissenstand und seiner Sichtweise aus dem Erscheinungsjahr 2008.
    Aber ich kann mich dem Eindruck nicht erwehren, der Autor erhebt immer wieder den warnenden Zeigefinger.
    Und er hätte derartige Fehler und Verhaltensweisen nicht an den Tag gelegt, wenn er an der Stelle der erwähnten Arbeiter, Meister, Ingenieure und leitenden Angestellten gestanden hätte.


    Wieder Zuhause habe ich gleich nach dem Buch im Web gesucht.
    Man kann das Buch des Leipziger Universitätsverlags unter ISBN-13: 9783865831033 oder ISBN-10: 3865831036 bestellen.
    Aber der Preis!!! 78,00 € !!!!! ist mir zu fett.


    Muss ich mal sehen, ob ich jemand finde, der mir das Buch für meine Sammlung schenkt. ;) ;)
    Hajo

  • Ich habe mir das Buch kürzlich gekauft. Für 78,-€.


    Grund für den hohen Preis: die kleine Auflage.


    Grund für die kleine Auflage im Universitätsverlag: es handelte sich in der Urfassung um die Habilitationsschrift von Dr. Sönke Friedreich.
    Das heißt, hier gehts nicht um eins der vielen Trabbbbbi-Büchlein, sondern um eine wissenschaftliche Arbeit, um qualitative Sozialforschung. Es geht auch nicht um den Trabant, sondern den Arbeitsprozeß, die Organisationskultur im Automobilbau sozalistischer Prägung.
    Er hätte das selbe Buch auch über Eisenach oder Ludwigsfelde schreiben können, weil die gesellschaftlichen und politischen Probleme überall die selben waren.


    Ich habe einige Kapitel gelesen, das Buch ist nix zum "Von vorn bis hinten durchschmökern", und finde es hochinteressant. Vom erhobenen Zeigefinger kann ich nichts bemerken.

  • Damit man mir nicht nachsagen kann, ich schaue mir nur die bunten Bildchen in fragwürdigen Zeitschriften an, möchte ich heute mal wieder, unter dem Blickwinkel eines Trabifans, ein Buch (nach) lesen.


    Als Geschenk landete das Buch "1001 Oldtimer" von der Naumann & Göbel Verlagsgesellschaft mbH Köln bei mir.
    Ein ganz schön dicker Wälzer im Miniformat. Und der Untertitel "Die berühmtesten Modelle von 1885 bis 1975“"lies mich sofort neugierig auf den Inhalt werden.
    Die Gliederung nach Automobilbauepochen mit dazugehörigen schlagkräftigen Headlines hat mir auf Anhieb gefallen. So lassen die Überschriften "1940-1960 Vom Kleinwagen bis hin zum Hubraumriesen, Automobile Vernunft und PS-Giganten" und "1960-1975 Zwischen Tradition und Faszination, Familienkutschen, Exoten und Sportwagen" das Herz eines verkappten Oldtimerfans und eines praktizierenden Youngtimerfans sofort höher schlagen.
    Da ich auch meine Tageszeitung nicht beim Horoskop beginne, habe ich mich mal in das Buch vom Anfang an reingelesen.
    Der Autor Reinhard Lintelmann beginnt mit einer netten Plauderei über die Anfänge der Automobilgeschichte.
    Aber dann geht die Post ab.
    Tolle Bilder von Oldtimern von 1886-1920 unter der Überschrift "Konkurrenzkampf der Motorwagen“ springen mir sofort ins Auge. Alphabetisch geordnet werden erst einmal Deutsche vorgestellt. Zu jedem Modell stehen am Rand sehr übersichtlich die Grundparameter, wie Hubraum, Zylinder, PS/KW, Bauzeit und auch die Stückzahlen. In dem Plauderton sind auch zu jeden Modell einige Grundinformationen beigestellt.
    Diese strikte Gliederung setzt der Autor dann auch bei Frankreich,England, Italien, Österreich und USA fort.
    Die Infos zu Fabrikaten, deren Namen ich noch nie gehört habe, habe ich förmlich verschlungen.


    Im nächsten Kapitel 1920-1930 "Automobolbau als neuer Industriezweig" werden dann Fahrzeuge aufgezeigt, von denen ich nur träumen kann. Namen wie Horch Typ 350, Benz SS, Bugatti oder Bentley 4 übersteigern das Budget meines Taschengeldes bestimmt mehr als tausendfach.


    Im Kapitel 1930-1940 "Erfolgreiche Massenprodukte und edler Luxus" habe ich mich dann festgelesen. Dort habe ich auch mein erstes Auto gefunden. Leider konnte ich damals den Verfall des 170V aus finanziellen Gründen nicht aufhalten. Ich hoffe, er ist bestimmt selig im Autohimmel gelandet.


    Aber dann konnte ich mich nicht mehr zurückhalten. Ich musste unbedingt im Buch einige Seiten vor blättern und habe nach dem Trabi gesucht.
    Im Abschnitt 1960-1975 "Zwischen Tradition und Faszination" zwischen Thurner RS und VW Karmann-Ghia ein kleiner Artikel über den Trabant 601. Ein Foto gänzlich abweichend von den anderen ganz bombastisch in Pose gesetzten Fahrzeugen. Wenn ich richtig schaue, ein teil-restauriertes Exemplar vor einem Hintergrund, der jeden Bildjournalisten erschaudern lässt. Und die Info, dass die Entwicklung des 1.1er und die Nullserie ab 1988 nur dem Engagement von Volkswagen zu verdanken ist, betrachte ich als strittig. Ansonsten lese ich zum ersten mal in dem Buch das übliche "technisches Konzept vom Abstellgleis“. Stückzahl ca. 3 000 000 kommt zwar hin, hätte aber auch genauer recherchiert werden können, wie bei den anderen Autos.
    Dann nach Wartburg 353, Lada, Skoda und Co gesucht. Aber leider nichts gefunden. Gehören also nicht zu den berühmtesten Modellen des Autors. Aber zu mindestens eine Info über den Melkus RS 1000, den der Autor 1000 RS nennt. Bei anderen Fahrzeugen ist mir eine derartiger Zahlendreher nicht aufgefallen.


    Dann noch einmal gesucht und im Kapitel 1940-1960 "Vom Kleinwagen bis hin zum Hubraumriesen" zwischen VW Karman-Ghia und Zündapp Janus den Wartburg 311-2 und 313-1gefunden. Bisschen mau bei den gebauten Stückzahlen und den anderen 15 Modellen. Andere Marken werden bedeutend ausführlicher betrachtet. Und die Fotos gewinnen auch keinen Schönheitspreis, wie damals der 313 in den USA.
    Dafür werde ich mit schönen Beiträgen und Bilder vom IFA F 8, IFA F 9 und den Sachsenring P 240 entschädigt. Diese Berichte passen in das Gesamtkonzept des Buches.
    Aber als ich die Seite vom P 240 umblättere, hat es mich fast vom Hocker geschmettert.
    2 mal Trabant P 50? Mit Bildern, die die Putzfrau des Verlages mit ihrer Wegwerfkamera auf einem Schrottplatz besser hinbekommen hätte. Das übliche AutoBlödgeplappere. Aussagen über den Export: Blablabla... Nun gut, den P 60 kann man, wenn man Hintergrundwissen hat, erahnen.
    Und die Stückzahl!!!!! Ca. 3 700 000 P 50 sollen gebaut wurden sein. Da kann Goldkrone noch eine Weile sammeln in seinem Murmelregister. Oder Hausaufgaben für den Autor!!!


    Mein eigentlich sehr positiver Gesamteindruck wird durch meine subjektiven Kritikpunkte geschmälert.
    Zumal ich sehr viele interessante Infos über zeitgleiche Fahrzeuge, wie Messerschmitt, Glas, Gutbrod, Lloyd und und, gefunden habe. Ich vermisse aber auch Marken wie DAF und Ostblockfahrzeuge.
    Zum Schluss habe ich etwas getan, was man eigentlich bei einem Geschenk nicht macht. Habe nach den Preis gegoogelt. Also unter 10 €! Preis-Leistungsverhältnis ist Spitze.
    Das Buch ist als Nachschlagewerk, für den Ausgangspunkt für weitere Recherchen, empfehlenswert.
    Passt in mein Bücherregal. Habe da noch schlechtere Bücher stehen.

  • Hallo Zusammen,


    ich war heute mal wieder fleißig und habe eine Rezension auf meinen Blog gestellt. Es hat zwar nicht direkt mit Trabant zu tun, könnte einige Zweitakt-Jünger aber trotzdem interessieren: die Geschichte der DKW-Vemag in Brasilien! Zum Vorbeiklicken und weiterempfehlen: http://autobuch.blogspot.com/2…akt-dkw-in-brasilien.html


    [Blockierte Grafik: http://www.alaude.com.br/alaude/Assets/product_images/zoom/ddkw.jpg]


    Achja, demnächst schreibe ich über das im Verhältnis zum Inhalt wohl teuerste Trabibuch ever... ihr dürft gespannt sein ^^


    Grüße,
    Freddy