Hallo an alle

Hi Little,

ich habe den Film damals im Kino gesehen und er hinterließ bei mir als "Westler" ein merkwürdiges Gefühl - so eine Mischung aus Lachen und...hmmmm...Nachdenklichkeit/Traurigkeit/Mulmigkeit...schwer zu beschreiben. Man nennt es wohl "bitterer Nachgeschmack" oder so.

Ich habe die Dimensionen der Wende 1989 in meinen jungen Jahren noch gar nicht erfassen können. Auch der damalige Geschichtsunterricht in der Schule klang bei diesem Thema immer eher wie eine Geschichte aus einer anderen Welt und für mich einfach nicht greifbar. Erst so in den letzten drei Jahren, nachdem ich mehrmals in Berlin war, dort gezielt auch die nicht nur schönen Seiten der Stadt betrachtete, die Reste des Grenzübergangs "Marienborn" sah, ein ehemaliges Stasi-Gefängnis besichtigte, an meiner Uni Studenten kennenlernte, die zuvor im Osten lebten und eben sehr viel mit Menschen sprach, die alle ihr eigenes Bild der damaligen Zeit rüberbrachten (sowohl positiv als auch negativ), begann es oben im Kopf zu rattern und zu klickern. Und somit ist auch jeder Ausflug mit dem Trabant für mich eine Reise zurück in eine etwas andere Zeit/Welt.

Eben etwas Besonderes, dass ich mir erst ganz langsam selbst erschließe und bewusst machen kann.

Hmmmm...jetzt aber genug der Gedankenabschweiferei...
Dirk

Ich hab mir das Teil dieser Tage auch als DVD reingezogen, naja historisch gesehn ist der Film wohl eher drittklassig aber wer was zum Lachen sehn will dem sei der Film wärmstens empfohlen

Hi,

ich hab auch gehört, dass "Good Bye Lenin" wirklich gut sein soll. Leider ist der Hintergrund und das Ende wohl eher traurig. Deshalb hab ich hin bsiher auch noch nicht gesehen. Aber ich sollte das wohl bald mal nachholen.

Viele Wochenend-Grüße, Tina ...

MarioS:

Mag sein, daß es in dem Film einige Stellen zum Schmunzeln oder Lachen gibt.
Aber es ist so, wie Little schon sagte: der Film ist nicht hauptsächlich zum Lachen gemacht worden. Im Gegenteil: ich finde die phantasiereiche Auseinandersetzung mit dem Thema "so hätte es auch kommen können" höchst interessant. Klar ist es amüsant an vielen Stellen; aber die meisten Lacher sind mir bei genauerem Hinsehen im Halse stecken geblieben.

Und nachdem wir nun 14 Jahre Erfahrungen mit dem neuen System haben, muß ich ehrlich sagen: wer den Film nur zum Lachen findet, der hat von der derzeitigen Lage UND von der Geschichte nicht viel Dunst. Wart noch ein paar Jahre - vielleicht geht Dir der Film dann besser ein.

Good bye Lenin - ein grandioser Film!!!

Deluxe: so ist es...siehe auch mein Beitrag oben...sehr gemischte Gefühle und daher auch bei mir als Westler die Motivation/Drang sich näher mit der ganzen Thematik zu beschäftigen bzw. Bildungslücken zu schließen

Dirk

@ deluxe:

Vielleicht hast Du recht und man sollte sich den Film ansehen, dabei aber das Nachdenken nicht vergessen.
Ich habe beide Systeme aktiv nun ziemlich gleich lang erlebt (blenden wir mal die Zeit vor der Jugendweihe aus) und fand es meistens zum Kotzen, wenn mir jemand aus dem Westen erklären wollte, wie ich gelebt habe. Natürlich müssen auch wir uns mit Urteilen zurückhalten. Auf beiden Seiten haben die Leute mit sogen. "Sachzwängen" gelebt und sich eben mehr oder weniger luxuriös damit eingerichtet, für die Umgebungsbedingungen konnten die wenigsten etwas.
Natürlich streben einige nach Blamage maximum und müssen unbedingt beweisen, daß sie über Dinge urteilen, über die sie Ahnung im tiefen Minusbereich haben; als Beispiel sei das Urteil von Frau Merkel über Joschka Fischer im Bundestag genannt. Aber sie hätte das Unzuchtgesetz wahrscheinlich auch nicht gestört

Im Kino hab ich´s verpasst, und die DVD noch nicht günstig geschossen.
Dennoch ist das wahre Leben die beste Art, sich über das Leben in der DDR zu informieren.
Bei meinen Trabi-Touren dauert es meist nicht lang bis zum äußerst informativen Gespräch. Der Trabi ist dabei sowas von hilfreich ,und mit Westkennzeichen fällt man so richtig auf .
Dann bedarf es nur ein wenig Zeit, und und wieder hat man so einige Puzzlestücke beisammen.
Nebenbei informiere ich mich durch die zahlreichen Dokus zum Thema und durch zeit-und ortgemäße Bücher, das ist spannender als so mancher Krimi!
Wenn das mehr Leute tun würden, gäbe es wohl die Mauer in den Köpfen nicht mehr. Leider brauche ich nicht allzu weit zu schauen, um festzustellen, daß ein Großteil der Wessis in dieser Hinsicht immer noch sehr verbohrt sind.

Tina

Oh ja - Happy Birthday natürlich
uuuuund...gab es nen Trabi zum Geburtstag????

Dirk

Tina - unbekannterweise alles Gute auch von mir.

@ little:
Die Äusserung dieser Dame steht halt nur stellvertetend für das, was (wie Du richtig schreibst deutschlandweit) von vielen abgesondert wurde, die meinten sich irgendwie produzieren zu müssen. Ab 1993 hab ich im zarten Alter von dreißig Lenzen nochmal eine ganz normale Lehre gemacht und schwer mit mir gerungen als ich sah, was über die DDR in sächsischen Sozialkundelehrbüchern für Berufsschüler geschrieben steht. Ich hab ganz einfach auch deshalb diesen Film nicht angesehen (was wahrscheinlich ein Fehler war), weil ich von derartigen Erlebnissen nun reichlich gesättigt bin.

Hi,

vielen Dank für die Glückwünsche. Nein, einen Trabi gab´s bisher nicht. Wäre aber vielleicht ein nettes Geschenk gewesen.

Viele Grüße, Tina

Zitat

Original von TrabiHerne
@gromit/Peter: so isset - wir machen den Pott voll
Dirk

Jau, Ruhrpott! Ruhrpott! Ich erinnere mal an das Treffen und allet, was da folgen soll, wenns schon wieder mehr werden hier ...

http://www.trabantforum.de/ubb/Forum2/HTML/000444.html

pwb601: - wird eben mal Zeit, die Vorherrschaft der hier regierenden durchgestylten BMW-,Opel- und VW-Fahrer zu durchbrechen

Völker hööööret die Signale *reeeeengdengdeng*
Dirk