Getriebe regenerieren

  • So ich bin nun dabei angekommen das Getriebe von meinem Trabant 601 selbst zu überarbeiten. Die Laufleistung des guten Stückes beträgt geschätzte 100Tkm. Primäres Ziel war es, das Getriebe neu abzudichten (Gehäuse und Simmerringe). Nun habe ich das Teil zerlegt und wechsel auch die 6304er Rillenkugellager (das eine Lager auf der Antriebswelle ist nur noch Schrott). Das Zylinderrollenlager der Schaltwelle und die Rillenkugellager des Differential will ich nicht wechseln, weil die noch ruhig laufen und keine abnormalen Verschleißerscheinungen zeigen. Ober sollte man die Lager auch unbedingt wechseln?


    Beim Freilauf bin ich mir im Moment noch nicht sicher, ob ich den Wechseln soll. Ich bin das Getriebe die letzten 40Tkm selbst gefahren, anfangs mit SAE 80, später mit dem richtigen HLP68. Der vierte Gang sprich der Freilauf hat nie Probleme gemacht, weder im Sommer noch im Winter. Gibt es eine Möglichkeit den Zustand anhand des Verschleißes zu beurteilen? An welchen Teilen tritt der Verschleiß ein? Nur an den Rollen und am Nocken? Oder auch am Käfig? Muss man immer alle 3 Teile, also Nocken, Rollen (sind jetzt hier mal nur 1 Teil) und Käfig, zusammen wechseln?


    Was meint ihr zu den geplanten Lager und Freilauftausch? Sollte man noch etwas unbedingt wechseln?

  • Lager, welche offensichtlich in Ordnung sind, würde ich belassen. Selbst Lager aus aktueller Produktion haben Ausfallquoten, die nicht zu verachten sind.
    Am Nocken sind auf den Planflächen sicher schon "Eindrückungen" von den Rollen zu sehen, oder? (dann arbeiten sich auch die Fenster des Käfigs aus)
    Falls ja, würde ich alle 3 Teile tauschen. Mit dem Freilauf steht oder fällt das Getriebe früher oder später.

  • Den Freilauf hätte ich auf alle Fälle getauscht.Die 6304 alle tauschen,das Zylinderrollenlager geht selten kaputt.Schau Dir die Lager des Diffs genau an.Bei denen reißen gern die Käfige ein.
    Die Losradwelle würde ich auf Fresspuren kontrollieren.Den Schaltfinger auf festen Sitz.Die Mitnehmerverzahnung der Losräder auf Druckspuren oder Abnutzung.Diff aufmachen und die Welle auf Fresspuren kontrollieren.Wenn die Welle gefressen hat,sind die Räder auch Schrott. :winker:

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  • Gute Zusammenstellung!




    Und noch ein paar kleine Ergaenzungen von meiner Seite: Die
    Vorderachswellreader ("Antriebsbecher") laufen an den Gleitflaechen der
    Simmerringe auch gern ein. Sollte da mit dem Daumennagel schon ein
    Absatz fuehlbar sein: "Becher" tauschen! Sonst wird's dort auch recht
    schnell wieder undicht.




    Und wenn der Tannenbaum einmal auseinander ist, gleich mal nach dem
    Zustand der Synchronringe gucken. Wenn diese schon fast am jeweiligen
    Zahnrad anliegen, sind die auch bald Schrott.

  • Danke erstmal an alle bisherigen Antworter für die Hinweise und Anregungen! Eines hatte ich aber vergessen zu erwähnen, nämlich dass die Achswellen- und Kegelräder auch schon erneuert wurden. Die Welle der Kegelräder habe ich (noch?) nicht erneuert, da sie zwar etwas eingelaufen ist aber nicht gefressen hat. Die alte Welle mit den neuen Kegelrädern weist in meinen Augen kein übermäßiges Spiel auf. Wenn ich noch eine neue Welle auftreiben kann, dann wird die noch gewechselt, wenn nicht, dann nicht.


    Die Sekundärwelle mit den Gangrädern habe ich auch inzwischen zerlegt und die Teile grob gereinigt/abgewischt. Hier mal ein Bild vom Synchronring des 3. Ganges (alle anderen sehen genauso aus, also den Abstand zum Zahnrad meine ich). Ich denke die Synchronringe sollten noch eine Weile halten. Wie groß wäre der Abstand im Neuzustand?


    [Blockierte Grafik: http://freenet-homepage.de/matze601/Trabant/Getr_Synchronring3G.jpg]


    Des Weiteren habe ich dann doch noch den Freilauf samt Gangrad abgezogen. Und so sieht der Nocken aus, den ich tauschen werde.


    [Blockierte Grafik: http://freenet-homepage.de/matze601/Trabant/Getr_FreilaufNocken.jpg]


    Zu denken gibt mir aber der Käfig. Ist das nun ein Verschleißteil oder nicht? Nennenswerten Verschleiß kann ich nämlich nicht erkennen.


    [Blockierte Grafik: http://freenet-homepage.de/matze601/Trabant/Getr_FreilaufKaefig_1.jpg]



    [Blockierte Grafik: http://freenet-homepage.de/matze601/Trabant/Getr_FreilaufKaefig_2.jpg]


    Zu guter Letzt noch einen Frage zu Losrad des Rückwärtsganges. Sollten man hier was Unternehmen? Sind die Zähne der beiden Zahnräder im Neuzustand auch angefast?


    [Blockierte Grafik: http://freenet-homepage.de/matze601/Trabant/Getr_LosradRWGang.jpg]

  • Also Rückwärtsgang ist OK so,das muß so sein,damit der Eingriff leichter geht.Beim Freilauf überleg nicht lang was noch geht.Wenn Du neu hast dann neu.Beim Synchronring sieht es auch gut aus.wichtig ist das er noch vorn übersteht bzw.hinten noch nicht anliegt.Bei der Achswelle von Diff.ist mehr Spiel besser als zu wenig.(es muß ja noch Öl dazwischen passen)Die alten Wellen hatten extra noch eine Abflachung.(Öltasche)

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  • Fg601: Danke! Dann brauche ich ja nur noch auf die über ebay gekauften Lager warten und kann dann alles wieder zusammenbauen.


    Meine Frage bezüglich der Wiederverwendung des Käfig rührt daher, dass ich nur den Nocken mit den Rollen wesentlich günstiger bekommen kann als alles zusammen.

  • Die ECP Lager würde ich nicht raten einzubauen, da diese eine verstärkte poliamid ausführung ist, und laut hersteller bis maximal 80° zugelassen sind!! sonst ist es natürlich die selbe bauweise.
    aus messing oder stahl die sind dann richtig teuer ab 70euro! aber diese zylinderrollenlager gehen ja selten kaputt, bzw. zeigen auch kaum verschleiss an!
    weshalb man von 6304 auf nj 206 gewechselt hat ist mir unklar!


    bei dem freilauf aufpassen! ob neuer oder regenerierter verbaut wird, da sind dann die rollen auch unterschiedlich!! bügelmessschraube ist da ein muss!

  • Bo
    Deiner Antwort entnehme ich,daß Du noch kein Getriebe von innen gesehen hast?
    In allen Getrieben für den 601 ist das "Zylinderrollenlager" NJ 206 verbaut.Delux möchte dieses durch ein neues ersetzen.

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  • Ich hab vorhin mal meinen kompletten Lagerbestand sortiert, teilweise gereinigt und frisch konserviert. War sowieso mal dran.


    Dabei fand ich auch noch ein neues Zylinderrollenlager. Aber nicht etwa NJ, sondern NU 206 E C3.
    Und auf dem alten Lager im Getriebe steht...genau: das selbe.


    In Ersatzteilkatalogen und Handbüchern finden sich unterschiedliche Angaben... :S


    So richtig schlau werd ich nicht draus...eine verbindliche Angabe wär mal ganz schick...und eine Übersetzung in die Neuzeit. Mit Messing- oder Stahlkäfig gibts nämlich nur ohne die erhöhte Lagerluft (C3).
    Und drinlassen, weil es "eigentlich nie kaputt geht" gefällt mir nicht - erfahrungsgemäß gehts irgendwann los, nachdem alles neu und alles wieder montiert ist. Jetzt hab ich's offen...und könnte das neue DDR-Lager einfach einbauen (NU), weil dessen Aufdruck exakt dem bereits verbauten Altlager entspricht...


    Trotzdem wärs ganz schick, für einen Nachkauf einen verbindlichen Lagertyp zu wissen.

  • Hi Deluxe. Ich selbst weiß da auch nicht bescheid, hab aber im www was gefunden:


    http://www.konstruktionspraxis…ik/lager/articles/148097/



    Der Unterschied zwischen NU und NJ ist also nur die Borde am Innenring.
    Das NU hat innen keine Borde, das NJ hat innen eine Borde.
    Ich selbst hatte bis jetzt nur Getriebe, in denen das NJ verbaut war.


    Gruß Sven

  • @fg, da muss ich dich leider entäuschen!! habe schon mehrere getriebe regeneriert! und muss dich auch entäuschen das nicht in allen getrieben das nj verbaut ist!
    ich habe ein älteres getriebe, zwecks der kürzeren übersetzung der ersten drei gänge. und da ist original ein 6304 verbaut! habe leider kein bild davon, da ich es schon getauscht habe!
    es hat mich auch gewundert das ich ein 6304er drine habe, deswegen habe ich hier auch nachgefragt, viele sagten tauschen, da dort eine höhere belastung vorhanden ist und die 3604er öfters kaputt gehen
    die förderspirale ist auch nicht am deckel befestigt, sondern in der welle drin!

  • Dann muß da auch eine andere Losradwelle drinn gewesen sein weil,ein 6304 hat eine 20mm Bohrung.Ein Nu oder NJ 206 hat aber eine 30mm Bohrung.Erkläre mir das mal.
    Ich weiß nicht mehr wieviel Trabantgetriebe ich schon offen hatte,50reichen da sicher längst nicht,aber in allen synchronisierten war das NJ Lager verbaut.
    Was war das genau für ein Getriebe?Ich vermute,daß da jemand eigenmächtig Änderungen vorgenommen hat.

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  • sorry, ein 6304er war natürlich nicht drine, aber auf jeden fall ein rillenkugellager! schaue mal nach der bezeichnung, wenn ich es finde.
    habe es knapp 5 jahre gefahren mit den kugellager, ohne probleme. und laut klaus schumann ist es woll auch original so gewesen!
    ist ja auch egal, hauptsache die technick funktioniert!

  • Aha,da sind wir uns ja im Punkt 6304 einig geworden.Sicher kann man Lager unterschiedlicher Bauform gegeneinander tauschen,genauso wie mann die Kugellager durch Wälzlager ersetzen kann.
    Mir wollte nur nicht in den Kopf,wie Du das 6304 auf die Losradwelle bekommst,aber nu wissen wir es. ;)

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  • War dann wohl ein 6206, siehe DDS 5/76. War tatsächlich mal original.

  • @ fg: schön, aber trotzdem ein kugellager! =)



    den nadelkranz der antriebswelle, säubern und neu in fett einlegen, fertich! die gehen eigentlich eher selten kaputt, und wenn dann brechen sie, oder der verschleiss is auf jeden fall sichtbar!
    der kranz des freilaufes, wenn nix zu sehen, drine lassen, hat mir auch der Herr Schumann geraten.