Trabi 601 Bj.89 Motor Überholung oder: Ein neues Herz für Herta

  • Da das Thema in meinem alten Thread doch eher wenig Anklang gefunden hat, dachte ich mir, die Überholung des Motors im passenden Bereich fortzuführen. ;)


    Nach dem Ausbau des Motors gestaltete sich das öffnen recht schwierig, das der Motor überall mit einer roten Dichtmatsche verklebt ist und die hält. Auseinanderbekommen hab ich dann schließlich mit einem ganz flachen Spatel, den ich zwischen die Hälften geschlagen hab. Die Dichtfläche hat dadurch im Außenbereich eine minimale Beschädigung erlitten, die lässt sich jedoch wegschleifen und stellt kein Problem dar.


    Problematischer ist jetzt eher, dass die Kurbelwelle auch total verklebt ist, ich sie mit bestem Willen nicht aus dem Gehäuse bekommen. Was tun, was tun ? :|


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    Der Pfusch an dem Teil allgemein ist groß, ich verlass mich nie wieder auf die Aussage "Motor gemacht" X( Der eine Drehschieber scheint wesentlich neuer als der andere, da ist doch irgendwas faul.


    Eine weitere Frage noch: Kurbelwelle: Wo eine regenerierte am Besten herbeziehen ?


    Liebe Grüße
    Tamino

    Hercules R50 - Auf zwei Rädern bleibt man jung !

  • Interessanter Bericht - wenn da nicht die Bilder auf xxxUploadxxx wären. Wozu macht man sich im Forum eigentlich die Mühe, und stellt einen Upload bereit?

  • Interessanter Bericht - wenn da nicht die Bilder auf xxxUploadxxx wären. Wozu macht man sich im Forum eigentlich die Mühe, und stellt einen Upload bereit?


    Sorry, will ich berücksichtigen...aber weiterhelfen tut mir das nicht, die Welle klebt nachwievor am Block. Und woher am besten eine neue beziehen ? :S


    Gruß
    Tamino

    Hercules R50 - Auf zwei Rädern bleibt man jung !

  • Lasse die Welle von einem Helfer anheben und schlage mit einem guten Schonhammer auf das Gehäuse im Bereich neben der mittleren Lagerung. Dabei mit der anderen Hand die Gehäusehälfte festhalten und etwas ziehen.
    Aber wirklich nur mit dem genannten Hammer mit Kunststoffeinsätzen.


    Meine Wellen beziehe ich von Andrè Friedrich. info@trabantersatzteile.de

  • Hallo,


    da ich auch meinen Motor frisch machen muss, interessiert mich die Fortsetzung des Themas hier.
    Bei mir muss mindestens die Kurbelwelle, Drehschieber und Zylindergarnitur neu, sofern das Kurbelgehäuse noch in Ordnung ist.


    Die grobe Vorgehensweise ist ja klar.
    Allerdings kommen dann Fragen von Details auf, wie z.B. was an den Neuteilen muss vor oder nach dem Einbau nochmal begutachtet, nachgearbeitet, vermessen, ausgerichtet oder ausgewinkelt werden?
    Wo muss mit welchen Dichtmitteln, Lacken oder Klebern gearbeitet werden?


    Lohnt sich ein Umbau der Kolbenring-Abdichtung am Kurbelgehäuse auf Radialwellendichtringe, um ein wirklich dichtes Kurbelgehäuse zu bekommen?


    Wenn man es einmal macht, soll es ja ordentlich werden.




    Edit:
    Nachtrag.
    Bin soeben auf die hervorragende Anleitung von Hegautrabi gestoßen. Gibts diese als PDF zum Download?




    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

    2 Mal editiert, zuletzt von bepone ()

  • Hallo Leidgenosse!


    Mittlerweile ist die neue Welle da, die alte schon längst raus. Ich gehe demnächst an den Zusammenbau.


    "Lohnt sich ein Umbau der Kolbenring-Abdichtung am Kurbelgehäuse auf Radialwellendichtringe, um ein wirklich dichtes Kurbelgehäuse zu bekommen?"


    Ich bleibe bei der "alten neuen" Variante, das funzt schon.


    Als Dichtmittel nehm ich das von Trabantwelt (Hylomar), an die Anleitung von Hegautrabi halt ich mich auch *Top*.


    Zylinder will ich die alten wieder aufsetzen, die haben augenscheinlich noch nicht viele Kilometer runter.


    Die Drehschieber mitsamt Feder müssen neu, ansonsten ist gar nicht so viel am Motörchen dran. :)


    Liebe Grüße
    Tamino

    Hercules R50 - Auf zwei Rädern bleibt man jung !

  • Hallo Tamino,


    Schön, dass es weitergeht!
    Wann ich mal Zeit dafür finde, weiß ich noch nicht. Nächste Woche muss ich erstmal Bagger fahren.


    Die Kolbenring-Abdichtung ist halt nicht 100% dicht und ehrlich gesagt hätte ich lieber einen komplett trockenen Motor (zumindest außen ;) ).
    Dafür wird die Kolbenring-Abdichtung nie hart und undicht wie ein Simmerring nach Jahrzehnten und sie ist nahezu verschleißfrei.


    Klar ist zu dem Motor nicht viel dazu, dennoch kann man viel falsch machen oder durch Beachtung diverser Details das Ergebnis wesentlich verbessern.
    Hegaus Thread hab ich noch nicht komplett durch, jedenfalls wurde dort auch kräftig diskutiert, ob die Lager denn nun im Gehäuse eingeklebt werden sollen oder nicht. Ob man zum Schluss gekommen ist, was besser ist, hab ich noch nicht gelesen, evtl ist das auch offen geblieben und jedem selbst überlassen.


    Hylomar hätte ich sowieso verwendet, ich hab die Tube noch aus den Zeiten, als ich am Moped geschraubt habe.


    Wo hast du deine Kurbelwelle her und was hat sie gekostet? Gern auch per PN.


    Die Zylinder, Kolben und -ringe könntest du nach Möglichkeit wenigstens vermessen.



    Gutes Gelingen weiterhin und spare nur nicht mit Fotos!



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Zitat

    Gutes Gelingen weiterhin und spare nur nicht mit Fotos!


    Gern! :D


    Maße der Kolben/Zylinder:


    Nummero 1: Zylinder: 72,00, Kolben dazu: 71,94
    Nummero 2: Zylinder: 72,49, Kolben dazu: 71,52


    Also einmal 0,3mm und einmal 0,4mm, sollte passen, oder ? Ich kann auch nicht für die Genauigkeit meines Messschiebers garantieren, den hab ich im Müll während meines FSJs in der WfB gefunden. :/


    Meine Kurbelwelle habe ich von eBay...2 Takt Kult. Kostete 300,40 €


    _______________________________________


    Aktuell bin ich am Rubbeln wie ein Wilder..ja, die Dichtmasse kriegt man mit Bremsenreiniger und Radiergummi weg, so einigermaßen zumindest. An Hartnäckigen Stellen helfe ich mit einem Teppichmesser nach, vorsichtig natürlich, will die Dichtfläche nicht beschädigen. Da ich beim Auseinanderdrücken der Gehäusehälften eine Stelle beschädigt habe, hab ich die heute wieder schön flach gefeilt, nicht dass es da durchzieht.


    100%ig kriege ich das rote Zeug allerdings nicht aus dem Kreuzschliff heraus. Aber so wie im 1. Bild sollte es reichen, oder ? Und vor allem: Der Kram hängt auch in der Laufbahn der Kolbenringe drin..irgendeinen Tipp, wie ich DAS rauskrieg ?


    Liebe Grüße
    Tamino

  • Deinen Kauf bei Ebay möchte ich eher nicht kommentieren. Aber wo hast Du die Maße der Kolben/Zylinder her? Ist das gewürfelt?
    Kolben in 71,94? Das stimmt etwas nicht. Garnicht!
    Bezüglich der Reinigung solltest Du einmal nach Bürsten aus Messing Ausschau halten.

  • Zitat

    Deinen Kauf bei Ebay möchte ich eher nicht kommentieren.


    Wieso ? Beim Händler direkt hätte es auch nicht mehr gekostet. Der Preis schien mir i.O. :top:
    Kolben, Zylinder habe ich relativ weit oben gemessen, oder wie misst man da genau, Meister ?


    Zitat

    Bezüglich der Reinigung solltest Du einmal nach Bürsten aus Messing Ausschau halten.


    Danke für den Tipp, probiere ich gleich mal.


    Gruß
    Tamino

    Hercules R50 - Auf zwei Rädern bleibt man jung !

  • Kann man das nicht mit Hilfe eines Hochdruckreinigers entfernen? Bei meinem Mofamotor ging das super.

  • Die Zylinder kann man nicht mit einem Meßschieber messen, was du gemessen hast ist das Maß auf welches die Zylinder geschliffen wurden und wenn das stimmt hat Zylinder 1 0 Maß und Zylinder 2 schon den 2.Reparaturschliff !! Die Kolben misst man 10 mm vom Hemd.
    Das rote Zeug ist sicher Silicon und das geht gut mit Waschbenzin anlösen und mit VA Drahtbürste abbürsten.

    Biete Serienmotoren, Sportmotoren, Rennmotoren, Sport-VSD, Vergaserumbauten, Regenerierung Drehschieberflächen, Gehäusereparaturen, Aluschweißen, Sandstrahlen mit verschied.Material auf Anfrage

  • Das rote Zeug ist sicher Silicon und das geht gut mit Waschbenzin anlösen und mit VA Drahtbürste abbürsten.


    Nicht ganz, wäre ja noch schlimmer, wenn die Dichtmasse nicht Lössungsmittelfest wäre. Habs auch schon mit Trichlorethen probiert, wenn das nix hilft, dann gar nix. :D


    Der Tipp mit der Messingbürste hat geholfen, mit der kleinen Zündkerzenbürste komme ich auch in den Spalt, wo die Ringe drin laufen. :thumbup: Dauert aber trotzdem lang, ist nunmal ein elendiges Zeug.


    Gruß
    Tamino

    Hercules R50 - Auf zwei Rädern bleibt man jung !

  • Wer viel misst, misst Mist! Und Hundertstel mit Meßschieber? Lol! Ich habe eine Reihe von Meßgeräten. Aber da, wo es auf richtige Maße ankommt, wird es mir zu teuer und ich gehe ich zu Leuten, die RICHTIGE Meßzeuge haben. Die messen auch Tausendstel. Korrekt!
    Von Kolben in 71,94mm habe ich noch nie
    gehört. Außerdem ist das Maß ein Nennmaß.
    Interessant ist die dritte Stelle. Bitte das Einbaumaß von 25 oder 30 Hundertstel
    beachten.
    Fg601: Silikon (hier: Hochtemperstur-Silikon) mit Waschbenzin? (Räusper!)

  • Hallo,


    Zylinder muss man mit dem Innenmessgerät vermessen, auch Into genannt. Die Messstellen sind in der Literatur definiert.


    Die Kolben mit der Bügelmessschraube ebenfalls an definierten Messstellen.


    Messschieber taugt hier nur bedingt bei den Kolben etwas.


    Ich muss mal sehen, wo ich damals die Messstellen und zulässigen Einbauspiele gelesen habe. Könnte WHIMS gewesen sein.



    Bei der Dichtmasse würde ich es mit Aceton versuchen, das löst auch viele Kunststoffe ganz einfach an.



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Jeder halbwegs gute digitale Messschieber kann hundertstel korrekt messen! Hab ich schon tausend mal mit Mikrometer gegen geprüft ;)
    Silicon ist nicht Benzin beständig, eine Weile einweichen und alles geht ab, kann ich dir jederzeit vorführen. ;)


    Mit Tri geht normalerweise alles ab, sogar Hylomar, allerdings meide ich das Zeug weils so gut für die Gesundheit ist.

    Biete Serienmotoren, Sportmotoren, Rennmotoren, Sport-VSD, Vergaserumbauten, Regenerierung Drehschieberflächen, Gehäusereparaturen, Aluschweißen, Sandstrahlen mit verschied.Material auf Anfrage

    Einmal editiert, zuletzt von Fg601 ()

  • Silikon ist kein Kunsstoff im herkömmlichen Sinn. Wenn Ihr Euch einen Gefallen tun wollt: Überlasst es den Pfuschern vom Baugewerbe.
    Den Scheiß bekommt man nie ab, wenn man will und verliert die Bindung zu oft, wenn sie gebraucht wird.

  • Zitat

    Jeder halbwegs gute digitale Messschieber kann hundertstel korrekt messen! Hab ich schon tausend mal mit Mikrometer gegen geprüft


    Den Versuch hab ich auch schon gemacht. Ich war erstaunt das ein Messschieber für 12€ so genau messen kann. Wie lange steht auf einem anderen Blatt :D